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RE: Scientology und Satanismus
in Sekten und Connections 25.09.2012 19:55von RAFA • | 1.221 Beiträge
Zitat von Demogorgon
Du mußt z.B. arbeiten gehen, wie Du hier und auf Deinem Blog beschrieben hast. Auf Deiner HP habe ich gelesen, wie belastend und stressig Deine Arbeit bei O2 zum Teil für Dich war. Wärest Du reich
Na freilich ist das alles relativ. Ich bin aber auch mit der Arbeit zufrieden - also momentan wenigstens - weil ich arbeit ja nur 6 Stunden am Tag und auch nur noch ein paar Jährchen bis halt meine Hypothek fertig ist, also was will ich denn mehr? Es gibt sicherlich auch für Millionäre noch Dinge, die sie sich nicht leisten können. Wenn man deswegen unzufrieden sein wollte, also ich weiß nicht... Ich meine halt: Ich möchte keine Schulden haben, dass ich schon 10 Tage vor Monatsende keine Kohle mehr hab oder dass ich ständig rumtricksen muss, damit der EC-Automat überhaupt noch nen 20er hergibt, so wie das manch andere Leute nötig haben. DAS ist Scheiße. DA wär ich auch unzufrieden. Davon bin ich aber ordentlich entfernt und damit bin ich eigentlich zufrieden. Auf jeden Fall möchte ich echt nicht mehr. Ja, gut, wenn ich jetzt plötzlich einen 6er im Lotto hätt, würd ich auch nicht "nein" sagen, aber irgendwie kommt das in meinem Denken auch gar nicht vor. Ich muss über Geld nicht nachdenken und das find ich gut.
Zitat von Demogorgon
Aber ich sehe diese Dinge eben als notwendig an, um zu den von mir gewünschten Erfolgen zu kommen.
ja klar! Es ist auch in meinem Leben notwendig, hie und da besser zu sein als ein anderer, damit ich halt zu Potte komme. Aber es ist auch nötig zu kacken oder zu schlafen. Das sind keine Dinge, die ich "satanisch" nennen wollte, das ist halt das Leben.
Wenn ich mir aber Daelach so anschau, dann ist "Macht" für ihn mehr als im Alltag halt mal vor einem anderen den Bus zu erwischen und noch mit zu kommen, während der draußen bleiben muss.
Zitat von Demogorgon
abe es nicht nötig, irgendwelche Spackos zu beeindrucken, di
vor allem nicht den Spacko im eigenen Hinterstübchen.
www.RAFA.at - guckstu auch in meinen Blog: www.RAFAmania.de
RE: Scientology und Satanismus
in Sekten und Connections 05.10.2012 10:56von Daelach • | 1.214 Beiträge
@ Demogorgon: Ach nun wieder die Legende vom Unternehmerlein, der ja das "Risiko" trägt. Das ist nicht der Fall. Nehmen wir mal als halbwegs aktuelles Beispiel eine Gestalt wie Leo Apotheker. Bei SAP wegen Unfähigkeit gefeuert, direkt weiter zu HP. Dort den Laden runtergewirtschaftet mit katastrophalen Fehlentscheidungen und dafür allein an Abfindung mehr kassiert, als normal arbeitende Menschen in ihrem ganzen Leben verdienen. Es geht nicht um Risiko, um Qualifikation, es geht allein um die Zugehörigkeit zur richtigen Klasse.
Gäbe es da eine Marktwirtschaft, dann würden diese Gehälter ja eine Knappheit an Managern bedeuten, was sich in vermehrtem Angebot an Managern auswirken müßte und dadurch die Preise wieder drücken würde. Das ist aber nicht der Fall, "sozialen Netzwerken" (auch als Vetternwirtschaft / Korruption zu bezeichnen) sei dank.
Und insbesondere führt diese Dynamik dazu, daß am Ende extrem wenigen Leuten alles gehört. Deswegen werden Staatsbetriebe privatisiert - mit der Folge, daß es NICHT besser oder billiger wird, sondern im Gegenteil schlechter und teurer. Die Privatisierung der Bahn z.B. in GB zeigt sowas überdeutlich. Weil es dann nicht mehr darum geht, brauchbare Dienste anzubieten, sondern nur um Rendite. Speziell bei Infrastruktur ist sowas fatal, weil es volkswirtschaftlich sinnlos ist, Infrastruktur mehrfach parallel aufzubauen.
Überdies stellt sich auch die Frage, woher das Kapital denn kommt. Genau durch Ausbeutung wird sowas aufgehäuft. Und anschließend ermöglicht das, wenn es groß genug ist, risikofreies Wirtschaften, weil im Zweifel (wie man bei den Banken sieht) das angebliche Risiko auf den Steuerzahler abgewälzt wird. Damit reduziert sich das auf eine parasitäre Existenz. Denn die, die viel Geld haben, machen damit mehr Geld, und tickle-down hat noch nie funktioniert.
Das geht genau solange gut, wie für den Rest immer noch genug Brotkrumen abfallen, um die Leute zufriedenzustellen. Das ist aber in zunehmendem Maße nicht mehr der Fall, weil die Vermögen der Reichen explodieren - und da man von der Unterschicht kaum noch was absaugen kann, erodiert zunehmend die Mittelschicht. Endzustand wie in Brasilien: Favelaslums einerseits, Bewachte Hochhäuser der Superreichen andererseits. Und da man mit dem Auto dazwischen nicht mehr verkehren kann, nimmt man eben Hubschrauber.
Kann aber auch enden wie mit "dann sollen sie eben Kuchen essen"-Marie. Man darf nicht vergessen, daß Eigentum eine reine Definitionssache ist. Wenn das System vor die Wand gefahren ist, weil exponentielles Vermögenswachstum auf einem endlichen Planeten nicht unendlich lange funktionieren kann, knallt es halt. Das hat mit Ideologie nichts zu tun, lediglich mit der Mathematik so etwa 10. Klasse.
Das, wovon Du sprichst, nämlich der Kleinunternehmer, ist eine völlig andere Liga. Der enthält natürlich AUCH seinen Leuten einen Teil ihrer Arbeit vor, liefert ihnen dafür aber auch eine durchaus reale Gegenleistung, indem er den recht undankbaren Job macht, sich mit Finanzamt, Lieferanten usw. herumzuschlagen. Als KMU-Chef wird man aber auch nicht reich, sehr einfach weil man nicht genug Leute unter sich hat, deren Arbeitskraft man in die eigene Tasche umleiten könnte.
Abgesehen davon ist Deine Fiktion vom Kapitalisten, der Geld investiert, schon deswegen falsch, weil Kapital von den Banken aus dem Nichts erzeugt wird, sehr einfach indem sie das Kapital, was sie haben, mehrfach verleihen. Sie verleihen also Geld, das sie gar nicht besitzen. Genau weil man diesen Unsinn zugelassen hat, sind sie ja systemrelevant, denn wenn eine Großbank pleiteginge, würde sie der Wirtschaft bereits laufende Kredite entziehen, und zwar genau um Hebelverhältnis. Heutzutage geht das ohne weiteres bis zu 1:100. Die Folge wäre eine Depression, die sich gewaschen hat. In etwa das ist auch 1929 passiert.
Die Lösung wäre natürlich sehr einfach die, daß man den Banken diese Hebelei verbietet und dieses Recht ausschließlich der Zentralbank zugesteht. Was deswegen nicht gemacht wird, weil die Regierung nicht den Interessen des Volkes verpflichtet ist, sondern denen des Großkapitals. Deswegen ja auch so sinnfreie Konstruktionen wie daß die Zentralbank (=der Staat) Anleihen an Banken rausgibt, die dann mit Zinsaufschlag dem Staat Kredite geben. Angeblich als Risikoaufschlag. Wenn das Risiko aber mal real wird, lassen sie sich mit Steuergeldern retten. Man kann das auch als verstecktes Feudalsystem bezeichnen.
Das ist nur deswegen die letzten 60 Jahre gutgegangen, weil die Produktivität aufgrund des technischen Fortschrittes erheblich gestiegen ist. Ich meine.. angeblich sind wir jetzt pleite. Obwohl wir heute viel produktiver sind und Deutschland nicht zerbombt ist wie nach dem Krieg. Das Problem ist ein ganz anderes, nämlich daß der technische Fortschritt abgeebbt ist, während das Großkapital nicht bereit ist, sein Absaugen zu reduzieren. Das wird sich noch massiv verschärfen aufgrund der Veränderungen, die Peakoil mit sich bringt.
Das sind systemische Dynamiken, und der Schachzug, systemische Zwangsläufigkeiten als individuelle Fähigkeiten bzw. Defizite umzudeuten, ist lupenreine Propaganda, die dem Erhalt des Status Quo dient. Solltest Du selber zu den wenigen Gewinnern zählen (=Deine Einkünfte überwiegend durch Kapitaleinkünfte und nicht durch Arbeit erzielen), hättest Du ein logisches Motiv dazu. Andernfalls plapperst Du Propaganda anderer nach, die zu Deinem eigenen Nachteil ist. Die Wahrscheinlichkeit, daß Du Dein Leben überwiegend durch Kapitaleinkünfte bestreiten kannst, ist aber recht gering.
Nebenbei bemerkt hatte der alte Bismarck, den man gewiß nicht linker Träumerei verdächtigen kann, die Sozialsysteme nicht etwa aus Menschenfreundlichkeit etabliert, sondern um den sozialen Frieden zu sichern. Denn kapitalistische Tätigkeit hat sozialen Frieden zur Voraussetzung, das wird gegenwärtig offensichtlich übersehen.
Das Modell von Einkommen aus Arbeit wird ohnehin zunehmend obsolet, eben aufgrund des Produktivitätsfortschrittes. Platt gesagt, weil Industrieroboter, die Autos herstellen, keine Autos kaufen können. Hier werden noch ganz andere Debatten notwendig werden, und eine einfache, befriedigende Antwort sehe ich derzeit nicht.
~ a star is nothingness disguised as light ~
RE: Scientology und Satanismus
in Sekten und Connections 14.10.2012 06:43von Demogorgon • | 226 Beiträge
Zitat von Daelach im Beitrag #17
@ Demogorgon: Ach nun wieder die Legende vom Unternehmerlein, der ja das "Risiko" trägt. Das ist nicht der Fall. Nehmen wir mal als halbwegs aktuelles Beispiel eine Gestalt wie Leo Apotheker. Bei SAP wegen Unfähigkeit gefeuert, direkt weiter zu HP. Dort den Laden runtergewirtschaftet mit katastrophalen Fehlentscheidungen und dafür allein an Abfindung mehr kassiert, als normal arbeitende Menschen in ihrem ganzen Leben verdienen. Es geht nicht um Risiko, um Qualifikation, es geht allein um die Zugehörigkeit zur richtigen Klasse.
Diese Ausführungen zeigen, warum es so schwierig und im Grunde auch müßig ist, mit Dir über ökonomische Zusammenhänge zu diskutieren: Weil Du von denselben einfach mit Verlaub überhaupt keine Ahnung hast. Denn zum einen bestreitest Du, daß Unternehmer das unternehmerische Risiko tragen. Gerade das ist aber gerade die Definition eines Unternehmers. So heißt es beispielsweise im Gabler Wirtschaftslexikon:
"Entrepreneur; im nicht-rechtlichen Sinne gemeint ist immer eine natürliche Person, die eine Unternehmung plant, mit Erfolg gründet und/oder selbstständig und verantwortlich mit Initiative leitet, wobei sie persönliches Risiko oder Kapitalrisiko übernimmt."
Zum anderen führst Du Leo Apotheker als Gegenbeispiel an. Dieser war jedoch als Manager tätig. Offensichtlich ist Dir nicht einmal bewußt, daß Manager keine Unternehmer, sondern Angestellte eines Unternehmens sind. Sie tragen eben kein unternehmerisches Risiko, was eine Erklärung für ihre häufigen Fehlentscheidungen ist.
Zitat von Daelach im Beitrag #17
Abgesehen davon ist Deine Fiktion vom Kapitalisten, der Geld investiert, schon deswegen falsch, weil Kapital von den Banken aus dem Nichts erzeugt wird, sehr einfach indem sie das Kapital, was sie haben, mehrfach verleihen. Sie verleihen also Geld, das sie gar nicht besitzen.
Hier vermischt Du zwei Sachen, die nicht zusammen gehören. „Die Banken“ können übrigens gar kein Geld erzeugen, das kann nur die Zentralbank. Hier zeigt sich wieder die Oberflächlichkeit Deiner Kenntnisse. Abgesehen davon ist es aber tatsächlich ein Problem, daß die Zentralbanken Geld aus dem Nichts und ohne jegliche wirkliche Deckung erzeugen können. Das ändert aber nichts daran, daß derjenige, der einen Kredit aufnimmt, ihn auch zurückzahlen muß und somit sehr wohl ein Risiko eingeht.
Zitat von Daelach im Beitrag #17
Andernfalls plapperst Du Propaganda anderer nach, die zu Deinem eigenen Nachteil ist.
Es amüsiert mich, daß jemand, der schon daran scheitert, den Begriff des Unternehmertums zu definieren und der Banken nicht von Zentralbanken unterscheiden kann, mir vorwirft, ich würde Propaganda nachplappern. Sowas ist immer wieder lustig.
RE: Scientology und Satanismus
in Sekten und Connections 28.04.2014 16:11von Trichocereus magnus • | 265 Beiträge
Bump!
Jetz hab ich nach langer langer Zeit mal wieder diesen Dianetik-Schinken vor mir liegen den ich mir mal an soeinem Straßenstand besorgt hab, und obwohl dieses ganze Scientology-Zeuch eigentlich so ziemlich meinem persönlichen Stil zuwiderläuft, muss ich sagen,ich hab ein bisschen Respekt davor: Das is mal ein Stück Selbsthilfeliteratur das wirklich was bei den Lesern bewirkt!
Zum Beispiel dass sie haufensweise einer notorischen Ausbeutersekte in die Arme laufen wo es nur drumgeht, nen Haufen Geld zu zahlen um blöde Gehirnwäscheseminare mitmachen zu dürfen, nur damit sie in irgendeinen ominösen Rang aufsteigen können von dem sie weiter nix haben als eine Gratulation und ein Schulterklopfen. Da muss man die Leute erstmal dazu kriegen, tolle Leistung!
Wesentlich interessanter find ich, dass es auch sehr erfgolgreiche Anwendungen der Dianetik-Lehren außerhalb der Church of Scientology gibt, nahmhaftes Beispiel: Mein Lieblingssektenführer Charly Manson, der sich diese ganze Literatur damals im Knast reingezogen hat und dieses Wissen innerhalb weniger Monate nach seiner Entlassung zur äußerst erfolgreichen Gründung seiner utopischen Sex-und-Drogen-Sekte nutzen konnte. Wesentlich coolere Sache als die Church of Scientology!
Was is mit euch Satanisten? Wer von euch kann mit dem Hubbard was anfangen? Was sind eure Lieblings-Dianetik-Lehren? Welche von Hubbard´s Konzepten würden sich vielleicht eignen, sie in die eigene Weltanschauung bzw. Denkweise bzw. ins philosophische Repertoire mitreinzuwursteln?
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