#1

Umgang mit Loserei

in philosophischer Satanismus 07.08.2017 13:41
von Gelöschtes Mitglied
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Es gibt ja immer mal wieder Punkte im Leben, an denen man richtig ablosert und den Schwanz einziehen muss vor jemand, der in dieser Situation halt die besseren Karten auf der Hand hat. Zur Zeit präsentiert Satan mir Erinnerungen an solche Niederlagen am Fließband, bis zurück in meine frühe Jugend. -Rachegedanken machen sich breit. Dabei fällt mir auf, dass ich Niederlagen ganz gut verpacke - und sogar einsehe - die ich mir meiner Meinung nach selbstverschuldet eingefangen habe und mein Gegner mich dabei trotz aller sachgerechten Watschn noch fair behandelt hat. Hat er aber nur ein bisschen über die Stränge geschlagen und mir über meine eigentliche Lektion hinaus noch einen mitgegeben, bin ich bis zum heutigen Tage nachtragend, wie ich jetzt feststellen musste. Ich nehme an, Satan möchte nun, dass ich in irgendeiner Form mit diesen Konflikten umgehe.

Es gibt ja zunächst einige grundlegende Möglichkeiten:

1. Ich fresse es weiter in mich rein. Ist möglich, aber Verdrängung schafft immer auch ein Vakuum, dass dann mit irgendeinem kompensatorischen Müll gefüllt wird, den ich noch viel weniger mit mir rumschleppen will.

2. Ich räche mich. Auch das ist möglich; an Kreativität wird es da nicht scheitern. Nur bieten sich mir hier auch bloß unbefriedigende Optionen:
Je stärker die Rache ausfällt, desto befriedigender, aber auch desto strafrechtlich relevanter.

Natürlich kann Rache auch diskret ablaufen, dann darf sie auch beliebig hart sein. Aber auch hier gibt es ein Dilemma: Je diskreter die Rache, desto weniger wird sie mit mir in Verbindung gebracht. Einserseits gut, weil ich keine Konsequenzen fürchten muss; andererseits aber unbefriedigend, weil ich schon auch möchte, dass mein Opfer spürt, dass es MEINE Rache ist.

3. Einsteinartig clever intrigieren. Ja, es gibt sicherlich auch irgendeine Hirnschmalz-Möglichkeit, mit der man sich maximal hart und diskret rächt, so dass nur das Opfer sie dem Verursacher zuordnen kann, aber hier fühle ich mich schon lächerlich, weil der Aufwand die Taten unverhältnismäßig aufwerten würde und SO wichtig sind mir diese Hansel dann doch nicht. Ich wurde weder vergewaltigt, noch hat jemand meine Mutter getötet. Trotzdem ärgert es mich zwar, aber die Rache sollte schon angemessen sein und nicht psychomäßig übertrieben.

So viel zu den pyhsischen Aktionen/Unterlassungen, aber vielleicht lässt sich das Problem ja auch spirituell-geistig angehen? Wenn ich eines in meiner Zeit als Satanist gelernt habe, dann dass ich mich mit jeder meiner Handlung sehr gut arrangieren kann, so lange sie von Satan Achtung erfährt (natürlich richte ich nicht JEDE Handlung nach ihm aus, sondern vor allem nach MIR, aber vor einem von uns beiden muss sie eben bestehen).
Nur, wie krieg ich das denn dann verpackt? Oder ist dies nun wieder eine Lektion, dass es eben Sachen gibt, die man auf Teufel komm raus eben NICHT verpackt kriegt?

Die Christen haben es da leichter. Sie vergeben. Aber da trage ich DIESE Konflikte lieber weiter mit mir rum, weil Vergebung ist für mich auch immer ein Stück Unterwerfung und DAS ist für einen halbwegs stolzen Menschen ein noch viel größerer Konflikt.

Naja... wie geht ihr denn mit sowas um?


zuletzt bearbeitet 07.08.2017 13:49 | nach oben springen

#2

RE: Umgang mit Loserei

in philosophischer Satanismus 11.08.2017 18:03
von Liu | 149 Beiträge

Huh, schwierig. Ich hab ziemlich genau nie ernsthafte Rachegedanken.
Ich werd zwar durchaus manchmal wütend, aber das hat sich dann nach fünf Minuten auch wieder erledigt.

Zwar hatte ich ne ganze Weile recht viel an Gewaltfantasien, aber die haben sich bei mir nie gegen spezifische Personen gerichtet.

Wahrscheinlich nehme ich die Leute, die versucht haben, mir zu schaden, oder mit denen ich mich zerstritten habe, zu sehr als unwichtige Idioten wahr, als dass ich zu viele Gedanken an sie verschwenden würde.
Ich hatte ein größere Baustellen bei mir zu bearbeiten, um zu verhindern, dass ich mich selbst wieder in entsprechende Situationen bringe, als dass ich mich darauf hätte konzentrieren können, die Leute, die meine entsprechenden Schwachstellen ausgenutzt haben, zu verfolgen.

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#3

RE: Umgang mit Loserei

in philosophischer Satanismus 11.08.2017 20:27
von Gelöschtes Mitglied
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Zitat von Liu im Beitrag #2
Huh, schwierig. Ich hab ziemlich genau nie ernsthafte Rachegedanken.


Ich schon hin und wieder, aber sie flauen auch recht schnell wieder ab - bzw. wandert der Müll dann ins Unterbewusstsein, wo halt jemand wohnt, der ihn dort wohl nicht haben will.

Zitat von Liu im Beitrag #2
Zwar hatte ich ne ganze Weile recht viel an Gewaltfantasien, aber die haben sich bei mir nie gegen spezifische Personen gerichtet.


Das habe ich hingegegen gar nicht. Ich bin kein gewaltaffiner Mensch. Damit ich überhaupt auf den Trichter komme, jemand weh zu tun, muss der es auch verbocken und zwar richtig.

Zitat von Liu im Beitrag #2
Wahrscheinlich nehme ich die Leute, die versucht haben, mir zu schaden, oder mit denen ich mich zerstritten habe, zu sehr als unwichtige Idioten wahr, als dass ich zu viele Gedanken an sie verschwenden würde.


Das kann man auch als Abwehrmechanismus deuten. -Der Fuchs und die Trauben.

Zitat von Liu im Beitrag #2
IIch hatte ein größere Baustellen bei mir zu bearbeiten, verhindern, dass ich mich selbst wieder in entsprechende Situationen bringe, als dass ich mich darauf hätte konzentrieren können, die Leute, die meine entsprechenden Schwachstellen ausgenutzt haben, zu verfolgen.


Das schließt sich ja nicht aus. Aber ja: Auf den Baustellen muss auf jeden Fall eine uneinnehmbare Festung mit Stacheldraht und Selbstschuss errichtet werden. Nur habe ich genau das getan und bin drum auch selten in die selbe Falle nochmals reingetappt. Ich habe langsam aber das Gefühl, ich soll einfach in überhaupt keine Falle mehr tappen.


zuletzt bearbeitet 12.08.2017 11:33 | nach oben springen


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