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Aleister Crowley 666

in philosophischer Satanismus 25.03.2011 22:26
von Casanova | 21 Beiträge

An der Wende zum 20. Jahrhundert brachte das Sammelsurium von Okkultismus und Magie auf dem Hintergrund der Dekadenz des Fin de SieclevPersoenlichkeiten hervor. Die heute noch als Prototypen des durchtriebenen, psychopathischen Magiers gelten. Allen voran der Englaender Edward Alexander (Aleister) Crowley (1875 - 1947), der sich als Mittler zwischen den Menschen und den verborgenen Maechten verstand.
Crowley begann seine Karriere als esoterischer Dandy. Ohne grosse Lust studierte er in Cambridge, schrieb unverstaendliche, erotische Gedichte und beschaeftigte sich oberflaechlich mit dem modischen Okkultismus. Seine Neigungen, Grenzen ueberschreiten und im Mittelpunkt stehen zu wollen, lebte er in dem Geheimbund Hermetic Order of the Golden Dawn aus. Er scheiterte beim Versuch, die Fuehrung des Ordens an sich zu reissen, und gruendete seine eigene Geheimgesellschaft. In ihr sollten sexualmagische Praktiken im Mittelpunkt stehen
Crowley, der sich den Namen und den kabbalistischen Zahlenwert 666 des grossen Tieres der Apokalypse gab, war der Ansicht, dass sich durch Sexualmagie die staerksten okkulten Kraefte mobilisieren liessen. 1899 versuchte sich AleistervCrowley am sagenumwobenen Loch Ness in Schottland am Ritual einer Engelbeschwoerung. Grundlage des Rituals bildete der magisch-kabbalistische Text des historisch nicht nachweisbaren Abraham von Worms aus «Das Buch der wahren Praktik in der goettlichen Magie», das wahrscheinlich in der Mitte des 15. Jahrhunderts verfasst wurde. Der Text war ein Vorlaeufer von John Dees (1527 - 1608) Technik der Beschwoerungen. Dee war einer der einflussreichsten Magier der Renaissance und wurde fuer Crowleys Handlungen zu einem wichtigen Vorbild. Mit seinem Schueler und Liebhaber Victor Neuburg fuehrte Crowley zahlreiche auf John Dee zrueckgehende Herbeirufungen von Geistern (Invokationen) durch, wie er sie beim Golden Dawn erlernt hatte. In der aegyptischen Wueste sollen Crowley und Neuburg den Daemon Choronzon, Herr des zehnten Aethyrs - eine Region der unsichtbaren Welt in John Dees henochischen System (so genannt nach den biblischen Apokryphen der Henochbuecher) - zum Erscheinen gezwungen haben.
Crowley war ausgesprochen geschickt in Zusammenstellen ungewoehnlicher Ideen und verfuegte zweifellos ueber eine theatralische Begabung. Seine Devise «Tu was du willst» entlehnte er dem grossen franzoesischen Dichter Francois Rabelais (1494-1553), der sie zum Motto der mytischen Abtei Thelema in seinem Buch "Gargantua und Pantagruel" gemacht hatte. 1920 gruendete Crowley sene eigene Abtei Thelema in einer verfallenen Villa am Stadtrand von Cefalu in Sizilien. Dort lebte er seine bisexuellen Neigungen als Meister der Magie aus.
Kein Wunder, dass solche Gedanken in der auf kleinbuergerliche Konvention begruendeten westlichen Gesellschaft auf heftige Entruestung stiessen. In Crowley wurde nur noch der daemonische Zeitgenosse und seine Verwandtschaft zu den Hexenmeistern des duesteren Mittelalters gesehen. Crowleys eigene Worte scheinen dies zu bestaetigen. In seinem Werk "Liber Oz" schreibt er am Ende: "Der Mensch hat das Recht diejenigen zu toeten, die ihm seine Freiheit zu nehmen versuchen." Im Bild der junge und der alte Crowley.

Angefügte Bilder:
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