Mal eine kurze Einführung:
1. Die Bibel ist in dem Sinne keine christliche Schrift. Das Alte Testament ist eine Sammlung hebräischer Schriften bzw. generell semitischer Überlieferungen, das Neue Testament ist in weiten Teilen eine Eigenkreation der frühen Christen bzw. jüdischer Gruppen, die uns zunächst nur in griechischen Abschriften zur Verfügung steht. Die Quellenlage im Falle des NT ist äußerst problematisch, wird u.a. auch aus diesem Grund von den Juden und partiell Muslimen abgelehnt. Die wenigen Quelltexte in aramäischer Schrift werden wiederum, trotz des höheren Alters, nicht vom Vatikan anerkannt, weil sie die Konstruktionen im christlichen Volksglauben klar widerlegen.
Beide Schriftsammlungen, AT und NT, haben inhaltlich von daher auch eher weniger miteinander zu tun und entstammen unterschiedlichen Epochen und Kulturen. Christlich ist darin aber in dem Sinne rein gar nichts, als dass sämtliche Quellen und Bezüge lediglich für das Christentum zweckentfremdet und neuinterpretiert wurden.
2. Selbstverständlich wird Babylon (Bab-Ili) im Alten Testament negativ dargestellt, weil dort ein rivalisierender Despot herrschte. Im NT, mit einem zeitlichen Abstand von mehreren Jahrhunderten, steht Babylon für Sündhaftigkeit generell, wobei man wissen sollte, dass wir hier im Sinne der Urheber Sündhaftigkeit mit Ungehorsam zu identifizieren haben.