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Ich bin wahnsinnig. Ich rede mit den Schatten in meinem Gedächtnis. Es gibt euch alle nicht, ich bin das einzige existente Bewusstsein überhaupt. Meine tagtägliche Wahrnehmung bestätigt mir dies. Die ganze Welt, die Gesellschaft, alles nur ein Spiegelbild meiner eigenen Persönlichkeit. Warum sonst wäret ihr mir alle so ähnlich? Ihr esst und trinkt, genau wie ich. Ihr macht sogar so ziemlich alles wie ich, nur in irgend einer Variation, damit ich mich weiterhin mit dem Trugschluss blenden kann, dass ihr tatsächlich existiertet. Aber das tut ihr nicht. Die einzige Frage ist nun, warum ich, selbst hier und jetzt, mir selbst die Frage stelle, warum ich immer wieder den Fehler mache, euch eine eigenständige Existenz einzuräumen. Warum belüge ich mich immer wieder selbst und sage: Ihr seid!?
Im Anschluss an einige Überlegungen aus dem Soziopathie-Thema will ich mir irgendwann einmal die Zeit nehmen und 24 Stunden lang so leben.
uɐɯ puıןq ɐ ɹɐǝɥ uɐɔ ǝuoou
Zitat von Xarvic
Warum belüge ich mich immer wieder selbst und sage: Ihr seid!?
Solipsistischer Ego-Modus EIN:
Weil Du ansonsten keine Relation hättest, anhand derer Du Dich unterscheiden und als Ego definieren könntest, keine Projektionsfläche, der Du bescheinigen kannst, es schlechter als Du selbst zu machen. Dein Ego wäre also nicht Dreh- und Angelpunkt Deiner Rezeption der Außenwelt, wenn Du nicht zwischen Dir (als biologischem Organismus) und der Außenwelt (als Realität) unterscheiden würdest, denn Außenwelt wäre nicht als solche definiert. Wenn "draußen" nichts ist, kann das Bewusstsein nicht beginnen, sich zu verwirklichen, also zu konstruieren.
Separation von einem hypothetischen Ganzen macht dabei erst den ersten Schritt der Individuation aus, ohne "das Ganze" (sei es auch nur gedacht), ist alles einerlei, schon alleine, weil ALLES nicht sein könnte ohne Separation und Individuation, denn ALLES ist die Reduktion des Unbeschreibbaren anhand Deiner Realtivierung der Erfahrungswerte. Das Ganze ist Existenzgrundlage und Gefahr in einem, denn wo DU bist, sind auch SIE (die Bösen, Antagonisten usw.). Wären sie es nicht, entwickelt sich Dein DU (das ICH) nicht, es bliebe ein WAS (?)
Holismus ist der Kerngedanke, etwas kognitiv Unfassbares intellektuell umfassen und kognitiv erfassen, es also auf nachvollziehbare Abläufe reduzieren zu können, den Basisgedanken an Unbeschreiblichkeit also zu banalisieren, gerade wenn man ihn aufzuschnappen begann. Gedachte Freiheit des Geistes in der Auflösung innerhalb eines undefinierbaren Chaos weicht im Definitionsgeflecht sehr schnelll der Reduktion dessen, was zu erfahren wäre, wenn ...
Selbst in Superlativen reduziert das menschliche Bewusstsein zwanghaftt, denn ohne Muster und erkannte Prozessverläufe entzieht sich dem Bewusstsein zu verstehen, was eventuell nicht einmal im Sinne einer realen Existenz IST. Superlative lagern also nur die Verantwortung einer Erklärung an andere Instanzen aus.
Schwindet die Idee des Holismus in einem Meer (kreativ assoziierend) der nicht nur intellektuell definierten, sondern sich ihr annähernden Sinnleere entgegen (ein weiterer Widerspruch in sich, im Solipsismus aber statthaft), lösen sich auch Muster zur Beschreibung eines Zustandes, eventuell gar der angenommene bzw. präferierte Zustand (Existenz) auf. Denn Existenz ist nicht, wo sie nicht erkannt wird, weil die Nichtexistenz optional sein muss, um Existenz als Gegensatz zu definieren, der niemals eine Antithese benötigen würde. Denn was nicht ist, IST nicht (existent). Diskutieren und denken wir es, IST es aber, wenn auch nur Gedanke. Wir kreieren also, bestenfalls. Im schlechteren Fall konstruieren wir, weil wir unfähig zur Existenz sind, die wir erst beschreiben müssen, um uns selbst als existierend definieren zu können.
Wenn wir Zeit zu erfassen versuchen, leben wir entweder in einer (unfassbaren) Vergangenheit, oder aber einer undefinierbaren Zukunft (die schon dann definiert ist, wenn sie als undefinierbar apostrophiert wird).
Solipsistischer Ego-Modus AUS:
To all a fucking Good Night!
RE: Solipsismus
in philosophischer Satanismus 19.12.2011 20:14von PErsonA-nOn-gratA • | 47 Beiträge
Zitat von Xarvic
[....] Die einzige Frage ist nun, warum ich, selbst hier und jetzt, mir selbst die Frage stelle, warum ich immer wieder den Fehler mache, euch eine eigenständige Existenz einzuräumen. Warum belüge ich mich immer wieder selbst und sage: Ihr seid!?
Du machst keinen Fehler wenn du uns eigendständige Existenzen einräumst, wir existieren ja sowieso nicht.
Wenn du unsere Existenz als nichtexistent betrachtest, dann ist ja für dich die Nichtexistenz existent !
Wenn du aber unsere Nichtexistenz als existent erachtest , dann ist für dich die Existenz nichtexistent !
Zu sagen unsere Nichtexistenz ist nichtexistent würde ja auch bedeuten das die Existenz nichtexistent ist !
Du kommst also nicht umhin, uns oder dem was du siehst eine Existenz einzuräumen, sei es nun wegen der Existenz oder der Nichtexistenz.
Manche Dinge sind absolut!
RE: Solipsismus
in philosophischer Satanismus 20.12.2011 00:51von PErsonA-nOn-gratA • | 47 Beiträge
Tu quoque von jemandem, der sich selbst Ansprüche der Qualität einräumt. Na sowas.
Zitat von SK
Im schlechteren Fall konstruieren wir, weil wir unfähig zur Existenz sind, die wir erst beschreiben müssen, um uns selbst als existierend definieren zu können.
Das erinnert mich trefflich genau an eine Stelle im Hagakure, wo es darum geht, so zu leben, als sei man bereits tot, da man dann ohne Erwartungen und voll aufmerksam lebt. Eventuell gewöhnt man sich eine solche Konstruktion damit auch ab.
uɐɯ puıןq ɐ ɹɐǝɥ uɐɔ ǝuoou
Jetzt beschreibst du im Wesentlichen, was den Solipsismus ausmacht, aber nach wie vor keine praktischen Konsequenzen eines solchen Denkens.
Wenn für dich der Solipsismus ohnehin obsolet ist, wieso dann überhaupt dieser Thread...?
"Es lohnt nicht die Mühe sich zu töten, denn man tötet sich immer zu spät."
- E. M. Cioran
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