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Spirituelles, Beta-Version für IK und alle anderen
in philosophischer Satanismus 06.02.2014 21:31von RAFA • | 1.221 Beiträge
Ich brauch wahrscheinlich doch noch ne Weile länger für mein "spirituelles Weltbild", das ich grad schreibe bzw. überarbeite. Da hab ich mir gedacht, es ist ja nicht schlecht, das schon mal vorab als Beta-Version online zu stellen, um das Feedback, das ich jetzt von euch gern hätte, gleich einzuarbeiten. Die Ursprungsversion ist von 2001 und steht auf meiner Homepage (falls ihrs schon kennt), aber ich habe eigentlich fast alles komplett überarbeitet.
Die Beta-Version findet ihr hier: http://rafa.at/show/16spirit
Wo noch in Grün was steht, ist es noch nicht fertig, aber der Rest sollte inhaltlich schon so passen.
php-isiert ist es noch nicht und Überschrift, Header, das Menü und auch die Seiten-Füße fehlen daher noch.
Auch ist das eBook noch nicht verfügbar, weil das erstell ich davon natürlich erst, wenn alles fertig ist.
Es ist ziemlich viel.
Ihr "müsst" ja nicht alles lesen, aber guckt es euch mal an, guckt ins ein oder andere vielleicht mal rein und sagt mir, was ihr davon haltet und wo ich möglicherweise (logische) Fehler drin hab oder was euch nicht passt, usw.
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RE: Spirituelles, Beta-Version für IK und alle anderen
in philosophischer Satanismus 07.02.2014 12:23von Gelöschtes Mitglied
Huii, das ist ja echt sehr viel! *staun*
Ich mag deine Texte immer sehr gern lesen, aber ich habe grad seit gestern erst Semesterferien, und in den Prüfungswochen mein Lesebedürfnis schon ganz gut gestillt. ;-) Ich werde es mir bald mal ansehen. Doch jetzt ist erstmal Pause angesagt!
RE: Spirituelles, Beta-Version für IK und alle anderen
in philosophischer Satanismus 07.02.2014 14:41von RAFA • | 1.221 Beiträge
Ich seh schon, ich muss es doch erst ganz fertig machen und ein Buch draus machen, wenigstens ein E-Book. Als solches liest es sich dann wohl einfacher.
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RE: Spirituelles, Beta-Version für IK und alle anderen
in philosophischer Satanismus 29.05.2014 00:23von RAFA • | 1.221 Beiträge
ich habs mittlerweile eingestellt, wenn auch noch ein paar Sachen fehlen. Hier: http://www.rafa.at/16spirit.php
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RE: Spirituelles, Beta-Version für IK und alle anderen
in philosophischer Satanismus 06.06.2014 21:57von RAFA • | 1.221 Beiträge
Es ist ja (leider) noch nicht ganz fertig und momentan bin ich auch nicht in der Stimmung, es fertig zu machen. Daher kann ich es auch noch nicht zu nem eBook verarbeiten, weil ist ja noch nicht fertig :(
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RE: Spirituelles, Beta-Version für IK und alle anderen
in philosophischer Satanismus 22.08.2014 18:26von Gelöschtes Mitglied
Wirklich toll geschrieben, obwohl inhaltlich nicht viel Neues, wenn man deine Ansichten schon kennt.
Eines gefällt mir aber noch nicht so ganz:
Du bezeichnest das ICH als den Schnittpunkt der Bedürfnisse und Gefühle, die du als "Vektoren" begreifst. Ich habe Mühe, dieses Bild nachzuvollziehen. Hunger, Durst, Geilheit usw. zeigen sich mir nämlich als skalare, ungerichtete Größen.
Einige Aspekte von Gefühlen können zwar räumlich verortert werden, und man kann sie also zumindest als Ortsvektoren sehen. Bei starkem Hunger brummt z. B. der Bauch. -Dort wo auch die "Schmettelinge" umher sausen, wenn man Liebe fühlt. Das kann aber ja nicht sein was du meinst, denn sonst käme es ja nicht zum Schnittpunkt, wenn man sich verknallt und am Fuß stößt. Das ICH wäre also eher noch als Vereinigungsmenge der Emotionen anzusehen.
Ich finde aber, man sollte das ICH über sein Hauptfeature definieren, das die Vereinigungsmenge einschränkt: Die Abgrenzung zum IHR oder DU und in Teilen zum WIR. Da gehört dann auch die bewusste und unbewusste(!) Identifikation mit hinzu. Gefühle können meiner Meinung nach also auch vom ICH abgespalten existieren. Viele Meditationstechniken zielen ja darauf. Fakire, also echte Fakire, nicht so Trickspinner mit Plastiknägeln, können Unmengen an Schmerzen aushalten, weil sie sich nicht mit den Schmerzen identifizieren. Dy Hyppnose beim Zahnarzt bedient sich des gleichen Prinzips.
Ja, Gefühle können sogar von Körperteilen ausgelöst werden, die es gar nicht gibt (=Phantomschmerz). Drum gibt es Psychotherapien, bei denen der Patient lernt, sich nicht mehr mit dem fehlenden Glied zu identifizieren.
Ein Kind muss - und das beschreibst du auch wieder ganz richtig - auch erst lernen, was zu ihm selbst und was zur Umwelt gehört. Wenn es seine Augen schließt, dann ist für das Kind die Welt verdunkelt. Es wundert sich beim ersten Verstecken spielen, dass es trotzdem rasch gefunden wird, von den anderen Kindern. Aha: Das ist nicht DIE Dunkelheit, es ist MEINE Dunkelheit!
Das ICH bildet also eine Grenzmarkierung, die bestimmt, welche kognitiven und emotionalen Aspekte das Hirn mit dem Träger verbindet und welche nicht. Niemand käme z. B. auf die Idee, bei einer Unterhaltung, die Stimme des Gegenübers mit sich selbst zu identifizieren, obwohl die "fremde" Stimme ja faktisch ein reines Erzeugnis des eigenen Gehirns ist. Das einzige was hier wirklich von außen kommt, sind die Schallwellen, die auf das Ohr und Trommelfell treffen. Der Rest ist Erfindung. Eine Rationale und Bewährte zwar. Aber eine Erfindung eben.
Es geht aber auch umgekehrt: Man kann lernen, ganze Teile des ICHs outzusourcen auf Götter, Geistwesen und andere Archetypen. Die sind dann freilich noch im Hirn verortet, aber nicht im ICH. Drum kann man auch mit ihnen kommunizieren, als gehörten sie zu einer anderen Person, was im engeren Sinne wohl auch so ist. Die Christen machen das mit ihren sündigen Gedanken und nennen es dann Teufel.
So groß unterscheiden wir uns hier nicht, aber wenn wir uns schon mathematischer Bilder bemühen, dann ist das ICH imo eine Menge und kein Punkt.
RE: Spirituelles, Beta-Version für IK und alle anderen
in philosophischer Satanismus 23.08.2014 00:47von RAFA • | 1.221 Beiträge
Zitat von IK
Du bezeichnest das ICH als den Schnittpunkt der Bedürfnisse und Gefühle, die du als "Vektoren" begreifst. Ich habe Mühe, dieses Bild nachzuvollziehen. Hunger, Durst, Geilheit usw. zeigen sich mir nämlich als skalare, ungerichtete Größen
Ich meine das nicht körperlich-örtlich sortiert nach Magen, Möse, Füße, etc. Ich meine:
Alle Bedürfnisse sind Vektoren, die sich in diesem 1 Punkt treffen: "WER bedarf danach?" -> ICH!
Alle Gefühle sind Vektoren, die sich schneiden in: "WEM tut was weh oder gut?" -> na, MIR!
Insofern ist das Ich der Schnittpunkt (ein Punkt, also ohne Volumen, d.h. ein Nichts in diesem Sinne), der sich aus den Bedürfnissen und Gefühlen der Person ergibt.
Zitat von IK
Die Abgrenzung zum IHR oder DU und in Teilen zum WIR.
Das ist ja schon wieder was Höherintelligentes und Sozialphilosophisches. Ich wollte die Definition des Ichs noch weiter herunter brechen, um zu erklären, dass es keine große Intelligenz dafür braucht und bereits das Begreifen von Schmerz oder das bloße Vorhandensein eines Bedürfnisses zur Bildung eines Ichs ausreicht. Dieses Ich muss einem natürlich nicht artikuliert bewusst sein und ich definiere: Alles, was empfinden kann, hat auch ein Ich (zumindest in primitiver Form).
Zitat von IK
Fakire, also echte Fakire, nicht so Trickspinner mit Plastiknägeln, können Unmengen an Schmerzen aushalten, weil sie sich nicht mit den Schmerzen identifizieren
Natürlich kann man das Ich, hat man es erst einmal bewusst begriffen, auch mitgestalten und bestimmte Empfindungen von ihm fern halten. Das tun im Übrigen nicht nur Fakire, sondern bereits jeder durchschnittliche Neurotiker: Er hält durch Verdrängung oder Verleugnung oder Sonstiges bestimmte Eindrücke von seinem Ich fern, um es davor zu schützen. Das Ich hat nämlich die konservative Angewohnheit, seine Koordinaten - möglichst auf ewig ;) - beibehalten zu wollen.
Zitat von IK
Man kann lernen, ganze Teile des ICHs outzusourcen auf Götter, Geistwesen und andere Archetypen.
Im Prinzip wollte ich genau darauf hinaus:
Es ist ab einem gewissen Grad an Begriffsvermögen (Reife des Gehirns, Stärke des Geistes) per definitionem immer nur ein bestimmter Teil des Erlebens, den man als das eigene Ich interpretiert. Ein anderer Teil des Erlebens (Stimme des anderen) rechnet man dem Ich des anderen zu. Das Ich - da selbst ohne Substanz (typisch Punkt *g*) - wird zum beliebig und gezielt zuordenbaren Ding. Wie du oben sagtest, ist das soziale Ich meist begrenzt bis zum Ich des anderen. Was alles zu den Ichs von anderen gehört, ist ebenfalls eine subjektive Zuordnung.
Im Grunde genommen steht es einem völlig frei, was man als Ich und was man als Anderer definiert, wenn man denn selbst damit funktional arbeiten kann und die Rechnung für einen aufgeht.
Zitat von IK
gehörten sie zu einer anderen Person, was im engeren Sinne wohl auch so ist.
ACK.
Zitat von IK
ist das ICH imo eine Menge und kein Punkt.
Wieso ist es eine Menge??
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RE: Spirituelles, Beta-Version für IK und alle anderen
in philosophischer Satanismus 23.08.2014 02:10von Daelach • | 1.214 Beiträge
Der Begriff des Ich ergibt überhaupt nur einen Sinn in Abgrenzung zum Begriff des Anderen. Ein System, was zu letzterer Definition nicht in der Lage ist, mag Schmerzen und Bedürfnisse haben, aber kein Ich. Insofern halte ich Deine Ich-Definition für unangemessen.
~ a star is nothingness disguised as light ~
RE: Spirituelles, Beta-Version für IK und alle anderen
in philosophischer Satanismus 23.08.2014 02:59von Gelöschtes Mitglied
Zitat von RAFA im Beitrag #9
Insofern ist das Ich der Schnittpunkt (ein Punkt, also ohne Volumen, d.h. ein Nichts in diesem Sinne), der sich aus den Bedürfnissen und Gefühlen der Person ergibt.
Ein Punkt ist die kleinstmögliche Schnittmenge. Du sagst aber ja selbst, dass das ICH variabel sei. Das schließt einen Punkt ja aus, denn der ist maximal unflexibel und 0-dimensional. Man kann ihn allenfalls verschieben, aber nicht vergrößern oder verkleinern, oder gar in seiner Form verändern.
Außerdem: Wenn du von Vektoren sprichst, müssen diese ja einen Ursprung und eine Richtung haben. Wenn also nicht räumlich, dann halt anderer Form. Welcher denn?
Ich finde foglendes Bild passender: Emotionen sind Skalare (ungerichtete Größen), die sich als Felder darstellen lassen. Je intensiver die Emotion, desto größer die Feldfläche. Die Vereinigung aller Felder führt zu einem großen Gesamtfeld. Alle Teile dieses Feldes, die das Individuum sich nun selbst zuordnet, bilden das ICH.
Zitat von RAFA im Beitrag #9
Das ist ja schon wieder was Höherintelligentes und Sozialphilosophisches. Ich wollte die Definition des Ichs noch weiter herunter brechen, um zu erklären, dass es keine große Intelligenz dafür braucht und bereits das Begreifen von Schmerz oder das bloße Vorhandensein eines Bedürfnisses zur Bildung eines Ichs ausreicht.
So macht die Ausbildung eines ICHs aber ja keinen Sinn, wenn das Individuum zwischen sich selbst und der Umwelt keine Unterscheidung vornimmt. Das passt imo nicht so recht zur Natur, die ja stets das Minimalprinzip verfolgt.
Ich stimme dir darin zu, dass es nicht viel Intelligenz braucht. Es braucht aber Notwendigkeit.
Zitat von RAFA im Beitrag #9
Im Prinzip wollte ich genau darauf hinaus:
Es ist ab einem gewissen Grad an Begriffsvermögen (Reife des Gehirns, Stärke des Geistes) per definitionem immer nur ein bestimmter Teil des Erlebens, den man als das eigene Ich interpretiert. Ein anderer Teil des Erlebens (Stimme des anderen) rechnet man dem Ich des anderen zu.
Genau! Und wenn es aber KEINE Unterscheidung zu anderen gibt, dann gibt es auch kein ICH oder DU. Dann gibt es nur die WELT.
Zitat von RAFA im Beitrag #9
Wieso ist es eine Menge??
Weil es alle Aspekte (= Elemente) beinhaltet, die das Individuum sich selbst zuordnet.
Zitat von Daelach im Beitrag #10
Der Begriff des Ich ergibt überhaupt nur einen Sinn in Abgrenzung zum Begriff des Anderen. Ein System, was zu letzterer Definition nicht in der Lage ist, mag Schmerzen und Bedürfnisse haben, aber kein Ich. Insofern halte ich Deine Ich-Definition für unangemessen.
So sehe ich das auch. Für das schreiende Baby ist es nicht von Bedeutung, ob es selbst Hunger hat, oder die ganze Welt. Es unterscheidet hier nicht, ganz SO wie das Kleinkind ja ernsthaft denkt, es sei allgemein unsichtbar, wenn es sich nur die Augen zuhält.
RE: Spirituelles, Beta-Version für IK und alle anderen
in philosophischer Satanismus 07.09.2014 00:42von RAFA • | 1.221 Beiträge
Zitat von Daelach
Der Begriff des Ich ergibt überhaupt nur einen Sinn in Abgrenzung zum Begriff des Anderen. Ein System, was zu letzterer Definition nicht in der Lage ist, mag Schmerzen und Bedürfnisse haben, aber kein Ich. Insofern halte ich Deine Ich-Definition für unangemessen.
Das ist die offizielle Definition, die du da ansprichst, und die eher das Ich-Bewusstsein betrifft.
Zitat von IK
Ein Punkt ist die kleinstmögliche Schnittmenge. Du sagst aber ja selbst, dass das ICH variabel sei. Das schließt einen Punkt ja aus, denn der ist maximal unflexibel und 0-dimensional.
Ein Punkt ist eine Koordinate. Außer den Daten, die seine Stelle angeben, hat er gar nix, also gar keinen Inhalt. Für so einen (Schnitt-)Punkt halte ich das Ich: Er ist die Koordinate an der Stelle, wo sich Bedürfnisse und Empfindungen schneiden.
Mein Ich ist insofern variabel (natürlich nicht im Volumen oder Inhalt, sondern in der "Lage") als dass man die Koordinaten ändern kann. Dann ist das Ich woanders, bildet sich aus anderen Komponenten. Es hat nämlich selbst überhaupt keine Eigensubstanz, nichts, was es wirklich ausmacht, außer eben die Koordinaten, über die es sich definiert.
Wenn sich ein solches Ich aus Schmerzen(skoordinaten) bildet, dann ist es ein Leidender, ist es ein Fakir, der die Schmerzen einfach komplett ausgrenzt, dann ist er (also sein Ich) wieder etwas ganz anderes. Es kommt beim Ich drauf an, worüber es sich eben identifiziert, woran es sich festmacht.
Theoretisch gibt es recht interessante Spielarten, worüber sich so ein Ich identifiziert. Es soll ja auch irgendwelche Natives geben, die innerhalb ihres Stammes gar kein Ich für sich selbst kennen, sondern sich über das Kollektiv identifizieren. Derzeit beschäftige ich mich mit der Frage, wie weit ich mein Ich überhaupt selbst denken muss und ob es nicht auch genauso Ich wäre, wenn es statt meines eigenen Gehirns jemand oder etwas anderes (er)dächte?
Zitat von IK
Ich stimme dir darin zu, dass es nicht viel Intelligenz braucht. Es braucht aber Notwendigkeit.
Ein Ich zu denken ist vor allem erst mal für solche Lebewesen notwendig, die an ihrer Lage auch eigenständig etwas ändern können. Die Idee: "Es bin ICH, der hier gefressen werden soll" macht ja nur dann Sinn, wenn der Gedanke folgt: "darum renne ICH jetzt auch ganz schnell davon!" Handelt es sich um eine Pflanze, die ja nicht davonlaufen kann oder auch zu keinerlei Aktion fähig ist, gegen das Gefressenwerden etwas zu tun, dann braucht das Ding auch kein Ich. Es muss ja bezüglich seiner selbst keinerlei Entscheidung fällen.
Ich halte den Schmerz auch hier wieder für DAS Signal, das ein Ich bestimmt. Der Schmerz meldet dem Lebewesen, dass Handlungsbedarf besteht: "Es tut was weh, bitte schnell was dagegen machen z.B. die Beine bewegen!" Das entspricht dem Gedanken: "MIR tut etwas weh, ICH laufe davon!" -> und damit gibt es das Ich.
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RE: Spirituelles, Beta-Version für IK und alle anderen
in philosophischer Satanismus 07.09.2014 01:18von Gelöschtes Mitglied
Zitat von RAFA im Beitrag #12
Mein Ich ist insofern variabel (natürlich nicht im Volumen oder Inhalt, sondern in der "Lage") als dass man die Koordinaten ändern kann. Dann ist das Ich woanders, bildet sich aus anderen Komponenten.
Dann auch nicht mehr notwendigerweise aus den persönlichen Emotionen und Bedürfnissen?
Ich habe mit den "Vektoren" und dem "Punkt" mehrere Probleme. Vektoren sind gerichtete Größen. Wie kann eine Emotion wie Hunger eine gerichtete Größe sein? Wo kommt sie her, wo geht sie hin? Was ist die X-, was die Y-Achse?
Und wieso müssen sich alle Vektoren im gleichen Punkt schneiden? Es können sich doch Hunger und Durst an Stelle a und Geilheit und Hunger an Stelle b, Geilheit und Durst aber an Stelle c schneiden.
Außerdem besteht höchste Zirkelschluss-Gefahr: Wenn MEIN Ich als der Punkt definiert ist, in dem MEINE Bedürfnisse etc. zusammenlaufen, dann ist eine ganz wesentliche Grundannahme der Definition erst mit Abschluss der Definition definifert.
Mir kommt es ein bisschen so vor, als würdest du hier versuchen, dem Naheliegenden auszuweichen, das Ich definitorisch an das Gehirn zu koppeln. Ist ja auch klar: Mit dem Tod des Gehirns wäre auch dein Ich tot. Nun ja: Das IST wohl nun mal so. ;-)
Wie du ganz richtig schreibst...
Zitat von RAFA im Beitrag #12
Theoretisch gibt es recht interessante Spielarten, worüber sich so ein Ich identifiziert. Es soll ja auch irgendwelche Natives geben, die innerhalb ihres Stammes gar kein Ich für sich selbst kennen, sondern sich über das Kollektiv identifizieren.
...kann abseits der persönlichen Bedürfnisse auch ganz anderes gelernt werden, und sogar Bedürfnisse anderer Individuen mit hinein kommen. Das Ich moduliert sich also in Abhängigkeit zu den Erfordernissen. Es wird gelernt.
Zitat von RAFA im Beitrag #12
Derzeit beschäftige ich mich mit der Frage, wie weit ich mein Ich überhaupt selbst denken muss und ob es nicht auch genauso Ich wäre, wenn es statt meines eigenen Gehirns jemand oder etwas anderes (er)dächte?
Egal wo das Ich virtuell verortet ist, so ist es doch eine Projektion deines eigenen Gehirns. Ein anderer kann imo nur eine Approximation deines Ichs denken und macht daraus ein Du.
Aber selbst wenn er dein Ich denken könnte, was hätte das für einen Wert? Dadurch wirst du deinen Tod auch nicht überleben. Gut "Du" im Sinne wie ich es gerade erörtert habe, schon. Aber das ist doch nur ein sprachlicher Trick! Was wir meinen, wenn wir vom Leben nach dem Tod reden, ist doch die Kontinuität unseres Bewusstseins. Alles andere kann uns prinzipiell egal sein, denn davon kriegen wir nix mehr mit.
Zitat von RAFA im Beitrag #12
Handelt es sich um eine Pflanze, die ja nicht davonlaufen kann oder auch zu keinerlei Aktion fähig ist, gegen das Gefressenwerden etwas zu tun, dann braucht das Ding auch kein Ich. Es muss ja bezüglich seiner selbst keinerlei Entscheidung fällen.
Korrekt. Genau so braucht auch ein Baby noch kein Ich. Es kann ja eh nichts ausrichten. Es kann nur schreien und sich auch nicht dagegen entscheiden. Es schreit einfach, so wie eine Kartoffelpflanze Signale aussendet, wenn sie von Larven angefressen wird, um Raubwanzen zur Verteidigung zu rufen. Nicht mal die Differenzierung der Bedürfnisse kriegt der Säugling hin: Er muss erst lernen, dies ist Hunger, das ist Durst und DAS bin ich.
Zitat von RAFA im Beitrag #12
Ich halte den Schmerz auch hier wieder für DAS Signal, das ein Ich bestimmt. Der Schmerz meldet dem Lebewesen, dass Handlungsbedarf besteht: "Es tut was weh, bitte schnell was dagegen machen z.B. die Beine bewegen!" Das entspricht dem Gedanken: "MIR tut etwas weh, ICH laufe davon!" -> und damit gibt es das Ich.
Aber es läuft ja nicht davon (kann es auch gar nicht). Es schreit, damit ein anderer (die Raubwanze) läuft und das Fläschi holt. Das biologische Grundprogramm geht imo nicht viel über instinkte und Reflexe hinaus, weil der Neocortex noch kaum verschaltet ist. Auf die Welt kommen wir mit einem Reptiliengehirn, das die absoluten Basics zur Verfügung stellt, um in totaler Abhängigkeit zu überleben und zu lernen.
Das Ich geht darüber aber deutlich hinaus, wie wir schon am Beispiel mit den Natives gesehen haben. Es ist ein geistiges Konzept. Dafür braucht es halt auch einen Geist, der Konzepte denken kann. Nicht viel vielleicht, aber ein bisschen eben schon.
RE: Spirituelles, Beta-Version für IK und alle anderen
in philosophischer Satanismus 07.09.2014 14:58von RAFA • | 1.221 Beiträge
Zitat von IK
Dann auch nicht mehr notwendigerweise aus den persönlichen Emotionen und Bedürfnissen?
doch natürlich! Beispiel Fakir: Er hat eben andere Bedürfnisse als Schmerzen durch Nägel. Er hat das Bedürfnis nach höherer Erkenntnis, ignoriert deswegen weltliche Empfindungen und vergeistigt sein Ich in irgendwelchen göttlichen Sphären.
Zitat von IK
Wie kann eine Emotion wie Hunger eine gerichtete Größe sein?
Sie richtet sich auf Futter! Grafisch dargestellt ist es genau der psychische Pfeil, ausgehend von der Magengegend, sich auf Essen richtend. Gekreuzt wird dieser Vektorpfeil durch einen anderen Vektor, nämlich vielleicht den des Schmerzes, ausgehend von einem Nagel am Arsch, sich richtend auf die Erlösung davon und auf Schmerzfreiheit. Genau in dem Schnittpunkt des Vektors Hunger mit dem Vektor Schmerz kommt das Ich zum Vorschein, nämlich "ICH habe Hunger!" und "MIR tut was weh!" und damit kommt es sogar wieder wunderschön auf die klassische Psychologie zurück, nämlich ergibt sich an diesem Punkt auch gleich ein intraindividueller KONFLIKT und das Ich braucht STÄRKE und muss entscheiden: "Fress ich zuerst was und zieh mir DANN den Nagel aus dem Arsch oder setze ich den Nagel auf /ignore?"
Zitat von IK
Was ist die X-, was die Y-Achse?
Es ist nicht nur 2-dimensional, sondern räumlich: verschiedenste x/y-Flächen von Bedürfnissen, Trieben, Tendenzen, Lüsten und Unlüsten schwirren durcheinander, bis die Intelligenz erkennt, dass sie sich alle in 1 Punkt treffen, nämlich dem Ich: ICH habe Hunger, ICH habe Schmerzen, ICH will essen, ICH will schlafen, ICH freue mich, ICH tue etwas... (das ist dann aufgrund hoher Intelligenz das Ich-Bewusstsein. Das Ich-Sein ist es aber auch schon vorher, selbst wenn es NICHT bewusst wird)
Zitat von IK
Es können sich doch Hunger und Durst an Stelle a und Geilheit und Hunger an Stelle b, Geilheit und Durst aber an Stelle c schneiden.
Ich weiß ja nicht, ob bei dir IK-1 hungrig ist und IK-2 geil, aber ICH erkenne für mich, dass es immer ICH bin, die etwas ist, etwas fühlt und demnach etwas will.
Zitat von IK
...dem Naheliegenden auszuweichen, das Ich definitorisch an das Gehirn zu koppeln.
Das ist das Hardware-Problem. Die Frage erörtert sich dann später, ob zum Erkennen des Ichs generell das (eigene) Gehirn nötig ist oder das nicht auch auf anderer Hardware AUCH ginge. Momentan bin ich aber erst mal bei der Software: Woraus besteht die mindeste Form eines Ichs?
Danach komme ich freilich auf die Idee, dass so ein Ich nicht unbedingt abhängig von einem (bestimmten) Gehirn sein muss, sondern eine Teamarbeit mehrerer Komponenten ist. Ich frage dann vor allem: Kann mein Gehirn (neben meinem Ich auch) ein ANDERES Ich denken, z.B. das einer Gottheit?
Zitat von IK
Das Ich moduliert sich also in Abhängigkeit zu den Erfordernissen. Es wird gelernt.
Also ist auch das Denken eines Gott-Ichs unter Umständen ein "Erfordernis", das man einfach lernen kann. Ja dann folgt meine Preisfrage: GIBT es denn dann diesen Gott (als dessen Ich, also als ein Du, eine andere Person) und was ist der prinzipielle Unterschied zwischen dem gedachten, gelernten Ich des Gottes und dem gedachten, gelernten Ich meiner "Selbst"? Ja, gibt es überhaupt MICH? Ich denke mich doch bloß...? Ich habe mich doch bloß gelernt, erfinde mich doch nur selbst?
Und auch gleich meine Antwort dazu: Ja, ich denke, es GIBT mich von Natur aus - und es gibt auch Götter von Natur aus! ...denn in meiner (menschlichen) Denkweise SIND eben nun einmal die "Erfordernisse" vorhanden, ein Ich zu denken und so gibt es ebenso "Erfordernisse", die das Denken eines Gott-Ichs hervorbringen, ich würde sogar sagen "die einem das Gott-Ich aufdrängen" (es soll freilich Leute geben, die sich dieser Aufdrängung widersetzen, die sog. Atheisten *g*. Es gibt ja auch Natives, die sich dem Aufdrängen des eigenen Ich-Denkens widersetzen). Somit hat sowohl mein eigenes Ich als auch das Ich (die Person) einer Gottheit einen natürlichen Beweggrund, also eine natürliche Existenz, ihre Ursache in der Natur.
Darum muss man ja - wie das Baby - erfahren, suchen und erkennen, dass das Ich (bzw. der jeweilige Gott) NICHT Alles ist und was denn nun eigentlich Ich bin bzw. was denn nun eigentlich das Ich des jeweiligen Gottes ist und mit was man sich selbst alles identifiziert bzw. mit was man den jeweiligen Gott identifiziert. Das alles wird nicht von mir selbst erfunden, sondern durch andere und durch die Umwelt (Natur) vorgegeben, und ich muss es nach-denken, dem-nach-erkennen (Anm. für mich selbst: das ist übrigens die ahrimanische Art des sog. "Nachwissens").
Und: Ja, ich denke, das Ich ist recht variabel, kommt drauf an, worüber man sich identifiziert - und genauso variabel sind die Ichs der Götter, die man denkt (zu "erkennen" meint). So wie man aufgrund seiner Kultur und Umwelt das eigene Ich in einer bestimmten Weise "erkennt", erkennt man auch einen Gott oder mehrere Götter auf eine bestimmte Weise. Daher sind Ich-Verständnisse und Götter-Verständnisse von Kultur zu Kultur verschieden (variabel).
...aber vom Geist/Gehirn produziert werden sie in allen Kulturen, denn sie haben ihre Existenz, gedacht zu werden, von der Natur.
Zitat von IK
ist es doch eine Projektion deines eigenen Gehirns
Es ist doch hier ALLES nur eine Projektion meines Gehirns (Höhlengleichnis).
Zitat von IK
enken könnte, was hätte das für einen Wert? Dadurch wirst du deinen Tod auch nicht überleben.
Nein, aber es gibt dann ein Backup auf ner Spiegelplatte
Zitat von IK
dem Tod reden, ist doch die Kontinuität unseres Bewusstseins
Ja, bisher sah ich das ja auch so. Ich bin erst momentan bei "Experimenten" mit Satan-Ahriman, mich über SEIN Bewusstsein denken zu lassen. Weil ich das aber selber noch längst nicht kapiert habe und erst Erfahrugnen damit sammeln muss, die ich dann auch noch artikulieren muss, halt ich momentan dazu lieber noch meinen Mund wegen "k.P.".
Zitat von IK
piell egal sein, denn davon kriegen wir nix mehr mit.
Das ist der Unterschied zwischen "sich erleben" und "sein". Aber wie gesagt: das mit dem bloßen Sein habe ich noch nicht kapiert. Ein WERDENDES Sein... ja! Aber ein seiendes Sein?
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