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Explanandum Bewusstsein- Ermittlung des Phänomens
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Explanandum Bewusstsein- Ermittlung des Phänomens
in Offtopic Forum 06.05.2011 17:01von Silas • | 6 Beiträge
Versucht man, Bewusstsein begrifflich oder definitorisch einzufangen, entwischt es. Hier wird jeder Physiologismus primitiv und peinlich. Bewusstsein kann sich selbst erkennen, ohne dass der Geist es ganz erkennen kann. Es emergiert, doch es ist nicht greifbar. Es ist das Größte und Wichtigste in meiner Welt, doch es ist nicht greifbar.
Die Eckpfeiler: Bewusstsein ist zutiefst persönlich, isoliert, solipsistisch (phänomenales Bewusstsein, Qualia), doch ist es auch transpersonal, wächst über den Körper hinaus. Mutter Natur wird sich im Menschen ihrer selbst bewusst.
Bewusstsein expandiert, es durchlebt Stufen, wächst durch Zusammenbrüche und ist in höchster Erhabenheit einer Intention ganz auf seine eigene Entität gerichtet; d.h. auf alles Außen und alles Innen.
Aufmerksamkeit, Erkenntnisse, perzeptuelle Wahrnehmungen, somatosensorische Erlebnisse, Affekte, Triebe; irgendwo zwischen diesen Pfeilern befindet sich die sakrale Essenz mentaler, ordnender Energie, Seele und Geist durchwebend.
Näheres lässt sich doch kaum ernsthaft hervorbringen.
Oder doch?
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RE: Explanandum Bewusstsein- Ermittlung des Phänomens
in Offtopic Forum 08.05.2011 21:58von Daelach • | 1.214 Beiträge
doch, und zwar, wenn Du mal bewußt erlebt hast, wie Bewußtsein etwas konstruiert. Zu Anfang ist es wie ein stiller See, in den ein Stein geworfen wird. Diese Störung verursacht kleine Wellen, und aufgrund der selbstreferentiellen Arbeitsweise des Bewußtseins wird eine einmal vorhandene Störung verstärkt, bis die Strukturen groß genug werden, die Wahrnehmbarkeitsschwelle zu passieren. Diese anfänglichen Störungen sind sowas wie Kondensationskeime beim Regen, nur daß an ihnen nicht Wasser, sondern Gedanken haften bleiben.
Vom bewußtseinsmäßigen Standpunkt aus gesehen sind wir Störstellen in der Existenz, deren native Natur die Nichtexistenz ist.
~ a star is nothingness disguised as light ~
RE: Explanandum Bewusstsein- Ermittlung des Phänomens
in Offtopic Forum 09.05.2011 18:16von Silas • | 6 Beiträge
Ja, das mag sein. Aber vielleicht können wir uns an dieser Stelle einmal der Qualia zuwenden. Das wäre, glaube ich, ganz sinnvoll. Wie ich oben ja schon angedeutet habe, lassen sich keine großen Aussagen über das Explanandum Bewusstsein treffen. Das Phänomen ist erfahrbar, doch der Begriff nicht greifbar. Nun gibt es ja aber Philosophen, die darauf gekommen sind, es gäbe so etwas wie phänomenales Bewusstsein, die so genannten Qualia. Perzeptuelle Wahrnehmungen, somatosensorische Erlebnisse, Affekte und Emotionen werden individuell erlebt und erfahren. Diese Beobachtung finde ich persönlich schon wenig spektakulär, doch die Trivialisierung und Profanierung des Bewusstseins geht noch weiter: Die Materialisten unter den Naturwissenschaftlern haben mit dieser Beobachtung ein fundamentales Problem, weil sie diesen Sachverhalt anhand eines neuronalen Systems nicht erklären können. Sie fragen sich völlig zurecht: Warum gehen einige Gehirnprozesse ohne jede Spur von Bewusstsein vonstatten, während andere die Eigenschaft haben, erlebt zu werden? An dieser Stelle kommen wieder die Philosophen ins Spiel, denen wohl irgendwie langweilig zu sein scheint und werfen folgenden materialistischen Begriff als „Problem“-lösung auf den Markt: Naturalistische (neurale) Repräsentation. Nach der Theorie des naturalistischen Repräsentationismus bildet ein neurales System externe Sachverhalte so ab, dass diese in den kognitiven Operationen des Systems eine diesbezügliche Bedeutung erfahren. Die Sachverhaltsinformationen spiegeln sich IN repräsentationalen neuralen Aktivitätsmustern wider. Als solche mentale Repräsentationen sind sie dann Basiselemente für Metakognitionen reflexiver Prozesse. Mit einfachen Worten: Qualia sind Eigenschaften externer Objekte, sind Eigenschaften der Umwelt.
Kann mir jemand mal erklären, wie ein Mensch (mit Bewusstsein) so etwas behaupten kann?
Man geht übrigens davon aus, dass der naturwissenschaftliche Empirismus die Hypothese in absehbarer Zeit belegen wird. Ich finde es übrigens wirklich großartig, wie sich diese Leute (die offizielle Elite) die Bälle zuspielen. Zuerst wird ein Problem konstruiert und dann wird es wieder dekonstruiert, ohne dass dabei auch nur ein Hauch von Erkenntnis gewonnen worden wäre. Ich verstehe unser gesellschaftliches Paradigma einfach nicht mehr.
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