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Ja, der Beitrag ist wirklich klasse und ich komme mir auf einmal so schrecklich dumm vor!
Weil mir die Geschichte so nahe geht, hatte ich da wohl einen Tunnelblick. *grübel* Aber ja, so wird es wohl sein. Vielen Dank, Liu!
Jetzt ist mir auch noch etwas eingefallen:
Der Satanismus ist eine Ansicht, so wie auch das Christentum oder der Islam Ansichten sind. Es ist meine tiefste Überzeugung, dass man über Ansichten auch streiten können muss, denn Ansichten können sich ändern, wenn die Argumente dafür vorliegen - und der Verstand, die Argumente zu erfassen.
Die Homosexualität ist aber nun keine Ansicht, sondern eine unveränderbare Eigenschaft. Eine Diskussion über das Für und Wider der Homosexualität ist damit gleichzusetzen mit dem Für und Wider des homosexuellen Menschen selbst und DAS ist mir entschieden zu persönlich.
Zitat
Die Homosexualität ist aber nun keine Ansicht, sondern eine unveränderbare Eigenschaft. Eine Diskussion über das Für und Wider der Homosexualität ist damit gleichzusetzen mit dem Für und Wider des homosexuellen Menschen selbst und DAS ist mir entschieden zu persönlich.
Da hast du recht...
Erst gestern hatte ich wieder so eine Diskussion mit jemanden der absolut gegen Transsexualität war und 100% der Überzeugung ist es wäre eine Krankheit! Meine Argumente hatten nicht funktioniert, er blieb Stur und behielt seine Meinung, man müsste diese Menschen zur Therapie schicken bzw. einweisen lassen...
Transsexualität ist keine Krankheit und wenn man sich informieren würde, müsste man es auch eigentlich wissen..
Ich hab es letztendlich aufgeben, denn bei solchen Gehirnlosen Menschen kommt man ja sowieso nicht an... leider.
Menschen mit so einer Einstellung machen mich irgendwie Traurig, dabei betrifft mich dieses Thema eher weniger, da ich mit meinen Geschlecht zufrieden bin, aber irgendwie ist in mir etwas und sagt ich muss solche Fälle verteidigen. Mir ist das Thema genauso wichtig wie Homosexualität ect. :-(
Kann man Dummheit heilen?
"I'm not crazy. My reality is just different than yours."
Eine Krankheit ist ja definiert durch Leid. Wenn der Transsexuelle darunter leidet, im falschen Körper zu stecken, dann hat er einen Identitätskonflikt unter dem er leidet. Er ist krank. Krankheiten sollten auch therapiert werden. Die Therapie besteht nun darin, dass man dem Transsexuellen den Körper gibt, den er braucht oder ihm beibringt, sich so zu kleiden und zu verhalten, dass er seiner ersehnten Hülle möglicht nahe ist. Auf keinen Fall ist es eine Option, dem Transsexuellen seine "Flausen" auszureden. Nach allem was wir wissen, ist die geschlechtliche Identität nicht veränderbar, schon gar nicht gegen den Willen des Transsexuellen.
Dein Bekannter sollte mal in sich gehen und sich Fragen, welchen Zweck eine Therapie hat:
Soll der Patient von seinem Leid erlöst werden oder dein Bekannter von seinen ästhetischen Problemen? Wenn Letzteres, sollte er vielleicht selbst in Therapie gehen.
Das Leid was dahinter steckt kann Krank machen, aber das Thema Tarnssexualität wird in der Medizin nicht als Krankheit bezeichnet. Ich stimme dir bei deinen Text in allem zu und es ist wahr!
Dieser Bekannter hat mehr so die Ansicht:
Frau wird in diesen Körper geboren und wird immer eine Frau bleiben, selbst wenn sie umoperiert ist. Genauso wie bei einen Mann.
Mit Therapie meinte er, die Ärzte/Psychologen müssen sie so therapieren damit sie ihren Körper annehmen und ihnen sollte auf keinen Fall geholfen werden ihren Wunsch zu erfüllen, denn das würde ja gegen die Natur sein (seine Antwort).
Ich finde es so schrecklich so etwas hin und wieder von so jemanden hören zu müssen. Es kann ihn doch komplett egal sein...
Es ist doch nicht sein Leben! Wenn er mit sich angeblich zufrieden ist, soll er froh sein, aber nicht andere ihren Wunsch ausreden und auch noch über ihre Persönlichkeit herzuziehen.
Ich hoffe sehr das Thema wird eines Tages als normal betrachtet und mit Verständnis als immer dieser blöde Spott.
"I'm not crazy. My reality is just different than yours."
Zitat von Lucifera im Beitrag #80
Das Leid was dahinter steckt kann Krank machen, aber das Thema Tarnsexualität wird in der Medizin nicht als Krankheit bezeichnet.
Im ICD-10 ist Transsexualität als Geschlechtsidentitätsstörung aufgeführt.
Zitat von Lucifera im Beitrag #80
Dieser Bekannter hat mehr so die Ansicht:
Frau wird in diesen Körper geboren und wird immer eine Frau bleiben, selbst wenn sie umoperiert ist. Genauso wie bei einen Mann.
Genetisch stimmt das zwar, aber entscheidend ist ja, wie sich die Gefühlswelt eines Menschen phänotypisch darstellt.
Zitat von Lucifera im Beitrag #80
Mit Therapie meinte er, die Ärzte/Psychologen müssen sie so therapieren damit sie ihren Körper annehmen und ihnen sollte auf keinen Fall geholfen werden ihren Wunsch zu erfüllen, denn das würde ja gegen die Natur sein (seine Antwort).
Das ist nun wirklich vollkommen absurd. Dann müsste man die Medizin gleich ganz abschaffen, weil mit allerhand Chemikalien und Eingriffen den natürlichen Tod hinauszuzögern, ist ja voll gegen die Natur!
Ich zitiere: "Transsexualität selbst ist keine Krankheit, sondern lediglich ein wissenschaftlich anerkanntes Phänomen, das vielerlei Ursachen haben kann."
und:
"Auch wenn Transidentität keine Krankheit ist, so kommt doch dem extremen Leidensdruck durch die innere Zerrissenheit im falschen Körper zu stecken, ein sehr deutlicher Krankheitswert zu."
Also, der Begriff an sich nicht, aber das was es auslöst.
Quelle: Transsexualität
Zitat
Das ist nun wirklich vollkomen absurd. Dann müsste man die Medizin gleich ganz abschaffen, weil mit allerhand Chemikalien und Eingriffen den natürlichen Tod hinauszuzögern, ist ja voll gegen die Natur!
Jap. Am besten noch keine Kleidung, keine Supermärkte, keine Technik und sonst was noch alles gegen die Natur ist!
"I'm not crazy. My reality is just different than yours."
Naja, die Meinung der Autorin sei ihr ja überlassen. Lehrmeinung ist aber der ICD-10.
Zitat
Auch wenn Transidentität keine Krankheit ist, so kommt doch dem extremen Leidensdruck durch die innere Zerrissenheit im falschen Körper zu stecken, ein sehr deutlicher Krankheitswert zu."
Das ist doch bei jeder Krankheit so. Selbst bei AIDS oder Krebs leidet und stirbt man nicht direkt an der Krankheit, sondern an den Folgen. Transsexualität ist eine Krankheit und der Leidensdruck das Symptom. Wieso hast du denn so ein Problem damit?
Zitat
Wieso hast du denn so ein Problem damit?
Problem nicht, aber ich mag es meine Meinung durchzusetzen, wenn ich von etwas überzeugt bin. Es soll nicht böse sein.
Ist einfach ich, hehe :-)
"I'm not crazy. My reality is just different than yours."
RE: Satanismus und Anerkennung
in Giganten-Forum 04.09.2016 16:24von Sleepwalker • | 499 Beiträge
Zitat
Problem nicht, aber ich mag es meine Meinung durchzusetzen, wenn ich von etwas überzeugt bin. Es soll nicht böse sein.
Ist einfach ich, hehe :-)
Du kannst in diesem Fall deine Meinung ruhig auch "Gesellschaftskritik" nennen und damit etwas aufwerten...
Immerhin wird in diesem angesprochenen gesellschaftsrelevanten medizinischen Katalog auch Sado-Masochismus als "Krankheitsbild" aufgeführt. Und "Homosexualität" hatte diesen "Status" bis 1992...
Hier werden Medizin und Psychiatrie als institutionelle Bestandteile und Abbilder gesellschaftlicher Wertvorstellungen ziemlich gegenwärtig...
Noch ein historisches Zitat der als "krank" Stigmatisierten:
"Die Krankheit zur Waffe machen" (Sozialistisches Patientenkollektiv SPK)
Brighter than the sun the darkness shines
Zitat von Instant Karma
Ja, der Beitrag ist wirklich klasse und ich komme mir auf einmal so schrecklich dumm vor!
Weil mir die Geschichte so nahe geht, hatte ich da wohl einen Tunnelblick. *grübel* Aber ja, so wird es wohl sein. Vielen Dank, Liu!
Nichts zu danken - ich freue mich - dem Thread ensprechend - eher über eure Anerkennung.
Wie du nun aber, die Gründe kennend, mit Leuten, die deine Homosexualität nicht anerkennen, umgehst, musst du selbst mit dir ausmachen.
Zitat von Lucifera
Ich zitiere: "Transsexualität selbst ist keine Krankheit, sondern lediglich ein wissenschaftlich anerkanntes Phänomen, das vielerlei Ursachen haben kann."
und:
"Auch wenn Transidentität keine Krankheit ist, so kommt doch dem extremen Leidensdruck durch die innere Zerrissenheit im falschen Körper zu stecken, ein sehr deutlicher Krankheitswert zu."
Also, der Begriff an sich nicht, aber das was es auslöst.
Da kann ich als Genderqueerer vielleicht erwas zu beitragen:
Nach heutigem Stand der Forschung wird Transidentität wohl dadurch bewirkt, dass die Hirnstruktur der Betroffenen eher der beim anderen Geschlecht normalen entspricht und dadurch das Unterbewusstsein der Person feststellt, dass der Körper, in dem es ist, nicht so ist, wie er sein sollte. Die veränderte Hirnstruktur liegt wahrscheinlich daran, dass die Hormonkonzentration im Fötusstadium falsch war, was wiederum genetische Ursachen haben könnte.
Also, gewissermaßen ist es eine Krankheit, aber, wie Instant Karma schon richtig schrieb, eine die man, wenn man Leuten nicht das Gehirn umoperieren möchte, dadurch behandelt, dass man den Körper entsprechend umändert.
Es ist unter Transidenten umstritten, ob man sich denn gerne als krank angesehen haben möchte, denn einer psychischen Krankheit haftet doch ein gewisses Stigma an. Andererseits wäre zu befürchten, dass die Krankenkassen entsprechende Behandlungen, also Therapie und Operationen etc. nicht mehr bezahlen, wenn es aus dem ICD-10 gestrichen wird.
Zitat
Da kann ich als Genderqueerer vielleicht erwas zu beitragen:
Nach heutigem Stand der Forschung wird Transidentität wohl dadurch bewirkt, dass die Hirnstruktur der Betroffenen eher der beim anderen Geschlecht normalen entspricht und dadurch das Unterbewusstsein der Person feststellt, dass der Körper, in dem es ist, nicht so ist, wie er sein sollte. Die veränderte Hirnstruktur liegt wahrscheinlich daran, dass die Hormonkonzentration im Fötusstadium falsch war, was wiederum genetische Ursachen haben könnte.
Also, gewissermaßen ist es eine Krankheit, aber, wie Instant Karma schon richtig schrieb, eine die man, wenn man Leuten nicht das Gehirn umoperieren möchte, dadurch behandelt, dass man den Körper entsprechend umändert.
Es ist unter Transidenten umstritten, ob man sich denn gerne als krank angesehen haben möchte, denn einer psychischen Krankheit haftet doch ein gewisses Stigma an. Andererseits wäre zu befürchten, dass die Krankenkassen entsprechende Behandlungen, also Therapie und Operationen etc. nicht mehr bezahlen, wenn es aus dem ICD-10 gestrichen wird.
Oh ok, interessant. Danke für die Infos, die haben mich überzeugt. :-)
"I'm not crazy. My reality is just different than yours."
Es wäre noch hinzuzufügen, dass das alles noch sehr neue Forschung ist und die dazu durchgeführten Experimente (e.g. Untersuchung der Hinrstruktur) bislang nur an ziemlich wenigen Versuchspersonen durchgeführt wurden. Also 100% bewiesen ist noch gar nichts, aber es deutet vieles auf diese genetische Erklärung hin, und erscheint mir auch logisch,
Bloßes Annehmen der Kleidung und Gepflogenheiten des anderen Genders ohne auch körperliche Veränderungen zu wollen, könnte im Übrigen auch andere Ursachen haben, e.g. die Tatsache, dass diese Gepflogenheiten zu einem Großteil (wenn auch nicht völlig) soziale Konstrukte sind und man sich auch ohne trans im eigentlichen Sinne zu sein in der sozialen Rolle, die mit dem biologischen Geschlecht verbunden wird, unwohl fühlen kann. Gegen solche Leute könnte dein Bekannter als konservative Person natürlich deswegen etwas haben, da diese die traditionellen Rollenbilder in Frage stellen.
Zitat
Es wäre noch hinzuzufügen, dass das alles noch sehr neue Forschung ist und die dazu durchgeführten Experimente (e.g. Untersuchung der Hinrstruktur) bislang nur an ziemlich wenigen Versuchspersonen durchgeführt wurden. Also 100% bewiesen ist noch gar nichts, aber es deutet vieles auf diese genetische Erklärung hin, und erscheint mir auch logisch,
Logisch ist es, gewiss.
Zitat
Bloßes Annehmen der Kleidung und Gepflogenheiten des anderen Genders ohne auch körperliche Veränderungen zu wollen, könnte im Übrigen auch andere Ursachen haben, e.g. die Tatsache, dass diese Gepflogenheiten zu einem Großteil (wenn auch nicht völlig) soziale Konstrukte sind und man sich auch ohne trans im eigentlichen Sinne zu sein in der sozialen Rolle, die mit dem biologischen Geschlecht verbunden wird, unwohl fühlen kann. Gegen solche Leute könnte dein Bekannter als konservative Person natürlich deswegen etwas haben, da diese die traditionellen Rollenbilder in Frage stellen.
Klingt auch sehr logisch.
Ach der Bekannte da, ist generell eher ein "Macho"-Typ, dagegen hat er natürlich auch etwas...
Die klassischen Rollenbilder Mann und Frau ist sein Ideal. Könnte ich kotzen...
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Zitat von Sleepwalker im Beitrag #85ZitatDu kannst in diesem Fall deine Meinung ruhig auch "Gesellschaftskritik" nennen und damit etwas aufwerten...
Problem nicht, aber ich mag es meine Meinung durchzusetzen, wenn ich von etwas überzeugt bin. Es soll nicht böse sein.
Ist einfach ich, hehe :-)
Immerhin wird in diesem angesprochenen gesellschaftsrelevanten medizinischen Katalog auch Sado-Masochismus als "Krankheitsbild" aufgeführt. Und "Homosexualität" hatte diesen "Status" bis 1992...
Homosexualität hat als Krankheit schon damals keinen Sinn ergeben, weil ein Homosexueller nicht unter seiner Veranlagung leidet. Allenfalls leidet er unter gesellschaftlichem Druck oder weil man ihm irgendwelche Gewissenskomplexe eingeredet hat. Die dunkle Hautfarbe eines Negers ist ja auch keine Kranheit, wenn er sich unter Rassisten befindet. Ansonsten kenne ich keinen Homosexuellen, der seinen Zustand ändern möchte. Es hat ja auch viele Vorteile - als Schwuler kriegt man leichter einen Fick als ein Waffeleis.
Der Transsexuelle will seinen Zustand aber verändern. Er identifiziert sich nicht vorwiegend mit seinem Problem, sonderm mit dem anderen biologischen Geschlecht.
Zitat von Lucifera
Es ist unter Transidenten umstritten, ob man sich denn gerne als krank angesehen haben möchte, denn einer psychischen Krankheit haftet doch ein gewisses Stigma an.
Gut, das Problem haben manche Depressive auch. Was eine Krankheit ist, haben die Betroffenen aber nicht zu entscheiden, sondern es ergibt sich aus dem Umstand, dass sie leiden und es anders haben möchten. Das mit dem Stigma habe ich sowieso nie verstanden: Erstens mochte ich mich noch nie mit einem Problem identifizieren, das ich loswerden will - ich nehme es daher als, fremd, unerwünscht und nicht zu mir gehörig wahr - und zweitens ist der erste Schritt zur Heilung doch immer der, dass man eine Krankheit als solche auch erkennt.
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