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Zitat von Demogorgon im Beitrag #29
Ich kann selbst bisher wenig zum NLP sagen. Die Grundannahmen scheinen mir überwiegend vernünftig,
Das ist es, was so Pseudowissenschaften ja gefährlich macht. Der Quatsch wird an den Nicht-Quatsch angeheftet und wie ein trojanisches Pferd ins Hirn geschleust. Bei den NLP-"Axiomen" handelt es sich ja um totale Binsenweisheiten. Sie sollen genau den Effekt erzielen, den sie bei dir z. B. auslösen: "Kann man ja nix gegen sagen. Dann ist der Rest vielleicht auch nicht so übel?"
Das ist zunächst ja auch ein ganz logischer Gedankengang.
Nur: Ausdrücke wie "die Landkarte ist nicht die Landschaft" sind so banal wie "wo Licht ist, ist auch Schatten" oder "zum Denken braucht es einen Kopf". Dass Wahrnehmung und Wirklichkeit sich unterscheiden, wussten nicht nur schon die alten Griechen; das gibt schon die Allgemeinbildung jedes Sonderschülers her. Die Vernunft zeigt sich in diesem Zusammenhang ja nicht bloß darin, ob so eine Aussage für sich genommen zutreffend ist, sondern ob sie als Axiom überhaupt Sinn macht, um ein neues Thesengebilde zu begründen.
Und da sind die "Axiome" der NLP einfach viel zu platt und oberflächlich und lassen teils auch zu viel interpretatorischen Spielraum, so dass man die Regeln auch gleich ganz weg lassen könnte.
Zitat von Demogorgon im Beitrag #29
Es überrascht mich aber ein wenig, daß Du statt dessen Vera Birkenbihl empfiehlst, denn die hätte ich jetzt selber dem NLP zugeordnet, immerhin ist sie z.B. Mitautorin des Buches „NLP - Einstieg in die Neuro-Linguistische Programmierung“.
Das stört mich überhaupt nicht, denn ich denke grundsätzlich von der Sache her und nicht von der Person. Newton war gläubiger Christ. Das ist imo eines der dämlichsten Attribute, die ein Mensch nur haben kann. Trotzdem macht es seine naturwissenschaftlichen Erkenntnisse kein bisschen zunichte.
Die Brikenbihl hat sich später auch von dem Buchprojekt zurückgezogen, weil sie - laut einer von mir nicht verifizierbaren Internetquelle - "keine Werbung für NLP machen" wollte. In neueren Auflagen taucht nicht mal mehr ihr Name auf. Bücher werden ja aus den unterschiedlichsten Motiven geschrieben. Was sie da geritten hat: Keine Ahnung. Vielleicht kann man zu ihrer Verteidigung sagen, dass die Studienlage damals nicht so deutlich war wie heute.
"Psycho-logisch richtig verhandeln" ist ein sehr gutes Handbuch für alle, die ihr Kommunikationsverhalten wissenschaftlich vertretbar verbessern wollen. Die Birkenbihl führt auch viele catchy Begriffe ein wie "Reptiliengehirn", die einfach zugänglicher sind als "hinterer Bereich des Kleinhirn neben dem dorsalen Blahblubb", ohne aber die Zusammenhänge zu verwässern. Die Sprache ist oft bildhaft und sehr Gehirn-gerecht.
Damit kann dann auch Lieschen Müller gut arbeiten, ohne zwei Semester Psychologie nachzuholen. Das finde ich super.
Auch gut ist ihr Buch "Stroh im Kopf". -Nach der Lektüre habe ich jede Partie "Ich packe meinen Koffer" (und so manchen Kasten Bier) gewonnen und kann mein Gedächtnis auch im Alltag viel besser nutzen.
Die Alte war für mich eine kleine Heldin. Sollte sich von ihrem Krams aber irgendwas als wissenschaftlich unhaltbar herausstellen, bin ich der Erste, der das anerkennt und sich ggf. nach Alternativen umsucht.
Zitat von Demogorgon im Beitrag #29
Das will ich ja noch nicht einmal. Ich wollte einfach nur meine Kommunikation verbessern. Man muß es ja nicht immer gleich übertreiben.
Das kaufe ich dir ja ab. Nichtsdestotrotz will die NLP ganz gezielt diesen Eindruck erwecken und das finde ich unseriös.
Zitat von Demogorgon im Beitrag #29
Ich stelle jedenfalls nach einigen Jahren als Satanist fest, daß die Fixierung auf Macht oberflächlich ist und mit der Zeit langweilig wird. Macht ist nur der Einstieg, das, was danach kommt, ist viel wichtiger und spannender.
So sehe ich das auch. Was will ich denn mit der ganzen Macht, für die ich eh keine Verwendung habe? Genauso ist es übrigens auch mit Kohle. Zu so materiellem Kram habe ich überhaupt keinen Bezug, trotz (oder wegen?) des Umstandes, in eine wohlhabende Familie reingeboren zu sein.
Es ist auch alles so relativ! So manch ein Milliardär würde vielleicht seinen ganzen Besitz gegen ein Holodeck eintauschen, während der letzte Gossenpenner nur 'nen luziden Traum zu starten braucht, wo er in feinstem Ultra-HD-Super-4D inkl. Force Feedback und Geruchs-TV, als Superman dem Milliardär auf den Kopf scheißt.
Der Geist ist ein riesiger Kosmos, vollgepropft mit unbezahlbaren Dingen. Selbst das Materielle muss erst durch seinen Filter, um DORT zu werden was es für uns ist.
Zitat von Demogorgon im Beitrag #29
Was ich aber nicht verstehe, ist, daß Du offenbar darum bemüht bist, Daelach und co. ihre Erfolgserlebnisse sozusagen mit dem Holzhammer auszureden. Daß die Wirksamkeit des NLP wissenschaftlich nicht belegt sei, mag ja stimmen. Aber ich finde es trotzdem völlig ok, wenn jemand das für sich persönlich trotzdem als hilfreich erlebt.
Ich äußere nur meine Auffassung zur NLP. Meinetwegen können "Daelach & Co." ihre eigene Sekte gründen, was soll mich das interessieren?
Ich habe halt die Erfahrung gemacht, dass das subjektive Erleben höchst trügerisch ist. Es ist gar SO gut im Bescheißen, dass es den realen Gegebenheiten komplett zuwider laufen kann. Diese sitzen aber eindeutig am längeren Hebel, denn die Folgen holen einen ja ganz real ein, auch wenn man den Zusammenhang nicht peilt.
Es kommt halt auf den Anspruch an: Reicht mir die kurzfristige Illusion, ganz toll meine Umgebung zu manipulieren, oder stelle ich mich der Tatsache, dass ich vielleicht nicht sooo toll manipuliere, aber dafür dann ein bissen wirklich?
Zitat von Demogorgon im Beitrag #29
Du bist doch selbst ein gutes Beispiel dafür: Darf ich Dich an Deinen Bericht über Deine „Beziehung zu Satan“ im Interreligiösen Forum erinnern? Du hast das Experimentieren mit Satan als hilfreich erlebt und ein gutes Prüfungsergebnis eingeheimst.
Das ist richtig. Ich bestehe aber darauf, von allen Seiten ausgelacht zu werden, wenn ich jemals behaupte, Satan existiere als übernatürliche Entität, die in das Weltgeschehen eingreife. Mein Satan ist ein anthropomorphisiertes Konzept. Ein solches zu verwenden, hat viele Vorteile. Einer ist der Schutz vor Erfahrungen des Kontrollverlusts. Drum reden Menschen auch oft mit ihrem Auto, wenn es nicht anspringt, oder ihrem Computer, wenn er 'ne Macke hat. Es befreit uns von unserer Ohnmacht, wenn wir in eh schon machtlosen Situationen Verantwortung und Schuld delegieren können. -Und das geht mit "Personen" besonders gut, weil der Mensch ein Beziehungswesen ist.
Zitat von Demogorgon im Beitrag #29
Aber dann laß doch auch den NLP-Anwendern ihre subjektive Eigenwahrnehmung.
Ich habe aber auch MEINE Wahrnehmung. Ich finde nämlich, es gibt da zwei wesentliche Unterschiede zwischen meinem Satan-Gehabe und der NLP:
1. Die Anthropomorphisierung ist eine eigene Qualität des gedanklichen Umgangs und läuft völlig außer Konkurrenz. Psychologisch ist die Wirksamkeit belegt und dient als Erklärungsansatz für die Entstehung von Religionen.
Die NLP hingegen ist ein Sammelsurium an Konzepten und Techniken. Die Psychologie ebenfalls, nur eben logisch fundiert und bewährt. Ich sehe da bei bestem Willen überhaupt keinen Vorteil auf NLP-Seite; nicht mal einen Subjektiven. -Außer vielleicht diesem Programmierungs-Gedanken für die Macht-Geilos. Aber das ist doch SO blödes Marketing, da kann ich gar nicht anders, als geringschätzig drüber zu denken, wenn DAS das entscheidende Pro-Argument ist, mit dem hier eine Wissenschaft ausgestochen werden soll.
2. Ich bin mir darüber bewusst, dass Satan nicht als dämonisches Gespenst umher spukt. Die NLP-Jünger können ihren Realitätstunnel aber nicht verlassen, weil sie den Käse ja wirklich glauben, selbst im wissenschaftlichen Diskurs.
Falls ich jemals SO mit Satan umgehen sollte, bitte ich schon mal vorsorglich um die Kugel!
zuletzt bearbeitet 08.09.2014 06:44 |
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Zitat von Hyäne
Im Buch "Satans Trickkiste" steht etwas über Misleading aber weil mein Englisch nicht das beste ist suche ich Bücher auf deutsch die dieses Thema beinhalten.(Technik der Irreführung) Kann mir da jemand weiterhelfen?
Ich würde da auch ein gutes NLP-Buch empfehlen. NLP praktiziere ich jetzt seit 5 Jahren hin und wieder, habe damit bisher nur gute Erfahrungen sammeln können.
Für den Einstieg empfehle ich "Praxisbuch NLP von Steve Andreas" , da es ein 21-Tage-Programm mit praktischen Übungen enthält, die für Anfänger leicht umzusetzen sind.
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