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Habt ihr das auch?
Manchmal will ich über Wochen nix von dem ganzen Krempel wissen und dann - ZACK - trifft es mich wie ein Schlag. Ich hebe dann fast ab, bin unstillbar gierig nach Spiritualität.
Die letzten 14 Jahre habe ich rein atheistisch gelebt. Die spirituellen Phasen hatte ich natürlich auch dann. Aber ich habe versucht, sie anders zu kanalisieren. Meist, indem ich in Foren den Kontakt zu Christen suchte, um ihnen ihre kleine, heile Welt kaputt zu machen. Das war für mich höchst befriedigend und spirituell, denn es hat den emotionalen Bogen zu meiner damaligen Satanisten-Zeit geschlossen, als ich Satan durch mich habe wirken lassen.
Es hilft ja nix: Ich BIN eben spirituell. Nach einem Versuch, über den Transhumanismus zumindest eine Art Heilslehre mit einzuflechten, wurde mir allmählich klar, was mir die ganze Zeit gefehlt hat.
So, nun da ich wieder Satanist bin und die notwendigen Bedingungen für ein spirituell erfüllendes Leben geklärt zu sein scheinen, komme ich mir vor, als hätte ich ein bipolares Problem! Ich mein, geht es Euch AUCH so, oder seid ihr mehr oder weniger konstant auf dem gleichen spirituellen Level? -Also abgesehen von diesen Ups and Downs, die so der normale Tagesalltag mit sich bringt.
RE: Spirituelle Schübe
in religiöser Satanismus 01.09.2014 23:27von Trichocereus magnus • | 265 Beiträge
könnte das vielleicht an deinem Stresslevel liegen? Dass du dich nur mit sowas beschäftigen kannst, wenn du auch den Kopf dafür frei hast?
Also ich kann mich erinnern, dass ich früher in meiner Quartalssäuferzeit manchmal, wenn ich nen echt brutalen Kater hatte, in so ne ganz arg melancholische Stimmung geraten bin, und dann immer lange Waldspaziergänge an ganz abgelegene Stellen gemacht und lange über animistische Naturphilosophie meditiert hab. Als Kind, und ein bisschen noch als Jugendlicher, war ich fast immer so drauf, da hats gar keine so brutale Beeinflussung der Gehirnchemie bei mir gebraucht; mittlerweile stumpfe ich gegenüber spirituellen Bedürfnissen mehr und mehr ab, das kommt wohl davon, dass man angeblich mit zunehmendem Alter einfach bodenständiger wird. Schade eigentlich.
Zitat von Trichocereus magnus im Beitrag #2
könnte das vielleicht an deinem Stresslevel liegen? Dass du dich nur mit sowas beschäftigen kannst, wenn du auch den Kopf dafür frei hast?
Meinen vorletzten krassen Schub hatte ich während einer wichtigen Prüfungsphase und die war schon SEHR stressig!
Hab' in Rafas anderem Forum - ganz aus dem Häuschen - auch brav Bericht erstattet: Klickste hier!
Zitat von Trichocereus magnus im Beitrag #2
stumpfe ich gegenüber spirituellen Bedürfnissen mehr und mehr ab, das kommt wohl davon, dass man angeblich mit zunehmendem Alter einfach bodenständiger wird. Schade eigentlich.
Oh ja, das ist echt 'ne Scheiße!
Nur bei der Rafa wirds immer krasser, habe ich den Eindruck. :D
Na, ich bin ja schon froh drum, dass es nich mehr so heavy is wie früher, weil das war echt nimmer feierlich zum Teil. Aber könnt' schon mehr sein, ja. Ich vermisse es, durch den Wald zu schlendern, während die märchenhafte Präsenz der Dämonen auf mich einwirkt, oder bei der nächtlichen Meditation "den Körper zu verlassen". Ich denke, es hat auch nix damit zu tun, dass ich den Krempel nicht mehr richtig glaube, denn auch damals war ich schon recht skeptisch. Es ist irgendwie so, als würde das Hirn jetzt anders funktionieren.
RE: Spirituelle Schübe
in religiöser Satanismus 02.09.2014 10:01von Trichocereus magnus • | 265 Beiträge
Sowas nennst du spirituell? Da hätt ich mir aber was anderes drunter vorgestellt...
Ich weis nicht wie das ist, mit dieser jugendlichen Waldschlenderei; ist man da wirklich über die Jahre zu arg abgestumpft dazu, oder macht mans einfach nicht mehr weil man andauernd in irgendwelche weltlichen Sorgen und Verpflichtungen eingespannt ist, die man als Erwachsener so hat?
Zitat von Trichocereus magnus im Beitrag #4
Sowas nennst du spirituell? Da hätt ich mir aber was anderes drunter vorgestellt...
Für mich sind alle Erlebnisse mit Satan spirituell. Spiritualität ist wie Liebe. Alle, die es schon mal gespürt haben, wissen was gemeint ist. Aber niemand kann es so richtig greifbar in Worte fassen. Auf jeden Fall ist es sehr schön und Kraft spendend, und davon habe ich auch während dieser Prüfung profitiert.
Zitat von Trichocereus magnus im Beitrag #4
Ich weis nicht wie das ist, mit dieser jugendlichen Waldschlenderei; ist man da wirklich über die Jahre zu arg abgestumpft dazu, oder macht mans einfach nicht mehr weil man andauernd in irgendwelche weltlichen Sorgen und Verpflichtungen eingespannt ist, die man als Erwachsener so hat?
Die Verpflichtungen und Sorgen hatte ich damals auch.
Zitat von IK
Ich mein, geht es Euch AUCH so, oder seid ihr mehr oder weniger konstant auf dem gleichen spirituellen Level?
Natürlich geht es mir auch so. Es handelt sich bei mir auch nicht nur um 14-tägige "Schübe", sondern manchmal um Monate, in denen mich das alles nicht wirklich interessiert und bei mir "weltliche" Sachen viel vordergründiger sind. Dann wieder habe ich einige Tage oder wenige Woche, wo mir eine Erkenntnis nach der anderen wie Schuppen von den Augen fällt.
So ein "Grundlevel" an "Mindestreligiosität" ist bei mir allerdings immer vorhanden.
Zitat von IK
Nur bei der Rafa wirds immer krasser, habe ich den Eindruck. :D
Naja... also ich war schon als Jugendliche auch ziemlich krass auf dem spirituellen Trip, habe Beschwörungen gemacht, Kirchen geschändet, Christen gebasht und eine Weile auch wirklich geglaubt, irgendwann erscheint mir mal irgendwas und holt mich fort von dieser Welt. Meine Vorstellungen waren zwar noch ziemlich kindisch und naiv, an oberster Stelle wichtig war mir das damals allerdings auch schon.
Klar kam dann erst auch mal die Zeit, wo ich nur auf der Szene unterwegs war, Partys feierte, mir ein Konzi nach dem anderen gab, Kerle und Beziehungen hatte...
Ich finde grundsätzlich NICHT, dass ich heute religiöser bin als früher. Ich habe allerdings heute eine GANZ andere Weltanschauung als früher. Viele Fragen - und besonders auch viele Ängste - von früher konnte ich lösen und bewältigen.
Dazu kommt, dass ich nun alles mögliche "Weltliche für dieses Leben" einfach geschafft habe, also hinter mir hab. Ich brauch mir z.B. keine wesentlichen Gedanken mehr um mein Berufsleben machen, weil meine Güte: Ich hab noch ein paar Jährchen bis zur Rente und meine Schäfchen im Trockenen *Arschlecken: bitte hier, ja genau da*. Auch was die Familienplanung oder überhaupt auch Beziehungen betrifft, habe ich abgeschlossen. Das sind alles Lebensthemen, die bei mir gestrichen sind und einfach wegfallen, erledigt.
Was bleibt - und sicherlich bis zum Tod bleiben wird - ist meine Religion. Aufgrund des Wegfalls anderer Themen tritt sie nun auch stärker hervor bzw. fällt mehr auf.
Dazu kommt nun - ich denke auch: altersgemäß - ein/e gewisse/s Erkenntnis und Verständnis der Dinge, die mir früher auch einfach gar nicht möglich war.
Insgesamt war mir aber eigentlich seit früher Jugend/später Kindheit klar, dass ich ein religiöses Leben führen will, weil die einzigen Ziel auf dieser Welt, die ich sah und sehe, sind spiritueller Hinsicht. Alles andere ist doch Quatsch mit Soße, find ich - und fand ich genauso auch schon früher. Das Weltliche drängte sich mir nur auf und ich habs halt erledigt und war damit stückweise freilich sehr "abgelenkt" von meinem eigentlichen Lebensthema (Satan, Satanismus). Langsam finde ich nun wieder die Zeit (weils in meinem weltlichen Leben altersgemäß freilich ruhiger wird), mich um mein Hauptthema wieder besser zu kümmern. Ich schätze, wenn ich denn mal ganz in Rente bin und echt Zeit hab, werd ich auch mal n Buch schreiben über Satan-Ahriman und was er alles so im Lauf meines Lebens mir gegenüber abgelassen hat. Schon seit Jahren schreibe ich das immer wieder stückchenweise auf und warte nur auf die Gelegenheit, das alles endlich mal in aller Ruhe zu ordnen und zu strukturieren.
Zitat von Tm
mehr weil man andauernd in irgendwelche weltlichen Sorgen und Verpflichtungen eingespannt ist, die man als Erwachsener so hat?
Ja, das ist wohl der Punkt.
www.RAFA.at - guckstu auch in meinen Blog: www.RAFAmania.de
Zitat von RAFA im Beitrag #6
So ein "Grundlevel" an "Mindestreligiosität" ist bei mir allerdings immer vorhanden.
Bei mir leider nicht.
Das ist wohl auf eine längere Antidepressiva-Behandlung zurückzuführen. Das Zeug hat mich zunehmend abgestumpft, bis mir irgendwann nix mehr Spaß gemacht hat und selbst meine Libido vollkommen im Keller war. Vor einem Jahr wurde es dann langsam wieder besser. Da war ich schon 2,5 Jahre von dem Zeug los. Mittlerweile merke ich monatlich Fortschritte und ich werde durch kurze emotionale Flashbacks an Gefühle erinnert, die ich schon lang nimmer hatte.
Zum Beispiel dieses sommerliche Gefühl, wenn man an einem sonnigen Tag grad vor die Tür getreten ist. -Für eine Sekunde ist es da, dann verschwindet es wieder. -Was auch echt gemein ist. Aber immerhin IST da noch was.
Das ist ein SEHR spezielles Problem, das meine Spiritualität in besonderer Weise überlagert. Eine meiner Hoffnungen war und ist, dass die Rückkehr zur Religion in dieser Hinsicht positive Effekte mit sich bringt. Da es nun allmählich besser wird und sich in dem ganzen Grau wieder farbliche Nuancen abzeichnen, könnte das sogar klappen.
Ich merke nur, dass es manchmal besser funktioniert und manchmal nicht so. Drum wollt' ich halt wissen, ob andere Ähnliches, wenn auch auf IHREM Level, beobachten.
Zitat von RAFA im Beitrag #6
Ich finde grundsätzlich NICHT, dass ich heute religiöser bin als früher. Ich habe allerdings heute eine GANZ andere Weltanschauung als früher.
Und in die andere Richtung ist auch nix passiert? Hat es sich abgeschwächt?
Zitat von RAFA im Beitrag #6Zitat von Tm
mehr weil man andauernd in irgendwelche weltlichen Sorgen und Verpflichtungen eingespannt ist, die man als Erwachsener so hat?
Ja, das ist wohl der Punkt.
Gut, wenn ihr BEIDE das sagt, werde ich wohl mal mein Stressmanagement überprüfen müssen, um meine Erfolgsaussichten zu optimieren.
RE: Spirituelle Schübe
in religiöser Satanismus 04.09.2014 11:33von Trichocereus magnus • | 265 Beiträge
Zitat von Instant Karma im Beitrag #7Zitat von RAFA im Beitrag #6Zitat von Tm
mehr weil man andauernd in irgendwelche weltlichen Sorgen und Verpflichtungen eingespannt ist, die man als Erwachsener so hat?
Ja, das ist wohl der Punkt.
Gut, wenn ihr BEIDE das sagt, werde ich wohl mal mein Stressmanagement überprüfen müssen, um meine Erfolgsaussichten zu optimieren.
Vielleicht sind Stresssituationen nur deshalb Spiritualitätstrigger für dich, weil sie dich aus dem alltäglichen Trott rausreißen. Das könntest du vielleicht auch auf ne weniger unangenehme Art haben. Ich empfehle, sich in nicht-alltägliche Situationen zu begeben und dann dabei mal ne Runde zu meditieren.
By the way, was für ne Wirkstoffgruppe waren denn diese Antidepressiva?
Zitat von Trichocereus magnus im Beitrag #8
Vielleicht sind Stresssituationen nur deshalb Spiritualitätstrigger für dich, weil sie dich aus dem alltäglichen Trott rausreißen.
Ich glaube nicht, dass sie das extra triggern, denn die Schübe kommen völlig unabhängig davon, ob ich Stress habe oder nicht; fast so wie die Manie und Depression bei einer bipolaren Störung. Der Stress wird sich aber mit Sicherheit nicht günstig auf mein Gefühlsleben auswirken. Im Rahmen kann Stress aber ja den Antrieb steigern. Ich halte es also für denkbar, dass dieser Vorteil die Nachteile teils kompensiert. Ich glaube also, ich hatte den angesprochenen Schub nicht wegen, sonderm TROTZ des Stresses.
Zitat von Trichocereus magnus im Beitrag #8
By the way, was für ne Wirkstoffgruppe waren denn diese Antidepressiva?
SSRI
Hier gibt es mehr Infos über die Erkrankung: http://de.wikipedia.org/wiki/SSRI-beding...lle_Dysfunktion
Zitat von IK
Und in die andere Richtung ist auch nix passiert? Hat es sich abgeschwächt?
nein. Es ist weder stärker noch schwächer geworden, nur eben ganz anders.
Das ist irgendwie als wenn einer seit kleinauf Musiker ist. Er hat dann weder früher noch später mehr oder weniger Sinn für die Musik, nur wird er einen ganz anderen Musik-Level haben: Als Kind hat er halt auf Töpfen rumgetrommelt, später spielt er ein Instrument und wenn er alt ist, will er vielleicht bloß noch zuhören. Musik ist Musik - da kann man nicht sagen, das sei schwächer oder stärker geworden.
www.RAFA.at - guckstu auch in meinen Blog: www.RAFAmania.de
Aber vielleicht kann sich die Leidenschaft dafür verändern?
Ach ja: Musik wirkt auch nicht mehr so wie vor den ADs. :-(
Aber ich hör' jetzt auf zu jammern, bevor sich hier noch die "psychische Vampire"-Jäger auf mich stürzen.
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