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Ex-Christ, jetzt Satanist?
in philosophischer Satanismus 21.03.2020 21:47von Night • | 15 Beiträge
Hallo allerseits,
als stille Mitleserin dieses Forums frage ich mich schon länger, ob es hier auch Ex-Christen gibt, und wenn ja, was genau sie in Satans „Arme“ getrieben hat. Ich selbst bin nach Jahren übelster Gehirnwäsche endlich aus dem christlichen Glauben ausgestiegen und erstmal froh, mein Selbst und meine Seele wiederzuhaben.
Viele von der Bibel Enttäuschte verlassen Jesus für Allah, oder umgekehrt. Sie tauschen also nur den einen Gott für den anderen und behalten ihren Fanatismus bei. Damit entwickeln sie sich nicht wirklich weiter und laufen weiter im alten Fahrwasser. Oder sie wenden sich zum anderen Extrem und werden wissenschaftshörige Atheisten. Dass ein Christ aber direkt zum „Feind“ übertritt, habe ich bis jetzt noch nicht gehört.
RE: Ex-Christ, jetzt Satanist?
in philosophischer Satanismus 30.03.2020 22:24von Johann_der_Henker • | 69 Beiträge
Jo, ich bin auch so einer. War 20 Jahre sogar in Diensten dieser Heuchlergruppierung. Hab dann die Kertwende gemacht. Da ich trotzdem ein spiritueller Mensch bin hab ich mich im religiösen bzw. spirituellen Satanismus beheimatet und bezeichne mich selber als Teufelsanbeter. Mir reicht der philosophische Satanismus einfach nicht. Hat sicher auch mit meinen Hass- und Rachegefühlen gegenüber dem Nazarener zu tun...
...still searching for something like a global or interstellar reset button...
RE: Ex-Christ, jetzt Satanist?
in philosophischer Satanismus 02.04.2020 14:27von Night • | 15 Beiträge
Hi Johann,
danke für deinen Beitrag.
Die Hassgefühle kann ich nachvollziehen, die hatte ich auch, und sie hatten sich - in Ermangelung einer wirklichen Zielscheibe, an der ich diese Wut auslassen konnte - um ein Haar an den irdischen Vertretern dieses Gottes entladen. Damals hatte ich gelegentlich mit ein paar Nonnen zu tun, denen ich nicht aus dem Weg gehen konnte sowie katholische Bekannte, die ich wegen ihrer kollektiven Naivität am liebsten angespuckt und verprügelt hätte.
Da ich "freischaffend" gläubig und keiner Gruppe angehörig war, war der Ausstieg für mich wohl ein Klacks, verglichen mit deiner Situation. Sich nach 20 Jahren aktiver Mitgliedschaft auszuklinken, dazu gehört schön was.
Dass du direkt zu Gottes Erzfeind gewechselt bist, finde ich interessant, hältst du die Bibel also für „echt“? Für mich hatte Satan seinen Schrecken verloren, sobald ich Jahwe und Jesus abgeschworen hatte; vielmehr war mir die Schlange aus der Genesis (die allerdings erst viel später als Satan tituliert wurde) plötzlich sehr sympathisch.
RE: Ex-Christ, jetzt Satanist?
in philosophischer Satanismus 04.04.2020 23:11von Sleepwalker • | 499 Beiträge
Zitat von Night im Beitrag #5
Die Hassgefühle kann ich nachvollziehen, die hatte ich auch, und sie hatten sich - in Ermangelung einer wirklichen Zielscheibe, an der ich diese Wut auslassen konnte - um ein Haar an den irdischen Vertretern dieses Gottes entladen. Damals hatte ich gelegentlich mit ein paar Nonnen zu tun, denen ich nicht aus dem Weg gehen konnte sowie katholische Bekannte, die ich wegen ihrer kollektiven Naivität am liebsten angespuckt und verprügelt hätte.
Das wäre ja immerhin eine doppelte Dekonditionierung (Ablegung anerzogener Verhaltensweisen) gewesen, sowohl in der gewaltfreien Frauenrolle als auch in der pseudo-gewaltfreien Christenrolle...
Es gibt ja auch gar nicht so wenige Leute aus der dämonologisch geprägten evangelikalen Szene, die sich in einem Zwischenbereich von Christentum und (theistischen) Satanismus bewegen (zum Beispiel dieser ehemals freikatholische "Bischof Tolli", der zwischen christlichen Gebeten und okkulten Ritualen im Wald hin- und herschwankte).
Ein kompletter Ausstieg aus der christlich-dualistischen Matrix von "Gut" und "Böse" ist meiner Meinung nach aber der konsequentere Weg bei satanistischen Interessen.
Brighter than the sun the darkness shines
RE: Ex-Christ, jetzt Satanist?
in philosophischer Satanismus 05.04.2020 23:07von Night • | 15 Beiträge
Naja, zum Thema Frauenbild. Meine Idealvortellung der christlichen Frau (das ich nie erreichte) übertraf das der 08/15-Christen und ging über Gewaltfreiheit hinaus. Ich sag nur Debi Pearl und ihr Meisterwerk "Created To Be His Help Meet". Das Googeln erfolgt übrigens auf eigene Gefahr.
Gut und Böse existiert für mich losgelöst von biblischen Vorgaben. Ich empfinde es z. B. als "böse", Mensch oder Tier grundlos Schmerzen zuzufügen, befürworte aber für gewisse Subjekte die Todesstrafe. Das christliche Dogma der Vergebung um jeden Preis, hat mich zum Schluss nur noch angek*tzt.
Ethik in Christentum und Satanismus
in philosophischer Satanismus 06.04.2020 01:23von Sleepwalker • | 499 Beiträge
Zitat von Night im Beitrag #7
Naja, zum Thema Frauenbild. Meine Idealvortellung der christlichen Frau (das ich nie erreichte) übertraf das der 08/15-Christen und ging über Gewaltfreiheit hinaus. Ich sag nur Debi Pearl und ihr Meisterwerk "Created To Be His Help Meet". Das Googeln erfolgt übrigens auf eigene Gefahr.
Zitat
Ein Buch, dass jede Frau, die ihrem Mann gefallen will lesen sollte
Ein Satanist geht ja bekanntlich keiner Gefahr aus dem Wege, und so habe ich mal eine typische Amazon-Bewertung zu dem genannten Buchwerk hier aufgeführt. Meine eigene Meinung dazu lasse ich mal außen vor...
Das christliche Dogma der Vergebung ist natürlich ein gutes Beispiel, warum gerade diese "gewissen Subjekte", die du ansprichst, sich ganz leicht immer wieder einen christlichen Heiligenschein der Unschuld zulegen können.
Satanismus mit seiner bedingungslosen Forderung der Selbstverantwortlichkeit zwingt dem Menschen da doch eine wesentlich härtere Schule des Lebens auf.
Und du hast natürlich recht, das Grundprinzip der Ethik, diese Frage nach Gut und Böse, existiert natürlich auch unabhängig von einem christlichem Kontext. Im Satanismus ist es die ganz persönliche Frage, was jemand, befreit von allen äußeren Zwängen, als richtig oder falsch einstuft. Eine etwas reifere satanistische Ethik sollte dabei sehr wohl auch über ein rein hedonistisches Lustprinzip ("ich mache nur das, was mir Spass macht") hinauskommen.
Leitlinie kann dafür ein "geerdeter" Aleister Crowley sein mit seinem Ethos "Tu, was du willst, soll sein das Ganze vom Gesetz" (aber reflektiere zuvor erst mal deinen Willen...).
Brighter than the sun the darkness shines
RE: Ethik in Christentum und Satanismus
in philosophischer Satanismus 06.04.2020 21:01von Night • | 15 Beiträge
Danke für deine Ausführungen, Sleepwalker.
Zitat von Sleepwalker im Beitrag #8
Ein Satanist geht ja bekanntlich keiner Gefahr aus dem Wege, und so habe ich mal eine typische Amazon-Bewertung zu dem genannten Buchwerk hier aufgeführt. Meine eigene Meinung dazu lasse ich mal außen vor....
Sehr mutig von dir, einen Blick auf die Gefahr zu werfen.
Zitat von Sleepwalker im Beitrag #8
Das christliche Dogma der Vergebung ist natürlich ein gutes Beispiel, warum gerade diese "gewissen Subjekte", die du ansprichst, sich ganz leicht immer wieder einen christlichen Heiligenschein der Unschuld zulegen können.
.
Genauso schaut´s aus. Da wird soviel Dreck unter den Teppich gekehrt, dass einem schlecht wird. Jesus vergibt ja angeblich jede Untat, außer natürlich die Abkehr von ihm.
Zitat von Sleepwalker im Beitrag #8
Und du hast natürlich recht, das Grundprinzip der Ethik, diese Frage nach Gut und Böse, existiert natürlich auch unabhängig von einem christlichem Kontext. Im Satanismus ist es die ganz persönliche Frage, was jemand, befreit von allen äußeren Zwängen, als richtig oder falsch einstuft. Eine etwas reifere satanistische Ethik sollte dabei sehr wohl auch über ein rein hedonistisches Lustprinzip ("ich mache nur das, was mir Spass macht") hinauskommen.
Leitlinie kann dafür ein "geerdeter" Aleister Crowley sein mit seinem Ethos "Tu, was du willst, soll sein das Ganze vom Gesetz" (aber reflektiere zuvor erst mal deinen Willen...).
Das sehe ich auch so. Eine gewisse Ethik ist unabdingbar und ein Teil von uns, wenn man nicht gerade als Psychopath durch die Welt läuft. Hedonismus ist auch ganz nett, aber mich erfüllt er nicht dauerhaft.
Gibt´s sowas, einen geerdeten Crowley? Ich konnte mich nicht dazu durchringen, mir eines seiner Bücher zuzulegen, mir schien das Geld zu schade. Ich tue mich ohnehin schwer mit geistigem copy+paste, das hatte ich im Christentum zur Genüge. Prediger ABC sagt dies, also mach ich dies, Prediger XYZ hat ein neues Buch rausgebracht, also kauf ich das und folge dem, was er sagt und schreibt. Ich halte 99% der Christen sowieso für Marionetten. Die wenigsten machen ihr eigenes Ding, die meisten sind das Sprachrohr ihrer Lieblingsprediger.
Im Satanismus gibt es sicher auch die "Folgewilligen", gerade am Anfang, wenn alles neu ist und man lernen will, aber grundsätzlich verstehe ich die satanische Lebenseinstellung als "self-centered" und frei von strafenden Göttern. Eine Wohltat für mein Gemüt.
RE: Ethik in Christentum und Satanismus
in philosophischer Satanismus 07.04.2020 01:34von Sleepwalker • | 499 Beiträge
Zitat von Night im Beitrag #9Ja, den habe ich "erfunden"...
Gibt´s sowas, einen geerdeten Crowley?
Eigentlich ist Crowley in seiner Gesamtlehre absolut fatalistisch gestrickt, und damit völlig konträr zu den gängigen Grundideen des Satanismus. Er geht in seiner Thelema-Philosophie nämlich davon aus, dass es einen sogenannten "Wahren Willen" des Menschen gibt, der schicksalhaft vorherbestimmt sein soll. Demnach hätte der Mensch auf Erden dann keinen wirklich "Freien Willen" mehr, sondern nur noch die Möglichkeit, ein quasi-göttliches Schicksal zu erfüllen.
Eine Vorstellung, die manchen Christen sicher das Herz erwärmt, aber etliche Satanisten (einschließlich meiner Wenigkeit) völlig die Haare raufen lässt.
An dieser Stelle kann Aleister Crowley mit folgendem Kunstgriff "geerdet" werden:
Das sehr komplexe und manchmal auch widersprüchliche Enfant terrible hat nämlich unter seinen Büchern ein einziges literarisches Werk, das er angeblich nicht selbst geschrieben hat, sondern ihm von einer außerirdischen Wesenheit namens "Aiwaz" durch "Channeling" mitgeteilt wurde, das "Liber Al vel Legis".
Dieses eine Buch ist interessanterweise auch in seiner Sprache etwas eigentümlich, nämlich poetischer und kraftvoller als die restlichen Crowley-Werke...UND hier gibt es keinen schicksalhaften "Wahren Willen"...UND dieser "Aiwaz" wurde von Crowley als Engel Luzifer oder Satan identifiziert...
Letztendlich muss man diese Legende zu dem Buch natürlich nicht blindlings "glauben", aber es gibt dem "Liber AL" mit seiner Power-Ethik für das Individuum ein ganz nettes "Alleinstellungsmerkmal", quasi mit Crowley nur als passiver Schreiberling...
Zitat von Night im Beitrag #9Sorry, aber was denkst du, wieviel autonomer diese selbsternannten Crowleyaner oder "LaVeyans" sind???
Ich tue mich ohnehin schwer mit geistigem copy+paste, das hatte ich im Christentum zur Genüge. Prediger ABC sagt dies, also mach ich dies, Prediger XYZ hat ein neues Buch rausgebracht, also kauf ich das und folge dem, was er sagt und schreibt. Ich halte 99% der Christen sowieso für Marionetten. Die wenigsten machen ihr eigenes Ding, die meisten sind das Sprachrohr ihrer Lieblingsprediger.
Beim O.T.O. rennen sie zum Bücherregal, was denn Crowley hierzu oder dazu gesagt hat, um sich ihre "eigene"(?) Meinung zu bilden. Von den Leuten, deren "Wahrer Wille" es war, einer Reinkarnation Crowleys mit dem Namen Michael D. Eschner nachts noch eine Flasche Wein zu holen, ganz zu schweigen...
Bei der "Church of Satan" bekommst du ebenfalls ernsthaft Probleme, wenn du nicht nur die Texte des verstorbenen Gurus Anton Szandor LaVey wiederkäuen willst (siehe Ausschluss von Magistra Tani Jantsang).
Beim "Satanic Temple" in den USA wurde aktuell gerade die örtliche Leiterin von Detroit Jex Blackmore hinausgeworfen, weil sie zu eigenständig wurde.
Diese offizielle Ablehnung der Herdenmentalität wird in der satanistischen Szene nicht wirklich konsequent umgesetzt, was aber wohl bei den aufgezählten Negativ-Beispielen auch mit den hierarchischen Strukturen der betreffenden Gruppierungen zu tun hat. Immerhin gibt es auch dieses schöne crowleyanische Ritual, bei dem der Adept (jemand, der durch ein Initiationsritual in einen Bereich eingeführt wird) aufgefordert wird, niederzuknien:
Tut er/sie es, wird symbolträchtig abgebrochen....Menschen-Götter dürfen nicht auf die Knie gehen, vor niemandem...
In diesem Sinne: Willkommen im Reich des gefallenen Engels (unten das Liber OZ von Crowley, für ihn auch "The Book of the Goat", eine ethische Menschenrechtserklärung gemäß dem Liber AL)!
Brighter than the sun the darkness shines
RE: Ethik in Christentum und Satanismus
in philosophischer Satanismus 07.04.2020 21:09von Night • | 15 Beiträge
Zitat von Sleepwalker im Beitrag #10
Eigentlich ist Crowley in seiner Gesamtlehre absolut fatalistisch gestrickt, und damit völlig konträr zu den gängigen Grundideen des Satanismus. Er geht in seiner Thelema-Philosophie nämlich davon aus, dass es einen sogenannten "Wahren Willen" des Menschen gibt, der schicksalhaft vorherbestimmt sein soll. Demnach hätte der Mensch auf Erden dann keinen wirklich "Freien Willen" mehr, sondern nur noch die Möglichkeit, ein quasi-göttliches Schicksal zu erfüllen.
Interessant. Ich halte einen 100% freien Willen zwar auch für unwahrscheinlich, sehe aber nicht jedes Detail als vorherbestimmt an. Bleibt auch noch die Frage, wie ein "wahrer Wille" zu definieren wäre. Simpel gesagt, ich will etwas, weil ICH es will. David Precht würde jetzt sagen: "Tja, wer bin ich, und wenn ja, wie viele?"
Das mit der Zitatfunktion hab ich noch nicht so richtig raus, sorry. Zumindest heute klappt´s nicht so recht und ich musste einen Teil wieder löschen.
Zu Crowley: Ich hatte einmal ein paar Abschnitte von ihm gelesen, u. a. ging es um ein blondes, männliches Menschenopfer. Bei der Erwähnung von Opfern, egal in welcher Form, fühle ich mich an den biblischen Opferkult erinnert und das Werk hat sich für mich erledigt, die Glaubwürdigkeit ist damit nicht mehr gegeben. Klar, das ist dann erstmal MEIN Problem und nicht dem Autor anzulasten, der möglicherweise mit der allerbesten Absicht (und einer ordentlichen Ladung Koks im Blut) seinen Text geschrieben hat.
Dass es die selbsternannten "Crowleyaner und LaVeyaner" gibt, überrascht mich nicht wirklich. Die unterlegen demselben Denkfehler wie die Fundamentalen anderer Religionen.
Danke für das Liber Oz, hab´s gerade durchgelesen.
Wie so oft: Ein paar Passagen sind toll und denen stimmt man zu, die anderen verwirft man. Schade, dass da noch nichts fabriziert wurde, dem ALLE Menschen vollständig zustimmen.
Aleister Crowley
in philosophischer Satanismus 08.04.2020 02:05von Sleepwalker • | 499 Beiträge
Zitat von Night im Beitrag #11Nein, bei Crowley ist dieser "Wahre Wille" eben schicksalhaft kosmisch vorherbestimmt, und der Mensch soll über Kommunikation mit dem eigenen "Heiligen Schutzengel" Kenntnis vom "Wahren Willen" erlangen. Das "Ich" wird dabei völlig abgelehnt (und hier raufen sich natürlich die meisten Satanisten wieder zu Recht die Haare...).
Bleibt auch noch die Frage, wie ein "wahrer Wille" zu definieren wäre. Simpel gesagt, ich will etwas, weil ICH es will.
Zitat von Night im Beitrag #11An dieser Stelle kann ich den "drug fiend" Crowley in Schutz nehmen. Das sogenannte "Kindsopfer" in seinen Texten hat mit Opferkult nichts zu tun, sondern bedeutet schlichtweg nur die Verwendung von männlichem Sperma ("ein Kind wird geopfert", weil das Sperma sozusagen "zweckentfremdet" wird...) in einem Ritus.
Zu Crowley: Ich hatte einmal ein paar Abschnitte von ihm gelesen, u. a. ging es um ein blondes, männliches Menschenopfer. Bei der Erwähnung von Opfern, egal in welcher Form, fühle ich mich an den biblischen Opferkult erinnert und das Werk hat sich für mich erledigt, die Glaubwürdigkeit ist damit nicht mehr gegeben.
Abschließend aber vielleicht auch mal die Bemerkung, Aleister Crowley hat zwar viel mit Satanismus kokettiert ("the beast 666" etc.), aber er war niemals ein bekennender Satanist. Bis zuletzt hatte er in seinem Landhaus einen Raum für "Schwarze Magie" und ebenso einen Raum für "Weiße Magie". Es gibt da passenderweise ein Zitat von ihm, dass der Herrgott und der Teufel um seine Seele gekämpft hätten, aber er befürchtet, dass der Teufel gewonnen hat...
Brighter than the sun the darkness shines
Zitat von Sleepwalker im Beitrag #12
Nein, bei Crowley ist dieser "Wahre Wille" eben schicksalhaft kosmisch vorherbestimmt, und der Mensch soll über Kommunikation mit dem eigenen "Heiligen Schutzengel" Kenntnis vom "Wahren Willen" erlangen. Das "Ich" wird dabei völlig abgelehnt (und hier raufen sich natürlich die meisten Satanisten wieder zu Recht die Haare...)[quote]
Also da rauf ich gleich mit.
Mit Schutzengeln hatte ich vor meiner Christenzeit über ein Medium kommuniziert, diese Verarsche - meiner Erfahrung nach ist es nichts anderes, entweder Verarsche vom "Anbieter" oder vom Engel/Geist selbst - geb ich mir nicht mehr.
Zitat von Sleepwalker im Beitrag #12
An dieser Stelle kann ich den "drug fiend" Crowley in Schutz nehmen. Das sogenannte "Kindsopfer" in seinen Texten hat mit Opferkult nichts zu tun, sondern bedeutet schlichtweg nur die Verwendung von männlichem Sperma ("ein Kind wird geopfert", weil das Sperma sozusagen "zweckentfremdet" wird...) in einem Ritus.
Hmm... okay, aber die Textstellen waren schon ziemlich eindeutig.
Die Umdeutung bzgl. des zweckentfremdeten Spermas anstelle eines echten Opfers, klingt schwer nach Apologetik. Hab ich früher selbst gern betrieben, um Jehova-Jahwe im besten Licht dastehen zu lassen.
Naja, unterm Strich weiß ich aber zu wenig über Crowley und seine Werke, um hier eine wasserdichte Meinung gegen ihn vertreten zu können. Meine Abneigung speist sich aus den erwähnten Textstellen und seiner Vorliebe für Drogen.
Jesus war immerhin abstinent.
RE: Aleister Crowley
in philosophischer Satanismus 09.04.2020 17:00von Sleepwalker • | 499 Beiträge
Zitat von Night im Beitrag #13Na ja, ich bin eigentlich gar KEIN Crowleyaner/Thelemit. Ich hatte zwar mal ein paar Jahre Mitgliedschaft beim traditionsreichen O.T.O. ("Ordo Templi Orientis", crowleyanisch geprägt), wie einige andere ernsthaftere Satanisten in Deutschland, aber nur, um meine Erfahrungen in Ritualmagie zu machen. Irgendwelche Kindergarten-Pseudos mit Profilneurose (BoS, und wie sie alle heißen) können da ja keine brauchbaren Angebote machen...
Die Umdeutung bzgl. des zweckentfremdeten Spermas anstelle eines echten Opfers, klingt schwer nach Apologetik. Hab ich früher selbst gern betrieben, um Jehova-Jahwe im besten Licht dastehen zu lassen.
Ich möchte da jetzt auch nicht in unnötige Auseinandersetzungen verfallen. Nur so viel: Du hast schon richtig erkannt, dass diese "Opferritualistik" alttestamentarischer Logik entspricht...
Zitat von Night im Beitrag #13Och, die Frage kann ja schon erlaubt sein, auf welchen Drogen Jesus mit seinen Anhängern den Tempelberg der Juden gestürmt hat, um dann von den Römern wegen Mord und Totschlag strafrechtlich belangt zu werden...
Naja, unterm Strich weiß ich aber zu wenig über Crowley und seine Werke, um hier eine wasserdichte Meinung gegen ihn vertreten zu können. Meine Abneigung speist sich aus den erwähnten Textstellen und seiner Vorliebe für Drogen.
Jesus war immerhin abstinent.
Die besten (weil gesündesten) Drogen sind deshalb die körpereigenen, die bei sexuellen Orgasmen oder sportlichen Anspannungen ausgeschüttet werden...
Brighter than the sun the darkness shines
Der O.T.O. ist eine Loge, oder? Ich hab jetzt nicht danach gegoogelt, aber der Name ist mir irgendwo noch ein Begriff. Ich hatte mich mal sehr für die Fraternitas Saturni interessiert vor vielen Jahren, aber bevor es soweit kam, dass ich die Kontaktmail schreiben konnte, riet mein Bauchgefühl mir massiv davon ab. Da ich eigentlich Gruppen auch gar nicht ausstehen kann, war das die richtige Entscheidung. Andererseits schade, denn unter Gleichgesinnten lernt man unter Umständen schneller als allein, und den Austausch stelle ich mir auch bereichernd vor.
Jedenfalls cool, dass du es gewagt hast, diese Erfahrung zu machen. Die nimmt dir keiner mehr.
Zitat von Sleepwalker im Beitrag #14
Och, die Frage kann ja schon erlaubt sein, auf welchen Drogen Jesus mit seinen Anhängern den Tempelberg der Juden gestürmt hat, um dann von den Römern wegen Mord und Totschlag strafrechtlich belangt zu werden...
Haha, auch wieder wahr.
Zitat von Sleepwalker im Beitrag #14
Die besten (weil gesündesten) Drogen sind deshalb die körpereigenen, die bei sexuellen Orgasmen oder sportlichen Anspannungen ausgeschüttet werden...
Als Mountainbikerin stimme ich zu. Dopamin for the win
Wobei man auch bei körpereigenen Freuden übertreiben kann, oder die Süchte verlagern sich. Nicht umsonst findet man unter den chronischen Dauerläufern oft Ex-Junkies.
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