Foren Suche

Suchoptionen anzeigen
  • Fragen und Unklarheiten Datum10.02.2016 16:45
    Foren-Beitrag von Liu im Thema Fragen und Unklarheiten

    Zitat von Mara70
    Hallo Liu,

    kannst Du mir da mal ein paar gute Seiten im web sagen?


    Es gibt hier sicher auch ein paar Threads, die solche Internetseiten auflisten...
    Außerdem meinte ich mit "Internet" nicht nur Webseiten, sondern auch Bücher, Videos etc.

    Aber fang erstmal hier an:
    http://theisticsatanism.com/ (inklusive aller Unterseiten und Verlinkungen, sofern noch verfügbar)
    und
    http://www.dpjs.co.uk/index.html (eine schon auf dogmatische Weise atheistische Darstellung, aber gut verständlich geschrieben)

    Das dürfte für den Anfang genügen.
    Man sollte vielleicht erwähnen, dass die dort erwähnten Dinge nicht zwangsläufig Allgemeingültigkeit haben, aber um einen grundlegenden Eindruck zu bekommen, ist es nicht schlecht.

    Deutsche Seiten kenne ich leider fast gar keine, hab aber auch nie wirklich explizit danach gesucht.

  • Fragen und Unklarheiten Datum09.02.2016 21:20
    Foren-Beitrag von Liu im Thema Fragen und Unklarheiten

    Ich bin in keinem Orden, noch nie gewesen - alles was ich über Satanismus weiß, hab ich aus dem Internet, sogar aus den frei zugänglichen Bereichen dessen. Wenn's nur Ordenssatanisten gäbe, wären wir weitaus weniger, so sehr wie Gruppenbildung bei uns abgelehnt wird.
    Also, nein, da muss ich dich enttäuschen.

  • das aktuelle Weltgeschehen + SatanDatum09.02.2016 12:45
    Foren-Beitrag von Liu im Thema das aktuelle Weltgeschehen + Satan

    Zitat von Necro
    Denn für mich haben diese Unruhen in der Gesellschaft schon immer existiert.


    Eben dies ist mir auch als Erstes eingefallen, als ich Rafas Beitrag gelesen habe.
    Und ich bin ebenfalls froh darüber, dass nun alles deutlicher sichtbar wird.
    Jedoch würde ich nicht nur sagen, dass dieses Deutlich-Sichtbar-Werden das Werk Satans ist, sondern das, was nun sichtbar wird, ebenfalls. Wir steuern nicht auf irgendeine Endzeit zu, wir haben schon immer in einer Welt gelebt, die von dem beherrscht wird, das ich als Satan bezeichne, es wird uns nur klarer, und als Satanisten sollten wir uns tatsächlich freuen, dass wir unseren "Gott" nun deutlicher sehen können.

    Was jedoch den Aspekt anbelangt, dass all diese Entwicklungen auch zu einer Abnahme an Privatsphäre führen, dabei ist auch mir ziemlich unwohl. Ich meine, wenn diese Entwicklung bereits abgeschlossen wäre und dennoch keine Konformität erzwungen werden konnte, eine großer Verbreitungsgrad von Unterschiedlichkeit und individualität also für alle sichtbar geworden wäre, dann würde das es wohl etwas ungefährlicher machen, sich selbst als Individualist_in bzw. Satanist_in der Gesellschaft zu präsentieren. Aber ich halte es für eher unwahrscheinlich, dass es so kommen würde. Ja, ja, die Starken werden sich durchsetzen, aber ich glaube nicht, dass es die Persönlichkeitsstarken sein werden, sondern dass die Massen weiterhin irgendwelche Idioten und Volksverhetzer bewundern werden, die nunmal "stark" darin sind, Leute von sich zu begeistern.
    Echte Individualisten jedoch könnten es schwerer haben als zuvor, da nunmal nicht alle davon auch darin stark sind, ihre Überzeugungen gegen andere Leute zu verteidigen, und wenn diese sich dann nicht mehr verstellen können, können sie ziemlich leicht einfach für das gelyncht werden, was sie sind. Ich glaube einfach nicht, dass wir genug sind, um dem Kollektiv unsere Individualität aufzuprägen, sondern dass sich das Kollektiv einfach darum bemühen wird, uns loszuwerden.
    Ich hoffe, dass ich mich irre und dein Ahriman recht hat, Rafa, aber ich halte sein Utopia für ziemlich unwahrscheinlich.

  • invers-christlicher SatanismusDatum20.01.2016 20:57
    Foren-Beitrag von Liu im Thema invers-christlicher Satanismus

    Ich weiß zwar nicht, wie häufig das bei den Christen ist, aber im Islam gibt es durchaus ein paar (ich denke u.a. bei den Sufis), die Iblis als im Dienst Allahs bzw. als einen Aspekt Allahs ansehen. Die würden sich aber sicher keineswegs als Satanisten bezeichnet sehen wollen, sondern eindeutig als Muslime.

    Was jene Christen anbelangt, die überhaupt nicht mehr an christliche Theologie glauben, ich jedenfalls würde die eigentlich nicht als Christen ansehen wollen. Vielleicht als Jesuaner, aber mit dem Christentum an sich hat das dann nicht mehr viel zu tun. Darüber kann man aber natürlich auch anderer Meinung sein.

    Es ist eh alles Definitionssache, welche Begriffe wollen wir für was nehmen, was bedeutet eine Bezeichnung genau, wo sind die Abgrenzungen. Und besonders bei unseren eher adogmatischen Religionen im DIY-Stil kann man das definieren eh weitgehend vergessen.
    Aber ich find den Begriff Invers-Christ jedenfalls nicht unpassend für jemanden, der an christliche Theologie glaubt und bloß die Seiten wechselt. Es ist halt nunmal keine Selbstbezeichung, sondern ein von anderen Satanisten geprägtes Schimpfwort, aber es ist recht treffend.

  • invers-christlicher SatanismusDatum19.01.2016 17:17
    Foren-Beitrag von Liu im Thema invers-christlicher Satanismus

    Zitat
    Wenn ein traditioneller Satanist ein CHRIST wäre, dann würde er Jesus anbeten und gegen Satan kämpfen.

    Die Christen besitzen kein copyright von SATAN.


    Das nicht, aber was man als invers-christlichen Satanismus bezeichnet, ist wiederum insofern dennoch eine christliche Religion, als die entsprechenden Satanisten in sehr weiten Teilen an die christliche Theologie und Weltanschauung glauben und nur sehr wenige Änderungen daran vornehmen.
    Es werden ja beispielsweise auch jene christlichen Gnostiker weiterhin als christlich bezeichnet, welche den Gott des alten Testaments mit dem Demiurg gleichsetzen, gegen den sie ankämpfen (, und Jesus mit Sophia, die ihnen die Erleuchtung bringt).
    Aber wenn man als Satanist eine vom Christentum weitgehend losgelöste Weltanschauung hat, dann kann man dennoch gegen das Christentum (oder auch andere Religionen) sein, ohne dass einen das zum Invers-Christen machen würde. Daher verstehe ich die Argumentationslogik dieses Threads nicht.

  • Fragen und Unklarheiten Datum12.01.2016 17:23
    Foren-Beitrag von Liu im Thema Fragen und Unklarheiten

    Oje, ich hatte ja bei den Fragen wirklich mit einem Anfänger gerechnet, aber wenn du es nach der Lektüre und unseren Antworten hier noch nicht verstanden hast, dann bist du ein hoffnungsloser Fall und die Religion ist einfach nicht für dich geeignet.

    Ich hoffe bloß, du bezeichnest dich jetzt nicht trotzdem selber als Satanist, es gibt schon genügend Leute, die sich so nennen, ohne wirklich was davon kapiert zu haben.

  • Fragen und Unklarheiten Datum12.01.2016 10:56
    Foren-Beitrag von Liu im Thema Fragen und Unklarheiten

    Für jemanden, der sich, wenn ich deine Worte mal wörtlich nehme, anscheinend schon teilweise bekannt hat, sind da aber noch ziemlich viele Unklarheiten vorhanden...

    Fangen wir mal hinten an.

    Zitat
    Warum gibt es so viele verschiedene Auslegungen im Satanismus? Ist das ganze mit so vielen verschiedenen Meinungen
    noch glaubwürdig?


    Satanismus ist eine adogmatische bzw. antidogmatische Religion. Man könnte sogar sagen, dass das der einzige Punkt ist, auf den sich alle Satanisten einigen könnten (aber selbst bei dem bin ich mir nicht ganz sicher). In anderen Worten: Es geht nicht darum, an irgendetwas Bestimmtes zu glauben, sondern zunächst einmal darum, Glaube und Religion und auch andere Weltanschauungen in Frage zu stellen und darüber herauszufinden, was dann noch übrig bleibt. Woran du dementsprechend glauben möchtest, ist dir allein überlassen.

    Daraus ergeben sich auch Antworten auf deine anderen Fragen. Manche Satanisten glauben an gar keine Götter, andere schon, abhängig von ihren persönlichen Erfahrungen und Überzeugungen. Unter den Satanisten, die an einen oder mehrere Götter glauben, ist es recht verbreitet, einen davon Satan zu nennen - inwiefern dieser aber etwas mit dem zu tun hat, an den manche Christen, Juden oder Moslems glauben, unterscheidet sich von Person zu Person.
    Außerdem gehen sehr viele Satanisten davon aus, dass die Begriffe gut und böse nur auf subjektiver Ebene Sinn machen, also von der Perspektive abhängen.

    Ich könnte dir jetzt natürlich deine Fragen in Bezug auf meine eigenen weltanschaulichen Ansichten beantworten, aber zum einen sind die relativ untypisch und zum anderen solltest du erstmal selbst über dergleichen nachdenken und dir die Ansichten von möglichst vielen verschiedenen Leuten ansehen, statt dir nur eine Meinung zum Vorbild zu nehmen und als neues Dogma anzunehmen.

  • The DevilDatum03.01.2016 12:34
    Foren-Beitrag von Liu im Thema The Devil

    @Rafa: Das hebräische Wort kann durchaus einen gewissen Einfluss im deutschsprachigen Raum gehabt haben, aber wahrscheinlich eben erst später, und wohl auch nicht im Englischen. Ich hab jetzt mal nachgesehen, und die ersten deutschen Belege für das Wort "Teufel" (ab 8. Jahrhundert) wurden u.a. "diubil" oder "diubilo" geschrieben, in manchen Dialekten, in denen zu der Zeit allgemein d zu t geworden ist, dann auch "tiuvel" etc., somit bleib ich bei meiner These.

    Aber wo die Wörter herkommen, ist für den heutigen Sprachgebrauch eh weitgehend egal; begeben wir uns lieber zum Inhaltlichen.

    Zitat von RAFA
    Bekannt ist ja des Eliphas Levi zweigeschlechtliche Baphomet-Figur, die gleichsam einen Ständer und Möpse hat.


    Und da wir Menschen ziemliche Schwierigkeiten zu haben scheinen, etwas Personifiziertes als gänzlich geschlechtslos/neutral zu denken, halte ich Baphomet für eine gute Alternative, da er/sie/es alles in sich vereint und somit einem immer vor Augen ist, dass es auf keins der Geschlechter festgelegt/beschränkt werden sollte. Auch, wenn ich mir Satan als konkrete Gestalt vorstelle, dann meist entweder als Drache oder eben als Baphomet.

    Zitat von Thüringer Rostbrätel
    so erhielten Götterfiguren Löwenköpfe und waren von Schlangen umwunden

    Das ist aber nicht unbedingt eine zurvanistische Neuerung; zumindest Darstellungen von Menschen (teils mit Tierköpfen), umgeben von Schlangen und Löwen, gabs schon ein, zwei Jahrtausende früher in der Gegend.
    Bei den Zurvanisten kann ich mir ja sehr gut vorstellen, dass das Ganze auch philosophisch untermauert war, aber bei sehr vielen Mythen anderer Völker halte ich die manchmal vertretene Annahme, dass diese alle auf irgendwelchen Archetypen basieren würden, für etwas kurzgegriffen; beispielsweise scheinen manche stattdessen konkrete historische Ereignisse symbolisch nachzuerzählen (bei denen Götter dann eben zum Beispiel für bestimmte Völker oder Städte stehen, von denen eins das andere besiegt hat). Und selbst wenn sich archetypenhaftes Denken in den Mythen findet, dann bezweifle ich dennoch, dass das den Menschen damals klargewesen ist; für die meisten wird es doch nur Tradition und leere Götzenbilder gewesen sein, ohne die Symbolik dahinter zu verstehen.

  • The DevilDatum02.01.2016 13:06
    Foren-Beitrag von Liu im Thema The Devil

    Zitat von Rafa

    Zitat von Liu
    > Eine kleine Korrektur noch: "devil"/"Teufel" bzw. "diabolos" haben sprachgeschichtlich nichts mit indisch "deva" zu tun.

    Bist du dir sicher?
    Ich bin der Meinung, Daeva bzw. Deva ist ein indoarisches Wort und hat sowohl im indisch-asiatischen Raum seine Fortführungen als auch gerade im keltisch-englischen Raum.

    Diabolos dagegen ist griechisch.

    Deva und Diabolos haben IMO nichts Sprachliches miteinander zu tun. Hab ich auch nicht gesagt, oben.



    Hab mich bei meinem ersten Satz etwas falsch ausgedrückt; ich wollte sagen "devil"/"Teufel" hat sprachgeschichtlich nichts mit "deva" zu tun, sondern mit "diabolos".
    Ich bin mir ziemlich sicher. Ich kenn mich recht gut mit Sprachgeschichte aus, und ein Wort, das auf Indoiranisch mal "deva" oder "daeva" gelautet hat, kann gar nicht zu "devil" bzw. "Teufel" geworden sein, da sich zum einen die Frage stellt, woher das "l" am Ende kommt (aber die ließe sich noch irgendwie beantworten), und zum anderen gut belegt ist, dass so ziemlich jedes Wort, das im Sanskrit im Anlaut ein "d" hat, in der englischen Entsprechung an der Stelle ein "t" hat und im Deutschen ein "z". Ein Standardbeispiel wäre unser Wort "zehn", Englisch "ten", Sanskrit "daśan".
    Die einzige Möglichkeit, wie es doch verwandt sein könnte, wäre, dass es irgendwann zwischen ungefähr 500 vor und 500 nach Christus aus einer indoiranischen Sprache ins Germanische entlehnt worden wäre, aber das halte ich für sehr unwahrscheinlich.

    Zitat von Lotman
    > bim Begriff "Gott", aber jetzt im Englischen, also "GOD" um ein Acronym handelt?.


    Da auch dieses Wort sich im Laufe der Zeit verändert hat und im Germanischen wohl eher "gudʰa" oder "guða" hieß, viel Spaß dabei, daraus ein Akronym herzuleiten.

  • The DevilDatum30.12.2015 12:30
    Foren-Beitrag von Liu im Thema The Devil

    Eine kleine Korrektur noch: "devil"/"Teufel" bzw. "diabolos" haben sprachgeschichtlich nichts mit indisch "deva" zu tun.
    "diabolos" ist altgriechisch für "Verleumder" (wörtl. "Durchwerfer") und wurde auch in die germanischen Sprachen entlehnt, sodass unsere Wörter "devil" bzw. "Teufel" daraus entstanden sind.
    "deva" hingegen ist mit den Wörtern "theos" und "deus" und den Götternamen Jupiter (~Deus-Pater), Zeus und Tyr etymologisch verwandt, sowie mit dem avestischen (=zoroastrischen) Wort "daeva", was einen bösen Geist bezeichnet.
    Ändert aber nichts an der Gesamtaussage.

    Ansonsten müsste alles stimmen, Rafa. Wie immer großartige Zusammenfassung.

  • Über die hinduistische Dreifaltigkeit (Brahma, Vishnu, Shiva) hab ich letztens in einer universitären Vorlesung gehört, dass diese nur in einem geringen Teil des Hinduismus überhaupt anerkannt sei. Die meisten heutigen Strömungen, besonders diejenigen, die nicht auf eine kleine Oberschicht begrenzt sind, konzentrieren sich wohl entweder nur auf einen der drei, oder auf ganz andere Götter.
    Aber keine Garantie, dass das so stimmt, ich hab auch keine Literatur griffbereit, die darüber was schreibt.

    Wenn wir grad bei den Hindus sind: Shiva wird sehr häufig mit drei Köpfen dargestellt (Brahma wiederum mit vieren). Bei Shiva geht das möglicherweise sogar auf vorindogermanische Kulturen in Indien zurück, was jedoch nicht als bewiesen gilt.

    Als weitere Dreiheiten fallen mir noch aus der germanischen Mythologie ein: Die drei die Welt erschaffenden Brüder Odin, Vili und Vé (u.a. in der Snorri-Edda), sowie Odins drei Manifestationen als Harr (Hoher), Jafnhárr (Genausohoher) und Thridi (Dritter) (im Gylfaginning).

    Und eine postmoderne Trinität könnte ich noch beisteuern: Jene aus dem Gott und der Göttin des Wicca sowie als Drittem dem Trickster. Wie verbreitet dieses Konzept ist, weiß ich jedoch nicht - ich habe es erst auf einer einzigen Webseite gelesen und es schien auf den Autor der Webseite zurückzugehen.

    Im Übrigen, ich denke, abgesehen von der Zahl drei haben alle genannten Trinitäten wenig miteinander zu tun, von geklaut würde ich da somit nicht reden.
    Die hinduistische beispielsweise wird normalweise als die Dreiheit von Erschaffen, Bewahren und Zerstören gedeutet, die Namen der Nornen bedeuten in etwa, ganz frei übersetzt, das was festgesetzt ist, das was gerade geschieht, und das was geschehen soll.
    Das christliche Konzept ist im Vergleich dazu dann doch ein bisschen anders, selbst wenn man es umformuliert zu einem Erschaffer, einem Erschaffenen und einem diese verbindenden Geist.
    Die Gemeinsamkeiten scheinen mir somit eher allgemeiner Natur zu sein als auf eine gemeinsame Herkunft schließen zu lassen.

    Da du auch Dämonen etc. erwähnst, wie wäre es mit Kerberos?

  • Black GooDatum23.12.2015 16:01
    Foren-Beitrag von Liu im Thema Black Goo

    Ich habe davon noch nie gehört, aber eine kurze Google-Suche ergibt, dass es sich um ein Konzept aus einer Science Fiction-Serie namens Akte X bzw. einem Science Fiction-Film names Prometheus handelt.
    Es gibt wirklich zu viele Leute, die solche fiktiven Szenarien ernst genug nehmen, um sie dann als Wirklichkeit zu verbreiten...

    Falls es sich doch auf was anderes beziehen sollte, dann gib bitte Quellen an, die etwas fundierter wirken.

  • ErnährungDatum30.11.2015 20:59
    Foren-Beitrag von Liu im Thema Ernährung

    Ja. Es ist auch gar nicht so selten.
    Es kommt bloß darauf an, warum du Vegetarier oder Veganer sein willst. Aber wenn es, wie ich annehme, mit deinen persönlichen Moralvorstellungen zusammenhängt und somit dem entspricht, was du tun willst, dann ja, warum nicht?
    Einzige Empfehlung, mach dir klar, ob du deine Moralvorstellungen auch wirklich gut durchdacht hast, sie also wirklich deinen inneren Überzeugungen entsprechen.

    Ich sehe keinen mich überzeugenden Grund, warum ich Vegetarier werden sollte, aber wenn es anderen richtig erscheint, dann ist das ihre Entscheidung.

  • Zitat von S_J
    Aber Theismus braucht man das mEn nicht nennen, wenn nicht irgendeine Komponente dabei ist, die klarstellt, wer in der Hierarchie oben ist und wer unten. Und wenn man sich jetzt noch ansieht, wie viel mensch so bewirken kann, im Verhältnis zu der Vorstellung davon, was gott bewirken kann, ist doch ziemlich klar, dass das sich unterordnende Wesen in so einer Beziehung der menschliche Vertrags- oder Bundpartner sein dürfte.


    Auch wenn diese Hierarchie bei Theismus im Allgemeinen inhärent ist, heißt das nicht, dass dadurch auch festgelegt wäre, wie man sich dem als höherstehend angesehenen Wesen gegenüber verhält, denn das hängt davon ab, was für ein Verhältnis dazu besteht.

    Bei den Setianern beispielsweise (die ich im Normalfall zu den Satanisten dazuzähle) wird schließlich angenommen, dass man als Mensch derzeit zwar de Facto der untergeordnete Part ist, aber es Ziel ist, daran etwas zu ändern, indem man sich seinen Gott zum Vorbild nimmt. Es ist somit eher ein Schüler-Lehrer-Verhältnis.

    Wenn man hingegen, in Anlehnung an Thelema oder an Advaita-Hinduismus, Satan als das Höhere Selbst oder als Brahman ansieht, dann handelt es sich ohnehin nicht um irgendeinen externen Gott, sondern eben um einen selber, auch wenn man auf dieser Seinsebene hier nicht so viel damit anfangen kann. Zugegeben, verehren geht trotzdem, insbesondere wenn man sich nur als teilidentisch ansieht, aber damit unterwirft man streng genommen nur einen Teil von sich selbst einem anderen Teil von sich selbst, auf den man grade keinen Zugriff hat.

    Und wenn man Satan als einen externen Gott der Gottlosigkeit, Blasphemie und Gegensätzlichkeit ansieht, dann wird das mit dem Verehren ohnehin kompliziert: Egal was man tut, um ihn zu verehren - solange man es mit diesem Ziel tut, ist man ihm zwar untergeordnet aber eben dadurch kein Satanist, da man ja eigentlich gegen ihn handelt, indem man nicht gottlos ist.

    Um zum Thema des Threads zurückzukehren: Dies sind die Arten von Satanismus, die man meiden sollte, wenn man einen externen Gott, dem man sich unterwerfen kann, haben möchte.

  • Zitat von Daelach
    Beispielsweise spielt der ganze "werde reich und mächtig"-Aspekt schlichtweg gar keine Rolle. Der Bruch mit den gesellschaftlichen Vorstellungen geht deutlich weiter als im Lavey-Satanismus; es geht nicht darum, nach herrschenden Maßstäben "erfolgreich" zu sein, sondern eher darum, die ganzen Maßstäbe hinter sich zu lassen. Deswegen kann ich einen Sethianer auf Existenzminimum trotzdem ernstnehmen, einen (Lavey-)Satanisten nicht.


    Es gibt auch genügend Satanisten die sich in genau diesen Punkten von den LaVeyanern unterscheiden; das betrifft nicht nur die Sethianer.
    Aber stimmt, wenn er LaVey so toll findet, dann passt das natürlich nicht zusammen.

    Zitat
    @Liu: Naja der Gute hat denselben Threads in mehreren Unterforen neu erstellt, und ich habe halt einfach den Thread stehenlassen, wo schon eine Antwort vorhanden war.

    Ich meinte eher, dass du beim Löschen jener Threads den mit Antwort auch gleich hättest verschieben können (in anderen Foren, die ich kenne, wäre das kein großer Aufwand; weiß nicht wie's hier aussieht). Aber nichts für ungut, war nur als Vorschlag gemeint.

    @Tyger: Da Dark_Emotion ja den LHP grundsätzlich abzulehnen scheint, denke ich, dass Sethianismus nicht wirklich geeignet wäre. Aber kommt natürlich darauf an, was er genau damit meinte.

  • ToTblDatum16.10.2015 18:45
    Foren-Beitrag von Liu im Thema ToTbl

    Ich nehme an, dass ein gewisser Vorbehalt herrscht, dass die meisten Leute ohnehin alles missverstehen würden, egal was sie schreiben.
    Müssen wir halt mit den Texten, die meines Wissens nicht direkt vom TotBL, sondern von dem entweder nahestehenden oder inspirierten Leuten kommen, vorlieb nehmen, und da gibt es ja durchaus immer wieder was Neues: Shamaatae (von der Band Arckanum) schreibt ganze Bücher über seine religiösen Ansichten, und Bands wie Watain veröffentlichen auch weiterhin ihre Alben.

  • @Dark_Emotion: Die wichtigste Frage wäre erstmal, was verstehst du überhaupt unter Left Hand Path?
    Sehr viele Leute haben sehr unterschiedliche Definitionen davon, und wenn diese ihre eigenen religiösen Ansichten als LHP bezeichnen, dann bedeutet das erstmal eigentlich gar nichts.
    Ansonsten, ich denke, es gibt keine Art von Theismus, der nicht auch von irgendwelchen Satanisten übernommen worden ist. Es gibt monotheistische, polytheistische, duotheistische, deistische, pantheistische, gnostische etc. pp.
    Such dir wat aus ;)
    Und nun, bei theistischen Satanisten ist zwar die Ansicht relativ verbreitet, dass Satan keine ganz externe Gottheit ist. Aber wie du das für dich selber auslegst, ist deine Sache. Mystiker kann man da dennoch sein; eigentlich ist es sogar bei Mystik jedweder Religion so, dass man dabei nach innen blickt, um Gott zu suchen, und dabei ist LHP, so wie ich ihn verstehe, nun wirklich kein Hindernis.
    Ich könnt jetzt hingehen und dir verschiedene Autoren und Gruppen nennen, aber erstmal müsste ich wissen, in welche Richtung es denn gehen soll.

    @Daelach: Da er ja eine spirituelle Art von Satanismus sucht, wäre der Thread vielleicht im anderen Subforum besser aufgehoben, oder?

  • ToTblDatum16.10.2015 18:01
    Foren-Beitrag von Liu im Thema ToTbl

    Mit denen hatte auch ich noch nie persönlich zu tun, aber um deine allgemeine Frage zu beantworten:
    Ich sehe kein Problem darin, wenn eine private Gruppe, die genügend Mitglieder hat bzw. nur unter ihren Bekannten Zuwachs bekommt und auch anderweitig keine neuen will, nicht alle ihre Aktivitäten auch online erzählt und sie nicht alles, was sie machen, auch öffentlich machen.
    Interessant wär's trotzdem. Ich bin kein Gnostiker, aber ich finde die Literatur und Lyrik von Chaosgnostikern im Allgemeinen durchaus inspirierend.

  • Satanismus ähnlich Atheismus?Datum14.09.2015 21:26
    Foren-Beitrag von Liu im Thema Satanismus ähnlich Atheismus?

    Zitat von RAFA
    Was ist absurd daran mit der Idee zu kalkulieren, dass es Götter mit Bewusstsein gäbe?


    Nun, ich bin ja auch nicht wirklich ein Atheist, das musste wen anders fragen. (Ich seh, dass man den letzten Satz von meinem vorherigen Post so missverstehen könnte, sorry für die Verwirrung). Aber Atheisten sind oftmals Physikalisten, womit ich hier meine, sie glauben daran, dass Bewusstsein aus Materie entsteht und ohne Materie überhaupt nicht existieren kann und somit wahrscheinlich auch nur bei Menschen und vielleicht noch ein paar anderen Lebewesen, aber nicht bei etwas, das keinen so fest definierten Körper hat.
    Es gibt durchaus ein paar Probleme, oder aufkommende Fragen, bei der Annahme von Bewusstseins, die nicht auf ein Lebewesen festgelegt sind: Wenn man annimmt, dass Bewusstsein auch sonst einfach so entstehen kann, wodurch ist dann festgelegt, wo die Grenzen dieses Bewusstseins sind? Und woher bekommt es seinen Input, wenn nicht über einen Körper?
    Aber ausschließen, dass es solche Bewusstseins geben könnte, würde ich jedenfalls nicht.

    Ein Erklärungsansatz wäre dann noch, anzunehmen, dass Bewusstsein eh alles ist, was existiert und sich halt manchmal als ein Lebewesen manifestiert, manchmal auch nicht. Ich mag die Annahme, aber damit lässt sich nunmal alles und nichts erklären.

    Zitat
    Ich kann ihm leider kein Ding nennen, was ICH eigentlich sein soll. Alles, was ich denke, kann ich zerpflücken in irgendwas, ohne dass etwas übrig bliebe, was ich klar als "das bin ICH!" benennen könnte.


    Ich würd ja sagen, das was noch als dauerhaft übrigbleibt, ist Bewusstsein. Definiert als das, was wahrnimmt, nicht das, was wahrgenommen wird. Aber auch beim Bewusstsein weiß man ja nicht, wie dauerhaft es ist; wenn man schläft, ist es jedenfalls nicht wirklich da (außer beim Träumen), oder zumindest erinnere ich mich dann nicht daran. Da aber auch meine ganze Erinnerung etwas ist, was ich bloß wahrnehme, kann es durchaus sein, dass ich als Bewusstsein auch beim Schlafen durchaus existiere, nur mich nachher nicht erinnern kann, da ich entweder mangels Input nichts wahrgenommen habe, was gespeichert worden wäre, oder das, was ich wahrgenommen habe, nicht mit meiner materiellen Erinnerung verknüpfbar war.

  • Satanismus ähnlich Atheismus?Datum12.09.2015 00:01
    Foren-Beitrag von Liu im Thema Satanismus ähnlich Atheismus?

    Guter Einwand. Es gibt aber auch genügend atheistische Satanisten, die nicht an solche Archetypen glauben, sondern sich deswegen Satanisten nennen, weil sie beispielsweise den moralischen Ansichten von LaVey zustimmen.
    Und es gibt auch genügend, die nicht mit Dämonen arbeiten (egal ob man darunter jetzt was Externes oder Internes versteht), da sie die entprechenden psychischen Tendenzen nicht personifizieren.
    Daher würde ich das nicht unbedingt als obligatorischen Baustein der Religion ansehen.

    Man kann sich besonders bei ersterem Punkt dann natürlich streiten, ob das dann noch Satanisten sind. Aber ich tendiere dazu, alle, die sich selber als solche bezeichnen, auch als solche anzuerkennen.

    Die Ansicht, Götter sind Archetypen, die Teile der Wirklichkeit symbolhaft darstellen, ist im Übrigen auch bei atheistischen Paganen verbreitet. In der wörtlichen Definition davon, was Atheismus ist, sind alle, die nicht an Götter glauben, Atheisten. Dass manche Satanisten und Pagane so ungewöhnliche Vorstellungen von ihren Göttern haben, dass sie sie gar nicht als Götter definieren, macht es dann natürlich schwer zu sagen, ob das jetzt Theisten oder Atheisten sind, oder eben noch etwas anderes. Aber ich denke, sofern man nicht glaubt, dass Götter eigenständige Wesen mit eigenem Bewusstsein sind, ist man eigentlich ein Atheist.
    Was uns von den nicht-satanistischen Atheisten (und insbesondere den Theisten dogmatischer Religionen) unterscheidet, ist jedoch vielleicht, dass wir tendenziell flexibler mit unseren weltanschaulichen Annahmen umgehen.

Inhalte des Mitglieds Liu
Liu
Beiträge: 149
Seite 6 von 7 « Seite 1 2 3 4 5 6 7 Seite »

Besucher
0 Mitglieder und 6 Gäste sind Online

Wir begrüßen unser neuestes Mitglied: Rina09
Forum Statistiken
Das Forum hat 1039 Themen und 14013 Beiträge.

Heute war 1 Mitglied Online :
Rina09


Xobor Einfach ein eigenes Xobor Forum erstellen
Datenschutz