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@Demogorgon:
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Weil hier auch andere mitlesen, die Hebräisch nicht lesen können und sich vielleicht auch für das Thema interessieren. Aber der hebräische Originaltext steht ja in dem Link daneben. Tatsache ist, daß dort ausdrückliche JHWH der Beschluß, die Sintflut zu senden, zugeschrieben wird. (...)
Das darf ich an Dich zurückgeben, denn Deine Ausführungen zeigen, daß Dir jedes derartige Basiswissen fehlt. JHWH spielt in der gesamten Genesis eine sehr große Rolle. Ich habe schon einige Kapitel benannt, die vor der Verwendung des Namens JHWH geradezu wimmeln. Deine Aussage ist somit Unfug. (...) Auch im hebräischen Originaltext wird JHWH in Genesis 6 verwendet. Wenn Du behauptest, daß der Text an dieser Stelle nachträglich bearbeitet wurde, so ist das reine Spekulation, denn einen anderen Text haben wir ja nicht als den jetzt Vorliegenden.
Amüsant ist letztlich, dass Du Dich seit geraumer Zeit hier als Experte aufspielst und andere angreifst, die weitaus weiter in der Entwicklung sind als Du selbst. Xarvic äusserte sich dazu bereits recht dezidiert, ich wollte es halt genauer wissen. Und obwohl es für mich lange Zeit keine Rolle spielte, ob jemand in dem Bereich studiert hat oder nicht, wird zunehmend offensichtlicher, dass es einfach nicht lohnt, mit Selbstdarstellern zu diskutieren, die weder studiert haben, noch Informationen überprüfen, wenn sie ihnen geliefert werden.
Meine bisherigen Beiträge lasse ich mal so stehen, denn im Kern beinhalten sie alle nötigen Hinweise, um den Kerngedanken nachvollziehen zu können. Zu Deinen o.a. zitierten Aussagen kann man eigentlich nur empfehlen, nach Ludwig Schmidt (Erlangen), Neuere Urkundenhypothese, Martin Noth (Dresden) und - vor allem - Hans Heinrich Schmid, Priesterschrift bzw. Nicht-priesterschriftliche Texte zu googeln.
Wohl gemerkt, das alles sind Theologen bzw. deren (Fach-) Termini, die den Theismus als solchen nicht bestreiten, im Gegensatz zu mir, der ich die Existenz eines Theismus AN DER BASIS (!!!), also den akkadischen Vorläuferkulturen widerlegt habe. Dass sie trotzdem allesamt zu der selben (Kern-) Einsicht gelangt sind, nämlich hinsichtlich der Quellenlage, könnte Dir zu denken geben. Und so lange Du diesen Themenkomplex nicht einmal gestreift hast, solltest Du Dich selbst fragen, ob Du Dich hier wirklich mit Ruhm bekleckert hast.
@Demogorgon:
Zitat
Aber natürlich wurde das Alte Testament von Juden überliefert.
Interessanter Kurswechsel, exemplarisch für Deine Diskussionsführung, denn vorher hast Du geschrieben: "Das Alte Testament wurde von Juden aufgeschrieben und überliefert."
Wenn Du das auf die frühesten Schriften beziehen willst, ist es falsch, denn da gab es noch gar keine Juden. Beziehst Du es auf das AT in den Transkriptionen (Stichwort: "überliefert"), hat das wiederum nichts mit der Quellenlage zu tun, dann ist diese Aussage immerhin sinnlos im Gesamtkontext. Also, was nun?
Ich habe Dir o.a. bereits Hinweise bzw. Quellen genannt. Aber im Kern geht es hier auch darum, was ich in meinem Jahwismus-Beitrag bereits belegte, nämlich dass es Jahwe gar nicht als Persona gibt. Ich habe darin recht detailliert belegt, dass die Spuren auf einen Ursprung sich in den arabischen Raum verlaufen, darum geht es hier. Also: Wer fügte wann aus welchem Grund Jahwe in den Tanakh ein?
Für diese grundsätzliche Fragestellung kann man dann die Quellen bemühen, um zu überprüfen, dass Jahwe erst im Nachhinein eingefügt wurde (siehe die Arbeiten der o.a. Theologen), und das ist des Pudels Kern. Denn Elohim lässt sich - auch etymologisch - auf den Kern zurück verfolgen, Jahwe aber nicht (siehe meinen Jahwismus-Beitrag). Solltest Du den Beitrag wider Erwarten mal lesen, wirst Du sicherlich sehen, dass ich an der Uni durchaus meine Hausaufgaben gemacht habe, ich lieferte sogar eine Arbeit zu meinen Erkenntnissen ab, die den Theologen gar nicht schmeckte, aber bis heute nicht falsifiziert werden konnte. Nur machen sich Anarchisten nun einmal nicht so gut in einer solchen Gesellschaft.
Zitat
Es interessiert mich einfach, wie man die eventuellen Einsichten aus unserer Diskussion in die Praxis übertragen kann. Deine Weltanschauung bewährt sich ja letztendlich nicht dadurch, daß Du in einem Forum andauernd zeigst, daß Du den längsten (Diskussionsbeitrag) hast, sondern darin, wie sie Dich in der Praxis weiterbringt.
1. Ich wollte Dich prüfen, näher kennen lernen, einen Verdacht überprüfen, den gewisse Leute angesichts Deiner Aussagen haben (Sicarius). Man kann das auch alles mit Humor nehmen, wenn man denn mal mit Epikur lustwandelte.
2. Ich bin diesem Forum über ein halbes Jahr ferngeblieben, vorher war ich hier jahrelang aktiv (auch im alten Forum), u.a. als Moderator. Es ging nie darum, den "Längsten" zu haben (ob nun Beitrag oder im Sinne der Reputation). Den Vorwurf finde ich amüsant, wenn man bedenkt, dass eigentlich gewisse andere Herrschaften darauf pochen, wie gut und richtig sie ihr Leben organisieren, im krassen Gegensatz zu "denen da".
Aber ich bin der Grosskotz, wenn ich u.a. gegen Atheismus und SoDa argumentiere, ja?
3. Ich habe den Sozialdarwinismus als viable Theorie und in der angewandten Praxis analysiert, das erfordert nicht zwingend (m)ein Gegenmodell.
Aber: Selbstverständlich existiert ein solches, nur würde ich nicht von einem Modell sprechen, u.a. auch weil ich mich weigere, es als solches zu postulieren. Der Hintergrund ist, dass meine Bedürfnisse denen anderer Menschen nicht in dem Masse entsprechen (müssen), dass ich Lebensberatung angedeihen lassen könnte oder wollte. Soll heissen: Es gibt Sekundärziele und Etappensiege, der von mir gewählte Weg führt aber im Grunde (konsequent gedacht) über die Rahmenbedingungen unserer Gesellschaft weit hinaus. Man kann nicht einfach aus dem System hüpfen, das propagiere ich auch nicht, aber man kann an einer Co-Existenz feilen. Grundsätzlich bin ich, was Nietzsche war, nämlich philanthropischer Misanthrop. Ich hasse die Menschen nicht, ich sehe nur das strukturelle Problem der heutigen Gesellschaften, dessen Sollbruchstellen uns um unsere Existenz betrügen, unabhängig von der Frage, ob das irgendwer in dieser Weise plant oder nicht.
Denn noch einmal: Die Mechanismen des Sozialdarwinismus lassen sich beobachten, aber die Ursache hat nichts mit einer unmittelbaren Übertragung von Naturgesetzen in die Soziodynamik zu tun. Warum nicht, habe ich in Beitrag 3 und 15 analysiert, wenn auch grob (es geht weitaus dezidierter). Darauf bist Du nicht eingegangen, hast nur wieder die Denkfehler wiederholt, die dem Sozialdarwinismus immanent sind, als hätte ich mich auf diese nicht bezogen.
Das Problem ist, dass diese Mechanismen, wenn man meiner Argumentation folgen möchte, dass sie dem AM (und anderen Ideologien) immanent sind, die Unterstützung des Sozialdarwinismus exakt das ist, was die wirklich "Mächtigen" unterstützt, also eben auch Euer Feindbild Vatikan bzw. Christentum.
Der Irrtum, man befände sich mit der vermeintlichen Gegenposition zur Christenmoral im naturalistischen Fahrwasser, das einem die Richtung schon aufzeige, weil es letztlich nach Naturgesetzen fliesst, versetzt Dich in eine Ohnmacht in Relation zu den "Mächtigen". Es bleibt Dir also nichts anderes übrig, als zu kooperieren, völlig unabhängig von der Frage, ob Du SoDa als Entsprechung der Naturgesetze erkannt haben willst oder nicht. Aber auch die Mächtigen" sind im Sinne (bzw. in Relation zu) der Naturkonstanten ohnmächtig.
Der Unterschied zur "Sklavenmoral" im Christentum wäre nur der, dass Du erkennst, dass man unter diesem Druck Schäfchen ist, aber am Zustand Deiner Herdenzugehörigkeit ändert das zunächst mal nichts, auch wenn Du Dich demonstrativ an den Rand der Herde stellst. Denn wird es dem Hirten zu bunt, mustert er Dich aus, dafür gibt es auch in unserer Gesellschaft diverse Möglichkeiten, wenn man mal gerade nicht unmittelbar Leben vernichten kann, wie es Usus in den AM-Kulturen war und ist (und wieder sein wird, wenn Mensch nicht aufwacht).
Und da nehme ich mich selbst explizit NICHT heraus, damit wir uns da mal richtig verstehen. Ich bilde mir nur nicht ein, dass ich weiter als die Schäfchen komme, nur weil ich denen ihre Sklavenmoral vorhalten kann, die ich dann selbst umformuliere und als Sozialdarwinismus deklariere, damit sie mir besser gefällt.
Moral ist Apologetik, unterliegt daher einem beständigen Wandel und Anpassung an Erfordernisse. Nicht, weil sich Moral progressiv weiterentwickeln würde, sondern weil die Ausreden an die jeweiligen Bedürfnisse und gesellschaftlichen Normen angepasst werden. Und da haben wir den Salat, denn blicken wir uns die Axiome des SoDa näher an, stellt sich heraus, dass auch er Apologetik IST, also eine leichte Modifikation der Moral, wie ich bereits in den o.a. Beiträgen begründete.
Es ist der Versuch, sich von Christenmoral zu befreien, indem man eine höhere Instanz (Natur) anerkennt. Also der selbe Mechanismus wie im AM, wo auch anhand der vermeintlich höchsten Instanz auf Recht und Wahrheit gepocht wird.
Der SoDa sagt Dir, dass die Mechanismen der Natur auch in der Gesellschaft funktionieren. Darum ist es okay, daran zu partizipieren. Wenn das so ist, stehst Du entweder ganz oben, oder Du bist "Fressopfer", denn dazwischen gibt es eigentlich nicht viel. Es sei denn, man passt sich an, indem man stets duckmäusert, aber auch dann bleibt im angewandten SoDa lediglich die Ohnmacht in Relation zur Macht.
Die Frage bleibt, warum man sich auf den SoDa dann erst berufen muss, wenn es im naturalistischen Sinne ohnehin einfach so IST. Und da diese Modellhaftigkeit der Gedankengänge in Fauna und Flora eben keine Rolle spielen, kann man diese Mechanismen nicht 1:1 übertragen.
Und das ist das Problem, darum würde ich niemals den SoDa propagieren oder unterstützen, denn er stärkt die Stutzpfeiler der Organisationen, die von seinen eigenen Anhängern für ihre Moral kritisiert werden (Don Quixote-Syndrom). Auch die Moral selbst (als Apologetik) IST de facto bereits Resultat des Mechanismus, der als SoDa definiert wird. Wir wollen etwas erreichen, ohne anzuecken, also konstruieren wir die Apologetik. Was hier passt, muss aber woanders nicht passen. Dass Menschen andere Lebewesen zerstören oder unterdrücken, ist in dem Sinne nicht naturalistisch, denn es geschieht aus spezifischer Motivation heraus, die aus Machtstreben und Machterhalt resultiert. Macht spielt aber in Fauna und Flora keine Rolle, sondern Überlegenheit, ob nun physisch oder via Anpassung, Mimikry usw.
Macht ist ein Politikum, Überlegenheit ist naturalistische Basiskonfiguration. In einer Gesellschaft kannst Du nach einem Teil der Macht streben, aber Überlegenheit im o.a. Sinne existiert lediglich in Relation zu weniger oder mehr Überlegenheit. Und ohnmächtig sind alle "Mächtigen", von daher eine Feststellung, die in der Natur wiederum keine Rolle spielt, denn da geht es um das Momentum des Erfolgs (bsplw. Beute), und eben nicht eine Machtbasis, auf der man weiter hochstapelt.
Ein direkter Vergleich mit soziotypischen Mechanismen innerhalb einer Gesellschaft scheitert bereits an der Motivation, Macht zu erringen bzw. zu erhalten, denn in Fauna und Flora geht es um Population, Lebenserhalt und Fortpflanzung. Dabei kann keine Rücksicht genommen werden, es würde für biologische Roboter wie Ameisen auch keinen Sinn machen, nicht einmal nur annähernd reflektiert werden. In der Gesellschaft hingegen basiert alles auf Kooperation, wobei es unerheblich ist, ob man das will oder nicht. Du entscheidest höchstens, ob Du in spezifischen Schichten und Belangen kooperierst, aber DASS Du mit dem System an sich kooperieren MUSST, steht ausser Frage.
Und nun stelle Dir mal bitte die Frage, ob das für einen "Freigeist" tatsächlich Endziel sein kann, bis an sein Lebensende in einem von anderen gesetzten Rahmen zu funktionieren, um sich dann zu suggerieren, man mache das freiwillig. Denn ob das nun schlüssig klingt oder nicht, das Defizit hast letztlich Du, weil Du ausserhalb des Rahmens nicht erleben können wirst, was innerhalb nicht zur Disposition steht.
Mit anderen Worten: Ich wäre Befürworter einer völkisch konstituierten Anarchie, sofern das mit der heutigen Gesellschaft umsetzbar wäre, was es nicht ist. Auch dazu kannst Du Threads im Forum finden, in denen ich das Modell näher vorgestellt habe. Derzeit lebe ich an der Gesellschaft weitgehend vorbei, in weiten Teilen in meiner "eigenen Welt", auch wenn sie sich rein geographisch mit der "normalen" überschneiden kann (aber auch nicht immer muss).
Zitat
Eine naturalistische Sichtweise stellt selbstverständlich einen scharfen Gegensatz zur Christenmoral dar.
Ja, tut sie, eine solche vertrete ich im Kern ja, nämlich eine Form der naturalistischen Anarchie. Aber der Sozialdarwinismus ist keine naturalistische Sichtweise, sondern ein Postulat. Und wie o.a. ausgeführt, ist er letztlich Moral unter umgekehrten Vorzeichen, auf jeden Fall Apologetik.
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Nix da, nur am Rande, das interessiert mich. Inwieweit bin ich aus Deiner Sicht Moralist, welche meiner Beiträge zeigen moralisches Denken?
Einen Hinweis habe ich schon geliefert, als ich Dich auf Deine Formulierung der "missratenen Moral" hinwies. Das ist eine moralisch induzierte Wertung. Den Rest der Erklärung habe ich gerade oben geliefert.
Zitat
Klar hat der Vatikan mehr Macht als ich. Das ist unbestritten so. Er ist ja auch ein Staat, der eine riesige Institution repräsentiert. Eine Einzelperson, die mehr Macht an sich ziehen kann wie der Vatikan, ist kaum denkbar.
Es geht mir auch nicht darum, mehr Macht zu haben als irgendwer sonst, sondern genug Macht für mich selbst zu haben.
Und genau das ist ein Widerspruch in sich, denn der Machtbegriff ist kein Relativum, als das Du ihn hier deklarierst. Du könntest auch von "relativer Freiheit" sprechen, auch das ist ein Widerspruch in sich.
Du hast Macht, oder Du bist ohnmaächtig, also ohne Macht. Alles andere sind Dir "von oben" zugestandene Aktionsradii bzw. Einflussbereiche. Es bringt nichts, diese Tatsache zu verklären. Auch "wir" sitzen im Käfig. Man sollte das eventuell realisieren und dann daran arbeiten, den Käfig zu demontieren. Und das erreichen wir nicht, indem wir systemkonform unsere Ohnmacht selbstgefällig verklären. Auch einer der Punkte, um die es mir immer ging und wegen denen ich überhaupt in Foren schrieb. Wo man mich am meisten hasst, bin ich "richtig" aufgehoben, denn dort könnte die Saat aufgehen. Jetzt verstanden, worum es hier geht?
Zitat
Natürlich kann auch meiner funktionieren und tut es auch. Xarvic ist keine Widerlegung dessen geglückt.
Nein, er funktioniert aus den genannten Gründen nicht, und das ist keineswegs dispektierlich gemeint. Ich möchte aufrütteln, nicht demotivieren. Wie gesagt, Hass und Ablehnung nähren das nur.
Xarvic ist eine Widerlegung gelungen. Deine reine Behauptung, es sei keine, entkräftet sie nicht, da musst Du Dich schon mehr anstrengen.
"Nimm einen Topf mit Scheiße, rühr darin rum, bis daraus Gold geworden ist und gib mir für den Tipp dein Goldkettchen"
- Rom wurde erst erbaut, als Agrippa dort die Scharlatane fortgejagt hat.
- Das Elend ist in religiösen Ländern am Größten.
- In eine große Parklücke parkt man erfolgreicher ein, als in einer kleinen.
- Wenn ein Fisch im Amazonas an der Angel hängt, dann wird er von Piranhas angefallen.
Bei Menschen ist das genau so. Wenn Bekloppte Lebensberater spielen und man richtet sich danach, dann steckt man in der Scheiße.
Mit Unschuldigen werden Exempel statuiert und Schuldigen will man Helfen.
"Wenn du gibst bist du gut und wenn du alles gegeben hast bist du schlecht. Du bist gut, wenn du wie ein Verlierer dienst und schlecht, wenn du wie ein Sieger herrschst. Aber es sind in der Geschichte nur Besiegte, welche verteufelt werden".
Schaut euch mal die Geschichte von Don Carlos de Siguenza an.
Zitat von Gast im Beitrag #46
Amüsant ist letztlich, dass Du Dich seit geraumer Zeit hier als Experte aufspielst und andere angreifst, die weitaus weiter in der Entwicklung sind als Du selbst.
Das ist wohl Ansichtssache. Ich bezweifele, daß ihr wirklich so viel weiter seid. Ich könnte mir genausogut vorstellen, daß Du ein Spinner mit einer Persönlichkeitsstörung bist. Was ich nicht behaupte, aber es ist, wie gesagt, auch denkbar. Das ist also alles eine Frage der Perspektive.
Zitat von Gast im Beitrag #46
wird zunehmend offensichtlicher, dass es einfach nicht lohnt, mit Selbstdarstellern zu diskutieren, die weder studiert haben, noch Informationen überprüfen, wenn sie ihnen geliefert werden.
Das ist wohl wahr. Aber trotzdem diskutiere ich (noch) gerne mit Dir. Du bist zwar anstrengend, hast Du neben manchem Unsinn auch einige sehr interessante Gedanken anzubieten.
Zitat von Gast im Beitrag #46
Zu Deinen o.a. zitierten Aussagen kann man eigentlich nur empfehlen, nach Ludwig Schmidt (Erlangen), Neuere Urkundenhypothese, Martin Noth (Dresden) und - vor allem - Hans Heinrich Schmid, Priesterschrift bzw. Nicht-priesterschriftliche Texte zu googeln.
Ja, die kenne ich alle, aber sie bestätigen nun mal meine Sicht der Dinge, statt als Gegenargument zu dienen: Die Genesis ist voll von Erwähnungen des Namens JHWH. Ob diese später hinzugefügt wurden oder ob es sich um eine eigenständige Quelle handelte, die später in den Text eingearbeitet wurde, ändert alles nichts daran, daß wir nur einen Text haben, der uns momentan vorliegt, und zwar genau den, der vor lauter JHWS`s wimmelt. Womit Deine Aussage, JHWH würde in der Genesis keine große Rolle spielen, als Unsinn entlarvt ist, fertig.
Zitat von Gast im Beitrag #46
im Gegensatz zu mir, der ich die Existenz eines Theismus AN DER BASIS (!!!), also den akkadischen Vorläuferkulturen widerlegt habe.
Das ist nur eine weitere Aussage, die zeigt, daß Du zumindest ein ziemlicher Aufschneider bist. Hättest Du Ahnung von wissenschaftlichem Denken, dann wüßtest Du nämlich, daß man gar nix beweisen oder widerlegen kann. Man kann nur verschiedene Aussagen mehr oder weniger plausibilisieren oder sie falsifizieren. Mehr geht nicht.
Zitat von Gast im Beitrag #46
Wenn Du das auf die frühesten Schriften beziehen willst, ist es falsch, denn da gab es noch gar keine Juden. Beziehst Du es auf das AT in den Transkriptionen (Stichwort: "überliefert"), hat das wiederum nichts mit der Quellenlage zu tun, dann ist diese Aussage immerhin sinnlos im Gesamtkontext. Also, was nun?
Die Aussage ist sogar sehr sinnvoll im Gesamtkontext. Es ging doch um Deine absurde Behauptung
Zitat von Gast im Beitrag #15
Was wir da sehen ist ein Verb, das im Satz nichts zu suchen hat. Und offenbar wurde es durch Redakteure eingefügt, die der hebräischen Grammatik nicht in adäquater Weise mächtig waren. Denn erst der Gesamtkontext des Satzes bestimmt tatsächlich über Singular und Plural, anders als in unserer Grammatik, nicht lediglich ein Verb.
Wenn Du einräumst, daß das AT von Juden überliefert wurde, dann ist es doch absurd, anzunehmen, daß die ihre eigene Sprache nicht beherrscht haben.
Zitat von Gast im Beitrag #15
Ich wollte Dich prüfen, näher kennen lernen, einen Verdacht überprüfen, den gewisse Leute angesichts Deiner Aussagen haben (Sicarius).
Welchen Verdacht hat Sicarius denn über mich?
Zitat von Gast im Beitrag #15
also eben auch Euer Feindbild Vatikan bzw. Christentum.
Die sind noch nicht einmal mein Feindbild. Ich glaube nicht dran, aber für Herdentiere mag es genau das Richtige sein.
Zitat von Gast im Beitrag #15
Der Irrtum, man befände sich mit der vermeintlichen Gegenposition zur Christenmoral im naturalistischen Fahrwasser, das einem die Richtung schon aufzeige, weil es letztlich nach Naturgesetzen fliesst, versetzt Dich in eine Ohnmacht in Relation zu den "Mächtigen". Es bleibt Dir also nichts anderes übrig, als zu kooperieren, völlig unabhängig von der Frage, ob Du SoDa als Entsprechung der Naturgesetze erkannt haben willst oder nicht. Aber auch die Mächtigen" sind im Sinne (bzw. in Relation zu) der Naturkonstanten ohnmächtig.
Der Sozialdarwinismus beschreibt Naturgesetze. Gegenüber Naturgesetzen bin ich tatsächlich ohnmächtig, so wie jeder andere Mensch auch. Man kann sich in sie nur einfügen oder es seinlassen.
Zitat von Gast im Beitrag #15
Der Unterschied zur "Sklavenmoral" im Christentum wäre nur der, dass Du erkennst, dass man unter diesem Druck Schäfchen ist, aber am Zustand Deiner Herdenzugehörigkeit ändert das zunächst mal nichts, auch wenn Du Dich demonstrativ an den Rand der Herde stellst.
Nun, ich zitiere Dich: „Man kann nicht einfach aus dem System hüpfen, … aber man kann an einer Co-Existenz feilen.“. Genauso sehe ich das auch und mache das auch. Wo ist also das Problem.
Zitat von Gast im Beitrag #15
Denn wird es dem Hirten zu bunt, mustert er Dich aus, dafür gibt es auch in unserer Gesellschaft diverse Möglichkeiten, wenn man mal gerade nicht unmittelbar Leben vernichten kann
Das hast Du in jeder Gesellschaft und damit muß man leben.
Zitat von Gast im Beitrag #15
Und da haben wir den Salat, denn blicken wir uns die Axiome des SoDa näher an, stellt sich heraus, dass auch er Apologetik IST, also eine leichte Modifikation der Moral, wie ich bereits in den o.a. Beiträgen begründete.
Als Sozialdarwinist bin ich an Rechtfertigungen nicht interessiert und benötige daher auch keine Apologetik.
Zitat von Gast im Beitrag #15
Es ist der Versuch, sich von Christenmoral zu befreien, indem man eine höhere Instanz (Natur) anerkennt.
Ja, das stimmt. Wobei die Natur im Gegensatz zum Christengott tatsächlich da ist.
Zitat von Gast im Beitrag #15
Der SoDa sagt Dir, dass die Mechanismen der Natur auch in der Gesellschaft funktionieren. Darum ist es okay, daran zu partizipieren.
Ja.
Zitat von Gast im Beitrag #15
Wenn das so ist, stehst Du entweder ganz oben, oder Du bist "Fressopfer", denn dazwischen gibt es eigentlich nicht viel.
Fressopfer ohnehin nicht. Menschen fressen sich eher selten gegenseitig auf. Im übrigen glaube ich schon, daß es da viele Schattierungen und Abstufungen dazwischen gibt.
Zitat von Gast im Beitrag #15
Die Frage bleibt, warum man sich auf den SoDa dann erst berufen muss, wenn es im naturalistischen Sinne ohnehin einfach so IST.
Man muß sich nicht auf den Sozialdarwinismus berufen. Ich benötige, wie gesagt, keine Rechtfertigung für meinen Willen. Das Etikett des Sozialdarwinismus benütze ich nur, weil es meine Gedankenwelt ganz gut beschreibt und ich über diese hier diskutieren will, ganz sicher nicht, um mir hier von irgendwem eine Erlaubnis abzuholen.
Zitat von Gast im Beitrag #15
Auch die Moral selbst (als Apologetik) IST de facto bereits Resultat des Mechanismus, der als SoDa definiert wird.
Wie gesagt lehne ich moralische Kategorien ab.
Zitat von Gast im Beitrag #15
Ein direkter Vergleich mit soziotypischen Mechanismen innerhalb einer Gesellschaft scheitert bereits an der Motivation, Macht zu erringen bzw. zu erhalten, denn in Fauna und Flora geht es um Population, Lebenserhalt und Fortpflanzung.
Letztlich geht es auch unter Menschen um nix anderes.
Zitat von Gast im Beitrag #15
Du entscheidest höchstens, ob Du in spezifischen Schichten und Belangen kooperierst, aber DASS Du mit dem System an sich kooperieren MUSST, steht ausser Frage.
Und nun stelle Dir mal bitte die Frage, ob das für einen "Freigeist" tatsächlich Endziel sein kann, bis an sein Lebensende in einem von anderen gesetzten Rahmen zu funktionieren, um sich dann zu suggerieren, man mache das freiwillig. Denn ob das nun schlüssig klingt oder nicht, das Defizit hast letztlich Du, weil Du ausserhalb des Rahmens nicht erleben können wirst, was innerhalb nicht zur Disposition steht.
Wie gesagt: Man kann nicht einfach aus dem System hüpfen.
Zitat von Gast im Beitrag #15
Mit anderen Worten: Ich wäre Befürworter einer völkisch konstituierten Anarchie
Klingt interessant, darüber würde ich gerne mehr lesen.
Zitat von Gast im Beitrag #15
Aber der Sozialdarwinismus ist keine naturalistische Sichtweise, sondern ein Postulat. Und wie o.a. ausgeführt, ist er letztlich Moral unter umgekehrten Vorzeichen, auf jeden Fall Apologetik.
Diese Ansicht teile ich, wie oben bereits ausgesagt, nicht.
Zitat von Gast im Beitrag #15
Einen Hinweis habe ich schon geliefert, als ich Dich auf Deine Formulierung der "missratenen Moral" hinwies. Das ist eine moralisch induzierte Wertung.
Nein, ist sie nicht, warum sollte sie?
Zitat von Gast im Beitrag #15
Und genau das ist ein Widerspruch in sich, denn der Machtbegriff ist kein Relativum, als das Du ihn hier deklarierst. Du könntest auch von "relativer Freiheit" sprechen, auch das ist ein Widerspruch in sich.
Sowohl Macht als auch Freiheit sind sogar ausschließlich relative Begriffe. Niemand hat absolute Macht oder absolute Freiheit.
Was mich aber interessieren würde, ist, um was es sich bei den Elohim aus Deiner Sicht denn nun eigentlich handelt. Außerirdische? Und was folgerst Du praktisch daraus? Inwieweit verändern Deine Einsichten über die Elohim Dein praktisches Leben?
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