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Eigene Weltanschauung die Richtige?
in philosophischer Satanismus 17.02.2018 02:59von Ping • | 8 Beiträge
Nabend. Ich beschäftige mich jetzt seit einigen Tagen mit dieser Frage, und würde gerne eure Meinung zu diesem Thema hören.
Ist die eigene Weltansicht die Richtige? Gibt es da überhaupt ein richtig oder falsch?
Meiner Ansicht nach sollte man jeden Menschen mindestens mit Respekt behandeln, wenn dieser einem ebenso mit Respekt entgegen kommt. Nur weil jemand anders ist, ist das kein Grund zu lästern oder einem Steine in den Weg zu legen.
Nun ist es aber so, daß ich immer wieder auf Menschen treffe die andere aufgrund anderem Aussehen, anderen (von der heutigen Gesellschaft als exzentrisch angesehene) Denkweisen o.ä. ablehnen, ihnen beim Chef Steine in den Weg legen etc. (Die Gründe hierfür will ich hier gar nicht groß diskutieren, das geht ja eher in die psychologische statt philosophische Richtung)
Beispiel: Eine Gruppe von Typen macht sich über einen stotternen Kollegen lustig.
Meiner Meinung nach sind solche Leute Abschaum, die nicht wissen wie es ist wenn man selber in der Außenseiterrolle ist. Denen ging es offenbar zu gut in ihrem bisherigen Leben.
Der Punkt ist aber, was macht mich besser als solche Leute? Objektiv betrachtet verachten wir jemand anderen für etwas bestimmtes. Erst aber wenn meine menschliche, subjektive Denkweise sich einschaltet unterscheide ich da zwischen Gut und Böse.
Im Tierreich haben wir so eine subjektive Denkweise nicht. Da wird nur der Instinkt ausgelebt. Beispielsweise tötet die weibliche Schwarze Witwe das Männchen nach dem Fortpflanzungsakt, was unter anderem dem Nachwuchs zu Gute kommt. Für uns Menschen klingt das grausam. Für die Schwarze Witwe ist das ganz normal.
Klar gibt es auch Empathie im Tierreich (Beispiel Elefant), aber so eine Situation wie oben beschrieben gibt es im Tierreich schlichtweg nicht.
Der Grund für dieses Subjektivität muss also in unserem "intellektuellem menschlichen Bewusstsein" liegen, das einzige was uns vom Tierreich unterscheidet.
Und jetzt wieder zurück zu meiner Frage: Ist meine Denkweise die "Richtige"?
Eine Stimme in mir sagt, dass ich sie nur für die Richtige halte, weil ich eben in meinem Leben diese Denkweise durch Gene, Erziehung und gesellschaftlicher Konditionierung erlernt habe. (Genauso wie die Typen aus meinem Beispiel gelernt haben, dass man sich über Stotterer lustig machen kann und diese zu verachten sind)
Eine andere Stimme in mir sagt, ja, sie ist die Richtige, weil ich die wesentlichen Dinge im Leben erkannt habe und "aufgewacht" bin und die Typen einfach nur in ihrer Entwicklung hängen geblieben und deshalb zu verachten sind.
Aber ist das nicht dann auch nur ein Ergebnis aus dem, was ich bisher über "gut und böse" gelernt/mir zusammengereimt habe + meiner Erziehung + der egoistischen Hoffnung, ich wäre etwas besseres/besonderes als andere?
Oder sind beide Ansichten richtig, die der Typen und die meine weil es eben unsere Ansichten sind?
Freue mich über jedem, der antwortet!
Und ich hoffe, ich bin hier bei euch richtig, denn LaVeys "Triebe ausleben" ist zwar gut und schön und auch vollkommen richtig, aber das kann es ja wohl nicht gewesen sein ;)
RE: Eigene Weltanschauung die Richtige?
in philosophischer Satanismus 18.02.2018 08:16von Johann_der_Henker • | 69 Beiträge
Noch ein Beispiel aus der Tierwelt:
Es wurde beobachtet, daß Eisvögel sich gegenseitig bei der Fütterung der Jungen unterstützen. Schafft ein Paar es nicht seine Jungen ausreichend zu versorgen hilft ein anderes Paar dabei. Sinn und Zweck ist sicher die "Erhaltung der Rasse".
Ganz aktuell wurde berichtet, das Mäuse so etwas wie Mitgefühl empfinden: Eine Maus wurde festgebunden und konnte sich nicht mehr ernähren. Eine andere Maus biß schließlich die fesselnde Schnur durch...
Es gibt meiner Meinung nach keine richtige oder falsche Weltanschauung. Es gibt nur die jeweils individuelle (Deine, meine, die der Anderen), an der wir ein Leben lang arbeiten und basteln...
RE: Eigene Weltanschauung die Richtige?
in philosophischer Satanismus 18.02.2018 12:06von RAFA • | 1.221 Beiträge
Ja, ich denke, die eigene Weltanschauung ist grundsätzlich "die Richtige". Man muss sie natürlich leben - und dabei reflektieren. Im Abgleich mit der Welt und in der Hitze des Lebens stellt sich ganz von selber raus, was "richtig" ist - im Rahmen der jeweiligen Weltanschauung.
Nein, ich finde nicht, dass man deswegen die Weltanschauung anderer Leute akzeptieren oder sogar tolerieren muss, denn mitunter steht diese andere Weltanschauung und der jeweilige Mensch mit der Ausübung dieser seiner Weltanschauung in Konflikt mit MEINER Weltanschauung - und die geht MIR natürlich vor. So viel Ego muss ja selbst dem gütesten Gutmenschen noch als gesund einleuchten, oder?
Falls nicht, dann ein Beispiel: Auch "Nazi" ist eine Weltanschauung. Ja, für den Nazi ist der Nationalsozialismus die richtige Weltanschauung.
Verdient das nun Respekt?
Falls ja, warum?
Falls nein, warum sollte man sonst irgendeine Weltanschauung respektieren, die man im Grunde eigentlich komplett bescheuert oder idiotisch findet?
Grund zu lästern? Meine Güte, also sei mer ned bös, aber es gibt doch nix Schönners als Lästern!? Eh, das sind doch die allerschönsten Abende, wenn man in gleichgesinnter Runde zusammen sitzt und über den gemeinsamen Widerling herzieht, dass sich die Balken biegen! Das zähle ich sogar zu den menschlichen Grundbedürfnissen!
In jeder Kneipe erfreuen sich die Menschen am Lästern über den gegnerischen Fußballclub, über die unfähigen Politiker, über die Jugend von heutzutage oder über die depperten Alten oder über die Weiber oder über die Mannsbilder oder über Popper und Hiphopper oder über Metaler oder Punks oder oder über oder... Ja, mei, es gibt nun einmal Dinge, die einen persönlich frustrieren, weil sie der eigenen "idealen" Weltanschauung entgegen stehen und wenn man dagegen schon nix machen kann, dann wenigstens mit Gleichgesinnten ordentlich ablästern! Das ist doch herrlich, man wird wenigstens (von den Freunden) verstanden, man wird bestätigt in der Sache, die man doch ohnehin nicht lässt, weil man sie von Herzen richtig findet. Da kann man dann unter den Gleichgesinnten den ganzen Frust rauslassen - eh, das ist heeeeerrlich, das ist so entspannend, nahezu erlösend.
Also ich bin ein großer Freund der Lästerei und lästere für mein Leben gern! :-)
Na und selbstverständlich ist es ein Grund, dem ideell Anderen Steine in den Weg zu legen! Das ist da Natürlichste von der Welt, dass man das Bedürfnis hat, dem Feind, Gegner oder Andersartigen, Derquer-Laufenden die Bremse zu ziehen! Wenn ich sehe, dass die Fahrt eines gemeinsamen Wagens für mich gegen die Wand zielt, dann BREMSE ich und notfalls hau ich dem anderen eine über die Mütze, um den Wagen zu bremsen und dem (aus meiner Weltanschauung so gesehenen) Unheil zu entgehen und das zu stoppen.
Sorry: was denn sonst??
Ich finde nichts dabei, mich über stotternde oder sonst wie auffällige Personen in meinem Umfeld lustig zu machen, wenn ich das auch tatsächlich lustig finde. Auch wieder, eher das Gegenteil: Wenn ich etwas lustig finde, aber nicht darüber lachen darf, dann finde ich das krank(machend).
Nun finde ich Stottern nicht wirklich witzig, im Gegenteil, eigentlich finde ich es peinlich. Nun gut, sagen wir nix, aber nun kommt etwas Wichtiges - was man auch auf alle anderen "Mobbing-Opfer" übertragen kann: Der stotternde Kollege S fühlt sich diskriminiert, weil er gerne auch am Telefon die Kundenanfragen bearbeiten will wie der andere Kollege A, der sich super gut verbal ausdrücken kann. A ist so ein richtig guter Redner. Von 10 Kundenanrufen holt er mittels seiner Wortgewandtheit, seiner hübschen Stimme und seiner charmanten Ausdrucksweise 9 neue Aufträge für die Firma. Deswegen hat er ein Gehalt von xx.xxx €, weil - ja meine Güte - er macht halt auch wirklich gut Umsatz! Der Chef lobt ihn mindestens alle 2 Tage, weil er halt echt eine tolle Nummer im Vertrieb ist.
Drum geht jetzt unser S zum Chef und stottert sich einen ab, er sei diskriminiert, der A würde bevorzugt, kriegte mehr Geld, mehr Lob und das will er, der S, jetzt auch. Ja, aber kaum hockt man den S ans Telefon, legen die Kunden auf, weil sie ihn kaum verstehen und weils das halt echt einfach nicht bringt, so ein Telefonat, irre anstrengend.
Kurzum: den S kann ich am Telefon nicht brauchen, den A schon und im Geschäft gehts nun mal nach Umsatz, Leistung und Wert und da ist halt der A die große Nummer - und hat tatsächlich einen GRÖSSEREN Wert (den man sogar in € beziffern kann) als der S. Ja, es sind nicht alle Menschen gleich! Ja, als Person vielleicht schon, aber das interessiert im allgemeinen Leben nicht, das interessiert halt Mama und Papa oder Frau oder Ehemann, aber sonst niemanden. Alle anderen Menschen erwarten eine gewisse Qualität in der gewissen Branche, um die es gerade geht (Arbeit, Sport und Freizeit, Disco, Schönheit, Schule, Klugheit, Intelligenz, gute Noten, Sympathie, sexuelle Anziehungskraft oder oder oder).
Definitiv gilt: Wenn da einer nicht genug hat, dann gehört er da nicht hin!
Wenn er meint, er muss sich trotzdem da rein stellen, dann floppt er.
Die anderen, die nicht floppen, sind definitiv an dieser Stelle die Besseren.
Es soll ein Unterschied sein zwischen den Schlechten und den Guten - das Natürlichste von der Welt: Irgendeiner wird gefressen, meistens der letzte, der nicht schnell genug rennen kann, weil er alt und krank ist und das ist auch gut so, weil die Gesunden, Schnellen und Guten sollen ihre Gene weiter geben, um eine überlebensfähige Population zu bilden.
Weil es mir persönlich uuuunheimlich auf den Senkel geht, dass jeder Loser dieselbe Anerkennung haben will wie irgendwelche echten Spitzen und weil ich sowieso das ganze Mimimimi zum Tod nicht leiden kann, finde ich Mobbing GUT. Der Gemobbte soll bitte das Feld hier verlassen, weil er hier einfach nichts taugt. Das heißt nicht, dass er generell schlecht ist, weil vielleicht ist der Herr Stotterer der supertolle Informatiker? Dann ab mit ihm in die IT-Abteilung, aber vom Telefon mobbe man ihn weg, wenn er es schon dämlicherweise nicht von selber kapiert, dass er hier nicht her gehört.
Die Leute haben heutzutage viel zu wenig Mumm, sich einzugestehen, dass sie halt dies oder jenes nicht können und dass sie halt hierzu und dazu einfach nicht taugen. Wenn sie es nicht selber einsehen, dann muss man ihnen das irgendwie übermitteln, nä, weil man muss sie ja irgendwie los kriegen, nä. Wie soll man das sonst machen?
Das clevere Mobbing-Opfer wird auch gar nicht gemobbt, weil er längst schon zu Beginn der Mobbingphase checkt, dass er bei den anderen nicht ankommt und VON SICH aus eine Position in der Gruppe einnimmt, mit der die anderen leben können, also in den hinteren Reihen, oder sich gleich beizeiten ne andere Gruppe sucht, wo er halt auch reinpasst.
Darum finde ich, Mobbingopfer sollten erst recht noch gemobbt werden, weil es nur Egos sind, die nicht einsehen wollen, dass sie halt hier nichts taugen. Die wollen überall die Kings sein, ja und genau dafür gehört ihnen ordentlich eins drauf.
Ne Ausnahme sind Gruppen, die man nicht verlassen kann. Wer im Knast hockt und dort gemobbt wird, der hat echt ordentlich Pech gehabt, kann ja nicht gehen. Ja, aber mei, so ist halt das Leben. Wer in der Arbeit gemobbt wird, naja, der hats schwieriger zu gehen, aber letztendlich wird er sich eh nicht halten können und da macht es Sinn, sich gleich beizeiten woanders hin zu bewerben - oder halt dann Strategien zu finden, mit dem Mobbing leben zu können. Wer nämlich in irgendeinem anderen Club der große Hecht ist, dem macht auch nix aus, wenn er halt hier mal nicht so der Burner ist und ihn die anderen nicht leiden können.
Blöd ist es in der Schule bei Kindern. Andererseits werden auch Kinder nicht ohne Grund gemobbt. Die meisten haben irgendeinen Makel - z.B. Übergewicht, soziale Defizite, besondere Strebsamkeit oder besonders schlechte Noten - und weil Kinder eben natürlich und normal und unverdorben und frei und frisch in ihrer Natur sind, zeigen sie halt auch mit dem Finger da drauf und rufen: "Fette Sau!" - und da haben sie Recht!!! Weil wie soll denn die fette Sau sonst schon auf die Idee kommen, vielleicht mal ein wenig abzunehmen, hä? Aber heutzutage, mimimi, da rennt die fette Sau zum Psychologen und jammert: "oh, ich werde so gemobbt" und dann gibts eine Psychotherapie für xx.xxx und ein Haufen tudschel tudschel mimimi tüddel... anstell mal einfach bissl Sport, weniger fressen und fertig ist die Laube - und das wär auch noch GESUND.
Nee, also da bin ich so ganz anderer Ansicht als du, Ping.
RE: Eigene Weltanschauung die Richtige?
in philosophischer Satanismus 18.02.2018 15:56von Liu • | 149 Beiträge
Ich bin der Ansicht, eine "richtige" Weltanschauung gibts nicht. Moral ist subjektiv, und was gut ist, kann man höchstens darin messen, ob es einem selbst oder Leuten/Dingen/Prinzipien, die einem wichtig sind, zugutekommt.
Zitat von Rafa
Blöd ist es in der Schule bei Kindern. Andererseits werden auch Kinder nicht ohne Grund gemobbt. Die meisten haben irgendeinen Makel - z.B. Übergewicht, soziale Defizite, besondere Strebsamkeit oder besonders schlechte Noten - und weil Kinder eben natürlich und normal und unverdorben und frei und frisch in ihrer Natur sind, zeigen sie halt auch mit dem Finger da drauf und rufen: "Fette Sau!" - und da haben sie Recht!!! Weil wie soll denn die fette Sau sonst schon auf die Idee kommen, vielleicht mal ein wenig abzunehmen, hä? Aber heutzutage, mimimi, da rennt die fette Sau zum Psychologen und jammert: "oh, ich werde so gemobbt" und dann gibts eine Psychotherapie für xx.xxx und ein Haufen tudschel tudschel mimimi tüddel... anstell mal einfach bissl Sport, weniger fressen und fertig ist die Laube - und das wär auch noch GESUND.
Aus eigener Erfahrung: Ich bin zu meiner Schulzeit (also bis vor 8 Jahren) wegen erwähnter "sozialer Defizite" gemobbt worden (gab noch paar andre Gründe, aber für die konnte ich nicht wirklich mehr). Und auch wenn ich dir zustimme, dass in vielen Fällen Mobbing für alle Beteiligten letztlich hilfreich sein kann, hier sicher nicht.
Ich hab mich ja so schon kaum getraut, mit irgendwem zu reden, und dass ich jedes Mal, wenn ich dann doch den Mund aufgemacht habe, sofort ausgelacht wurde, hat eher das Gegenteil bewirkt.
Und zum Psychologen hat mich auch keiner geschickt, auch wenn ich im Nachhinein denke, dass mir das eher geholfen hätte.
Zugegeben, mit Sicherheit hatte die Situation letztlich auch Vorteile für mich (wie alles im Leben), aber auf die Weise könnte man doch alles rechtfertigen.
Ich würd daher vorsichtig sein, sowas zu sehr zu verallgemeinern.
Ich mein, wofür brauchst du denn überhaupt solche Rechtfertigungen, dass es dem Mobbingopfer auch nützen kann?
Mir ist komplette Amoral lieber als solcher Konsequentialismus.
Klar kann man sagen, das und das ist besser für x, und entsprechend handeln, aber das hat für mich nichts mit Moral zu tun, sondern ist halt einfach so.
RE: Eigene Weltanschauung die Richtige?
in philosophischer Satanismus 18.02.2018 17:42von Ping • | 8 Beiträge
Zitat
Na und selbstverständlich ist es ein Grund, dem ideell Anderen Steine in den Weg zu legen! Das ist da Natürlichste von der Welt, dass man das Bedürfnis hat, dem Feind, Gegner oder Andersartigen, Derquer-Laufenden die Bremse zu ziehen! Wenn ich sehe, dass die Fahrt eines gemeinsamen Wagens für mich gegen die Wand zielt, dann BREMSE ich und notfalls hau ich dem anderen eine über die Mütze, um den Wagen zu bremsen und dem (aus meiner Weltanschauung so gesehenen) Unheil zu entgehen und das zu stoppen.
Dem Feind/Gegner Steine in den Weg legen zu wollen oder es überhaupt zu dürfen und Spaß dabei zu empfinden ist ja genauso natürlich wie normal, ich glaube da kann mir hier jeder zustimmen.
Aber wenn dich jemand mit aufrichtigem (!) Respekt behandelt? Was dann? Ist es dann "böse" ihn schlecht zu behandeln?
Vielleicht bin ich mit meinen 22 Jahren auch noch zu jung und habe zu wenig gesehen um diese Frage mit Nein beantworten zu können.
Meine bisherige Antwort auf diese Frage wäre "JA" gewesen, aber da ich mich immer mehr mit Psychologie und den Natura anderer Menschen beschäftige komme ich da ins grübeln.
Ich habe gerade beim Schreiben einer weiteren Antwort gemerkt, dass mein grundlegendes Problem bei diesem Thema etwas anderes ist. Unzwar die Frage "Gibt es das wahre Gute in der menschlichen Psychologie und ist das Böse eine Krankheit, die viele Menschen daran hindert gut zu sein weil der menschliche Geist fehlerhaft ist oder ist diese Frage nur Humbug und ein Ergebnis meines Egos, die Scheuklappen die mir meine Erziehung/Konditionierung auferlegt hat und ist wirklich alles objektiv betrachtet normal und natürlich?" Ja, mir ist klar, dass Dinge wie Hass, Neid, Gier etc. normal sind. Mit Böse meine ich hier etwas anderes.
Warum ich mir diese Frage überhaupt stelle? Ja, wir sind zwar Tiere, aber unser menschliche Geist unterscheidetet uns doch noch ein Stück weit von anderen Tieren. Ich will wissen wie weit das geht.
Ich denke, damit hat sich das eigentliche Thema des Threads erledigt. Vielen Dank für eure Antworten :-)
RE: Eigene Weltanschauung die Richtige?
in philosophischer Satanismus 21.02.2018 22:52von RAFA • | 1.221 Beiträge
> Ich mein, wofür brauchst du denn überhaupt solche Rechtfertigungen, dass es dem Mobbingopfer auch nützen kann?
Wer will dem Mobbingopfer nützen? Ich?? Bestimmt nicht! :-D Nein!
Ich rede nur davon, dass das Mobbingopfer adäquat reagieren soll: Wenn es schüchtern ist und soziale Defizite hat, dann muss es sich auch entsprechend seiner Natur verhalten, d.h. sich von den anderen fern halten. Die werden ihm dann kaum auch noch nachrennen, um es zu mobben, denn Mobbing ist eigentlich eine Form der Abneigung und der Versuch, jemanden los zu werden. IST man ihn los, erübrigt sich ja auch das Mobbing.
Ja, vielleicht suchen die Mobber das Opfer am Anfang noch aktiv von sich aus heim, aber das wird sich irgendwann geben, wenn das Mobbingopfer nicht mehr versucht, zu ihnen zu gehören oder denselben Status einzufordern wie die Platzhirsche <--und hier liegt nämlich die Schuld des Opfers.
> Aber wenn dich jemand mit aufrichtigem (!) Respekt behandelt? Was dann?
Hat ein Bettler riesig Respekt vor einem Reichen - aber sollte der Reiche auch Respekt vor dem Bettler haben? Warum?
Nein, so funktioniert Respekt nicht!
Respekt ist keine Sache gegenseitigen Austauschs.
Respekt ist etwas, was man sich verdient (oder auch nicht).
Also ich hab halt Respekt vor Dingen oder Personen, die mir aus irgendeinem Grund imponieren, z.B. wegen besonderen Leistungen, besonderen Fähigkeiten oder einer besonderen Größe.
Am allerwenigsten Respekt habe ich vor Leuten, die Respekt gezielt einfordern: "hee, respektiere mich!"
Das hat so etwas wie: "Hee, hab mich lieb, los!"
Hee: das GEHT nicht.
> das wahre Gute in der menschlichen Psychologie und ist das Böse eine Krankheit,
Böse und gut sind sozialethische Begriffe. Sie haben keine objektive Bedeutung und kommen in der Natur nicht vor. Dort gibt es nur ein Ego, das zuweilen dem Ego eines Anderen entgegen läuft und zu dessen Nachteil führt, weswegen der wiederum ärgerlich wird und sich wehrt; es führt unter Umständen zu Auseinandersetzungen. Aber das ist nicht "böse", sondern nur natürlich.
Idealisiert wird oft die "Selbstlosigkeit" oder die Aufopferung, das Überlassen von Vorteilen an andere und der eigene Verzicht darauf. Das funktioniert aber nur, wenn der Selbstlose dann von den anderen genauso Vorteile überlassen bekommt.
In einer kleinen Gruppe, z.B. Familie, enger Freundeskreis, ist das meistens sinnvoll, weil hier Gemeinsamkeit und Zusammenarbeit vorliegt. In größeren Gruppen oder gar in Gesellschaften, die so ein gemeinsames Band nicht haben, funktioniert das aber nicht. Das ist auch von der Natur so gewollt, denn gegenseitige Unterstützung soll ja der eigenen Sippe/Herde/Rudel/Gruppe dienen und nicht der gegnerischen oder irgendwelchen anderen.
Wenn nun einer seine Vorteile in Vorschussmanier jedem x-Beliebigen gewährt, dann ist er nicht "gut", sondern einfach nur "doof".
RE: Eigene Weltanschauung die Richtige?
in philosophischer Satanismus 22.02.2018 13:20von Liu • | 149 Beiträge
Zitat von Rafa
Ich rede nur davon, dass das Mobbingopfer adäquat reagieren soll: Wenn es schüchtern ist und soziale Defizite hat, dann muss es sich auch entsprechend seiner Natur verhalten, d.h. sich von den anderen fern halten. Die werden ihm dann kaum auch noch nachrennen, um es zu mobben, denn Mobbing ist eigentlich eine Form der Abneigung und der Versuch, jemanden los zu werden. IST man ihn los, erübrigt sich ja auch das Mobbing.
Ja, vielleicht suchen die Mobber das Opfer am Anfang noch aktiv von sich aus heim, aber das wird sich irgendwann geben, wenn das Mobbingopfer nicht mehr versucht, zu ihnen zu gehören oder denselben Status einzufordern wie die Platzhirsche <--und hier liegt nämlich die Schuld des Opfers.
Du rätst mir also, mich noch mehr einzuigeln und zum Hikikomori zu werden?
Sorry, aber ich fühl mich normalerweise besser, nachdem ich eine schwierige soziale Situation hinter mir habe als wenn ichs gar nicht erst versuche.
Im Klassenzimmer sich von anderen fernhalten war bisschen schwierig ;) und außerhalb davon hab ich mich von den anderen ferngehalten, so gut es eben ging, so riesig ist ein Schulhof nicht - dass ich dann dafür ausgelacht wurde, hab ich natürlich dennoch mitgekriegt.
Ich habe eher den Eindruck, dass wenn ich mehr versucht hätte, mich zu behaupten, statt sofort den Schwanz einzuziehen, man mich auch mehr respektiert hätte; das wurd mir sogar von Mitschülern im Nachhinein indirekt gesagt.
Außerdem wären dadurch meine sozialen Fähigkeiten auch mehr gestärkt worden.
Und auch heutzutage würd ich mir ziemlich viel an Chancen vermasseln, wenn ich mich einfach nur "entsprechend meiner Natur verhalten" verhalten würde, oder jedenfalls entsprechend dieses Aspekts davon.
Zitat
Wer will dem Mobbingopfer nützen? Ich?? Bestimmt nicht! :-D Nein!
Kam ein bisschen so rüber, danke fürs klarstellen, hätt mich auch gewundert.
RE: Eigene Weltanschauung die Richtige?
in philosophischer Satanismus 22.02.2018 22:12von RAFA • | 1.221 Beiträge
Ich rate dir gar nix.
Ich FINDE, dass...
Abgesehen davon: Es ist wohl auch in deinem Fall die hauptsächliche Ursache des Problems DEINE (innere) Einstellung zu dem Ganzen, denn offenbar kreist dein Denken sehr stark darum, ob du bei den anderen ankommst, dass du bei den anderen nicht ankommst, dass du dich behaupten willst um bei den anderen anzukommen, dass du mit "sich zurückziehen" ja schon gar nicht bei den anderen ankommst....
Wenn es dir einfach mal komplett schnurzwurscht wäre, wie du bei den anderen ankommst, würde auch das "Mobbing" nachlassen; das ist nämlich nur die andere Seite vom "ankommen wollen".
Der wirklich ankommt, ist meistens der, dem es ziemlich egal ist, ob er ankommt, sondern der einfach sein Ding macht.
Davon gibts auch noch ne Steigerung: Du könntest mal ne Weile alle anderen einfach nur anstänkern (es muss allerdings echt sein, also aus echter, innerer Überheblichkeit). Du wirst erstaunt sein, wieviele Leute dann einfach nur kuschen, sich vor dir ducken und vor dir ganz klein und schüchtern werden.
www.RAFA.at
RE: Eigene Weltanschauung die Richtige?
in philosophischer Satanismus 23.02.2018 06:54von Tyger • | 206 Beiträge
Sich über seinen Bezug zur Welt Gedanken zu machen ist jedenfalls schon mal ein guter Weg.
Ich finde, das Wesentliche ist der Realitätsabgleich. Die eigene Weltanschauung muss irgendwie funktionieren und man muss sich damit in sich selbst und in der Welt wohl fühlen können. Das klingt vielleicht platt, aber so etwas kann ziemlich magisch auch mit ganz abgefahrenen Weltanschauungen klappen.
Die meisten Menschen, sofern sie überhaupt über so etwas nachdenken, leben allerdings mit der Einstellung: Meine Weltanschauung ist toll und richtig, und dass es mir damit scheiße geht, ist die Schuld von anderen.
Internet ist scheiße, da geh ich nicht rein.
(Avatar von Maitre_Joker)
RE: Eigene Weltanschauung die Richtige?
in philosophischer Satanismus 23.02.2018 16:48von Liu • | 149 Beiträge
Zitat von Rafa
Abgesehen davon: Es ist wohl auch in deinem Fall die hauptsächliche Ursache des Problems DEINE (innere) Einstellung zu dem Ganzen, denn offenbar kreist dein Denken sehr stark darum, ob du bei den anderen ankommst, dass du bei den anderen nicht ankommst, dass du dich behaupten willst um bei den anderen anzukommen, dass du mit "sich zurückziehen" ja schon gar nicht bei den anderen ankommst....
Wenn es dir einfach mal komplett schnurzwurscht wäre, wie du bei den anderen ankommst, würde auch das "Mobbing" nachlassen; das ist nämlich nur die andere Seite vom "ankommen wollen".
Das meiste von dem aus meinen vorigen Posts bezog sich auf Sachen vor ~10 Jahren und ich hab mich seitdem sehr geändert.
Gemobbt wurde ich schon seit Ende der Schule nicht mehr.
Aber dennoch danke für den Rat.
Hm, einerseits hast du da mit Sicherheit recht.
Andererseits hab ich bei mir oftmals eher den Eindruck, dass ich, zumindest in der Praxis, viel zu wenig Aufwand darin hineinstecke, wie ich bei anderen ankomme (z.B. rein aussehenstechnisch, Klamotten etc.). Vielleicht kommt mir natürlich auch das nur deshalb so vor, weil ich mir, wie du meinst, Sorgen mache, wie ich wahrgenommen werde. Ich denke, mir mangelts an Empathiefähigkeit, und dementsprechend, da ich somit nicht "fühlen" kann, wie andere mich einschätzen, mach ich mir dann entsprechend viele Gedanken. Gleichzeitig kümmern mich die Belange von anderen nicht wirklich für sich genommen, sondern nur, wenn sie mich betreffen, und somit fehlt mir die Motivation, entsprechend Aufwand zu betreiben.
Zum einen ist es mir persönlich komplett egal, was andere denken, aber zum anderen hab ich dann in manchen Situationen ganz einfach Schiss, ohne dass es einen wirklichen Grund dafür gäbe.
Mir ist klar, an welchen Punkten ich an mir arbeiten muss, aber das ist leichter gesagt als getan.
Und ja, ich hab mit meinem Therapeuten darüber geredet (hab ja einen, da ich trans bin), aber der meint bloß, ich denk zu viel. Wo er recht hat...
Zitat von Rafa
Davon gibts auch noch ne Steigerung: Du könntest mal ne Weile alle anderen einfach nur anstänkern (es muss allerdings echt sein, also aus echter, innerer Überheblichkeit). Du wirst erstaunt sein, wieviele Leute dann einfach nur kuschen, sich vor dir ducken und vor dir ganz klein und schüchtern werden.
Jetzt sofort werd ich das besser nicht in zu extremem Maße ausprobieren (neuer Job/neue Stadt), aber das ist sicher ne gute Übung.
Und ehrlich gesagt, online verhalte ich mich meist recht überheblich und ohne viel Wert auf Höflichkeitsfloskeln zu legen. Funktioniert häufig tatsächlich sehr gut, Beschwerden sind selten, im Gegenteil komm ich trotzdem irgendwie als sehr umgänglich rüber, zumindest laut dem Feedback, was ich so kriege, was weiß ich. Aber da kann ich das auch machen, da ich dort oft entweder als Mod oder als Experte von dem, worüber ich grade schreibe, auftreten kann.
In Echt hingegen ist es weniger leicht, das entsprechend rüberzubringen und wenn ich mich dann doch so verhalte (e.g. meinen Geschwistern gegenüber, die haben da kein Problem mit), merke ich, dass ich dadurch noch blinder für die Belange anderer werde und entsprechend unüberlegtes Zeug von mir gebe, und das gefällt dann mir wiederum gar nicht. Muss da irgendwo ne Balance zwischen finden.
Zitat von Tyger
Sich über seinen Bezug zur Welt Gedanken zu machen ist jedenfalls schon mal ein guter Weg.
Ich finde, das Wesentliche ist der Realitätsabgleich. Die eigene Weltanschauung muss irgendwie funktionieren und man muss sich damit in sich selbst und in der Welt wohl fühlen können. Das klingt vielleicht platt, aber so etwas kann ziemlich magisch auch mit ganz abgefahrenen Weltanschauungen klappen.
Die meisten Menschen, sofern sie überhaupt über so etwas nachdenken, leben allerdings mit der Einstellung: Meine Weltanschauung ist toll und richtig, und dass es mir damit scheiße geht, ist die Schuld von anderen.
Ich würd zwar nicht sagen, dass es mir mit meiner Weltanschauung scheiße geht (im Gegenteil, geht derzeit ziemlich bergauf), aber die Probleme, die damit noch vorhanden sind, würd ich weitgehend mir selbst in die Schuhe schieben. Das macht es aber nun keineswegs einfacher, damit umzugehen...
RE: Eigene Weltanschauung die Richtige?
in philosophischer Satanismus 26.02.2018 04:13von Boqueron • | 14 Beiträge
"Böse und gut sind sozialethische Begriffe. Sie haben keine objektive Bedeutung und kommen in der Natur nicht vor. Dort gibt es nur ein Ego, das zuweilen dem Ego eines Anderen entgegen läuft und zu dessen Nachteil führt, weswegen der wiederum ärgerlich wird und sich wehrt; es führt unter Umständen zu Auseinandersetzungen. Aber das ist nicht "böse", sondern nur natürlich."
Jetzt hol ich natürlich den gesellschaftlich, größten holzhammer hervor.
Aber was ist beispielsweise mit Kinder fickern (als vergewaltiger)? Deren ego's sind darauf programmiert kleine Kinder zu misshandeln. Haben die kleinen Kinder das auch insgeheim gewollt? Den Kinder ficker durch ihr so-sein eingeladen? Oder erteilt der Kinderficker den Kindern dadurch eine Lektion weil sie nicht freiwillig gehen? Ist das auch eine Strategie der Natur, dass sich das stärkere / bessere durchsetzt und jeder loser dort landet wo es gemäß seiner Natur hingehört, und bist du deswegen ganz pro Kinder ficker?
Ich wähle nur so ein extrem Beispiel dafür, dass hier der eine Wille (vergewaltiger, das Kind zu ficken), gegen einen anderen Willen einer schwächeren Person (kind Opfer, will in Ruhe gelassen werden) durchsetzt. Ist das deswegen gut und richtig und hilft der Natur insgesamt, sich zu verbessern?
Man kann natürlich bei jedem Beispiel etwas daher konstruieren, dass es der Natur als ganzes, den stärkeren, besseren hilft.
Für mich sagt das aber nur aus , dass man auf die Welt durch seine Sozial darwinistische Brille blickt. Man romantisiert eben die Welt in seinem sozial darwinistischen Sinne. Es ist ein Glauben, den man nicht beweisen kann.
Weil man eben sozial darwinistisch denkt, geht man davon aus, dass sich dadurch die Welt besser, effektiver ordnet und hält es deswegen eben für richtig. Beweisen dass es tatsächlich so ist, kann man aber nicht.
Ich kann auch gegenseitige Beispiele konstruieren.
Beispiele: Hans wird als 3 jähriger fürchterlich gemobbt und missbraucht, am besten noch von seinen Eltern. Mit 5 wird es ihm zuviel und er bringt sich um, oder noch besser, die Eltern langweilen sich und bringen ihn um..
Gehen wir weiter davon aus, daß wenn man hier eingegriffen hätte, sprich mit Moral das Kind vor den Eltern gerettet hätte, wäre das Kind zu einem Segen für die Menschheit geworden, weil er mit zig Erfindungen den Menschen voran gebracht hätte.
Inwiefern wäre es hier besser, das Mobbing / die Unterdrückung gezielt zu unterstützen? Im Endeffekt bedeutet ja Mobbing nichts anderes als nicht Lebens bedrohliche Gewalt Anwendung/Unterdrückung gegen andere. Moralisch / von der Logik her muss aber ja gleiches für gewalttätige / tötliche Unterdrückung, selbst gegen Kinder gelten.
Unterstützt du also moralisch auch das gewalttätige, bis zu tötliche Mobbing von klein Kindern durch ihre perversen, Pädophilen Eltern? Die versuchen ja auch nur ihre ego Programm durchzusetzen?
RE: Eigene Weltanschauung die Richtige?
in philosophischer Satanismus 26.02.2018 09:22von Ping • | 8 Beiträge
-> Ist das auch eine Strategie der Natur, dass sich das stärkere / bessere durchsetzt und jeder loser dort landet wo es gemäß seiner Natur hingehört, und bist du deswegen ganz pro Kinder ficker?
Naja, mal ganz salopp gesagt setzt sich in deinem Beispiel tatsächlich der Stärkere durch.
Ich bin mir selber nicht sicher ob "Kinderficker" kranke Leute sind oder ob das wirklich nur eine natürliche Seite des Menschen ist die erst subjektiv gesehen krank ist.
Aber selbst WENN es natürlich ist, wieso muss man dann pro Kinderficker sein?
Wenn ein Tiger bei einem Safaritrip meine Freundin anfallen würde wäre ich auch nicht begeistert.
Oder eine Giftschlange mich beißen und ich elendig verrecken würde.
"Gemäß der Natur" ist das aber auch normal.
Das eigentliche Problem ist doch, das wir Menschen die Dinge extrem subjektiv und unterschiedlich wahrnehmen.
Wie wir damit umgehen ist dir Frage.
Zu deinem anderem Beispiel:
Fragt der Löwe die Gazelle, ob sie Gene in sich trägt die für den Erhalt der Rasse etwas wertvolles beitragen? Nein, er nimmt die die er zu fassen kriegt. Und wenn die Gene der Gazelle bei der Flucht vor dem Löwen nichts bringen (analog zu deinem Beispiel, da die Fähigkeit des Kindes die später wertvoll für die Menschen sind ihn nicht vor dem Mobbing bewahrt haben) geht die Gazelle drauf.
Das Jagen des Löwen ist in diesem Falle das Mobbing, beides ist leider natürlich und lässt sich nicht verhindern.
Das heißt aber nicht, daß man das auch gutheißen muss.
Und nein: ich bin nicht pro Kinderficker ;-)
*Edit*
Ich merke im Nachhinein das du wohl mit deiner Frage gezielt Rafa meinst. Auf ihre Antwort bin ich auch gespannt, da ich mit meiner Antwort natürlich auch nur meine Sichtweise vertreten kann.
RE: Eigene Weltanschauung die Richtige?
in philosophischer Satanismus 02.03.2018 01:52von Boqueron • | 14 Beiträge
Genau, es geht nicht darum, dass die Natur so oder so ist, sondern dass wir Menschen halt eingreifen können, bzw. uns so oder so positionieren können.
Ich habe auch gar nichts gegen rafa's Meinung, das einzige was mich stört, sind diese konstruierten Beispiele, mit denen es so aussehen soll, als wäre es unter dem Strich für die Gemeinschaft das beste. Solange wir hier keine empirischen Daten haben, die irgendwie nachweisen würden, dass es bspw. Ländern in denen ungestraft und viel gemobbt werden kann, besser geht, bspw. wirtschaftlich, sind diese Beispiele doch total fürn arsch, sorry.
Kann mir gleich noch ein neues ausdenken.
Land A und Land B sind im Krieg.
In Land A wird Peter, zukünftiges Genie in der Schule gemobbt, schmeißt deshalb die Schule und wird Alkoholiker und Straßenpenner.
In Land B gibt es auch einen Peter, dieser wird durch entsprechende Schutzmaßnahmen geschützt, entwickelt später die ultimative kriegswaffe, mit der Land A dem erdboden gleich gemacht wird.
Ergo: Länder in denen Mobber nicht geschützt werden, sind vom aussterben bedroht 😂
Ich weiß, dass mein Beispiel genauso albern ist, ich wollte damit nur aufzeigen, dass konstruierte Beispiele als Argumentation ganz, ganz schwach sind.
Wie gesagt, gegen rafa's Meinung habe ich nichts, ihre Argumentation gibt aber nicht viel mehr her als: "Ich finds geil, und es ist gut so, weil im Endeffekt ist es besser so und deswegen gut so."
RE: Eigene Weltanschauung die Richtige?
in philosophischer Satanismus 03.04.2018 13:31von Gelöschtes Mitglied
Zitat von RAFA im Beitrag #3
Weil es mir persönlich uuuunheimlich auf den Senkel geht, dass jeder Loser dieselbe Anerkennung haben will wie irgendwelche echten Spitzen und weil ich sowieso das ganze Mimimimi zum Tod nicht leiden kann, finde ich Mobbing GUT.
Völlig richtig, genau wie der gesamte restliche Beitrag!
Zitat von RAFA im Beitrag #3
Der Gemobbte soll bitte das Feld hier verlassen, weil er hier einfach nichts taugt.
So ist es. Eigentlich ist Mobbing für ALLE Beteiligten ein Segen. Ich bin als Kind auch mal gemobbt worden, im Sportverein. Die anderen Leute da haben mich nicht interessiert. Ich fand sie doof und langweilig und wollte mich nur ein bisschen bewegen, während alle lustig am rumalbern waren und so soziales Zeug machten. Naja, und dann feuerte das halt irgendwann zurück. Erst fing das eine Blag an, dann das andere, dann lief irgendwann der halbe Verein hinter mir her, lachte mich aus und beleidigte mich. Ich fand das damals alles ziemlich grotesk und unwirklich und konnte das nicht so richtig ernstnehmen, bis ich dann mal von hinten angegriffen wurde und eine kurze Zeit im Schwitzkasten verbingen durfte. Da wurde mir klar, das passt hier nicht so ganz und wird auch nie was. Als ich dann nicht mehr hingegangen bin, fühlte ich mich glücklicher und richtig befreit.
-Nicht nur weil natürlich das Mobbing aufgehört hat, sondern weil ich mich da eh nie richtig wohlgefühlt habe und mir das nun erst richtig bewusst wurde. Auch wenn ich selbst Opfer war: Es war gut und richtig, mich zu mobben und ich habe später genau hingesehen, wo ich hinpasse und wo nicht und wurde daher auch nicht mehr gemobbt. Ich habe indes aber fleißig selbst gemobbt, wer mir nicht gepasst hat, und habe deswegen auch nie ein schlechtes Gewissen gehabt. Ich werfe mir allenfalls vor, nicht noch viel mehr gemobbt zu haben, aber da stand mir meine hohe Frustrationstoleranz halt im Wege.
Zitat von RAFA im Beitrag #3
Die Leute haben heutzutage viel zu wenig Mumm, sich einzugestehen, dass sie halt dies oder jenes nicht können und dass sie halt hierzu und dazu einfach nicht taugen. Wenn sie es nicht selber einsehen, dann muss man ihnen das irgendwie übermitteln, nä, weil man muss sie ja irgendwie los kriegen, nä. Wie soll man das sonst machen?
Richtig! Nichts regt mich mehr auf, als Deppen, die markieren was sie nicht sind. Was ist denn auch so schlimm daran, etwas nicht zu können? Ich finde das sehr spannend und identitätsstiftend, meine Grenzen abzustecken, um zu sehen, wo fangen meine Fähigkeiten an und wo hören sie auf. So kann man die Stärken doch viel besser ausbauen; wo ist denn das Problem? Ich glaube auch, dass sich diese Mentalität noch zunehmend verstärkt.
Ich will jetzt nicht mit "früher war alles besser"-Klamotten anfangen, aber wenn man jedem Spacken ein Abitur mit Bestnote in die Hand drückt, um ja kein zartes Pflänzlein zu knicken, wie sollen die Spacken es dann lernen, mit ihren Schwächen umzugehen?
Heutzutage hat man für jeden Spleen ganz viel Verständnis, jeder ist gleich und wo auch nur der kleinste Unterschied gemacht wird, steht irgendein Gutmensch mit der Moralkeule bereit. Da bin ich echt mal gespannt, wo es hinführt. Vielleicht geschieht unserer Gesellschaft die Flüchtlingskrise mal ganz recht, damit ihr wieder ins Hirn gehämmert wird, dass Unterscheidungen lebensnotwendig sind *hoff hoff*. Ich muss auch ehrlich sagen: Lieber lebe ich in einer von Konflikten durchzogenen, zerfaserten Gesellschaft, als in so einer "Demolition Man" Dystopie, wo an jeder Ecke ein Automat steht, der bei jedem geäußerten politisch unkorrekten Begriff 'nen Strafzettel ausspuckt, damit ja nichts der Friede-Freude-Eierkuchen Harmonie aus der Totenstarre hilft. Leider hat hier die Realität ja auch schon die Science Fiction eingeholt, wenn man mal ans Netzwerkdurchsetzungsgesetz denkt.
Zitat von Boqueron
Aber was ist beispielsweise mit Kinder fickern (als vergewaltiger)? Deren ego's sind darauf programmiert kleine Kinder zu misshandeln.
Ich weiß, Kinder werden immer gern hergenommen, um eine Debatte zu emotionalisieren. Ich möchte trotzdem ein paar sachliche Gedanken dazu äußern.
Zitat von Boqueron
Haben die kleinen Kinder das auch insgeheim gewollt? Den Kinder ficker durch ihr so-sein eingeladen?
Manchmal ist das tatsächlich so. Es gibt Untersuchungen darüber, dass besonders schüchterne Kinder, die leicht zu beeinflussen sind und nicht zum Widerspruch neigen, bevorzugte Opfer für Kinderschänder sind. Natürlich gibt das dem Kinderschänder nicht das Recht, Kinder zu schänden, aber selbst hier gibt es wohl einen Ausleseprozess. Drum gibt es ja auch diese "Sag nein!"-Kampagnen. In den meisten Fällen tritt Kindesmissbrauch aber im näheren Umfeld auf; also Verwandtschaft oder Freundeskreis der Eltern. Hier hat das Kind dann einfach "nur" Pech gehabt. In jedem Fall kann man dem Kind keinen Vorwurf machen, weil Kinder sind noch in der Entwicklung und auf den Schutz der Gesellschaft angewiesen. -DER kann man aber durchaus einen Vorwurf machen!
Zitat von Boqueron
Oder erteilt der Kinderficker den Kindern dadurch eine Lektion weil sie nicht freiwillig gehen? Ist das auch eine Strategie der Natur, dass sich das stärkere / bessere durchsetzt und jeder loser dort landet wo es gemäß seiner Natur hingehört
Er erteilt nicht nur den Kindern eine Lektion, die seine Opfer wurden, sondern allen anderen Kindern und Eltern auch, die davon Kenntnis nehmen. Und dann wird dem Kinderschänder eine Lektion erteilt. Ich finde den Vergleich aber nicht passend, weil bei Triebtätern geht es um eine seltene Störung, die alle Beteiligten (inklusive Täter) belastet und bei Mobbing - wenn nicht grad blanker Sadismus dahintersteckt - um ein wirksames Vorgehen, Störenfriede loszuwerden. Man kann auch sagen: Das eine ist ein Problem, das andere die Lösung eines Problems.
Zitat von Boqueron
Genau, es geht nicht darum, dass die Natur so oder so ist, sondern dass wir Menschen halt eingreifen können, bzw. uns so oder so positionieren können.
Natürlich geht es darum, wie die Natur ist! Um mal bei dem Beispiel mit dem Tiger zu bleiben: Es ist natürlich, dass dich der Tiger anfällt und dich frisst. Das ist das Gesetz des Stärkeren und wenn du dieses Gesetz der Natur ignorierst, dann ziehste halt den Kurzen. Wenn du das Gesetz hingegen annimmst und dich adäquat verhältst, also flüchtest oder dir eine Waffe schnappst, dann wird es dir die Natur auch mit einem positiven Ausgang "danken", weil nun bist DU der Stärkere. Aber einer IST der Stärkere, egal wie du dich da rumpositionierst.
Nun kann man sich schon im gewissen Rahmen gegen die Natur wenden, aber nur oberflächlich. Wenn wir also irgendwann die völlige Gleichheitsgesellschaft haben, in der jeder gleich viel zählt, egal wie seine Leistung ist, dann haben wir die Kraft der Natur nur verlagert und werden sie in ihrer ganzen Wucht zu spüren bekommen, wenn wir von Nicht-Weicheier Kulturen überrollt werden.
Zitat von Boqueron
Land A und Land B sind im Krieg.
In Land A wird Peter, zukünftiges Genie in der Schule gemobbt, schmeißt deshalb die Schule und wird Alkoholiker und Straßenpenner.
In Land B gibt es auch einen Peter, dieser wird durch entsprechende Schutzmaßnahmen geschützt, entwickelt später die ultimative kriegswaffe, mit der Land A dem erdboden gleich gemacht wird.
Ergo: Länder in denen Mobber nicht geschützt werden, sind vom aussterben bedroht
Ach, hätte man Peter in Land B mal auch gemobbt, dann wäre keiner der beiden Kriegstreiber in die Position gekommen, ein Land auszulöschen.
RE: Eigene Weltanschauung die Richtige?
in philosophischer Satanismus 17.11.2019 07:11von Thüringer Rostbrätel • | 64 Beiträge
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