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Wie stellt ihr euch als Satanisten eure eigene Beerdigung vor?
in Lobby 18.05.2016 00:32von Gelöschtes Mitglied
Das Thema Sterben ist etwas, was mich aktuell sehr beschäftigt, da mir mit Sicherheit bald eine Beerdigung bevor steht. Dabei sind mir folgende Gedanken gekommen: Wie werde ich mich fühlen, wenn ich nach mehr als einem Jahrzehnt die Kirche betrete? Ich bekomme ja schon Schnappatmung, wenn ich nur ein Kreuz anschaue.... Ich habe eine solch tiefsitzende Aversion gegen diesen Klamauk, daher wäre wohl die einzig logische und satanische Konsequenz, der Sache fernzubleiben.
Da es aber um meinen Vater gehen wird, werde ich es nicht übers Herz bringen, ihm den Wunsch auszuschlagen auf seine Weise Abschied zu nehmen. Es weiss auch niemand von meinem militanten Atheismus. Und wenn ich an irgendwelche bevorstehenden Hochzeiten meiner bereits erwachsenen Kinder denke oder vielleicht noch an die Taufen meiner Enkelchen -- Gott bewahre! Satan weiss, wie es mir graut.
Der andere Gedanke ist, der an meine eigene Beerdigung....irgendwann. Da ich Satan nicht als Wesenheit betrachte, sondern auch eher als ein Symbol für eine sehr große, ernergiegeladene Macht, werde ich mich nicht auf eine Begegnung mit ihm einstellen. Nur was soll dann mit mir geschehen? Vom Winde verweht und keine Blümchen auf einem Grab? Ich fürchte man bzw. ich bin doch viel verwurzelter im christlichen Glauben, als ich zugeben mag...ich meine im Angesicht des Todes rechne ich mit Verunsicherung. Unkenrufen zufolge soll ja auch LaVey auf seinem Sterbebett Gott um Verzeihung gebeten haben für all seine Sünden, wobei die CoSler dieses natürlich dementieren und ich auch glaube, das es sich mal wieder um die übliche fromme Hetze handelt.
Alsooooo, was ich nun eigentlich fragen wollte...: Wie stellt ihr euch denn, wenn überhaupt, eure Beerdigungsfeier vor? Und wie geht ihr mit christlichen Zeremonien um, zu denen ihr euch verpflichtet fühlt? Oder gilt für euch auch da das Gesetz: Tue was du willst und tue nichts, was du nicht willst? Macht ihr euch überhaupt einen Kopf darum?
Sind wir nicht alle ein bisschen Bluna?
RE: Wie stellt ihr euch als Satanisten eure eigene Beerdigung vor?
in Lobby 18.05.2016 07:27von kein Name angegeben • ( Gast )
Das interessiert mich dann nicht mehr. Der Körper ist tot und ICH habe nichts mehr damit zu tun. Von mir aus kann der über die Hecke geworfen werden.
RE: Wie stellt ihr euch als Satanisten eure eigene Beerdigung vor?
in Lobby 18.05.2016 09:22von Benutzername • | 41 Beiträge
Ich gehe davon aus, dass das Leben mit dem Tod endet. Mit meinem Kadaver sollen meine Angehörigen machen was sie wollen, ich habe schon mehrfach geäußert, dass ich mit der billigsten Variante einverstanden bin. Sollen sie von dem erbe lieber noch eine fette Party feiern, statt eine besonders teure Holzkiste zu kaufen, die am Ende eh verrottet. Mir wäre auch der nächste Straßengraben recht
Tut mir leid, dass es mir nicht leid tut.
RE: Wie stellt ihr euch als Satanisten eure eigene Beerdigung vor?
in Lobby 18.05.2016 13:10von Gelöschtes Mitglied
@Benutzername @Gast
Na, das Thema scheint euch ja nicht besonders zu inspirieren oder zu beschäftigen, aber vielen Dank für eure Kommentare.
Mich fröstelt bei euren Aussagen, denn auch wenn das Licht für immer erlischt, so bin ICH doch diesem Körper als Wunderwerk der Natur dankbar dafür, dass er mich ein Leben lang begleitet und mir hoffentlich treu gedient hat. Den Körper zu heiligen für die Nachwelt ist nicht mein Ansinnen, es geht mir um das Gefühl, was ich jetzt dabei habe. Uahhhhh über die Hecke oder im Straßengraben........ Ich glaube, mit Emotionen habt ihr es hier alle nicht so, gelle?!
Sind wir nicht alle ein bisschen Bluna?
RE: Wie stellt ihr euch als Satanisten eure eigene Beerdigung vor?
in Lobby 18.05.2016 22:58von RAFA • | 1.221 Beiträge
Zitat von Elysia
Da es aber um meinen Vater gehen wird, werde ich es nicht
Mein Vater ist vor 2 Monaten gestorben. Zusammen mit meiner Schwester war ich bei der zuständigen Pfarrerin, um ihr für ihre Predigt ein wenig Stoff zu geben und ich saß dann auch in der Aussegnungshalle ganz vorn. Es hing natürlich ein großes Kreuz drin, das mich in DER Größe nun in meiner Stimmung schon störte, weil es mich ärgerte und ich wollte mich grad aber nicht ärgern, sondern traurig sein - also hab ich halt weggeschaut bzw. es aus dem Bewusstsein einfach ausgeblendet. Es wurde dann natürlich auch gebetet und die anderen fingen an mit ihrem Gemurmel. Naja, ich hatte meine Hände dabei offen, allerdings auch nicht demonstrativ, weil das war mir dann einfach auch zu doof, hatte keinen Sinn grad für so nen Scheiß. Ich blieb einfach ruhig sitzen und hab gewartet bis die anderen mit ihrem Sums da halt fertig waren. Während der Predigt waren dann schon einige Bibelsprüche dabei, wo ich mir nur noch dachte: "Was für ein Schmarrn, wie kann man denn sowas ernst nehmen?", aber diese meine Gedanken nahmen auch der Situation viel Tragik und ich war eigentlich ganz froh drum. Der ganze Christensums ging dann auch irgendwie ziemlich unter, weil ich ja auch manchen Verwandten seit Jahren zum ersten Mal wieder sah und es eine Menge Dinge gab, die mich bewegten - daneben war mir die Kirche und der Christenquatsch eigentlich komplett wurscht.
Zitat von Elysia
h an irgendwelche bevorstehenden Hochzeiten mei
auf sowas war ich nie.
Bei Kindern ist das natürlich anders... ich könnt mir vorstellen, dass es nicht anders ist wie bei der Beerdigung: angesichts all den Gefühlen und Gedanken zu dem Anlass geht das Christliche weitgehend einfach nur unter.
Zitat von Elysia
Da ich Satan nicht als Wesenheit betrachte, sondern auch eher als ein Symbol für eine sehr große, ernergiegeladene Macht, werde ich mich nicht auf eine Begegnung mit ihm einstellen. Nur was soll dann mit mir geschehen? Vom Winde verweht und keine Blümchen auf einem Grab?
Da ich ja momentan noch in der Trauerphase bin und viel über den Tod nachdenk, dazu fast jeden Tag am Friedhof rumgurke, mach ich mir grad auch entsprechende Gedanken.
Guck mal am Friedhof, schon gesehen?: Auf manchen Grabsteinen steht ein Name und ein Geburtsdatum, aber kein Sterbedatum! Da haben Leute schon ihr eigenes Grab vorbereitet, so wie sie es haben wollen. Fiel mir auf und find ich klasse, so will ichs auch machen!
Ich bestell mir das also im Vorfeld schon alles selber, kreier mir das, wie ich das will, dann haben die Hinterbliebenen kein Geschisse damit, klare Sache, und ich habs genauso, wie ich es haben will.
Derzeit denke ich an ein kleines Urnengrab, weil ich will mich auf jeden Fall mal verbrennen lassen. Ich werde mir dann schon mal einen schönen Topf dazu aussuchen, vielleicht sogar selber entwerfen und anfertigen lassen und ich werde mir dann auch auf alle Fälle die Stelle aussuchen, wo ich die Urne verbuddeln lassen will. Dazu gibts ja so niedliche kleine Grabsteinchen, also echt süß ist das, musst mal gucken ... und so einen kleinen Stein will ich auch! Drauf soll ein Pentagramm sein (vielleicht irgendwie so ein schmiedeeisernes? Fänd ich schick!) und in dessen Mitte soll "RAFA" stehen und fertig aus.
Naja, und ich hab vor, dass ich das dann mal alles so weit vorbereite, also anfertigen lasse und Grabstelle mieten, beizeiten dann auch schon derweil Beerdigungsinstitut beauftragen und alles pipapo machen und das find ich momentan alles doch recht ok so, ja, mit dem Gedanken kann ich gut LEBEN .
Zitat von Elysia
ich meine im Angesicht des Todes rechne ich mit Verunsicherung
Ernsthaft???
Na, da würd ich aber an deiner Stelle drüber nachdenken und das mit mir klar machen, weil ... hör mal! ... das versaut ja unter Umständen den ganzen Sterbeprozess! Dazu hab ich mir nämlich auch schon meine Gedanken gemacht und mir ist eins klar: Ich möchte dabei um alles in der Welt alleine sein, keinen Menschen um mich haben und das Ganze als letzten Akt meines Lebens allein für mich intensiv genießen (es sei denn, ich sieche krank und schmerzvoll dahin, dann natürlich nur so schnell wie möglich abnippeln und tschüß). Wenn ich noch halbwegs mein Bewusstsein zusammen habe, möchte ich mit dem Sterben mein Leben schön abschließen und das auch aktiv erleben als krönenden Abschluss der Existenz meiner Person, also mein ultimatives Finale!!! ... und da möcht ich mich nun wirklich am allerwenigsten dabei stören lassen, schon gar nicht von irgendwelchen intraindividuellen Konflikten, die ich da noch hege! Die wesentlichsten Fragen meines Lebens und Sterbens sollten genau DA auf alle Fälle abschließend behandelt sein, so dass ich das Sterben unbeschwert erleben kann.
Ja mei, ist klar, man weiß nie, was noch kommt und vor allem nicht, was dann ist, wenn man stirbt, wer weiß, auf welche hanebüchenen Ideen ich ausgerechnet da dann noch komm? Vor Unvorhergesehenes kann man sich nie sicher sein, aber so weit ich es absehen kann, will ich es eigentlich durch haben.
Die Frage nach meiner "Treue zu Satan" habe ich x-mal aus allen möglichen Perspektiven durchgedacht. Selbst die christoidesten Ideen von Hölle und Folter waren mir nicht zu doof, auch das hab ich gedanklich für mich durchgespielt und so weit akzeptiert. Meine Güte, wenn es tatsächlich so wäre, dann IST das halt so. Es ist dann nicht zu ändern. Ich habe seit frühester Jugend mein ganzes Leben lang für Satan gelebt und dann soll ich mir einbilden, wenn ich in der Minute des Todes schnell noch "ach, sorry" sage, dass ich dann "in den Himmel komm"?? Na, DAS wär ja mal der totale Schwachsinn! Insbesondere, da eine solche "Umkehr" ja höchstens ein Angstfurz ist, keine echte Überzeugung, und ich mich dadurch in meiner ganzen Gesinnung ja nicht ändere, d.h. so wie ich bin und denke und zu Satan gehöre, komme ich dann "in den Himmel"?? Was soll ich denn dort? Das wär ja voll die Hölle!
Was mich beruhigt ist auch die Tatsache, dass ich in meinem Leben schon echt verdammt blöde Sachen erlebt hab und manchmal richtig ARG Schiss hatte, also wirklich auch Panik und Todesangst, Horror, alles mögliche... aber ganz automatisch klammere ich mich in solchen Notsituationen - gerade eben DANN - an Satan (ich deifiziere/personifiziere ihn ja, nä). Ich habe also eher noch die "Angst", im Tod den "Glauben" an Satan zu verlieren: Vielleicht schaffe ich es nicht, ihn in meiner Todesangst auch noch zu deifizieren? Vielleicht kommt mir dann siedendheiß der atheistische Gedanke: "alles nur Quatsch!"? Das wäre schlimm! ...aber bestimmt kein Grund, sich dem Christenglauben anzunähern, weil der ist ja dann derselbe Quatsch. Insofern bin ich diesbezüglich völlig beruhigt
www.RAFA.at
RE: Wie stellt ihr euch als Satanisten eure eigene Beerdigung vor?
in Lobby 18.05.2016 23:49von Benutzername • | 41 Beiträge
Zitat
Ich glaube, mit Emotionen habt ihr es hier alle nicht so, gelle?!
Das stimmt nicht. Mit den Körpern von Freunden oder Angehörigen würde ich nach deren Wünschen verfahren, obwohl sie dann ja tot sind und wirklich niemand was davon hat, dass dieser Wunsch erfüllt wurde. Ich würde diese Person einfach auf diese Art ehren, wie ihre Wünsche auch aussehen würden. Ich selbst brauche keine Ehrung in Form einer pompösen Holzkiste oder eines polierten Grabsteins und Blumen. Wie ich schrieb, sollen die Hinterbliebenen lieber eine Party feiern, an die man sich noch lange erinnert. Davon hätten die Lebenden wenigstens noch was. Das Konzept des Grabes als Ort der Trauer finde ich zu großen Teilen überholt. Wenn zum Beispiel meine Eltern sterben, die 400km weit weg wohnen, könnte ich weder regelmäßig das Grab besuchen, noch mich um dessen Pflege kümmern. Es wäre nur eines von vielen verwahrlosten Gräbern. Meine Eltern wollen das auch nicht, die haben sich für den Friedwald entschieden. Ich finde eine kleine Ecke mit Fotos der Verstorbenen deutlich angemessener. So kann ich an sie als lebendige Menschen denken.
Wäre es erlaubt, würde ich das Wikingerbegräbnis wählen. Dafür braucht man nur einen Stapel Holz. das macht es billig und Feuer ist auch was Tolles. Leider fällt das wegen der Gesetze flach, also ists mir egal, was mit meinem Kadaver passiert, dann darf es auch der Straßengraben sein.
Tut mir leid, dass es mir nicht leid tut.
RE: Wie stellt ihr euch als Satanisten eure eigene Beerdigung vor?
in Lobby 20.05.2016 00:38von Gelöschtes Mitglied
#5@Rafa
Zitat
Mein Vater ist vor 2 Monaten gestorben. Zusammen mit meiner Schwester war ich..........
Hm ja, ich hoffe, ich werde mich in der Kirche auch auf das Wesentliche konzentrieren können, die positiven Dinge, die ihn und sein Leben ausmachten und meine Trauer.
Die Idee, einen kleinen Grabstein liebevoll selbst zu gestalten finde ich schön. Hier in Hamburg gibt es die Sternenbrücke, ein Kinderhospiz. Dort wird es ganz kindgerecht ebenso gehandhabt. Es hat dort auch nicht so einen salbungsvollen Charakter.
Zitat
Dazu hab ich mir nämlich auch schon meine Gedanken gemacht und mir ist eins klar: Ich möchte dabei um alles in der Welt alleine sein, keinen Menschen um mich haben und das Ganze als letzten Akt meines Lebens allein für mich intensiv genießen.........
Ich glaube, was jeder Mensch am Ende seines Lebens fühlt und sich wünscht ist sehr individuell und lässt sich schwer vorhersagen, ebenso wie der Zeitpunkt und das Leiden selbst. Ich fürchte, ich werde meinen Abtritt nicht feiern wollen. Doch niemand, der mir am Herzen liegt, sollte allzu traurig zurückbleiben. Ob mich mein satanisches Gedankengut begleiten wird? Ich bin gespannt!
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Sind wir nicht alle ein bisschen Bluna?
RE: Wie stellt ihr euch als Satanisten eure eigene Beerdigung vor?
in Lobby 20.05.2016 07:03von S_J • | 455 Beiträge
Hm, meine Beerdigung und wie ich sie plane. Ehrlich gesagt habe ich keinen Plan. Unchristlich wäre mir wahrscheinlich lieber. Wenn das allerdings die Leute irritieren würde, die sich gern von mir verabschieden würden, wäre das evtl. ein Abschied mit unangenehmem Beigeschmack.
Ich gehe davon aus, dass ich nicht mehr dabei sein werde, wenn meine Überreste verbrannt und verbuddelt werden. Von daher soll das gerne so laufen, dass die Leute gut damit leben können, die dann noch lebendig sein werden. Soll heißen, ich sehe das ungefähr umgekehrt, verglichen mit deinem Vater: Eine Beerdigung ist für diejenigen da, die dann noch leben.
Nun bin ich allerdings auch Anhänger einer materialistisch ausgerichteten Weltanschauung, während das Christentum eine apokalyptische, auf das Jenseits ausgerichtete Religion ist; soll heißen, die gehen immer davon aus, dass der eigentlich wichtige Teil erst nach ihrem Tod kommt. Von daher kann man den Christen schon nachsehen, dass sie gern möchten, dass andere Leute nochmal so gut wie möglich nachhelfen, damit die Zeit nach dem Leben für sie auch wirklich so angenehm wird, wie sie sich das erhoffen.
Mir persönlich gefällt bloß der Gedanke nicht, dass ich irgendwann mal weg sein werde.
Zum Umgang mit Kirchen und Gottesdiensten, solange man selbst noch lebt:
Zitat von Elysia im Beitrag #1Nun, wenn es das ist, was du willst.
Wie werde ich mich fühlen, wenn ich nach mehr als einem Jahrzehnt die Kirche betrete? Ich bekomme ja schon Schnappatmung, wenn ich nur ein Kreuz anschaue.... Ich habe eine solch tiefsitzende Aversion gegen diesen Klamauk, daher wäre wohl die einzig logische und satanische Konsequenz, der Sache fernzubleiben.
Schnappatmung fände ich jetzt ein lästiges Zeichen dafür, dass der ganze Schmu dir noch viel zu viel bedeutet. Auch wenn ich eine gewisse natürliche Abneigung nachempfinden kann.
Ich komme wegen eines Hobbys (Musik) hin und wieder schon auch mal in die Situation, mich in einer Kirche aufzuhalten oder bei christlichen Zeremonien dabei zu sein. Eine wirkliche "anti"-Phase hatte ich diesbezüglich mal, inzwischen bin ich aber recht sicher in einem magisch-polytheistischen Weltbild angekommen - und in dem sollte man mit der Anbetung anderer Götter prinzipiell schon leben können, auch wenn man weder sie noch ihre Lehren mögen muss.
Den Kritikpunkt am Christentum, dass es sich in Angelegenheiten einmischt, die nicht seine Sache sind (beispielsweise mal bei der Politik mitreden wollen, obwohl hierzulande die Gesetze Staat und Religion prinzipiell trennen), kann man schlecht anbringen, wenn man sich auf deren Grund und Boden begibt. Da kann man dann höchstens noch bedauern, dass ausgerechnet diese Religion die Hauptreligion in diesem Staat ist, und dass man selbst Leute kennt, die ihr anhängen. Das muss man dann aber mit den Leuten ausmachen, derentwegen man sich dort hinbegibt.
Als Musiker kann man sich auch einfach über die Akustik freuen, und den Rest verschmerzen oder ignorieren.
Da ich mich ja nunmal auch mit Magie befasse, und mich deren Bibelzitate, Lehrsätze und Predigten inzwischen ziemlich kalt lassen, fand ich es neuerdings sogar ganz interessant, bewusst dabei zuzusehen, wie sich Gruppenenergien aufbauen.
Zuweilen fällt mir mit Bedauern in so einer Situation auf, dass es ja leider keine größeren "Gottesdienste" im Sinne einer Religion gibt, die mir eher liegen würde als das Christentum. Irgendeine Art von Tempel- oder Gottesdienst, an der man sich beteiligen kann, ohne sich vorher groß persönlich binden zu müssen, wäre schon schön. Vor allem, wenn es dabei um Werte ginge, die man zumindest annähernd auch selbst vertritt.
Was mir regelmäßig bei christlichen Gottesdiensten querschießt, ist deren Allgemeingültigkeitsanspruch, weil die ständig so tun, als sei ihr Jehova DER einzige Gott überhaupt. Wofür sie einem leid tun können, wenn man sich mal ansieht, was für ein Typ dieser Gott ist. Aber nun ... wenn ich schon als Gast da hineinlaufe, lasse ich sie ihren Kram eben machen.
Dass jemandem vor den Taufen der Enkel graut, kann ich mir wiederum vorstellen. Die armen Kinder können ja schließlich nichts dafür; und wenn sie überhaupt gefragt werden, dann nicht gerade in einem Alter, in dem sie sich selbstständig entscheiden könnten, ob sie dieser Religion beitreten möchten.
Zitat
Und wie geht ihr mit christlichen Zeremonien um, zu denen ihr euch verpflichtet fühlt? Oder gilt für euch auch da das Gesetz: Tue was du willst und tue nichts, was du nicht willst? Macht ihr euch überhaupt einen Kopf darum?
Also, verpflichtet bin ich glücklicherweise für gewöhnlich nicht, sondern als Gast dabei. Wenn man mich rauswerfen wollte, müsste man eben auf meinen künstlerischen Beitrag verzichten. Aber normalerweise wird man nach seiner Religion nicht gefragt.
Das Christentum ist in Deutschland Staatsreligion. Das muss man nicht schön finden ... aber damit leben muss man eben irgendwo schon.
RE: Wie stellt ihr euch als Satanisten eure eigene Beerdigung vor?
in Lobby 20.05.2016 07:06von S_J • | 455 Beiträge
Zitat von RAFA im Beitrag #5Jo, nach dem Motto "dann komm ich halt in die Hölle, im Himmel kenn' ich eh keinen." :D
Ich habe seit frühester Jugend mein ganzes Leben lang für Satan gelebt und dann soll ich mir einbilden, wenn ich in der Minute des Todes schnell noch "ach, sorry" sage, dass ich dann "in den Himmel komm"?? Na, DAS wär ja mal der totale Schwachsinn! Insbesondere, da eine solche "Umkehr" ja höchstens ein Angstfurz ist, keine echte Überzeugung, und ich mich dadurch in meiner ganzen Gesinnung ja nicht ändere, d.h. so wie ich bin und denke und zu Satan gehöre, komme ich dann "in den Himmel"?? Was soll ich denn dort? Das wär ja voll die Hölle!
Ach, ich weiß nicht, ich vertraue Seth auch einfach mehr als sonst irgendwelchen Wesenheiten, insbesondere als dem jüdisch-christlichen Jehova, von dem ich nebenbei nichtmal besonders viel halte. Aus polytheistischer Sicht könnte man noch einsehen, dass es Gottheiten gibt, die für die Toten generell zuständig sind. Wieso aber ausgerechnet eine der Gottheiten, mit denen man sich nicht versteht, einen Einfluss darauf haben sollten, wo man nach dem Tod landet (WENN man denn irgendwo landet, und nicht einfach weg ist)... naja, das hat dann was von Lotto. Wie oben schon erwähnt, bloß weil die Christen sich einreden, ihr Gott sei der einzige Gott überhaupt, muss das soo noch lange nicht zutreffen.
Wenn man mit den vorgeblichen Wundern der Heiligen anderer Religionen vertraut ist, wogegen Jesus wirklich eher durchschnittliche Siddhi hatte, fragt man sich auch irgendwie: Waas, wegen so ein paar Tricks ... und DAS ist für euch Hinweis genug, dass euer Gott der Einzige und Größte sein soll...???
Optimistisch spekuliere ich also natürlich darauf, dass sich, wenn schon, in einem Leben "danach" die Beziehungen fortsetzen, die ich jetzt erschaffe. Ein bisschen wie in Skyrim: Gute Menschen generell mögen nach Sovngarde kommen, Werwölfe leisten Hircine Gesellschaft. Der gilt zwar als Daedra-Fürst und ist von daher irgendwie einer von den "Bösen"... aber solange man mit ihm zurechtkommt, ist es doch nicht wirklich ein Problem, was "die Leute sagen".
Gewissheit darüber wird es einfach nie geben.
RE: Wie stellt ihr euch als Satanisten eure eigene Beerdigung vor?
in Lobby 16.06.2016 08:27von kein Name angegeben • ( Gast )
LaVey führte satanistische Beerdigungen durch. So in etwa könnte ich mir meine Beerdigung auch vorstellen.
fs5.directupload.net/images/160616/v6gq6ruf.jpg
RE: Wie stellt ihr euch als Satanisten eure eigene Beerdigung vor?
in Lobby 14.07.2016 10:48von Plussatan • | 27 Beiträge
Also ich beschäftige oder habe mich sehr viel mit Ägyptologie beschäftigt und finde den Totenkult dort sehr aufregend. Ich stelle mir es im Optimalfall so vor, dass man meinen Leichnam zuerst präpariert, dann mumifiziert in passende Sarkophage steckt, am besten noch mehrere übernander. Und zu guter Letzt, mich zu meinem Ruheplatz führt, einer Pyramide. Diese muss nicht übertrieben groß sein, eine angemessene macht auch schon viel her. Um dies zu verwirklichen, werde ich wohl noch zu Lebzeiten daraufhin arbeiten müssen.
RE: Wie stellt ihr euch als Satanisten eure eigene Beerdigung vor?
in Lobby 24.07.2016 18:29von gast
Ich habe schon mal an besonders schönen Orten in der Natur Teile meines Körpers deponiert. Hautschuppen, abgeschnittene Fingernägel. Dabei habe ich diese Kleinteile, wie ich sie mal nennen will, ganz bewusst dort hingebracht. So ist ein Teil meines Körpers für immer hier auf dieser Erde.
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