Also strenggenommen hält Satan sich im AT ja eher zurück. Das einzige Mal, wo er Leute abmurkst, holt er sich vorher von Gott die Erlaubnis. Alle anderen Schandtaten werden von Gott selbst, oder von einem der anderen Stammesgötter, ausgeführt bzw. befohlen.
Crowleys Ruf ist bekannt, aber er war auch nur ein kleines menschliches Licht und trotz seiner vermutlich dargebrachten jungfräulichen Opfer, nicht unsterblich.
Meine Erfahrung als ehemaliges Jesusschäflein ist: Wer sich auf (den christlichen) Gott verlässt, der ist verlassen. Der Hoffnungsanker, von dem du schreibst, wurde für mich zu einem seelischen Sargnagel. Das Versprechen auf Erlösung entpuppte sich als dreiste, fette Lüge.
Meiner Erfahrung nach, bist du ohne diesen geistigen Klotz am Bein, besser dran.
tja, hier sind wir wieder bei der Frage der Auslegung. Nehme ich ein Buch wörtlich oder nicht. Ich finde auch, dass manche Sätze keine Interpretation zulassen und so zu nehmen sind, wie sie da stehen, aber das schmeckt den Lesern nicht immer und dann bleibt die Deutung des Textes den persönlichen Vorlieben überlassen. Bei den modernen Christen ein lächerliches Unterfangen, wie sie Raub und Vergewaltigung im AT rechtfertigen oder wegdiskutieren wollen, aber Satanisten sind da anscheinend nicht viel besser.
Den Text hatte ich gelesen, aber den Videobeitrag hab ich als solchen nicht erkannt und hielt ihn für Werbung... danke fürs neuerliche Senden.
Ich sage ja nicht, dass jede einzelne Satan-Horrorstory wahr ist im Sinne der klassischen Verschwörungstheorie; ich halte aber die Existenz solcher Individuen trotzdem für wahrscheinlich. Das ist ein Unterschied.
Zitat Kurzgefasstes Résumé dazu: Katholische Kinderficker und Kannibalen kommen in den Knast, satanistische Kinderficker und Kannibalen ebenfalls, WENN diese denn existieren...
... oder WENN diese Verbrechen überhaupt zur Anzeige kommen. Dass es eine Dunkelziffer geben könnte so wie bei den 08/15-Delikten, oder der ein oder andere Jurist oder Polizist gar bestechlich ist, davon wollen wir mal nicht ausgehen...
Da war auch mal eine Doku von einem hollandischen Bankier, der auf seinem "Weg nach oben" entsprechend unmoralisch-satanische Angebote bekam in Bezug auf Kinder. Der Titel fällt mir gerade nicht ein, aber gegen die Glaubwürdigkeit dieses Mannes spricht für mich (heute, damals sah ich das anders) seine reuevolle Bekehrung zum ach so heiligen Christentum; halt das typische realitätsferne Schwarzweiß-Denken. Jahwe gut, Satan schlecht.
Schlussendlich muss es mir gleichgültig sein. Auf was ich keinen Einfluss habe, daran versuche ich keine emotionale Energie zu verschwenden.
Bezüglich Lydia Benecke, ich besitze ihre Bücher und hatte geplant, dieses Jahr einen Vortrag von ihr zu besuchen, was aufgrund der allgemeinen Lage jetzt wohl flachfallen wird. Ich kenne ihre Meinung zu dem Thema. Auch Freud hat ja False Memory befürwortet, und man kann es wunderbar als Rundum-Totschlagargument für praktisch alles nutzen.
Dass Frau Huber esoterisch angehaucht sein soll, wusste ich nicht, das schmälert aber nicht ihre berufliche Erfahrung.
Mangels Erfahrung MEINERSEITS müsste ich jetzt würfeln, wem ich mehr Glauben schenken möchte.
Grundsätzlich bin ich aber skeptisch, wenn eine bestimmte Form des Verbrechens von Fachleuten öffentlich negiert oder lächerlich gemacht wird, weil es ihnen persönlich vielleicht nicht in den Kram passt. Dass es kinderf*ckende Priester gibt, den Sachsensumpf, Lüdge oder Jeffrey Epstein, stößt wahrscheinlich auch einigen Zeitgenossen übel auf; dadurch werden diese Dinge aber nicht weniger wahr.
Zitat von Night im Beitrag #17Ein christlicher... Sektenforscher? Das ist ja ein noch kürzerer Witz als "Treffen sich zwei Jäger. Beide tot."
Zitat von Night im Beitrag #17Dass die typischen "Satansstorys" aber samt und sonders komplett erfunden sind, glaube ich persönlich NICHT....
Siehst du...dieser angeblich so "kurze Witz" ist doch nicht so kurz...
Dass ALLE Satansstorys erfunden sind, halte ich NICHT für einen Witz (hier sei beispielhaft Michaela Huber erwähnt), aber ich ziehe es vor, mich damit nicht näher auseinanderzusetzen.
Zitat von Sleepwalker im Beitrag #16Das mit dem Lernen und dem Austausch wird meiner Meinung nach überschätzt. Warum? Wie hat es einmal der christliche "Sektenforscher" Rainer Fromm formuliert. Sämtliche Leute, die in Deutschland ernsthaft an satanistischer Esoterik interessiert sind, passen etwa in einen Reisebus hinein. Wie soll bei so einem kleinen Repertoire von Menschen ein großartiger Austausch organisiert werden...?
Ein christlicher... Sektenforscher? Das ist ja ein noch kürzerer Witz als "Treffen sich zwei Jäger. Beide tot."
Zitat Die breite Masse will nichts Intellektuelles zum Thema "Satanismus" konsumieren. Ergo muss ein freischaffender Journalist wie er "Satansstorys mit Sex und Crime" liefern, sonst werden diese ihm nicht abgekauft (das gilt übrigens auch für die öffentlich-rechtlichen Anstalten ARD und ZDF). Das allein erklärt, warum es im dümmlichen Hartz-TV immer wieder "satanistische Kannibalen" und Ähnliches aus der Opferküche gibt, aber keinerlei Polizeiakten dazu. Der langjährige Deutschland-Vertreter der amerikanischen "Church of Satan" ist übrigens jemand mit einer Ausbildung als Polizeikommissar...
Die meisten Leute sind auf Effekthascherei aus, und auf Drama. Dass die typischen "Satansstorys" aber samt und sonders komplett erfunden sind, glaube ich persönlich NICHT.... allerdings würde mich in diesen Fällen echt interessieren, wo genau die Begründung für die angeblich satanischen Untaten liegt. Im Christentum sehe ich dafür kein Fundament; Satan selbst hat in der Bibel niemanden missbraucht, keine Blutrituale verlangt und auch keine Kinderopfer. Zum Kannibalismus hat er auch niemanden ermuntert, auch wenn explizit diese Thematik von Christen auf YT ausgeschlachtet (welch passendes Wortspiel) wird.
Der O.T.O. ist eine Loge, oder? Ich hab jetzt nicht danach gegoogelt, aber der Name ist mir irgendwo noch ein Begriff. Ich hatte mich mal sehr für die Fraternitas Saturni interessiert vor vielen Jahren, aber bevor es soweit kam, dass ich die Kontaktmail schreiben konnte, riet mein Bauchgefühl mir massiv davon ab. Da ich eigentlich Gruppen auch gar nicht ausstehen kann, war das die richtige Entscheidung. Andererseits schade, denn unter Gleichgesinnten lernt man unter Umständen schneller als allein, und den Austausch stelle ich mir auch bereichernd vor.
Jedenfalls cool, dass du es gewagt hast, diese Erfahrung zu machen. Die nimmt dir keiner mehr.
Zitat von Sleepwalker im Beitrag #14Och, die Frage kann ja schon erlaubt sein, auf welchen Drogen Jesus mit seinen Anhängern den Tempelberg der Juden gestürmt hat, um dann von den Römern wegen Mord und Totschlag strafrechtlich belangt zu werden...
Haha, auch wieder wahr.
Zitat von Sleepwalker im Beitrag #14 Die besten (weil gesündesten) Drogen sind deshalb die körpereigenen, die bei sexuellen Orgasmen oder sportlichen Anspannungen ausgeschüttet werden...
Als Mountainbikerin stimme ich zu. Dopamin for the win
Wobei man auch bei körpereigenen Freuden übertreiben kann, oder die Süchte verlagern sich. Nicht umsonst findet man unter den chronischen Dauerläufern oft Ex-Junkies.
Zitat von Sleepwalker im Beitrag #12Nein, bei Crowley ist dieser "Wahre Wille" eben schicksalhaft kosmisch vorherbestimmt, und der Mensch soll über Kommunikation mit dem eigenen "Heiligen Schutzengel" Kenntnis vom "Wahren Willen" erlangen. Das "Ich" wird dabei völlig abgelehnt (und hier raufen sich natürlich die meisten Satanisten wieder zu Recht die Haare...)[quote]
Also da rauf ich gleich mit. Mit Schutzengeln hatte ich vor meiner Christenzeit über ein Medium kommuniziert, diese Verarsche - meiner Erfahrung nach ist es nichts anderes, entweder Verarsche vom "Anbieter" oder vom Engel/Geist selbst - geb ich mir nicht mehr.
Zitat von Sleepwalker im Beitrag #12An dieser Stelle kann ich den "drug fiend" Crowley in Schutz nehmen. Das sogenannte "Kindsopfer" in seinen Texten hat mit Opferkult nichts zu tun, sondern bedeutet schlichtweg nur die Verwendung von männlichem Sperma ("ein Kind wird geopfert", weil das Sperma sozusagen "zweckentfremdet" wird...) in einem Ritus.
Hmm... okay, aber die Textstellen waren schon ziemlich eindeutig. Die Umdeutung bzgl. des zweckentfremdeten Spermas anstelle eines echten Opfers, klingt schwer nach Apologetik. Hab ich früher selbst gern betrieben, um Jehova-Jahwe im besten Licht dastehen zu lassen.
Naja, unterm Strich weiß ich aber zu wenig über Crowley und seine Werke, um hier eine wasserdichte Meinung gegen ihn vertreten zu können. Meine Abneigung speist sich aus den erwähnten Textstellen und seiner Vorliebe für Drogen.
Zitat von Sleepwalker im Beitrag #10Eigentlich ist Crowley in seiner Gesamtlehre absolut fatalistisch gestrickt, und damit völlig konträr zu den gängigen Grundideen des Satanismus. Er geht in seiner Thelema-Philosophie nämlich davon aus, dass es einen sogenannten "Wahren Willen" des Menschen gibt, der schicksalhaft vorherbestimmt sein soll. Demnach hätte der Mensch auf Erden dann keinen wirklich "Freien Willen" mehr, sondern nur noch die Möglichkeit, ein quasi-göttliches Schicksal zu erfüllen.
Interessant. Ich halte einen 100% freien Willen zwar auch für unwahrscheinlich, sehe aber nicht jedes Detail als vorherbestimmt an. Bleibt auch noch die Frage, wie ein "wahrer Wille" zu definieren wäre. Simpel gesagt, ich will etwas, weil ICH es will. David Precht würde jetzt sagen: "Tja, wer bin ich, und wenn ja, wie viele?"
Das mit der Zitatfunktion hab ich noch nicht so richtig raus, sorry. Zumindest heute klappt´s nicht so recht und ich musste einen Teil wieder löschen.
Zu Crowley: Ich hatte einmal ein paar Abschnitte von ihm gelesen, u. a. ging es um ein blondes, männliches Menschenopfer. Bei der Erwähnung von Opfern, egal in welcher Form, fühle ich mich an den biblischen Opferkult erinnert und das Werk hat sich für mich erledigt, die Glaubwürdigkeit ist damit nicht mehr gegeben. Klar, das ist dann erstmal MEIN Problem und nicht dem Autor anzulasten, der möglicherweise mit der allerbesten Absicht (und einer ordentlichen Ladung Koks im Blut) seinen Text geschrieben hat.
Dass es die selbsternannten "Crowleyaner und LaVeyaner" gibt, überrascht mich nicht wirklich. Die unterlegen demselben Denkfehler wie die Fundamentalen anderer Religionen.
Danke für das Liber Oz, hab´s gerade durchgelesen. Wie so oft: Ein paar Passagen sind toll und denen stimmt man zu, die anderen verwirft man. Schade, dass da noch nichts fabriziert wurde, dem ALLE Menschen vollständig zustimmen.
Zitat von Sleepwalker im Beitrag #8 Ein Satanist geht ja bekanntlich keiner Gefahr aus dem Wege, und so habe ich mal eine typische Amazon-Bewertung zu dem genannten Buchwerk hier aufgeführt. Meine eigene Meinung dazu lasse ich mal außen vor....
Sehr mutig von dir, einen Blick auf die Gefahr zu werfen.
Zitat von Sleepwalker im Beitrag #8 Das christliche Dogma der Vergebung ist natürlich ein gutes Beispiel, warum gerade diese "gewissen Subjekte", die du ansprichst, sich ganz leicht immer wieder einen christlichen Heiligenschein der Unschuld zulegen können. .
Genauso schaut´s aus. Da wird soviel Dreck unter den Teppich gekehrt, dass einem schlecht wird. Jesus vergibt ja angeblich jede Untat, außer natürlich die Abkehr von ihm.
Zitat von Sleepwalker im Beitrag #8Und du hast natürlich recht, das Grundprinzip der Ethik, diese Frage nach Gut und Böse, existiert natürlich auch unabhängig von einem christlichem Kontext. Im Satanismus ist es die ganz persönliche Frage, was jemand, befreit von allen äußeren Zwängen, als richtig oder falsch einstuft. Eine etwas reifere satanistische Ethik sollte dabei sehr wohl auch über ein rein hedonistisches Lustprinzip ("ich mache nur das, was mir Spass macht") hinauskommen. Leitlinie kann dafür ein "geerdeter" Aleister Crowley sein mit seinem Ethos "Tu, was du willst, soll sein das Ganze vom Gesetz" (aber reflektiere zuvor erst mal deinen Willen...).
Das sehe ich auch so. Eine gewisse Ethik ist unabdingbar und ein Teil von uns, wenn man nicht gerade als Psychopath durch die Welt läuft. Hedonismus ist auch ganz nett, aber mich erfüllt er nicht dauerhaft.
Gibt´s sowas, einen geerdeten Crowley? Ich konnte mich nicht dazu durchringen, mir eines seiner Bücher zuzulegen, mir schien das Geld zu schade. Ich tue mich ohnehin schwer mit geistigem copy+paste, das hatte ich im Christentum zur Genüge. Prediger ABC sagt dies, also mach ich dies, Prediger XYZ hat ein neues Buch rausgebracht, also kauf ich das und folge dem, was er sagt und schreibt. Ich halte 99% der Christen sowieso für Marionetten. Die wenigsten machen ihr eigenes Ding, die meisten sind das Sprachrohr ihrer Lieblingsprediger.
Im Satanismus gibt es sicher auch die "Folgewilligen", gerade am Anfang, wenn alles neu ist und man lernen will, aber grundsätzlich verstehe ich die satanische Lebenseinstellung als "self-centered" und frei von strafenden Göttern. Eine Wohltat für mein Gemüt.
Naja, zum Thema Frauenbild. Meine Idealvortellung der christlichen Frau (das ich nie erreichte) übertraf das der 08/15-Christen und ging über Gewaltfreiheit hinaus. Ich sag nur Debi Pearl und ihr Meisterwerk "Created To Be His Help Meet". Das Googeln erfolgt übrigens auf eigene Gefahr.
Gut und Böse existiert für mich losgelöst von biblischen Vorgaben. Ich empfinde es z. B. als "böse", Mensch oder Tier grundlos Schmerzen zuzufügen, befürworte aber für gewisse Subjekte die Todesstrafe. Das christliche Dogma der Vergebung um jeden Preis, hat mich zum Schluss nur noch angek*tzt.
Die Hassgefühle kann ich nachvollziehen, die hatte ich auch, und sie hatten sich - in Ermangelung einer wirklichen Zielscheibe, an der ich diese Wut auslassen konnte - um ein Haar an den irdischen Vertretern dieses Gottes entladen. Damals hatte ich gelegentlich mit ein paar Nonnen zu tun, denen ich nicht aus dem Weg gehen konnte sowie katholische Bekannte, die ich wegen ihrer kollektiven Naivität am liebsten angespuckt und verprügelt hätte.
Da ich "freischaffend" gläubig und keiner Gruppe angehörig war, war der Ausstieg für mich wohl ein Klacks, verglichen mit deiner Situation. Sich nach 20 Jahren aktiver Mitgliedschaft auszuklinken, dazu gehört schön was.
Dass du direkt zu Gottes Erzfeind gewechselt bist, finde ich interessant, hältst du die Bibel also für „echt“? Für mich hatte Satan seinen Schrecken verloren, sobald ich Jahwe und Jesus abgeschworen hatte; vielmehr war mir die Schlange aus der Genesis (die allerdings erst viel später als Satan tituliert wurde) plötzlich sehr sympathisch.
Thema von Night im Forum philosophischer Satani...
Hallo allerseits,
als stille Mitleserin dieses Forums frage ich mich schon länger, ob es hier auch Ex-Christen gibt, und wenn ja, was genau sie in Satans „Arme“ getrieben hat. Ich selbst bin nach Jahren übelster Gehirnwäsche endlich aus dem christlichen Glauben ausgestiegen und erstmal froh, mein Selbst und meine Seele wiederzuhaben.
Viele von der Bibel Enttäuschte verlassen Jesus für Allah, oder umgekehrt. Sie tauschen also nur den einen Gott für den anderen und behalten ihren Fanatismus bei. Damit entwickeln sie sich nicht wirklich weiter und laufen weiter im alten Fahrwasser. Oder sie wenden sich zum anderen Extrem und werden wissenschaftshörige Atheisten. Dass ein Christ aber direkt zum „Feind“ übertritt, habe ich bis jetzt noch nicht gehört.