#46

RE: Kampfgeist sagt hallo

in philosophischer Satanismus 29.01.2013 17:10
von asleif | 113 Beiträge

Zitat von RAFA im Beitrag #45

Ja gut - aber das ist halt dann u.U. für andere NICHT gültig. Bei so einer Definition "was ist Satanismus" handelt es sich aber um etwas, dass allgemeingültig sein sollte - sonst macht's ja keinen Sinn.


ORLY? Ich dachte, es gäbe keine homogene Definition des Satanismus - außer: akzentuierte Ablehnung und Kritik der jüdisch/christlichen/muslimischen Religion bzw. aller monotheistischen Religionen? Akzentuiert insofern, als daß sich dieser Satanismus nicht (unbedingt) auf Kritik von Religion an sich bezieht (es gibt schließlich auch religiösen (vulgo: theistischen) Satanismus).

Die Spielarten innerhalb dieses Spektrums sind doch enorm vielfältig.

Und dann gibt es noch die anderen Religionen und Weltanschauungssysteme, die sich entweder auf göttliche (externe) Entitäten bzw. von jenen abgeleiteter Moral beziehen - und sind - im jeweiligen gesellschaftlichen Kontext - die Ablehnenden ebenjener nicht auch "SatanistInnen" im eigentlichen Sinne? WidersacherInnen gegen ihre jeweilige gesellschaftlich dominierende Weltanschauung?



Zitat von RAFA im Beitrag #45

Zitat von Demo
Letztlich sind auch Definitionen dem survival of the fittest unterworfen: Letztlich setzt sich diejenige durch, die die meisten Anhänger findet

Naja, drum ist momentan leider die christliche BILD-zeitungs-Definition auf dem Plan und der entsprechen wir ALLE nicht :-?. Wenn wir eine vernünftige Definition pimpen wollen, dann haben wir mit unserer persönlich-göttlichen Meinung keinen großen Stellenwert :-?


Wenn alles dem Prinzip des "survival of the fittest" unterliegen würde bzw. dies ein erstebenswerter Zustand wäre, erübrbigt sich die Suche nach alternativen Antworten und gesellschaftliche und spirituelle Gegenkonzepte. Was dann bleibt ist: füge dich oder gehe unter. Was wählst Du, Demo?

Zitat von RAFA im Beitrag #45

Zitat von Demo
Versuch, z.B. das Christentum zu definieren. Sind Zeugen Jehovas und Mormonen eigentlich Christen?

Ja gut, aber bei denen ist das insofern klarer und einfacher, denn es sind sich wohl alle von ihnen einig, dass GOTT definiert, wer ein Christ ist und wer nicht (...)


Äh... nein. :-) Protestanten, Katholiken, Jehovas, Mormonen... und tausend andere: die allermeisten dieser Gruppen definieren sich selbst als die "wahren" Christen und definieren die anderen als graduell weniger bis vollkommen unchristlich (in ihrem eigenen Sinne).

Zitat von RAFA im Beitrag #45
Bezüglich Satanismus müssen sich die Leute halt OHNE Dogma und OHNE Buch über die Definition einig werden und wenn WIR da einen Teil dazu beitragen wollen, dann kommen wir glaub ich nicht weiter mit so einer göttlichen Eigendefinition. :-?


Damit negierst Du eine der wesentlichen Grundprinzipien fast aller satanistischen Strömungen: der Doktrin, daß man selbst immer und jederzeit die einzige und höchste ethische Instanz ist (von graduellen Unterschieden im religiösen abgesehen, die aber ebenfalls die Entwicklung des eigenen Willens als höchst erstrebenswert sehen).

Wenn du eine übergeordnete Instanz willst, aus der sich die Definition ergibt, bist Du zielgenau in der Falle des (Mono-) Theismus angelangt: du überträgst die Autorität über dich selbst auf eine externe Entität - und genau das ist die Definition jedes "Theismus", den doch die meisten SatanistInnen ablehnen. Oder nicht? Genau hier würde ich die Grenze zwischen "echtem" Satanismus (in seiner ganzen Vielfältigkeit inkl. all jener Strömungen, die sich nie selbst so bezeichnen würden) ziehen und religiösen Schafen (Anhänger (Mono-) theistischer Systeme).

Hm... genau deshalb würde ich allerdings auch extremeren Formen des religiösen Satanismus (der sich der Symbolik nicht nur aus praktischen Gründen bedient, sondern tatsächlich nur eine Form theistischen Glaubens darstellt), das Prädikat "Satanismus" verweigern.

Gruß,
asleif

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#47

RE: Kampfgeist sagt hallo

in philosophischer Satanismus 10.02.2013 14:40
von Demogorgon | 226 Beiträge

Zitat von asleif im Beitrag #46
Wenn alles dem Prinzip des "survival of the fittest" unterliegen würde


Alles unterliegt dem survival of the fittest. Das ist unzweifelhaft so.

Zitat von asleif im Beitrag #46
erübrbigt sich die Suche nach alternativen Antworten und gesellschaftliche und spirituelle Gegenkonzepte. Was dann bleibt ist: füge dich oder gehe unter. Was wählst Du, Demo?


Das ist ein Mißverständnis. Es geht nämlich nicht darum, daß man sich an die Gesellschaft anpassen müßte, sondern an die Natur. Wenn eine Gesellschaft unnatürliche Werte hat, wie es in unserer m.E. der Fall ist, dann ist gerade der besser an die Natur angepaßt, der sich den Werten dieser Gesellschaft eben gerade nicht anpaßt. Es ist hier eben sehr wichtig, die Kategorie zu unterscheiden, an die es sich anzupassen gilt.

Zitat von asleif im Beitrag #46
Hm... genau deshalb würde ich allerdings auch extremeren Formen des religiösen Satanismus (der sich der Symbolik nicht nur aus praktischen Gründen bedient, sondern tatsächlich nur eine Form theistischen Glaubens darstellt), das Prädikat "Satanismus" verweigern.


*zustimm*


"Die Schwachen und Mißratenen sollen zugrunde gehn: erster Satz unsrer Menschenliebe. Und man soll ihnen noch dazu helfen.

Was ist schädlicher als irgendein Laster? – Das Mitleiden der Tat mit allen Mißratnen und Schwachen – das Christentum..."

(Friedrich Nietzsche, Der Antichrist, Kapitel 2)
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#48

RE: Kampfgeist sagt hallo

in philosophischer Satanismus 11.02.2013 13:31
von Kampfgeist | 92 Beiträge

Ergänzend zu Demogorgons Antwort möchte ich noch zu bedenken geben:

"Survival of the fittest" ist ein Begriff, der innerhalb der Darwinschen Evolutionstheorie entstanden ist (und auf Herbert Spencer zurückgeht). Wenn Du, asleif, behauptest:

Zitat von asleif im Beitrag #46

Wenn alles dem Prinzip des "survival of the fittest" unterliegen würde bzw. dies ein erstebenswerter Zustand wäre, erübrbigt sich die Suche nach alternativen Antworten und gesellschaftliche und spirituelle Gegenkonzepte.


, dann läuft das darauf hinaus, daß "survival of the fittest" im Widerspruch zur Evolution steht. Aber gerade das Gegenteil ist der Fall. Zur Evolution gehört nicht nur Selektion, sondern auch Mutation. Auf die soziale Evolution bezogen: Man entwickelt alternative Antworten und Gegenkonzepte und dann prüft man, ob sie sich bewähren. Wenn nicht, "sterben sie aus" und man entwickelt andere alternative Antworten und Gegenkonzepte.

Des weiteren hört sich "fit" zwar ziemlich passiv an, aber das muß es in Wirklichkeit nicht sein. Den Zustand der "Fitness" kann man nicht nur erreichen, indem man sich der Umwelt anpaßt, sondern auch, indem man die Umwelt sich anpaßt. Ich kann einen Limostand aufmachen, weil ich gemerkt habe, daß viele Leute Limo haben wollen (ich passe mich der Umwelt an), ich kann aber auch den Bubble Tea als "alternative Antwort und Gegenkonzept" erfinden und den verkaufen (ich passe die Umwelt mir an, denn bevor der Bubble Tea erfunden wurde, wolte niemand den haben).

Zitat
Was dann bleibt ist: füge dich oder gehe unter.



Das stimmt insofern, als ich mit meinem Bubble Tea untergehen werde, wenn niemand den mag. Und das finde ich auch gut so. Aber "füge dich" heißt eben nicht: Passe dich der derzeitigen Gesellschaft an, wie Demogorgon schon ausgeführt hat.

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#49

RE: Kampfgeist sagt hallo

in philosophischer Satanismus 11.02.2013 20:00
von Daelach | 1.214 Beiträge

Das mit der Veränderung der Umwelt halte ich für ganz wesentlich, weil das (neben Beherrschung des Feuers und der herstellung von Waffen) eines der Unterscheidungsmerkmale des Menschen zum Tier ist. Spätestens seit dem Ackerbau paßt sich der Mensch nicht mehr der Umwelt an, sondern sucht umgedreht die Umwelt an seine Bedürfnisse anzupassen. Insofern finde ich, daß eine Argumentation, etwas sei "natürlich", am Punkt vorbeigeht, zumal das meistens auch eine recht ideologisch vereinnahmte Naturdefinition beinhalten, um nicht zu sagen, eine Projektion.

Was natürlich stimmt ist, daß es eben Sachen gibt, die praktisch funktionieren, und andere, die das nicht tun. Speziell bei weniger konkurrenzbasierten Gesellschaften ist die Problematik "Tragik der Allmende" ungelöst. Bzw. sie ist nur gelöst für sehr kleine Gesellschaften, wo die soziale Kontrolle unmittelbar funktioniert, also so etwa auf Stammesebene.

Plus daß rein spieltheoretisch gesehen Beschiß umso attraktiver wird, je kooperativer das Umfeld ist, wodurch sich eine 100% kooperationsbasierte Gesellschaft praktisch ausschließt. Wenn keiner eine Waffe hat, ist es eben überaus attraktiv, als einziger doch eine zu haben. Oder anders gesagt: Die, die ihre Schwerter zu Pflugscharen schmiedeten, müssen dann für die pflügen, welche ihre Schwerter behalten haben.

Die Gewalt des Menschen gegen andere Menschen wird immer dazugehören. Daran ändert ein Outsurcing der Gewalt (genau das ist das staatliche Gewaltmonopol) nichts, sie verschiebt sich lediglich. Ob der andere friedlich bleibt und kooperiert oder nicht, ist allein seine Entscheidung. Sollte er sich dagegen entscheiden, dann ist das so. Allerdings ist die Aussicht, daß er damit nicht durchkommen wird, ein starkes Argument für den Verhandlungsweg.

Oder, wie Al Capone es so schön sagte.. Du bringst es weiter mit einem höflichen Wort und einer Wumme als mit einem höflichen Wort allein.

Tja.. si vis pacem, para bellum, wußten schon die alten Römer.


~ a star is nothingness disguised as light ~

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#50

RE: Kampfgeist sagt hallo

in philosophischer Satanismus 17.02.2013 13:19
von Demogorgon | 226 Beiträge

@ Kampfgeist

Schön, Dich wieder zu lesen, sehr guter Beitrag!

Bist Du eigentlich mit der Frage, ob Du Satanist bist, weitergekommen?

@ Daelach

Zitat von Daelach im Beitrag #49
Das mit der Veränderung der Umwelt halte ich für ganz wesentlich, weil das (neben Beherrschung des Feuers und der herstellung von Waffen) eines der Unterscheidungsmerkmale des Menschen zum Tier ist. Spätestens seit dem Ackerbau paßt sich der Mensch nicht mehr der Umwelt an, sondern sucht umgedreht die Umwelt an seine Bedürfnisse anzupassen. Insofern finde ich, daß eine Argumentation, etwas sei "natürlich", am Punkt vorbeigeht, zumal das meistens auch eine recht ideologisch vereinnahmte Naturdefinition beinhalten, um nicht zu sagen, eine Projektion.


Da bin ich anderer Meinung. Denn der Mensch kann sich ja die Umwelt nur in einem bestimmten, begrenzten Maße anpassen. Er muß sich weiterhin den Naturgesetzen anpassen, denen er auch unterworfen bleibt. Was „natürlich“ ist, kann sehr wohl auf dem Wege der Empirie definiert werden. Meine Erfahrung ist aber, daß Du Beobachtungen und Fakten, die Dir nicht passen, mit dem bequemen Hinweis auf verschiedene Realitätstunnel vom Tisch wischt. Ich erinnere mich da noch an einige Diskussionen, in denen Du Dich einfach so herausgewunden hast, wenn es mit den Fakten wirklich gar nichts mehr wurde.

Zitat von Daelach im Beitrag #49
Die Gewalt des Menschen gegen andere Menschen wird immer dazugehören. Daran ändert ein Outsurcing der Gewalt (genau das ist das staatliche Gewaltmonopol) nichts, sie verschiebt sich lediglich.


Das ist allerdings eine sehr richtige und durchaus auch sozialdarwinistische Einsicht. Du machst also Fortschritte

Zitat von Daelach im Beitrag #49
Ob der andere friedlich bleibt und kooperiert oder nicht, ist allein seine Entscheidung. Sollte er sich dagegen entscheiden, dann ist das so. Allerdings ist die Aussicht, daß er damit nicht durchkommen wird, ein starkes Argument für den Verhandlungsweg.


Ja, und das stützt sehr die von uns bereits breit ausgewalzte Tatsache, daß Kooperation und Konfrontation sich nicht ausschleißen, sondern wechselseitig ergänzen.


"Die Schwachen und Mißratenen sollen zugrunde gehn: erster Satz unsrer Menschenliebe. Und man soll ihnen noch dazu helfen.

Was ist schädlicher als irgendein Laster? – Das Mitleiden der Tat mit allen Mißratnen und Schwachen – das Christentum..."

(Friedrich Nietzsche, Der Antichrist, Kapitel 2)
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#51

RE: Kampfgeist sagt hallo

in philosophischer Satanismus 17.02.2013 23:11
von Daelach | 1.214 Beiträge

Zitat von Demogorgon
Da bin ich anderer Meinung. Denn der Mensch kann sich ja die Umwelt nur in einem bestimmten, begrenzten Maße anpassen.



Vergleich mal die Lebenswirklichkeit in der Steinzeit mit der heutigen, jedenfalls hierzulande. Die Naturgesetze haben sich ja seitdem wohl nicht geändert, oder? (;

Zitat
Ich erinnere mich da noch an einige Diskussionen, in denen Du Dich einfach so herausgewunden hast, wenn es mit den Fakten wirklich gar nichts mehr wurde.



Was Wirtschaft anbelangt, denken wir auch weiterhin ziemlich konträr. Wir werden sehen, was kommt - ich sehe jedenfalls für immer mehr Menschen immer weniger Wohlstand hierzulande, und für immer weniger immer mehr. Das liegt eben im Wesen des ungezügelten Kapitalismus und war vor Einführung der sozialen Marktwirtschaft auch schon so, im Manchester-Kapitalismus. Im Unterschied zu damals sehe ich aber noch etliche weitere Faktoren, die mich zu dem Schluß kommen lassen, daß das industrielle Zeitalter jedenfalls in der westlichen Welt einem Ende entgegenstrebt. Allerdings keinem angenehmen. Gut möglich, daß unsere Hochkultur dabei ist, sich in die Reihe der versunkenen Kulturen einzureihen.

Zitat
Ja, und das stützt sehr die von uns bereits breit ausgewalzte Tatsache, daß Kooperation und Konfrontation sich nicht ausschleißen, sondern wechselseitig ergänzen.



Jepp.


~ a star is nothingness disguised as light ~

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#52

RE: Kampfgeist sagt hallo

in philosophischer Satanismus 18.02.2013 02:15
von Demogorgon | 226 Beiträge

Zitat von Daelach im Beitrag #51

Zitat von Demogorgon
Da bin ich anderer Meinung. Denn der Mensch kann sich ja die Umwelt nur in einem bestimmten, begrenzten Maße anpassen.


Vergleich mal die Lebenswirklichkeit in der Steinzeit mit der heutigen, jedenfalls hierzulande. Die Naturgesetze haben sich ja seitdem wohl nicht geändert, oder? (;



Und wo ist jetzt das Argument?

Zitat von Daelach im Beitrag #51
Was Wirtschaft anbelangt, denken wir auch weiterhin ziemlich konträr. Wir werden sehen, was kommt - ich sehe jedenfalls für immer mehr Menschen immer weniger Wohlstand hierzulande, und für immer weniger immer mehr.


Ja, das siehst Du so, wie die Christen Jesus-Erscheinungen und andere Spinner grüne Einhörner sehen: Im Wahn. Soliden statistischen Befunden hält das jedenfalls nicht stand.

Ich habe auch keine Lust, ökonomische Fragen weiter mit Dir zu diskutieren. Du hast von Ökonomie nämlich soviel Ahnung wie eine Kuh vom Bergsteigen und kommst Dir aber zugleich unheimlich wissend vor. Wenn Du wider Erwarten mal Lust haben solltest, dazuzulernen, kannst Du ja Deinen „Realitätstunnel“ wechseln und die Threads reaktivieren, in denen Du Dich feige aus der Verantwortung gezogen hast, als ich Belege für Deine an den Haaren herbeigezogenen Behauptungen forderte.

Zitat von Daelach im Beitrag #51
Im Unterschied zu damals sehe ich aber noch etliche weitere Faktoren, die mich zu dem Schluß kommen lassen, daß das industrielle Zeitalter jedenfalls in der westlichen Welt einem Ende entgegenstrebt. Allerdings keinem angenehmen. Gut möglich, daß unsere Hochkultur dabei ist, sich in die Reihe der versunkenen Kulturen einzureihen.


Das ist sogar mit Sicherheit so. Die Verantwortung tragen unter anderem solche Ökonomie-Experten, wie auch Du einer bist.


"Die Schwachen und Mißratenen sollen zugrunde gehn: erster Satz unsrer Menschenliebe. Und man soll ihnen noch dazu helfen.

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#53

RE: Kampfgeist sagt hallo

in philosophischer Satanismus 18.02.2013 18:52
von Daelach | 1.214 Beiträge

Zitat von Demogorgon
Und wo ist jetzt das Argument?



Daß die Argumentation mit den Naturgesetzen, deretwegen wir die Umwelt nur ein kleines bißchen ändern können, offensichtlich Quatsch ist, sofern man nicht zugleich behauptet, seit der Steinzeit hätten sich die Naturgesetze grundlegend geändert.

Zitat
Soliden statistischen Befunden hält das jedenfalls nicht stand.



Doch, selbstverständlich tut es das. Nämlich dann, wenn man nicht den Durchschnitt nimmt, der vollkommen irrelevant ist, sondern sich mal den Median anschaut. Der Unterschied ist Dir ja bekannt?

Zitat
Das ist sogar mit Sicherheit so. Die Verantwortung tragen unter anderem solche Ökonomie-Experten, wie auch Du einer bist.



Siehste.. und egnau solche vollkommen unqualifizierten hurra-libertären, "satanischen", pubertären Allmachtsphantasien, wie sie aus Deinen Beiträgen geradezu triefen, sind auch einer der Gründe, wieso ich keinen Bock habe, derlei Unfug eingehend zu diskutieren. In der Hinsicht hatte SK sogar mal recht, der genauso genervt von billigen, narzißmusverseuchten Sozialdarwinismen war, die einfach nirgendwohin führen. Außer zum anekdotischen "dann sollen sie doch Kuchen essen", mit dem gar nicht anekdotischen Ende.


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#54

RE: Kampfgeist sagt hallo

in philosophischer Satanismus 18.02.2013 19:30
von Demogorgon | 226 Beiträge

Zitat von Daelach im Beitrag #53

Zitat von Demogorgon
Und wo ist jetzt das Argument?


Daß die Argumentation mit den Naturgesetzen, deretwegen wir die Umwelt nur ein kleines bißchen ändern können, offensichtlich Quatsch ist, sofern man nicht zugleich behauptet, seit der Steinzeit hätten sich die Naturgesetze grundlegend geändert.



Ich sehe hier immer noch kein relevantes Argument. Die Umwelt hat sich ja auch kaum geändert. Unsere Lebensumstände haben sich geändert, weil wir zunehmend die Natur überwinden können, aber sie selbst bleibt doch gleich. Wilde Tiere, Erdbeben oder Sturmfluten gibt es heute genauso wie damals, wir können uns nur ein wenig besser dagegen schützen.

Zitat von Daelach im Beitrag #53
Doch, selbstverständlich tut es das. Nämlich dann, wenn man nicht den Durchschnitt nimmt, der vollkommen irrelevant ist, sondern sich mal den Median anschaut. Der Unterschied ist Dir ja bekannt?


Ja, natürlich. Aber das ist auch nur eines Deiner Ausweichmanöver, denn auch im Median zeigt sich keine so gravierende Änderung. Aber Du kannst mich ja gerne mit soliden Quellen vom Gegenteil überzeugen. Allerdings habe ich da gewisse Zweifel, ob wirklich etwas von Dir kommt…

Zitat von Daelach im Beitrag #53
Siehste.. und egnau solche vollkommen unqualifizierten hurra-libertären, "satanischen", pubertären Allmachtsphantasien, wie sie aus Deinen Beiträgen geradezu triefen, sind auch einer der Gründe, wieso ich keinen Bock habe, derlei Unfug eingehend zu diskutieren.


Siehst Du, genau darauf wollte ich heraus. Bleiben wir doch bei den Fakten: Du hast in verschiedenen Threads immer wieder unbelegte Behauptungen in den Raum gestellt und auf meine Nachfragen hin konsequent gemauert. Als ich aber nicht aufgegeben habe, nachzuhaken, hast Du Dich unter Verweis auf verschiedene Realitätstunnel aus der Affäre gezogen. (Gibt es eine blödere Ausrede?) Und weil ich jetzt immer noch nicht aufhöre, Dich an Deine Ausflüchte zu erinnern, gehst Du direkt zur Beleidigung über. Das ist doch so was von vorhersehbar. Mal ehrlich, fällt Dir nicht selber auf, wie blöde das ist?


"Die Schwachen und Mißratenen sollen zugrunde gehn: erster Satz unsrer Menschenliebe. Und man soll ihnen noch dazu helfen.

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(Friedrich Nietzsche, Der Antichrist, Kapitel 2)
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#55

RE: Kampfgeist sagt hallo

in philosophischer Satanismus 20.02.2013 09:37
von Kampfgeist | 92 Beiträge

Hallo zusammen,

also, ich fand Daelachs Posting vom 11.02. schon sehr treffend, und zwar auch, was die Sache mit der "Natürlichkeit" betrifft. Ich glaube, hier schreibt Ihr, Demogorgon und Daelach, aneinander vorbei. Demogorgon denkt bei "natürlich" an Naturgesetze, denen der Mensch immer unterworfen ist, also z. B. die Newtonschen Fallgesetze. Daelach denkt bei "natürlich" wohl eher an ideologische Äußerungen wie "xy gehört abgeschafft, weil es nicht natürlich ist", Hier kann mit "nicht natürlich" ja nicht gemeint sein "den Naturgesetzen widersprechend", denn dann gäbe es ja garnichts "nicht Natürliches", das man abschaffen oder nicht abschaffen könnte. In solchen Äußerungen, wenn sie sich auf Evolution berufen, kommt die Vorstellung zum Ausdruck, die Evolution habe ein "natürliches Ziel", und wir Menschen seien diesem irgendwie verpflichtet, Das ist aber völlig undarwinistisch. Wie ich schon schrieb, ist das Auftreten von Mutationen, Abweichungen von der Norm, "Mißgeburten" wenn man so will, gerade wesentlich für die Evolution. Solche Äußerungen kommen auch meist nicht von Darwinisten, sondern von christlich-konservativen, die zum Beispiel Homosexualität oder, was ich mal erlebt habe, Frauen im Kampfsport, als verwerflich, weil "unnatürlich" charakterisieren. Was sie damit eigentlich meinen, ist natürlich (!) "entspricht nicht dem Willen Gottes", weil das aber heute kein Argument mehr ist, das alle überzeugt, sagen sie stattdessen "unnatürlich".

Über Daelachs ökonomische Vorstellungen, da hat Demogorgon vollkommen recht, kann man allerdings tatsächlich nur mit dem Kopf schütteln.

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#56

RE: Kampfgeist sagt hallo

in philosophischer Satanismus 23.02.2013 11:06
von Daelach | 1.214 Beiträge

Und abgesehen davon sind Häuser, Zentralheizung, Zahnärzte und Internet auch nicht "natürlich", und die meisten von uns hier verzichten dennoch nicht darauf.

Typen wie Stephen Hawking wären in früheren Jahrhunderten einfach draufgegangen. Ich verstehe seine Theorien nicht, die sind mir einfach zu hoch. Aber ich finde es kraß und denke, daß es gut ist, daß er sowas machen kann, einfach weil es total abgefahren ist. Und vielleicht kommt dabei ja irgendwann mal was raus. Man bedenke, daß die Zahlentheorie mit Primzahlen und Primzahlkörpern in der Mathematik vor etwa 100 Jahren auch nur Spielerei war - heute beruhen Anwendungen wie PGP-Verschlüsselung genau darauf. Das konnte man damals aber nicht ahnen. Bei genau sowas, wo man keine Ahnung hat, wozu es gut sein könnte, kommen mitunter die erstaunlichsten Dinge heraus.

Und am Rande, zu schrumpfenden Reallöhnen.. einfach mal Google bemühen.

http://www.uni-goettingen.de/de/308116.html

(Beruft sich auf die FAZ/Sonntag, und die FAZ ist nun kein linkes Revolverblatt, und das DIW auch nicht).


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