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Was hat Atheismus mit Satanismus zu schaffen?
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RE: Was hat Atheismus mit Satanismus zu schaffen?
in Giganten-Forum 21.01.2011 20:23von Xarvic • | 533 Beiträge
Weil es unter anderem dazu kommen mag, dass zeitlich wie örtlich der eigene Wille, der im Individualismus ausgedrückt wird, in Zukunft hinten anstehen wird, weil Befehle auf einmal Vorrang haben. Wenn ich in Zukunft tun und lassen will, was mir so in den Sinn kommt, ist es schwerlich als sinnvoll anzusehen, sich bindend irgendwo einzuschreiben, wo man notfalls mit Gewalt zu Handlungen animiert wird.
RE: Was hat Atheismus mit Satanismus zu schaffen?
in Giganten-Forum 21.01.2011 20:27von Daelach • | 1.214 Beiträge
Zitat
Weil es unter anderem dazu kommen mag, dass zeitlich wie örtlich der eigene Wille, der im Individualismus ausgedrückt wird, in Zukunft hinten anstehen wird, weil Befehle auf einmal Vorrang haben.
Ja. Und? Kann gut sein, daß genau so eine Laufbahn das ist, was jemand will. Es ist belanglos, wieviele Wahlmöglichkeiten man hat, und wenn es nur eine einzige ist - solange die dabei ist, die man will. Frei-wofür.
Außerdem kann das durchaus eine interessante Erfahrung sein. Und überhaupt muß ja irgendjemand die billigen Rohstoffe erobern, auf deren basis wir hier unsere Wohlstandsparty feiern, gelle. Würde man die zu fairen Preisen fördern, anstatt ggf. das Militör hinzuschicken oder auch nur damit zu drohen, dann hätten wir hier deutlich weniger Party. Sich an den Früchten sattzuessen, die u.a. durch das Militär für uns abfallen, aber zugleich ein wenig abfällig auf die zu sehen, die uns das ermöglichen, finde ich schon paradox.
~ Die Vernunft ist Kopie, der Wahn Original! ~
RE: Was hat Atheismus mit Satanismus zu schaffen?
in Giganten-Forum 21.01.2011 21:19von Daelach • | 1.214 Beiträge
ok, ignorant und arrogant ist ein Grund - wenn's von dem Richtigen kommt *g*
Hm, ich bin inzwischen zur Ansicht gelangt, daß ich deswegen so drauf bin mit Individualität und "denken, wo nie zuvor ein Mensch gedacht hat", weil ich ein Kind meiner Zeit und meines Umfeldes bin. Wäre ich von Kind auf mit Nazigeblubber erzogen worden, wäre ich vermutlich mit derselben Begeisterung eben dafür eingetreten, und (hätte der Laden denn nicht die zeitliche Inflation von 1000 auf 12 Jahre erlebt) eine SS-Karriere wäre durchaus im Bereich des Möglichen gewesen. In irgendwelchen abgefahrenen Forschungslabors der SS, Kriegstechnik der Zukunft herstellen. Vermutlich hätte ich jeden Abend Krämpfe im rechten Arm gehabt.
~ Die Vernunft ist Kopie, der Wahn Original! ~
RE: Was hat Atheismus mit Satanismus zu schaffen?
in Giganten-Forum 21.01.2011 21:27von Xarvic • | 533 Beiträge
Zitat
Vermutlich hätte ich jeden Abend Krämpfe im rechten Arm gehabt.
Hatten die keine Frauen bei der SS?
Wenn die Dinge anders wären, als sie sind, wäre man selbst natürlich auch anders. Aber ich habe meine Kapazität an Selbstreflektion z.Z. mit anderem gefüllt, da will ich mir grade keine Gedanken über das kack Militär machen, das tue ich später irgendwann
RE: Was hat Atheismus mit Satanismus zu schaffen?
in Giganten-Forum 21.01.2011 21:42von System-Karzinom (gelöscht)
Zitat von Xarvic
Hatten die keine Frauen bei der SS?
Er meinte eher, daß er dann voll bei der Sache gewesen wäre und das durch die typische Handbewegung, die wir nun bei "Was bin ich?" erraten können, auch bezeugt hätte.
Na ja, wer sich subordinieren WILL, der wird das allerdings in absoluter Konsequenz WOLLEN müssen, denn ansonsten fragt ihn innerhalb der Hierarchie irgendwann keine Sau mehr, was er WILL und was nicht. Da stellt sich dann die Frage, ob es für Leute mit derartiger Veranlagung nicht gewinnbringender wäre, sich einmal in der Woche den Arsch bei der Domina verprügeln zu lassen, denn dort gibt es immer noch den Ausgang, wenn man eben nicht mehr WILL.
RE: Was hat Atheismus mit Satanismus zu schaffen?
in Giganten-Forum 22.01.2011 03:48von System-Karzinom (gelöscht)
Zitat von Daelach
Ja, das ist das Problem, was den richtigen Kick verweigert.. waiswichmainalda!
Konkret, Alder! Auch die völlige Selbstzerstörung kann im Extremfall Ausdruck des konsequent gelebten Individualismus sein, wenn das Individuum selbst das wirklich WILL, denn dann ist der Lustgewinn vergleichbar mit dem Entsetzen der Außenstehenden, denen so etwas nie als Ausdruck der Befreiung in den Sinn käme. Es ist nun einmal ein Widerspruch zur Befürwortung des Individualismus, einem Individualisten diktieren zu wollen, was Individualismus für ihn zu sein hat.
RE: Was hat Atheismus mit Satanismus zu schaffen?
in Giganten-Forum 22.01.2011 12:22von guy_inkognito • | 102 Beiträge
Ich möchte dieses Thema einmal kurz für eine Frage meinerseits nutzen,
das Wort Satan kommt bekanntermaßen aus dem hebräischen und bedeutet Ankläger, soweit ich weiß, das bedeutet das Satanismus "Ankläger-tum" oder etwas ähnliches bedeutet, würdet ihr damit konform gehen oder ist das völliger Quatsch?
Ich verstehe Ankläger dabei aber auch als "der/die Hinterfragende" oder als jemand, der nichts unreflektiert bejaht.
Ich möchte nämlich gerade ein kleinen Vortrag über Satanismus vorbereiten (oh man, wieso schreibe ich zuerst immer Stanaismus??) und möchte als erstes den Begriff Satan an sich erklären und wie sich die Bedeutung des Wortes im Laufe der Jahrhunderte immer weiter verändert hat.
Wäre auf jedenfall nett wenn jemand dazu Stellung nehmen würde.
RE: Was hat Atheismus mit Satanismus zu schaffen?
in Giganten-Forum 22.01.2011 12:56von System-Karzinom (gelöscht)
@guy_inkognito:
Ich habe wenig Zeit, darum verwende ich einen älteren Beitrag:
Zitat von System-KarzinomZitat von RAFA
Das Wort "Satan" heißt "Widersacher, Gegner" und darunter wird im Judentum alles verstanden, was gegen Gott Jhwh ist.
Das ist falsch. "satan" ist zunächst einmal ein Verb, läßt sich aber etymologisch nicht so ohne Weiteres herleiten. Erst durch Har-Shatan bzw. Ha-Satan wird daraus ein (Sammel-) Titel, nicht aber ein Eigenname, wie er uns heute aus dem judeo-christlichen Kontext geläufig ist.
In dieser Funktion eines Titels für Ankläger im Auftrag der Elohim - und eben keineswegs als ihre Widersacher - erscheint Satan dann auch zunächst im alttestamentarischen Kontext bzw. im hebräischen Tanakh (Tanach).
Bsplw. Hiob 1.6-12:
"Und es geschah eines Tages, da kamen die Söhne Gottes, um sich vor
dem HERRN einzufinden. Und auch der Satan kam in ihrer Mitte.
Und der HERR sprach zum Satan: Woher kommst du? Und der Satan antwortete dem HERRN und sagte: Vom Durchstreifen der Erde und vom Umherwandern auf ihr.
Und der HERR sprach zum Satan: Hast du acht gehabt auf meinen Knecht Hiob? Denn es gibt keinen wie ihn auf Erden - ein Mann, so rechtschaffen und redlich, der Gott fürchtet und das Böse meidet!
Und der Satan antwortete dem HERRN und sagte: Ist Hiob [etwa]
umsonst so gottesfürchtig?
Hast du selbst nicht ihn und sein Haus und alles, was er hat, rings umhegt? Das Werk seiner Hände hast du gesegnet, und sein Besitz hat sich im Land ausgebreitet.
Strecke jedoch nur einmal deine Hand aus und taste alles an, was er hat, ob er dir nicht ins Angesicht flucht!
Da sprach der HERR zum Satan: Siehe, alles, was er hat, ist in
deiner Hand. Nur gegen ihn [selbst] strecke deine Hand nicht aus! Und der Satan ging vom Angesicht des HERRN fort."
Oder Chronika 21, 1-7:
"Und Satan stellte sich gegen Israel und reizte David, Israel
zu zählen.
Und David sagte zu Joab und zu den Obersten des Volkes: Geht
hin, zählt Israel von Beerscheba bis Dan und bringt mir [Bericht], damit ich ihre Zahl kenne!
Und Joab sagte: Der HERR möge zu seinem Volk, soviele sie sein
mögen, hundertmal [mehr] hinzufügen! Sind sie nicht alle, mein Herr und König, die Knechte meines Herrn? Warum verlangt mein Herr das? Warum soll es Israel zur Schuld werden?
Aber das Wort des Königs blieb fest gegen Joab. So zog Joab
aus und zog durch ganz Israel und kam nach Jerusalem [zurück].
Und Joab gab David das Ergebnis der Volkszählung an. Und zwar
gab es in ganz Israel 1 110 000 Mann, die das Schwert zogen, und in Juda 470 000 Mann, die das Schwert zogen.
Levi aber und Benjamin musterte er nicht mit ihnen; denn das
Wort des Königs war Joab ein Greuel.
Und diese Sache war böse in den Augen Gottes, und er schlug
Israel."
Und Sacharja 3,1-7:
"Und er ließ mich den Hohenpriester Joschua sehen, der vor dem Engel
des HERRN stand; und der Satan stand zu seiner Rechten, um ihn anzuklagen.
Und der HERR sprach zum Satan: Der HERR wird dich bedrohen, Satan! Ja, der HERR, der Jerusalem erwählt hat, bedroht dich! Ist dieser nicht ein Holzscheit, das aus dem Feuer herausgerissen ist?
Und Joschua war mit schmutzigen Kleidern bekleidet und stand vor dem Engel.
Und der Engel antwortete und sprach zu denen, die vor ihm standen:
Nehmt ihm die schmutzigen Kleider ab! Und zu ihm sprach er: Sieh, ich habe deine Schuld von dir weggenommen und bekleide dich mit Feierkleidern.
Und ich sprach: Man setze einen reinen Kopfbund auf sein Haupt! Und sie setzten den reinen Kopfbund auf sein Haupt und zogen ihm [reine] Kleider an; und der Engel des HERRN stand [dabei].
Und der Engel des HERRN bezeugte dem Joschua:
So spricht der HERR der Heerscharen: Wenn du auf meinen Wegen gehen und wenn du meine Anordnungen befolgen wirst, dann sollst du sowohl mein Haus richten als auch meine Vorhöfe beaufsichtigen; und ich werde dir Zutritt geben unter diesen, die hier stehen."
Mit anderen Worten: Satane (Plural) bzw. Sheija´jin (Djinn) im Koran waren Ankläger wider die Menschheit im Auftrag der Elohim (hier zumeist als Herr übersetzt; teilweise auch El-Shaddai im Original). Erst im späteren judeo-christlichen Verlauf wurde Satan personifiziert und mit den Nefilim (den "gefallenen Engeln" bzw. deren Anführer Semjasa und SML) assoziiert, weil ein Teil der Ben Elohim - eben die Nefilim - revoltierte. Das deckt sich mit den früheren akkadischen Überlieferungen über die Anunnaki (im Tanakh zunächst Anakim) bzw. deren Zoffereien um die Macht, die sich u.a. auch im griechischen und nordischen Pantheon reflektieren (An bzw. Anu = Ziu/Zeus bzw. Wotan/Odin usw.).
Einen "Gott" gibt es in weiten Teilen des AT bzw. des Tanakh in der Form nicht, in welcher im christlichen Kontext daran geglaubt wird, denn YHWH ist lediglich ein lokaler Despot, der im ständigen Streit mit den anderen Elohim liegt. Einen Singular - der in diesem Falle Eloha wäre - gibt es im Tanakh nicht und damit auch keinen EINEN "Gott" oder EINEN Satan. Im Koran gibt es hingegen mit Allah die Entsprechung des Singulars Eloha.
Ich persönlich beziehe mich darum in meinem Satanismus-Verständnis auf die weitaus älteren Überlieferungen der akkadischen Großreiche, die Vorlage für das AT waren und noch keinen Wertedualismus oder (Mono-) Theismus kannten. Die Wurzel des Verständnisses des heutigen Satan UND des Wertedualismus liegt u.a. in der Erinnerung der mesopotamischen Kulturen an die Familienlinie des E.A/En.Ki und der ständigen Kriege gegen seinen Bruder En.Lil (vgl. auch Donraz/Thor vs. Loki usw.), die in den Tanakh einfloß.
Eine wie auch immer geartete Ethik oder Moral ist für mich von daher indiskutabel, da diese Ausdruck des mehr oder weniger "modernen" judeo-christlichen Kontextes ist, aber nicht existierte, als die Menschheit Überlieferungen wie das "Enuma elish ... " (Sumer, Babylon) oder die Veda (Industalkultur; die Wiege des LHP) verfasste.Zitat
Das ober-anti-Jhwh-ische dran ist als erstes, dieses ganze Götter- oder Teufelswesentum zu streichen: Gott und Satan werden hier nur als geistige Prinzipien verstanden.
Sehe ich nicht so. "Götter" sind Erfindungen bzw. Resultat der Interpretationen der antiken Philosophen unter dem Eindruck der Metaphysik. Auf dem Zeitstrahl weiter in die Vergangenheit zu unseren Urahnen wandernd, sind diese Deutungen rein theoretische Ansätze und für mich persönlich irrelevant. Ich stelle mich somit nicht gegen einen fiktiven "Gott", dessen Existenz völlig indiskutabel ist, sondern JEDE Form des unkritischen und unreflektierten Glaubens; auch den an wissenschaftliche Theoreme ohne evidenten Gehalt. DER Glaube an sich ist mir zuwider, somit auch der an einen personifizierten Satan, denn jeder Glaube resultiert aus der kontextualen Fixierung des (potentiell) FREIEN Geistes.
Dabei muß ich aber weder Rationalist noch Atheist sein, denn auch das sind Formen des unkritischen Glaubens.
RE: Was hat Atheismus mit Satanismus zu schaffen?
in Giganten-Forum 23.01.2011 14:54von guy_inkognito • | 102 Beiträge
RE: Was hat Atheismus mit Satanismus zu schaffen?
in Giganten-Forum 23.01.2011 20:41von System-Karzinom (gelöscht)
Was ich oben geschrieben habe, ist NICHT die judeo-christliche Sichtweise, es ist unmittelbar aus dem hebräischen Original abgeleitet. Ich kann hier aber nur schlecht Stellen des Tanakh in hebräisch zum Vergleich hinein kopieren, weil das keine Sau lesen kann, also zitiere ich aus der deutschen Übersetzung.. Und ich habe es bereits erklärt, daß sich dieses "Anklägertum" zunächst GEGEN (!!!) die Menschen IM AUFTRAG (!!!) der Elohim richtete (im judeo-christlichen Kontext zum monotheistischen "Gott" zurecht gestutzt). Somit ist die glorifizierende Aussage eines gegen die Elohim bzw. Jahwe sich auflehnenden Satans schlicht nicht richtig. Hier kam es später zu einer Überschneidung der Attribute, die ursprünglich Semjasa (Anführer der Nefilim = "Gefallene Engel") oder SML zugeschrieben wurden, mit der Rolle DER Satane. Im Zuge der Personifizierung EINES Satans als Folge der Monotheisierung wurden somit unterschiedliche Gegnertypen in einen Topf gerührt (Nahash in der Genesis, Semjasa bzw. SML, Lilitu usw.). Die uns heute geläufige Vorstellung des Satans beinhaltet diese und weitere Einflüsse, die erst durch die Monotheisierung des Abendlands in das Satansbild einflossen.
Kurz gesagt: Dieses "Anklägertum" gegen Jahwe ist im judeo-christlichen Kontext eine "neumodische" Verklärung (siehe oben).
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