Normal spende ich ja nix, weil ich normalerweise eine ziemlich PAL-Einstellung habe - Problem anderer Leute. Neulich habe ich aber tatsächlich mal nen größeren Betrag für Dominica gespendet, das ist so eine Drittweltinsel in der Karibik. Der Grund war aber nicht Mitleid mit den Zuständen dort, sondern ganz was andres. Und zwar hat Dominica die schönste Flagge der Karibik, außerdem kennt keine Sau das Land oder die Flagge. So, die Flagge paßt perfekt auf meine Kifferjacke (man muß damit nicht kiffen, aber so bestimmte schlabberige Sorten von Armyjacken sehen einfach total nach Kifferjacke aus), aber wie kann man ne Flagge von nem Land tragen, das man nichtmal besucht hat, das war die Frage. Also hab ich was gespendet, damit ich ne Rechtfertigung für die Flagge auf der Kifferjacke habe.
Wie sagte sinistercurrent mal so schön in ner Signatur: "Eine der größten Herausforderungen ist es mitunter, sich nicht von den Klischees der eigenen Ideologie versklaven zu lassen".
Das Xeper-mäßige an der Sache war, daß (vgl. die Götter-Beschwerden in der Lobby) sich das so ein ganz kleines bißchen gottmäßig anfühlte. Also nicht helfen, weil Leute in Not sind, sondern mit irgendeiner total schrägen Begründung, auf die die Leute selber gar nicht kommen. Wenn wir also mal für den Zweck dieses Argumentes einen theistischen Realitätstunnel betreten, dann wäre es erfolgversprechender, total durchgeknallte Sachen einfach zu tun als herumzubeten, in der Berechnung, daß das den Humor von ebenso durchgeknallten Göttern trifft und sie mitmachen (was wie Hilfe aussieht, aber lediglich rein technisch gesehen Hilfe darstellt). Im theistischen Realitätstunnel bringt mich das zu dem Schluß, daß die Götter vom Standpunkt unserer menschlichen Denkweise aus gesehen wahnsinnig sind.
Vor diesem Hintergrund gewinnt die total irre Religion des Christentums schon wieder an Sinn, denn das ist eine dermaßen bizarre Religion, daß sie auch für einen Gott einen gewissen Unterhaltungswert haben dürfte.