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  • Ich bin zwar nicht aus der Ecke und identifizier mich auch nicht als Pseudo-Satanist,

    Aber ich muss mal fragen: Was meinst du damit? Invers-Christen? Atheisten? Nicht-LaVeyaner? Die Liste könnt fortgesetzt werden.
    So ziemlich jede Variante von Satanismus, die mir einfällt, wird von mindestens einer anderen als pseudo dargestellt.

  • Ein paar Satanische SongsDatum23.05.2017 16:39
    Foren-Beitrag von Liu im Thema Ein paar Satanische Songs

    Mein Eindruck von einmal anhören:

    Der Gesang ist in Ordnung. An ein paar Stellen hast du den Ton nicht gleich getroffen, aber ist ja nur ne Demo.
    Aber auch nicht wirklich einprägsam - etwas mehr experimentieren?

    Die Texte sind teilweise etwas arg kitschig (oder wie auch immer man das in diesem Kontext nennen soll). Bringen aber deine Religiösität gut rüber.
    Ich nehme an, du bist Choasgnostiker? Zumindest der zweite Text lässt das vermuten.

    Das Gitarrenspiel ist sauber. Für Neofolk aber zu wenig Fingerpicking oder Soli.

  • Scheint als hätten wir ähnliche Verständnisprobleme hier.

    Ein paar Punkte kann ich vielleicht aus meiner pantheistischen Sicht klären:

    Zitat von Boqueron
    Ich lege hier die Definition zu Grunde, dass Ahriman ein Kollektivgeist ist, der sich durch die Komplexität verselbstständigt hat und in Folge dessen einen eigenen Willen und eine eigene Dynamik entwickelt hat.


    So hab ich Rafa eigentlich auch verstanden, aber wie du bereits ausgeführt hast, ein noch so komplexer Kollektivgeist würde dennoch nicht unseren gesamten Willen beherrschen, sondern immer nur Teile. Ahriman mit unserem Willen gleichzusetzen funktioniert nur im Pantheismus, soweit ich sehe - auch wenn ich mich auch gerne von anderen Möglichkeiten überzeugen lasse.
    Auch wenn wir Gottheiten gerne personifizieren und, wenn wir mit ihnen kommunizieren können, sie uns auch irgendwo wie Personen vorkommen, denke ich daher nicht, dass das der Wahrheit so nah kommt. Ich glaube mich zu erinnern, dass Rafa hat auch schonmal sowas ähnliches geschrieben hat, dass ihr Satan-Ahriman, mit dem sie kommuniziert, nur ein winziger Teil dessen ist, was dieses Etwas eigentlich ist.
    Daher könnte ich mir vorstellen, dass die personifizierten Bruchstück-Geister, mit denen manche Menschen kommunizieren können, womöglich Kollektivgeister sind, aber die Gesamtheit mehr dem, was Pantheisten wie ich unter Gott verstehen, entspricht.

    Zitat von Boqueron

    Zitat von Rafa
    Die anderen sind lt. ihm "Diener". Diener sind keine Sklaven, denn sie haben eigene Substanz, stellen diese aber in Ahrimans Dienst. Dazu gehört die Erkenntnis der Interpretation, z.B. bezüglich meines Willens:


    Gibt es noch mehr Substanz als einen Wechsel der Perspektive, oder ist das alles, was du als "Eigenes" bezeichnest? Wobei ich das eher als Intelligenzleistung als als etwas "Eigenes" bezeichnen würde...



    Letzteres passt auch recht gut in mein Weltbild. Der Unterschied zwischen Dienern und Sklaven ist meiner Ansicht nach, ähnlich wie beim Unterschied zwischen Menschen und den meisten anderen Tieren, eine Form von Selbsterkenntnis, von aktiver Bewusstseinsmachung und Reflexion über unseren Willen. Das ändert aber nichts daran, dass wir allesamt nichts anderes als Manifestationen von Satan, Ahriman, oder welchen Namen wir ihm auch immer geben wollen sind, egal ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht.
    Und "Diener" dieser Art können auch in komplett anderen Religionen entstehen, Satanismus hat bloß bestimmte Vorteile in diesem Bereich, wie beispielsweise Amoral, was das Anerkennen von nicht so gut mit der Gesellschaft kompatiblen Anteilen der Psyche leichter macht, und grundsätzlich einem starken Fokus auf Individualismus und persönlicher Weiterentwicklung.
    Dass wir deshalb so viel mehr "eigene" Substanz haben, glaube ich nicht, wie gehen nur anders damit um und realisieren sie vielleicht stärker.
    Außerdem ist das keine einfache Zweiteilung, sondern eher eine Skala. Wie Rafa schon sagte, auch als Diener ist man nicht 100% der Zeit in diesem aktiven Bewusstseinsmodus.

    Zitat
    Aber diese Dinge haben ja wenig mit dem Fortpflanzungstrieb zutun, auf den du vermutlich anspielst, bzw. sind für die Fortpflanzung nicht nötig, eher sogar störend. Oder gibt es Tiere, die ausgiebige tantrische Sexsessions veranstalten? :D

    Nun von Tantra haben die zwar auch keine Ahnung, aber Bonobos kommen dem doch recht nahe. Die verwenden Sex ebenfalls nicht nur zur Fortpflanzung, sondern für so ziemlich alles - Zusammenhalt stärken, Konflikte lösen, Rangordnung etablieren, ... da können wir uns noch ne ordentliche Scheibe von abschneiden.

    Zitat

    Realisiert man sich nicht immer selbst, solange man sich nicht wirklich komplett aufgibt, sprich Selbstmord begeht?

    Und selbst in der Situation tut man doch nichts außer dem, wozu einen der eigene Wille bringt.
    Ich denke auch, dass man sich eigentlich immer selbst realisiert. Der einzige Unterschied, den man machen könnte, ist, wie viele Aspekte des eigenen Willens realisiert werden. Und um sowas wie Harmonie zwischen diesen zu finden, ist bei unserer Spezies etwas Selbstreflexion wirklich hilfreich und nötig.

    Zitat
    Hmm also jetzt hört sich das für mich aber mehr und mehr so an, als wäre Ahrimann allumfassend, denn die Illusion des eigenen Ichs haben ja alle Menschen. Klar, man kann es natürlich so sehen, dass wir (und der Rest des Universums) nicht mehr als elektrische Schwingungen, Energie etc. sind, dass alles ein umfassender Prozess ist, und wir eben Teil dieses Prozesses sind. Auf atomarer Ebene wird natürlich kein Unterschied zwischen den Atomen Rafas und den Atomen irgendeiner anderen Person gemacht, und insofern ist das Ich natürlich eine Illusion. Aber dann wäre ja Ahriman alles und nichts...selbst das, was wir dem Jehovah zuschreiben, wäre doch dann ein Teil Ahrimans? SO würden sich natürlich auch die Fragen von weiter oben erübrigen, wie Ahriman denn jemand seinen Willen aufzwingt etc. Wenn Ahriman der GANZE Prozess ist, na klar, dann ist alles Ahrimans wille... das geht ja dann auch total Richtung fernöstliche Religionen, dass alles eins ist, aber ich vermute mal ganz stark, dass du etwas ganz anderes meinst, und ich komplett auf dem Holzweg bin....

    Eben. Zu dem Ergebnis komm ich auch, und bin gespannt, was Rafa meint.

  • @Sokar: Ich hab dafür auch schon andere Erklärungen gehört, nämlich, dass das Gehirn ganz einfach so funktioniert, dass es in bestimmten Situationen so gut wie keine Informationen ins Langzeitgedächtnis kopiert, nämlich unter anderem beim Schlafen.
    Indem man das bisschen, was man doch in Erinnerung behält, hinterher aufschreibt, kann man das Hirn dazu trainieren, auch in Traumsituationen das Langzeitgedächtnis zu aktivieren.
    Geht aber vermute ich auch nur in gewissem Umfang, denn wie du schon schreibst, das Erleben im Traum kann ziemlich intensiv sein, und zudem geht es, so hab ich den Eindruck, viel schneller voran als in echt, sodass das Hirn wahrscheinlich komplett überfordert wäre, das alles auf Dauer zu speichern.

    Erinnerungen an frühere Inkarnationen sind schon ein besseres Argument, ich hab aber noch keine vollkommen überzeugenden Beweise dafür gefunden.

  • @Sokar: Ich kann verstehen, weswegen du von verschiedenen Formen von Bewusstsein ausgehst. Wobei ich die Terminologie "Bewusstsein" hier für missverständlich halte - das Bewusstsein an sich, das Selbst, der Beobachter ist ja immernoch ein und dasselbe, egal, ob es jetzt logisches Denken oder Träume wahrnimmt. Man könnte vielleicht eher von verschiedenen Geistesebenen sprechen.

    Diese bloße Zweiteilung erscheint mir aber zu kurzgegriffen.

    Und insbesondere, wie kommst du darauf, dass das Traum'bewusstsein' vom Gehirn unabhängig ist und ohne dieses fortbestehen kann?

  • Zitat von Rafa
    Was habe ich von einem Bewusstsein, das sich mir nicht realisiert, weil kein funktionales Gehirn da ist, das es umsetzt? So mag zwar das Bewusstsein außerhalb des Körpers existieren, aber es ist für mich ohne funktionierendes Gehirn nicht erlebbar.

    Und selbst wenn, dann erinnert man sich zumindest danach nicht mehr dran.
    Es gibt ja Theorien aus der Sicht derjenigen, die mit Geistern, Dämonen etc. Erfahrungen gesammelt haben, dass es möglich sein müsste, die eigene Bewusstsein-Geist-Kombination soweit zu trainieren, dass man auch ohne Körper klarkommt.
    Was da dran ist, weiß ich aber natürlich nicht.

    Zitat

    Ahriman ist kein Gott.
    Er bestand darauf, dass er kein Gott ist.
    Was der Unterschied zwischen einem Gott und einem Geist wie Ahriman ist, weiß ich (noch) nicht.

    Okay. Ich verwende den Begriff Gott für so ziemlich alles, was ohne Körper denken kann. Und wenn Ahriman keiner ist, wer dann? (EDIT: Jetzt mal angenommen, dass das auf ihn zutrifft und er dir nicht nur deswegen denkend vorkommt, weil der Bruchteil von ihm, mit dem du kommunizierst, sich durch dein eigenes Denkvermögen erst als denkend erscheinen lässt.)
    Erschließt sich mir auch nicht so ganz.

    Zitat

    äh .. nein.
    Jahwe ist nicht gleich Allah - und auch kein Aspekt von ihm.
    Allah ist - ähnlich wie Jesus - eine Figur, die Jhwhs Kult spalten will, die sich ALS SATAN (also als Widersacher aus den eigenen Reihen) IN den Jhwh-Kult einbringt und dort - als einer unter ihnen - die Engel (bzw. Diener) Jhwhs auf seine Seite bringt.

    Ahso? Nun, da unterscheidet sich unser Glauben jedenfalls. Da müsstest du mir schon ein paar gute Argumente liefern, weswegen Satan zwar Allah, aber nicht Jahve sein soll.

    Zitat von Rafa

    Zitat von Liu
    Wo ist dann Ohrmazd hin?




    Hui, den hatte ich ganz vergessen! Das ist eine sehr berechtigte Frage. Ich muss aktuell passen. Ich habe weiters nicht über ihn nachgedacht.


    Bei deinen vorherigen Ausführungen wär ich jetzt davon ausgegangen, dass due Ohrmazd mit Jahve gleichsetzen würdest.
    Außerdem, wenn Ohrmazd zumindest vor einer Weile noch die Willen der Menschen bestimmt hat, hätt das nicht bisschen anders ausgesehen? Wann soll der Wechsel denn stattgefunden haben?

    Zitat von Rafa

    Zitat von Liu
    das ist, was unseren Willen in jeglicher Hinsicht bestimmt, was soll es denn dann außer ihm im Universum noch geben?


    Die Leute, die ihrem eigenen Willen NICHT folgen, sondern einem Gesetz, einem Wort oder einer Schrift, etc.


    Die hätte ich jetzt auch in die Kategorie "Sklaven" gepackt. Okay, wenn wir tatsächlich davon ausgehen, dass es drei Kategorien gibt
    - den eigenen/Ahrimans Willen bewusst tun (Diener)
    - den eigenen/Ahrimans Willen unbewusst tun (Sklaven)
    - einem externen Dogma folgen (Fundis etc.)
    dann versteh ich glaub ich, worauf du hinauswillst.
    Bei der Unterscheidung zwischen 'wollen' und 'möchten' oben, würde 'wollen' unter die ersten beiden Punkte fallen, und möchten unter den dritten? Oder auch unter dem zweiten? Wohl eher letzteres, da du folgendes schreibst:

    Zitat

    klar ist immer noch entschieden ahrimanischer, etwas zu möchten, statt Gesetze zu befolgen, sich seine Willensregungen zu verdrücken oder sich zu kasteien.



    Bloß, meiner Meinung nach gehen auch externe Dogmen letztlich auf Ahriman zurück.

    Zitat

    Das IST auch nicht einfach.
    Der Ausdruck "Lektion 1" steht auch nur in Relation zu den beiden anderen "Lektionen".

    Die wären? Hab nicht in Erinnerung, ob du die schonmal irgendwo auf deiner Webseite erwähnt hast.

    Zitat

    andere Ahrimanisten??? Wo??


    In Amerika. Ich kenn nur eine Gruppe, hab aber auch nie aktiv nach weiteren gesucht:
    http://www.dakhmaofangramainyu.com/
    Die Youtube-Videos und manche der Blogtexte sind sogar recht interessant (und aktueller):
    https://churchofahriman.net/
    https://www.youtube.com/channel/UCm3upCcdOOi7dmaLVMJTm1Q
    Sie kombinieren bestimmte Aspekte von Zoroastrismus mit Tantra, da einiges von der zoroastrischen Mythologie denselben Ursprung wie Hinduismus hat.

    Dann gibt's noch mindestens einen auf Koettings YT-Kanal, der in dessen Verlag grad ein Buch rausbringt, aber mit dem hab ich mich noch nicht beschäftigt.

  • Zitat von Rafa
    Geistige Kapriolen, extended version: Ich weiß, dass Ahriman meinen Willen bestimmt bzw. dass er meinen Willen darstellt, mein Wille ist, dass das, was ich "meinen Willen" nenne, nur das ist, was Ahriman mir bestimmt.
    Ich KANN das auch so sehen und sehe das auch so, wenn es mir gerade gefällt (hier ist auch wesentlich, dass ich ein weiblicher Geist bin und kein männlicher).
    Ich KANN das aber auch anders sehen und die Rolle meiner selbst einnehmen (insbesondere im Alltag, da händle ich meinen Willen natürlich als von mir und mich selbst als eine eigenständige Person). Vor Ahriman bin ich dann "Sklave"; das macht aber nichts, weil mir wohnt ja die Erkenntnis inne, jederzeit die Interpretation zu wechseln (das Wechseln der Perspektive und das Vertreten anderer Interpretationen zu irgendwelchen Tatsachen nennt man im Christlichen übrigens "Lüge") und vom dumpfen Sklavendasein (mit der Illusion eines eigenen Ichs) ins bewusste Dienerdasein (als Aspekt Ahrimans bzw. mit Ahriman eins seiend) zu wechseln. In letzterem besteht kein Bewusstsein meines Ichs mehr, sondern nur noch eine Bewusstheit ÜBER ein Ich durch Ahriman(ich).

    Ahriman = eigener Wille, egal ob bewusst oder unbewusst? Na, das klingt doch, als wären wir doch noch auf einer Wellenlänge :)

    Und "Diener" als Gegensatz zu "Sklaven", das gefällt mir, muss ich mir merken.

    Zitat

    Allah ist eine Form von Ahriman. Es ist praktisch "Ahriman auf Arabisch".
    Auch zu(m hiesigen Verständnis von) Jesus hat sich Ahriman mir ggü. schon bekannt: Dieser ist eine durch Ahriman belebte Figur.
    Das Opium fürs Volk, eben.


    In der Hinsicht haben die Juden und Sufis dann doch irgendwo recht, wenn sie sagen, dass Satan/Iblis ein Aspekt von Jahwe/Allah ist. Nur, dass es aus der Sicht von LHPern genau andersherum ist, Satan ist die korrektere Interpretation des Göttlichen.

    Zitat

    Ob es für Ahriman noch etwas anderes gibt?
    Ich glaub schon, aber nach denen habe ich nicht gefragt.


    Wenn Ahriman das ist, was unseren Willen in jeglicher Hinsicht bestimmt, was soll es denn dann außer ihm im Universum noch geben? Abgesehen von Bewusstsein, je nach metaphysischen Annahmen.


    Außerdem, auch wenn ich deine doch wenig dualistische Position sehr zu schätzen weiß, muss ich fragen: Wo ist dann Ohrmazd hin? Ich denke, du hast mal die Theorie erwähnt, dass sich die beiden alle so und so viel tausend Jahre abwechseln, schläft Ohrmazd also grad einfach außerhalb des Kosmos und wartet, bis er wieder an der Reihe ist? Und ist es dann er, der den Willen bestimmen wird? Kommt mir bisschen seltsam vor. Oder gibt’s doch nur Ahriman?
    Alle anderen Ahrimanisten, denen ich online begegnet bin (nicht, dass das viele gewesen wären), glauben, dass Ohrmazd hinter den Fundis und Weißlichtern steckt und ein Kampf zwischen Ahriman und Ohrmazd um unsere Seelen stetig existiert.

    Zitat
    LHP, Lektion 1: Ich weiß zu unterscheiden, was ICH will und was ich nicht will, sondern mir nur einbilde zu wollen (letzteres nenne ich "möchten". Beispiel: "Ich will leben!", "Ich will vögeln!", "Ich will kämpfen und dafür durchs Feuer gehen!" - und: "Ich möchte ein neues Auto.")

    Das nennst du so einfach "Lektion 1" - aber mir kommt das nun wirklich nicht wie etwas vor, was man so schnell wissen kann. Anhand deiner Beispiele ist wollen also das, was wir instinktiv und ohne äußere Einflüsse wollen, möchten hingegen, was uns gesellschaftlich suggeriert wird, dass wir es wollen würden?
    Ich würd keine so strikte Linie dazwischen ziehen, zumindest nicht in Bezug auf unser Verständnis von Ahriman. Wir tun seinen Willen, egal ob dadurch, dass wir unseren persönlichen Anteil seines Willens tun (also was wir wollen), oder dadurch, dass wir den Willen anderer tun (also was wir möchten), deren Willen selbst bloß eine Manifestation von seinem sind.
    LHP daran ist bloß, sich dessen bewusst zu sein und sich selbst gegenüber dazu zu stehen.

    Zitat von Rafa

    Zitat von Liu
    Ich mein, ich bin weniger als halb so alt wie du


    Das ist es nicht, weil die Weltgeschichte und das Aufstehen Ahrimans ist auch schon lang vor mir passiert. Ich kann das nicht nachvollziehen bzw. nachfühlen, weil dazu fehlen mir freilich auch jede Menge vergangener Epochen, die ich nicht live kenne.


    Ich meint jetzt vor allem in Bezug auf dieses "Unwetter", nicht auf Ahrimans Einfluss generell.


    Zitat

    Es bliebe noch die Frage, warum in aller Welt nun so ein Geist, der sich gerade in einem einzelnen Menschen manifestiert hat, diesen blöden Werdegang mühselig zu durchleben hat, wenns doch eh klar ist, woraufs raus läuft? Wenn man da tiefer drüber nachdenkt, mündet dies unweigerlich in Determinismus und in diesen wunschlosen Seinszustand (Geist im Nirvana), dass man halt einfach den Moment (er)lebt, wie ein Mandala, wunderschön oder fürchterlich und im nächsten Moment pustets der Wind davon.

    Das Einzige, worüber ich mich bei all dem noch wundere ist, dass es mich überhaupt gibt.

    Warum? Weil's halt so ist ;) Wenn alles deterministisch bestimmt ist, dann so auch Ahrimans Wille selbst, oder der Wille von wem auch immer, der bewirkt hat, dass wir existieren.

  • Zitat von Boqueron

    Sinn aus wessen Sicht?

    Aus Ahrimans Sicht. Ich kenn ja seine Motive nicht genau, aber ich kann mir vorstellen, dass ein Gott, der heutzutage zumindest oftmals mit dem Streben des Menschen nach Selbstvergöttlichung assoziiert wird, auch irgendwas an uns findet.
    Auch wenn ich natürlich nicht sagen kann, ob Rafas Ahriman dasselbe Wesen ist.

    Zitat

    Zumal wir ja nicht wissen, ob sich bei künstlicher Intelligenz, bei ausreichender Komplexität, nicht auch so etwas wie ein Bewusstsein bilden würde. Wir wissen ja bis heute nicht, wie das Bewusstsein entsteht. Andere halten das Bewusstsein ja ohnehin für eine Täuschung, wobei mich dieser Gedanke nicht überzeugt. Denn wenn es eine Täuschung wäre, bräuchte man ja wieder etwas, das getäuscht wird. Was aber wäre dann dieses etwas?


    Ja, deswegen ja auch "Es kommt darauf an, ob KIs ein (zentrales) Bewusstsein haben".

    Zitat

    Ich persönlich bevorzuge den Gedanken, dass unser Gehirn eine Art Empfangsgerät für das Bewusstsein darstellt, dieses aber unabhängig vom Gehirn existiert, ähnlich wie eine Fernsehantenne, die die Fernsehsignale zwar empfängt, aber nicht für deren Entstehung zuständig ist... Könnte das theoretisch auch eine Maschine leisten?


    Ich glaub eher, dass Bewusstsein eh in allem ist - bloß braucht es, zumindest bei uns materiellen Wesen, sowas wie ein Gehirn (oder vll auch eine entsprechende KI), um genügend Information in einer Instanz von Bewusstsein zu bündeln, dass diese sich ihrer selbst bewusst sein und Dinge wirklich begreifen kann.

  • Zitat von Boqueron
    Wo könnte sich ein Geistwesen besser realisieren als auf einer solchen Plattform? Macht die dann sehr viel weiter fortgeschrittene künstliche Intelligenz die menschliche für ein Wesen wie Ahrimann nicht mittelfristig überflüssig?


    Auch wenn die Frage in erster Linie an Rafa gerichtet zu sein scheint, geb ich schonmal auch meinen eigenen Senf zu:
    Ich denke, das kommt darauf an, ob KIs ein Bewusstsein haben, von dem zumindest ein Teil ihrer Berechnungen gezielt wahrgenommen wird. Ohne solch ein zentrales Bewusstsein kein Geist, jedenfalls kein sonderlich komplexer, nur einzelne bedeutungslose Daten.
    Für das Weltgeschehen an sich können solche KIs natürlich sehr bedeutend sein, Ahriman kann sich also durchaus auch in ihnen manifestieren. Aber welchen Sinn hat es, wenn etwas geschieht, das niemand wahrnehmen und begreifen kann? Wenn Menschen weiterhin die Einzigen sind, die eine dafür ausreichende Bewusstsein-Intelligenz-Kombination haben, werden sie meiner Einschätzung nach nicht überflüssig.

  • Zitat von Rafa
    An die Juden habe ich jetzt gar nicht gedacht. Liu trifft meine Sicht eher: Das folgende Kollektiv, die Gleichschaltung, sie folgen alle blind der Flagge bis in den Tod ... und dieser "Wahn", den das widerspiegelt ... das System, insbesondere die "Lüge". Da wird einfach irgendein Dogma aufgestellt, z.B. "der Islam ist Friede" oder "wir stehen kurz vor dem Endsieg" - und obwohl ein Blinder sieht, dass das genau andersrum ist, schreien sie alle "juhu". Man kann das gar nicht erklären, wenn man dem Wahn selbst nicht verfallen ist, wie die Leute so blind sein können.



    Okay, jetzt bin ich offiziell verwirrt.
    Ich hab eigentlich gemeint, dass was ich mit Satan assoziiere eben das ist, was gegen diesen Wahn ist, was einen daraus herausbrechen und ihn von außen betrachten lässt.

    Letztlich ist Satan auch Verursacher dieses Wahns selbst, aber das hab ich in meinem vorletzten Kommentar hier gar nicht erwähnt.

    Zitat
    Nach Durchleben des Schocks darüber stellte ich aber fest: Es ist im Grunde faszinierend!

    Ich fühle es mehr als dass ich es erklären könnte, aber es wirkt eine u-n-g-e-h-euerliche Macht über das Land bzw. über die halbe Welt. Gegen diese Macht kann man nichts tun, sie ist zu groß, weder als Einzelner noch als Gruppe kann man was dagegen tun, weder als Assi noch als Millionär, weder als Depp noch als Regent ... sie funzen ALLE danach. Ihre Substanz ist nicht greifbar, es ist pure Gewalt.



    Ja, vieles im spirituellen Bereich ist auch schwer in Worte zu fassen, sondern mehr zu fühlen.
    Ich denke ich kann fühlen, was du meinst, aber erklären kann ichs auch nicht.

    Ich hab keine Ahnung, ob du mit deinen Vorahnungen recht hast, denn solche habe ich nicht.
    Ich mein, ich bin weniger als halb so alt wie du; mir kommt das, was du als derzeitige große Entwicklung beschreibst so vor, als sei es schon immer so gewesen.
    Somit kann ich nicht sagen, ob ich den Geist Satans deswegen in allem spüre, und nicht nur in bestimmten Teilen der Wirklichkeit, weil wir unterschiedliche Entitäten damit meinen, oder weil diese bestimmten Teile der Wirklichkeit derzeit so verbreitet sind. Oder natürlich aufgrund von bloßem Wunschdenken/Selbsthypnose xD

  • Zitat
    Was haben der Islam und das 3. Reich gemeinsam aus der Sicht derjenigen, die nicht Opfer sind?

    Zunächst müsste man sich fragen, wer zu diesem Personenkreis gehört. Das können nur die Ideologen selbst sowie deren nächste Verbündete sein, die ebenfalls an der Macht teilhaben. Sie streben die Weltherrschaft an und die Unterwerfung bzw. teilweise Auslöschung Andersgläubiger / anders Überzeugter. Eroberung als Weg, Herrschaft als Ziel! In diesem Punkt sind der Islam und das 3 Reich so gut wie identisch, aber das ist doch nach meinem Verständnis auch der Geist Ahrimans, so wie ich ihn aus den antroposophischen Schriften herauslese.

    Diesem Geist fühle ich mich verbunden, irgendwie mag ich Kriege und Massenvernichtung (solange sich das alles weit weg von meinem Aufenthaltsort abspielt )
    Die Erde ist überbevölkert, und Kriege sind die einzige Möglichkeit die Zahl der Menschen zu reduzieren.


    Und das ist das Problem und warum ich eher Pantheist bin als Satan zu konkrete Eigenschaften zuzuweisen: Auch dieser Interpretation kann ich mich komplett anschließen.

  • Hallo,
    such dir lieber erstmal ein paar Gleichgesinnte in deinem Alter.
    Außerdem, die meisten SatanistInnen treffen sich eher selten bis gar nicht für religiöse Zeremonien mit anderen - und wenn, dann mit guten Freunden. Komplett für die Öffentlichkeit offene Rituale sind eher die Ausnahme.

    Also zu deiner Frage: Keine Ahnung, mach selber eine wenn du willst.

  • Zitat von Rafa
    Dazu sage ich jetzt ganz kryptisch: Was hat der Islam und das 3. Reich gemeinsam? ...und jetzt musst du es noch aus der Perspektive derer sehen, die NICHT die Opfer davon sind ... und dann könntest du Ahriman erkennen, wenn du es wolltest.


    Blinder Glaube an eine Ideologie, die die Masse über das Individuum stellt?

    Ich finds recht schwierig zu sagen, welche Rolle spirituelle Wesen im Weltgeschehen spielen. Denn mein eigener, pantheistischer Glaube ermöglicht es mir, Satan in so ziemlich allem zu sehen. Aber dennoch habe ich eine gewisse etwas weniger abstrakte Vorstellung von Satan in Bezug darauf, was ich als seine Kernaspekte ansehe, und was ich an ihm verehre.

    In Bezug auf dein Beispiel ist Satan/Ahriman in allererster Linie das, was Zweifel an Ideologien weckt, Konformität bricht und also, aus Perspektive derjenigen, die nicht Opfer, sondern Teilhabende an den jeweiligen Ideologien sind, der Feind.

    Geht das in etwa in die Richtung dessen, was du im Sinn hattest?

  • Wie willst du es logisch miteinander verbinden, dass eine Satanistin, in Verbindung mit Zeremonien ihrer eigenen Religion, irgendetwas "soll", gar zu irgendetwas die Pflicht hat, bloß weil andere SatanistInnen das gerne so hätten?
    Wenn du den Einwand nicht verstehst, solltest du überdenken, ob du hier im richtigen Forum bist.
    Wenn doch, dann lass hören, was du dir denn sonst unter "Pflicht" gedacht hast.

  • Ich versteh eure Position, Rafa und Instant Karma.
    Wenn ich so nen guten Draht zu meinem Gott hätte, würd ich das wohl so ähnlich sehen, aber bislang beläuft sich die Kommunikation auf simple Gefühle, sodass ich noch nichtmal sagen kann, ob ich nicht einfach mit meinem Unterbewusstsein quatsche (nicht, dass das so schlecht wär).

    Die meisten von uns müssen sich somit auf etwas normalere Methoden der Inspirationsfindung verlassen. Selbst diejenigen, die hier tatsächlich richtig sind, da sie keinen Guru brauchen, der ihnen sagt, wo's langeht, können doch manchmal auch von Kommunikation mit anderen, die mehr oder weniger den selben Weg eingeschlagen haben, profitieren. Nicht, um gesagt zu bekommen, was sie tun müssen, sondern um neue Ideen und ein bisschen objektiveres Feedback zu bekommen.

    Und außerdem, ich jedenfalls hab die älteren Diskussionen in diesem Forum echt gern gelesen und finds schade, dass ich es erst gefunden hab, als es schon fast inaktiv war. Nun, danke jedenfalls, dass es weiterhin online gelassen wird.

  • Klar, wieso nicht? Es kommt drauf an, wie genau du das umzusetzen gedenkst.
    Aber es gibt ein paar griechische Gottheiten, mit denen sich durchaus manche SatanistInnen beschäftigen, zum Beispiel Prometheus, Hekate und Pan.

    Für Unterweltsgeschichten finde ich die griechische Variante da jetzt nicht so toll: Alle kommen im Normalfall in dieselbe Unterwelt und sind dort nur noch Schatten ihres vorherigen Selbst. Wenn sie noch dazu den Zorn der Götter auf sich gezogen haben, werden sie auf irgendeine Weise auf ewig bestraft. Und nur ganz wenige, die sich besonders verdient gemacht haben, kommen stattdessen ins Elysion, oder zu ähnlichen Orten, wo sie zum einen ihren Körper behalten und zum anderen auf ewig in einer Art Paradies leben.
    (Keine Garantie, dass das so stimmt, ich kenne mich mit der griechischen Mythologie nicht so gut aus.)
    Manche Philosophen hatten auch noch andere Theorien, e.g. Wiedergeburt.

    Wenn es dir hier weniger um dein eigenes Nachleben und mehr um das Arbeiten mit Unterweltsgottheiten geht, ist es aber eine recht gute Wahl, schließlich haben die alten Griechen selbst schon zwischen den olympischen und den chthonischen Gottheiten unterschieden und die Unterschiede zwischen den entsprechenden Ritualen sind teilweise überliefert. Und auch die Kommunikation mit Toten war dieser Kultur bekannt und wird beispielsweise in den homerischen Texten manchmal erwähnt.

  • Liebe deinen nächsten wie dich selbst?Datum09.01.2017 22:05
    Foren-Beitrag von Liu im Thema Liebe deinen nächsten wie dich selbst?

    Das ist mal ein interessantes Thema, finde ich.
    Mir stellt sich jedoch eher die umgekehrte Frage, wenn man so will. Nämlich, in welchem Maße ist es überhaupt möglich, Satan, oder überhaupt irgendeine Gottheit, vollständig zu lieben, wenn man doch immer nur bestimmte Aspekte davon überhaupt wahrnimmt/begreift?

    Da ich kein Duotheist bin, ist es in meinem System nicht notwendig, von einem Abraxas-Konzept auszugehen; das was ich Satan nenne, ist bereits sozusagen die höchste Ebene - zumindest in der Theorie. Aber die Anteile davon, zu denen ich mich hingezogen fühle, oder überhaupt irgendwie wahrnehme, sind natürlich immer nur bestimmte Teilbereiche, sodass in der Praxis mein Konzept von Satan dem von Rafa wahrscheinlich gar nicht so unähnlich ist.

    Ich bin mir jedoch weniger sicher, ob dieses Konzept sozusagen irgendetwas objektiv Existierendes darstellt, allein schon deswegen, weil sich trotz allem die Konzepte, die SatanistInnen von Satan haben, sehr voneinander unterscheiden, wie soll sich daraus ein zusammengehöriges Wesen bilden? Wodurch würde sich ergeben, welche der Konzepte dazugehören und welche außenvorbleiben?
    Nehmen wir aber mal an, dass es dieses Wesen gibt und sich tatsächlich aus der Gesamtmenge der Konzepte der SatanistInnen, die es denken, ergibt. Dann würde jede/r SatanistIn immernoch bloß sein/ihr eigenes Bestandteil von Satan wahrnehmen (plus was andere über Satan sagen/schreiben, plus möglicherweise direkt von Satan erhaltene Informationen, falls das geht), nie jedoch das Ganze, denn es wäre viel zu komplex.

    Aber ich bin gespannt, die Meinungen anderer hier dazu zu lesen.

  • LaVeyDatum03.10.2016 18:52
    Foren-Beitrag von Liu im Thema LaVey

    Ein großer Teil des Buchs ist tatsächlich ein Plagiat, siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Satanische_Bibel#Entstehung

    Aber wenn dich der Text zu nem Theisten macht... ist jedenfalls nicht wirklich im Sinne des Autors.
    Die Langweile hingegen kann ich gut verstehen.

  • sieht man es euch anDatum10.09.2016 00:15
    Foren-Beitrag von Liu im Thema sieht man es euch an

    Wie kommste denn darauf? Zumindest von den mir bekannten Statistiken her treffen sich die meisten von uns so gut wie nie zu gemeinsamen Ritualen. Ich hab dergeichen bislang auch nur allein gemacht und auch keinen akuten Bedarf an irgendeinem Gruppentreffen. Aber wems gefälllt... ist natürlich Geschmackssache,

    Jedoch zu sagen, "nur wenn x gilt, ist man ein/e SatanistIn", so eine Aussage ist es, was in meinen Augen jemanden in Bezug auf unsere Religion disqualizifieren kann. Lern erstmal mehr, bevor du solche Behauptungen aufstellst.

  • Satanismus und AnerkennungDatum04.09.2016 17:42
    Foren-Beitrag von Liu im Thema Satanismus und Anerkennung

    Es wäre noch hinzuzufügen, dass das alles noch sehr neue Forschung ist und die dazu durchgeführten Experimente (e.g. Untersuchung der Hinrstruktur) bislang nur an ziemlich wenigen Versuchspersonen durchgeführt wurden. Also 100% bewiesen ist noch gar nichts, aber es deutet vieles auf diese genetische Erklärung hin, und erscheint mir auch logisch,

    Bloßes Annehmen der Kleidung und Gepflogenheiten des anderen Genders ohne auch körperliche Veränderungen zu wollen, könnte im Übrigen auch andere Ursachen haben, e.g. die Tatsache, dass diese Gepflogenheiten zu einem Großteil (wenn auch nicht völlig) soziale Konstrukte sind und man sich auch ohne trans im eigentlichen Sinne zu sein in der sozialen Rolle, die mit dem biologischen Geschlecht verbunden wird, unwohl fühlen kann. Gegen solche Leute könnte dein Bekannter als konservative Person natürlich deswegen etwas haben, da diese die traditionellen Rollenbilder in Frage stellen.

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