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Sehr geehrter RAFA,
Satan und the Devil sind Forschungsthemen im Rahmen meiner Studien. Ich erkenne bei der Durchsicht dessen, was als "Satanismus" definiert wird, Diskrepanzen zu dem, was ich bisher herausgearbeitet habe. Ich formuliere meine Hypothesen als Fragen:
Was wäre, wenn Satan und the Devil gar nicht identisch sind?
Wer sind die, die mit der (oft als "magisch" beschworenen) Zahl 7 bezeichnet werden?
Falls es mehr als eine teuflische Figur gibt, so wären die 7 meiner Forschungslage zufolge:
1. Satan
2. The Devil
3. Diavolo
4. Luzifer
5. Drago
6. Der Beelzebub
7. Damon.
The Devil kann viele männliche Erscheinungsformen annehmen, jedoch ist er ein Ästhet und möglicherweise WEIBLICH. Es macht keinen Sinn zu sagen "Wir als Satanisten erkennen die Gleichheit von Mann und Frau an" und gleichzeitig in Erwägung zu ziehen, die "7" seien ausschließlich männlich und dann auch noch häßlich obendrein. Pardon, verstehen Sie mich bitte nicht falsch, ich bin definitiv KEINE Feministin, damit habe ich nun überhaupt nichts zu tun.
Einerseits könnte es also mehr als eine Figur geben, die man als "devilish" oder "satanisch" einordnet, andererseits jedoch besteht auch die Möglichkeit, dass es eine Reihe von Namen und Bezeichnungen gibt, die möglicherweise unter einer einzigen Figur zu subsumieren sind.
The Devil: könnte er / sie identisch sein mit:
Seth
Dracula
Shiva
ShanYu / Shin Ya (in asiatischen und islamischen Religionen die Schwester des Satan)
und eventuell weitere mehr? (Dracula hier nicht in der Version von "Bram Stoker").
Und Satan selbst? Was wäre, wenn Satan selbst identisch sei mit Gott?
Nächste Frage:
Was wäre, wenn es sich bim Begriff "Gott", aber jetzt im Englischen, also "GOD" um ein Acronym handelt?
Falls etwas an meiner Hypothese oder Frage dran sein sollte, so wäre es müßig, über potentielle sogenannte "Exorzismen", durchgeführt an Satan, von Seiten religiöser "Experten" nachzudenken. Was wäre, wenn Satan ganz genau weiß, was er tut. Dann sind jegliche versuchte Exorzismen an Satan nicht nur obsolet, sondern stellen möglicherweise grausame Akte der Verletzung dar.
Noch ein Punkt. Aus diachron-kontrastiver Sprachwissenschaft heraus betrachtet, können wir die Stammsilbe des Wortes "Devil" in Verbindung bringen mit Lateinisch "vir" = "Mann", "Mensch". Das hat etwas mit Phonetik zu tun und Gesetzen des Sprachwandels. "L" und "r" sind austauschbar, da sie im Indoeuropäischen als syllabische Liquide fungierten. Das Präfix "De" heißt einfach nur so etwas wie "von" oder "abstammend von". Demnach heißt "Devil" nichts anderes als "menschlich".
Überlegungen zur "Hölle"
Ich weiß nicht, wie Satan oder Luzifer ihre Hölle gestalten, jedoch ergibt sich für mich aufbauend auf den Grundprinzipien des "Devil" und lokaler Studien, die ich unternommen habe, folgendes Bild der "devilishen" Hölle.
Zunächst die Grundprinzipien der Wirkungsweise des "Devil":
1. Konsistency Regulation
2. Quality Management
3. Controlling
4. Educational Governance.
Die "Hölle" des Devils:
Kann eine verlassene Bahnhofsstation sein. Es gibt viel Zeit für das einzelne Subjekt, dort alles genau zu betrachten. Es macht einen Unterschied, ob man flüchtig auf eine architektorale, demnach geometrische, Struktur blickt oder vielleicht 3 Stunden lang.
Ist das etwas, was Satanisten erinnern, wenn sie z.B. in Absicht der spirituellen Horizonterweiterung meditieren? Gibt es als ein "satanistisches Forschungsthema" zum Beispiel die verlassene Bahnhofsstation als "Hölle"? Ich weiß, dass das Paradigma der "Wiedergeburt" mittlerweile nicht nur in der Religion des Buddhismus existiert. Was ist mit vorbeifanrenden, leeren Zügen??
Und wie halten es die Satanisten mit den ambessedorialen Beziehungen zu kirchlichen Institutionen? Ich meinerseits wollte heute eigentlich zur Benidiktinerabtei "Neuburg" bei Heidelberg fahren. Doch leider sind die Straßen wegen Glätte und Kälte heute zu unsicher. Vielleicht schaffe ich es am Silverstertag, da bieten die Benediktiner eine Messe am Nachmittag an. Dort befindet sich im rückwärtigen Teil der Kirche eine verschlossene, ja versiegelte Tür, die meinen Berechnungen zufolge zu einer Treppe nach unten führt. Was genau verbirgt sich dort?
Die Benediktiner sagen übrgigens, also, wenn sie die alten Traditionen beachten, in der Eucharistiefeier beim Empfangen der Hostie nicht "Pax in Aeternitas" sondern "Lux in Aeternitas". Damit signalisieren die Benediktiner, dass sie grundsätzlich kriegsbereit sind.
Noch was interessantes. Wenn Sie davon ausgehen, dass Satan, Luzifer und all die anderen, existieren, dass sie leben, und mit dem Paradigma der Widergeburt verbunden, dass die "7" im Laufe der Jahrhunderte, immer gelebt haben, so wirft sich doch die Frage auf, ob sie dann nicht immer wieder auch KIRCHLICHE Ämter bekleidet haben. Meine Hypothese in Zusammenhang mit den Benediktinern ist, dass Benedict von Nursia, ein Bischof, ein Vatikanischer "Roi", der Begründer des Benediktinerordens, identisch ist mit LUZIFER.
Die Frage wäre zu klären, wie es sich mit den Franziskanerinnen verhält. Sagen diese in der Eucharistiefeier etwa traditionellerweise auch "Lux in Aeternitas" und lassen damit den "Frieden" ("Pax") außen vor??
Entscheidend ist hier zu klären, ob die Benediktiner bzw. Franziskanerinnen diese Formel bis heute aufrecht halten konnten.
Bedenken Sie auch: Der Pabst ist ein Repräsentionsamt. Die Führung der römisch-katholischen Kirche ist traditionellerweise PLURALISTISCH.
Das sind bisher meine Forschungsfragen. Über eine Antwort von Ihnen würde ich mich freuen. Bitte dann direkt an meine e-mail Adresse: Meike.Dietrich@hamburg.de
Mit freundlichen Grüßen verbleibe ich
Meike Dietrich (Benutzername Lotman)
Dracula ist nur eine Romanfigur wie Darth Vader. Naja gut, das hat er mit Jesus Christus gemeinsam.
Wie "nicht als Version von Bram Stoker"? Er hat sich Dracula ausgedacht, welche Version sollte es sonst sein?
Was meinst du mit "the Devil" und "teuflische Figur"? Ein Archetyp des Bösen? Warum sollte das Böse Ästhet und so weiter sein?
Shiva ist übrigens (jedenfalls meistens) nicht wirklich böse sondern auch gut, Shiva ist Shiva.
Lieber "Thüringer Rostbrätel,
danke für die Antwort.
Ich persönlich teile nicht die Auffassung, Satan, Luzifer und the Devil seien grundsätzlich Personifizierungen des Bösen. Jeder Mensch hat gute sowie böse Seiten in sich. Nimm unsere Ratio. 20 Prozent davon sind unser "killer instinct", ein wichtiger Überlebensmechanismus, ein Verteidigungsmechanismus. Er ist 24 std., 7 Tage die Woche da. Natürlich aber arbeiten diese 20 Prozent der menschlichen Ration immer zusammen mit den restlichen 80 Prozent.
Natürlich ist der Teufel ein Ästhet. Nimm doch die Darstellungen von ihm als eloquentem Gentleman, elegant gekleidet. In Literatur wie Film oder Theater / Oper findet sich da so einiges. Ich finde diese Darstellung viel reizvoller als alles andere, das man wohl eher als metaphorisch betrachten kann. Subjekte, die vermeintlich Begegnungen mit dem Devil hatten, sahen ihn vielleicht als diesen eleganten Gentleman, der sich gebildet ausdrückt, haben dann aber hinterher ihre Erlebnisse mit ihm (ihr?) so verarbeitet, dass sie diese hässlichen Bilder von ihm produziert haben. So zumindest erkläre ich mir Darstellungen sowohl von Satan, Luzifer aber auch "The Devil".
Ja, was diesen "Jesus Christus" anbelangt. Was wäre, wenn er der eigentliche Antagonist ist??
Mit freundlichen Grüßen
Meike Dietrich (Lotman)
Hallo Lotman, ich bin zwar nicht Rafa, aber gebe trotzdem mal meinen Senf dazu:
Der Teufel ist ganz gewiss nicht mit dem biblischen Satan identisch, sondern eine (Gegen-)Gottheit, die erst die katholische Kirche erschaffen hat, In der Bibel kommt der Teufel nicht vor und in diversen anderen Richtungen des Christentums auch nicht, ebensowenig wie die Hölle. Die Höllenidee dürfte hauptsächlich aus der zoroastrischen Religion übernommen sein und der Teufel ist ein seltsames Zerrbild, das aus allen möglichen Göttern anderer Religionen zusammengewurstet wurde. (Dracula steckt aber sicher nicht mit drin, auch nicht der historische; als der lebte, war das Teufelsbild schon ziemlich fertig entwickelt.)
Internet ist scheiße, da geh ich nicht rein.
(Avatar von Maitre_Joker)
Zitat von Gast im Beitrag #3
Natürlich ist der Teufel ein Ästhet. Nimm doch die Darstellungen von ihm als eloquentem Gentleman, elegant gekleidet. In Literatur wie Film oder Theater / Oper findet sich da so einiges.
Das kam erst seit der Aufklärung in Mode, dieser sexy Teufel ist (abgesehen von den Buhlteufeln der Hexenverfolgungen) eine kulturelle Entwicklung jüngerer Geschichte, womit man dem Teufel durch eine Vermenschlichung das Numinose genommen und ihn stärker profanisiert hat, als durch die mittelalterlichen Darstellungen von dem Teufel als Dummkopf und Trottel, denn die kamen ja immerhin von seinen Feinden, die in ihrem Wahn und ihrer Furcht ja praktisch von ihm sprichwörtlich besessen waren.
Das Faszinierende ist ja gerade in die Tiefe des dunklen Abgrundes hinein zu blicken oder sich uralte Kultstätten anzusehen, an denen früher teufelsähnliche Wesen verehrt wurden, diese Form von gefühlter Heiligkeit wird ja zunichte gemacht, wenn man den Teufel so Twillight/Buffy mäßig als gern gesehenen Partygast und Entertainer in die Gesellschaft integriert, dem Konzept nach ist der Teufel aber nicht einer der Unseren und nicht menschlich.
Zitat
Ich finde diese Darstellung viel reizvoller als alles andere, das man wohl eher als metaphorisch betrachten kann.
Das ist dann aber eher ein Anima / Animus Ding.
Zitat
Ja, was diesen "Jesus Christus" anbelangt. Was wäre, wenn er der eigentliche Antagonist ist??
Jesus war maximal einer von mehreren Predigern einer jüdischen Sekte, politischen Bewegung oder etwas Ähnlichem (es gab damals Erfolgreichere), der das Glück hatte, nach seinem Tod als Märtyrer und Prophet immer weiter verklärt worden zu sein, was er sicher nicht beabsichtigt hatte. Ich halte ihn eher für einen Nationalisten und für einen Separatisten, denn wegen seiner religiösen Ansichten fiel er den Römern ja nicht unangenehm auf, erst als er sich politisch betätigte, bekam er Probleme. Wäre er heute Deutscher, wäre er mit seinem politischen Abkapseln von der Außenwelt, seinem ideologischen Dogmatismus und seinem radikalen Nationalismus am wahrscheinlichsten NPD Mitglied oder Reichsbürger.
Er würde sich glaube ich verwundert die Augen reiben, wenn er wüsste was man heute aus ihm gemacht hat, wie man seinen Tod (wenn die Kreuzigung denn überhaupt stattgefunden hat) interpretiert, dass man ihn als Gottes Sohn oder im Islam als Propheten sieht oder das ihn einige Narren unserer Tage posthum zum Buddhisten machen wollen. Ich glaube auch nicht, dass er von den Christen und Moslems und deren Entstehung besonders viel halten würde, heute würde er wahrscheinlich eher ebenso gegen die Palästinenser und gegen die Araber wie gegen den Westen sein und irgendwo als Siedler in der Westbank leben.
> Was wäre, wenn Satan und the Devil gar nicht identisch sind?
Aha: eine Grundsatzerklärung ganz von vorn ist nötig.
1. Der Satanismus basiert nicht auf dem judeochristlichen Weltbild.
2. Gut und böse ist ein judeochristlicher Dualismus, der im Satanismus nicht von Bedeutung ist.
3. verschiedene figürliche Vorstellungen, z.B. die eines "Devil" sind ... naja, einfach dumm.
4. Namen und Vorstellungen, die im judeochristlichen Kontext gebräuchlich sind, haben ihren Ursprung meist ganz woanders.
Im Einzelnen:
SATAN ist ein hebräisches Wort und bedeutet "Feind, Gegner". Es wird auch für Kriegsfeinde benutzt oder für alles, was sich einem in den Weg stellt und einen hindert, z.B.: "Der Engel stellte sich dem Bileam als Satan in den Weg."
Wenn nicht von EINem Satan, sondern von DEM Satan die Rede ist, ist damit etwas speziell gegen Gott Jhwh Feindliches gemeint. Was alles gegen Gott Jhwh feindschaftlich ist, ist eine ganze Menge, insbesondere verschiedene Tendenzen aus dem eigenen Inneren, z.B.
- ganz allgemein gegen die Beschäftigung mit überhaupt etwas Spirituellem/Religiösen stehen: Triebe, Lüste, Weltlichkeit
- und speziell gegen Gott Jhwh stehen auch noch: andere Götter, Falschglaube, Aberglaube, Magie etc.
Das alles in einen großen Topf geworfen ergibt "das Feindliche gegen Gott Jhwh", auf Hebräisch "DER Satan". Judeochristen verstehen unter diesem "Satan" durchaus etwas Personifiziertes, Gottartiges, also eine Figur.
Im Satanismus ist eine solche Figur aber nicht zwingend. Viele Satanisten verstehen Satan (nur) als eine Tendenz, etwas Unpersönliches, Geistiges, eine Strömung, eine Kraft. (merken! -> eine Tendenz, Kraft, Strömung)
DEVIL ist ein englisches Wort und hat seinen Ursprung im indoarischen Wort "Daeva". Ein Daeva ist einfach ein Geist.
Genauso das Wort "Dämon". Es stammt von "daimones" und bedeutet auch nichts weiters als Geist, geistiges Wesen, Herold von Göttern, Götterboten, Bringer göttlicher Gaben.
Diese Geistfiguren sind erst einmal völlig neutral gedacht und haben nichts mit gut oder böse zu tun, bzw. es gab gute und böse Daimones bzw. Daevas, zornige, rasende, liebliche, weise, kluge, tierische, alles mögliche.
Der Monotheisierung des Christentums fiel das alles zum Opfer. Da es nur 1 Gott geben durfte, wurde dieser zu "gut" erklärt - und alles andere zu "böse", wider den "lieben Gott". Also fielen die Daeva, die Daimones, die fremden Götter, die inneren Triebe, die hindernden Tendenzen in der Natur und alles, was nicht ins Schema "guter Gott" passte, dem "Bösen" zum Opfer, d.h. das wurde alles verteufelt.
Damit haben wir deine Namen auch schon großteils erklärt:
1. Satan - s.o.
2. The Devil - s.o.
3. Diavolo - die italienische bzw. lateinische Form von Devil bzw. Daeva
4. Luzifer - ...
5. Drago - heißt "Drache" und ist im Volksglauben ein gefährliches, destruktives Wesen, das im Christentum als "böse" verteufelt wird und dem Reich des Satans zugeordnet wird
6. Der Beelzebub - ...
7. Damon. - s.o., Daimones
Es bleibt: 4. Luzifer.
Lucifer heißt nichts anderes als "Lichtbringer". Als solchen bezeichnete man den Morgenstern. Das ist die Venus. Die Venus, der Morgenstern, geht auf und ihr folgt dann kurz nachher das große Licht, die Sonne. Zudem beschreibt die Venus das Morgenland, den Osten.
Es gibt in der Bibel eine einzige Stelle, in der wird der Tod des Königs von Babylon beschrieben, der darin "der Sohn des Morgens" genannt wird, weil er halt aus dem Osten kam, nä. Es wird darüber lamentiert, wie toll der Glanz des Königs zu Lebzeiten war, der Reichtum und seine Macht, und er wird als Licht des Morgens dargestellt. Es wird von ihm gejammert: "Oh du schöner Morgenstern, wie tief bist du gefallen!" Aus diesem allereinzigsten Bibelsatz dichteten sich Theologen zusammen, dass dies auch ein Parallele zu (dem personifizierten, als Engel gedachten) Satan darstellt, der gegen Gott rebellierte und aus dem Himmel fiel. Der schöne, lichte Morgenstern, der aus dem Himmel gefallen ist. Allein aus diesem einen Satz ergibt sich die Bezeichnung "Lucifer", was aus dem Lateinischen entlehnt ist und wie gesagt einfach nur Licht oder Lichtbringer bedeutet. Kirchenleute meinten also, der Satan hieße Lucifer bzw. ein Engel namens Lucifer wäre zum Satan geworden. o.ä.
Rundum ist das alles Bullshit.
Es bleibt: 6. Beelzebub
Beel ist eine Form von Baal und dieses war einfach die Bezeichnung für "Gottheit" (Herr). Man musste schon immer präzisieren, was für einen bestimmten Gott man meinte und aus diesem Grund gibt es viele Baals bzw. Beels, z.B. den Baal Addir, den Baal Hadad, Baal Quarnaim oder eben den Baal Sebub, der Stadtgott von Ekron. Man opferte ihm Blut und überschüttete seine Statue damit, weswegen Tausende von Fliegen um diese Götterfigur schwirrten. So heißt "Baal Sebub" einfach "Herr der Fliegen. Im judeochristlichen Sprachgebrauch wurde aus dem Baal Sebul bzw. Baal Sebub dann der Beelzebub. Also das ist eigentlich einfach nur ein phönizischer Gott, den man halt im Judeochristentum als Teufel gesehen hat: Jhwh wars NICHT, also konnte das ja nur ein Teufel sein.
All diese Figuren waren natürlich MÄNNLICH, weil sie aus patriarchalischen Gesellschaften stammen. Da dachte man gar nicht an Frauen.
Wenn man von diesen mehr oder minder bildlich und figürlich gedachten Gottheiten mal absieht und das Ganze aus der spirituellen Perspektive betrachtet, spielen solche Sachen wie männlich oder weiblich natürlich erst mal gar keine Rolle. Wir haben uns ja oben "Tendenz, Kraft, Strömung" gemerkt. Eine Tendenz ist erst mal weder weiblich noch männlich, sondern hat mit Geschlecht erst mal nur einfach gar nix zu tun.
Gut. Dann merk ICH mir jetzt die Stelle "The Devil kann viele..." und gehe ins Bett, weil es ist halbfünf und sonst kriecht der Morgenstern aus dem Osten und bringt mir die Sonne und dann kann ich nicht mehr einschlafen. Ich mach dann vielleicht morgen oder übermorgen an der Stelle weiter. CU
www.RAFA.at - guckstu auch in meinen Blog: www.RAFAmania.de
Ich möchte hinzufügen, dass fast der ganze Tora Kram im Kern von den Akkadiern geklaut und (wie Rafa es auch erwähnte) dann in die monotheistische Jahwe Form dreist umgeschrieben und verfälscht wurde.
Garten Eden mit Schlange = akkadisch
Lebensbaum = akkadisch
Engel mit Flügeln = persisch
Böse Engel / böse Dämonen u.s.w. = persisch + indisch
Das psychologisierte göttliche Böse (Gedanken, Triebe u.s.w.) = persisch
Monotheismus = persisch + ägyptisch
Lillith = babylonisch
Dualismus = persisch + ägyptisch
Das personifizierte Böse als übernatürliche Wesensform = assyrisch
Jhwh = midianitisch
Das ist so als würde heute so ein UFO Sektenanführer mit Nietzsche, Kant und Heidegger die heilige Schrift seiner bescheuerten UFO Sekte unterfüttern und all diese hochwertigen und tiefsinnigen Gedanken als seine eigene Kreation b.z.w. die seiner Außerirdischen ausgeben.
Carl Gustav Jung, Max Planck und Ernst von Glasersfeld werden z.B. auch für allerhand New Age Hippie Esotherik-Unfug und Sektenspinnerei von Astrologie über Magiequatsch bis hin zum Geistermedium missbraucht und bis zur Unkenntlichkeit verdreht, um Unsinn mit geklauten sinnhaften Gedanken auszustatten. Der Bezug und Kontext wird dabei bewusst (zum Zweck der Täuschung) entfernt und auf die jeweilige favorisierte Wunschvorstellung (Magie, Geister, Astrologie...) umgeschrieben und verfälscht.
Deshalb ist es auch völlig unsinnig in den judeochristlichen Religionen einen tieferen Sinn zu suchen, wie es die neognostische Philosophie versuchte, eben so gut könnte man diesen in Star Wars oder Herr der Ringe suchen.
Eine kleine Korrektur noch: "devil"/"Teufel" bzw. "diabolos" haben sprachgeschichtlich nichts mit indisch "deva" zu tun.
"diabolos" ist altgriechisch für "Verleumder" (wörtl. "Durchwerfer") und wurde auch in die germanischen Sprachen entlehnt, sodass unsere Wörter "devil" bzw. "Teufel" daraus entstanden sind.
"deva" hingegen ist mit den Wörtern "theos" und "deus" und den Götternamen Jupiter (~Deus-Pater), Zeus und Tyr etymologisch verwandt, sowie mit dem avestischen (=zoroastrischen) Wort "daeva", was einen bösen Geist bezeichnet.
Ändert aber nichts an der Gesamtaussage.
Ansonsten müsste alles stimmen, Rafa. Wie immer großartige Zusammenfassung.
> Eine kleine Korrektur noch: "devil"/"Teufel" bzw. "diabolos" haben sprachgeschichtlich nichts mit indisch "deva" zu tun.
Bist du dir sicher?
Ich bin der Meinung, Daeva bzw. Deva ist ein indoarisches Wort und hat sowohl im indisch-asiatischen Raum seine Fortführungen als auch gerade im keltisch-englischen Raum.
Diabolos dagegen ist griechisch.
Deva und Diabolos haben IMO nichts Sprachliches miteinander zu tun. Hab ich auch nicht gesagt, oben.
Also, dann such ich nun wieder die Stelle "The Devil kann viele ..." und lamentiere weiter wie folgt:
> The Devil kann viele männliche Erscheinungsformen annehmen, jedoch ist er ein Ästhet und möglicherweise WEIBLICH
Ich habs glaub ich schon erklärt, dass es sich bei Satan um Strömungen (individuelle oder kollektive, soziale, natürliche, philosophische, etc.), gewisse anti-Jhwh'sche Geistesrichtungen und intrapsychische Tendenzen handelt, ja sogar um intrareligiöse bzw. "intragöttliche" Konflikte und Komplexe der Gottheit Jhwh.
Dass man das an einem Geschlecht festmachen möchte, ist weitgehend sinnfrei, finde ich. Eine geistige Tendenz hat eigentlich kein Geschlecht, wenn man nicht eben vielleicht Mütterlichkeit dazu zählt, die eher weiblich ist, oder Kampfeslust, die eher jung-männlich ist ... Insofern kann man auch nicht sagen, dass Satan ein Geschlecht hätte.
Bekannt ist ja des Eliphas Levi zweigeschlechtliche Baphomet-Figur, die gleichsam einen Ständer und Möpse hat.
> Wir als Satanisten erkennen die Gleichheit von Mann und Frau an
Moment! Wir erkennen die Gleichberechtigung an, aber nicht eine "Gleichheit", weil Mann und Frau sind nun mal nicht gleich und sie denken auch nicht gleich. Es gibt typische, geschlechtsspezifische Eigenschaften und Denkweisen, auch wenn sie beim ein oder anderen Exemplar des jeweiligen Geschlechts weniger ausgeprägt oder vielleicht gar nicht vorhanden sind; das spielt aber für die Tendenz keine Rolle: Wir haben im Allgemeinen bei Frauen eher ausgeprägte Beschützer- und Bemutterungstriebe und bei Männern eher Platzhirsch- und lautes Dominanzverhalten.
Ich persönlich halte es für unsatanisch, wenn eine Satanistin meint, sie müsse einen Mann kopieren und Dominanzverhalten an den Tag legen, obwohl ihre Natur eher nach Häuslichkeit und Babys strebt. Da ist es Aufgabe dieser Satanistin, für sich selbst herauszufinden, ob das nun wirklich ihre persönliche Natur IST (vielleicht gehört sie ja zu den Ausnahmen?), oder ob sich ihre Tendenz an einem Gesellschaftsideal orientiert bzw. anti-orientiert, will heißen: gezielt GEGEN das Gesellschaftsideal. Es schenkt sich nichts: Beides ist definitiv dann nicht IHR Wesen, sondern nur ein Reaktions-Wesen auf irgendwelche äußere Geschichten und im Sinn des Satanismus "falsch".
Es wird im Satanismus freilich "geduldet", mal eine Weile einen unsatanischen Pfad zu gehen und z.B. als Frau "den Macker" zu markieren, weil man/frau es erst selbst erfahren muss, wer man eigentlich ist und sich dazu auch ausprobieren muss. "Ausprobieren" heißt: falsche Wege gehen bis man den richtigen Weg findet. Es ist völlig ok, das Falsche zu tun, wenn auch nicht "richtig".
> ...die "7" seien ausschließlich männlich und dann auch noch häßlich obendrein.
Die meisten Götter bzw. Dämonen werden männlich gedacht. Das liegt einfach daran, dass Philosophien und Religionen von Männern in ihrem lauten Dominanzverhalten aufgestellt wurden und diese Männer mit ihren Gedanken einfach nicht über ihre Schwanzlänge hinaus kamen. Die primitive Egozentrik dieser Steinzeitkumpels bescherte uns also eine Reihe göttlicher und dämonischer Gestalten, die allesamt männlich dargestellt sind.
Das ist natürlich Unsinn, denn normalerweise haben die Inhalte dieser archetypischen Darstellungen (also geistige Tendenzen, Triebe, Strömungen, etc.) keinerlei Geschlecht.
Hm.
Wer stört sich nun an diesem männlich gezeichneten Geschlecht der Dämonen? Naja, vielleicht ein paar Tussis unter den SatanistInnen...?
Also ICH nicht.
Von mir aus dürfen die Teufel gerne männlich sein.
'S wär ja nix, wenn man dem lauten, brusttrommelnden Jhwh irgendwelche weisen, klugen, stillen und hinterlistigen Dämoninnen gegenüber stellte, die ihn mit niederer Schwarzmagie gegen die Wand laufen lassen? Das würde wieder ein erheblicher Teil der menschlichen Männerwelt überhaupt nicht kapieren! (Menschliche) Männer brauchen Waffengeklirr, wenn man sie beeindrucken will, also: dann bitte auch männliche Dämonen an die Front, Kriegsgeschrei anstimmen und Feuer frei auf Gott Jhwh!
> Seth
Dracula
Shiva
auch das sind alles archetypische Gestalten, die für bestimmte Tendenzen stehen und Inhalte personifizieren, die man dem Satanismus zuordnen kann.
"Identisch" sind sie dabei nicht, das hieße nämlich: ist gleich.
Seth ist nicht gleich Dracula.
Die Vorstellungen und Bündelungen von Tendenzen ist im Wesentlichen natürlich eine Sache der Kultur und Mentalität. Während in Ägypten ein vorwiegendes Thema die Fruchtbarkeit und die Dürre war, was in diesem Brüderpaar von Osiris und Seth verbildlicht ist, wobei dann die Dürre aka Seth natürlich "das Böse" ist (aus Menschenperspektive, versteht sich), ist Dracula ein paar Jährchen jünger und stammt aus einer Kultur, wo man "das Böse" eher in der Unterdrückung durch habgierige, kriegerische und grausame Regenten sah.
So hat jede Kultur und auch jede Zeit ihre eigene Vorstellung vom "Bösen" und damit auch ihre eigenen, ganz charakteristischen Figuren dazu, die so wenig miteinander "identisch" (oder gleich, ähnlich) sind wie die alten Ägypter mit den Rumänen des 19. Jahrhunderts.
> bim Begriff "Gott", aber jetzt im Englischen, also "GOD" um ein Acronym handelt?
denke ich nicht, aber möglich wäre das natürlich.
Bin kein Linguist, weiß ich nicht.
> Frage dran sein sollte, so wäre es müßig, über potentielle sogenannte "Exorzismen", durchgeführt an Satan, von Seiten religiöser "Experten" nachzudenken.
Exorzismus ist sowieso Quatsch: Die Teufel des Judeochristentums sind grundsätzlich Trolle und man nährt sie mit Beschwörung genauso wie mit Exorzismus. So manche satanische Tendenz gewinnt sogar mit Exorzismus mehr Kraft als mit Beschwörung, Magie oder Teufelsanbeterei.
> Was wäre, wenn Satan ganz genau weiß, was er tut.
Der hat andere Prioritäten.
> Demnach heißt "Devil" nichts anderes als "menschlich".
möglich.
Das würde auch inhaltlich einen Sinn machen, weil die RHP-Religion den Fokus auf die Überwindung des Menschlichen legt, während der Satanismus ja rauskehrt, das Selbst, also den Menschen zu leben. Nicht die "höhere" Kultur und die göttlichen Ideale und Gesetze sind der Leitfaden, sondern das eigene Ich und der eigene, tiefe Wille, also das Menschlich-"Tierische", das eigentliche Wesen des Menschen.
> Überlegungen zur "Hölle"
"Hölle" kommt von Hel und wurde aus der germanischen Weltsicht übernommen: Statt der Feiglinge hocken nun halt die Sünder in der Hel, ist aber dasselbe Prinzip. Dieses ist also nicht einmal judeochristlich und schon gar nicht Jhwh-göttlich, denn in der jüdischen und ur-christlichen Vorstellung gibt es so etwas nicht.
Da gibt es nur ein Totenreich (Scheol), in dem die Toten weitgehend sich-ihrer-nicht-bewusst in Latenz dahindümpeln, bis sie am jüngsten Gericht auferstehen und zum Gericht gerufen werden. Werden sie dann nicht für lebenswert befunden, schmeißt man sie in den Feuersee, worin sie natürlich dann verbrennen und futsch sind. Es steht noch ausdrücklich dort: "das ist der zweite Tod."
Es gibt also im Judeochristlichen eigentlich nur Leben oder Tod - und Tod heißt auch nix anderes als Tod, also mehr oder minder im "atheistischen" Sinn: weg, vernichtet, ausgelöscht, tot.
> wie Satan oder Luzifer ihre Hölle gestalten,
du meinst den Bereich, in denen Satan und Dämonen ihr Dasein haben? Na, das ist der Geist! ...allerdings nur ein bestimmter Bereich des Geistes, eben der satanische. Mit "Hölle" hat das nichts zu tun.
> Kann eine verlassene Bahnhofsstation sein. Es gibt viel Zeit für das einzelne Subjekt, dort alles genau zu betrachten. Es macht einen Unterschied, ob man flüchtig auf eine architektorale, demnach geometrische, Struktur blickt oder vielleicht 3 Stunden lang.
> Ist das etwas, was Satanisten erinnern, wenn sie z.B. in Absicht der spirituellen Horizonterweiterung meditieren?
Äh ...: nee.
Ehrlich gesagt verstehe ich nur "Bahnhof" , also das heißt: absolut nichts. Keine Ahnung, was du hier meinst.
Vielleicht meditierst du ja hierzu und hast dann das Bild von einem Bahnhof, mag ja sein, warum auch nicht. Aber meditative Vorstellungen sind so persönlich wie noch mal was und ich finde, ein Abgleich der eigenen Bilder mit denen von anderen ist absolut sinnfrei. Aufgrund meiner subjektiven Erlebnisse habe ich wohl GANZ andere Assoziationen zu einer Sache als ein anderer. Diese sind von Person zu Person so verschieden, dass ich an einem Austausch hierzu oder Abgleich mit den Bildern eines anderen keinerlei Interesse habe, wenn ich nicht grad genau für diesen anderen Menschen ein besonderes Interesse habe.
> ...en es die Satanisten mit den ambessedorialen Beziehungen zu kirchlichen Institutionen?
hä? Was für Beziehungen? Was soll das sein?
Da fällt mir ja ad hoc echt NIX dazu ein...?
> en führt. Was genau verbirgt sich dort?
Keine Ahnung. Da war ich noch nicht.
Möglicherweise eine Gruft. Das ist ja unter Kirchen oft so.
Was hat das mit dem Satanismus zu tun?
> ie "7" im Laufe der Jahrhunderte, immer gelebt haben, so wirft sich doch die Frage auf, ob sie dann nicht immer wieder auch KIRCHLICHE Ämter bekleidet haben.
nee , also das ist wieder absolut christlich gedacht, GANZ falsch, Äpfel + Birnen verwechselt, sorry, aber:
Wie schon gesagt, handelt es sich bei Satan bzw. Dämonen um geistige Tendenzen, die natürlich allgegenwärtig sind. Jeder Mensch hat sie.
Ob man nun "das Böse" unter "Satan" versteht oder "das Anti-Göttliche" oder "das anti-Jhwh'sche" oder ob man sonst eine geistige Tendenz hernimmt, z.B. die Liebe, die Poesie, Kampfgeist, Bemutterung oder irgendeine Tendenz, es ist absoluter Nonsens zu sagen: "Wie sieht es denn aus? Wurde die Bemutterung schon einmal wiedergeboren, vielleicht in Mutter Theresa?" oder "Könnte es sein, dass der Kampfgeist von Zeit zu Zeit in einer bestimmten Person eine Wiedergeburt erfährt?"
Es ist völlig sinnfrei, so etwas personifizieren zu wollen! Der Kampfgeist, die Liebe, das Böse und all diese Dinge, ob man sie nun Jesus, Satan oder Seth nennt oder sie unter Dracula, Shiva oder Brahma versteht... so etwas sind keine Personen - auch keine "geistigen Personen" - die mal eben per (Wieder-)Geburt eine "Reise in die Welt" machen, oder so.
Diese Tendenzen sind in JEDEM Menschen, sie realisieren sich in der ganzen Welt, sie sind teilweise sogar elemental.
Man kann als Mensch natürlich besonders viel von einer Tendenz haben, z.B. Vlad Dracul. Der soll ja recht blutrünstig und grausam gewesen sein und realisiert in seiner Person somit natürlich eine wunderschöne Darstellung des Archetypus "Blutgier". Blutgier und Grausamkeit wird natürlich im Gegensatz zur christlichen Liebe gern dem Satan und dem Widergöttlichen zugeordnet. Insofern ist Vlad Dracul vielleicht tatsächlich eine Person, die die satanische Blutgier bestmöglichst realisiert hat - aber drum ist er nicht die Blutgier selbst. Er ist nicht Satan. Er ist (bestenfalls) ein Mensch, der Satan realisiert.
...vorausgesetzt Satan wäre überhaupt die Tendenz der Blutgier. Dies ist ja auch noch äußerst zweifelhaft, wenn man so das alte Testament liest und checkt, wie blutgierig überhaupt der Jhwh in seine besten Zeiten war ! Da ist Vlad Dracul ja ein Waisenknäbchen, dagegen!
> ...in Bischof, ein Vatikanischer "Roi", der Begründer des Benediktinerordens, identisch ist mit LUZIFER.
Unsinn!
Auch wenn ich den guten Mann nicht kenne, so ist das schon begrifflich völliger Nonsens.
> Franziskanerinnen verhält. Sagen diese in der Eucharistiefeier etwa traditionellerweise auch "Lux in Aeternitas" und lassen damit den "Frieden" ("Pax") außen vor??
Äh ... da solltest du vielleicht mal im Christenforum nachfragen, aber wir hier sind im satanischen Forum. Hier gehts um Satanismus, um Satan und um uns selbst - und nicht um irgendwelche judeochristlichen Affen und deren Hintergründe, warum sie muh oder mäh sagen. Im Allgemeinen sind die Gebräuche der Christen für uns nicht von Interesse. Es gibt zwar ein paar Teufelsanbeter, die gern schwarze Messen feiern und die christlichen Rituale umkehren oder verunstalten, aber das ist im Satanismus in etwa die "Faschingsnummer". Sowas macht man mal, wenn man Bock auf besondere Rituale hat, aber einen tieferen Sinn hat sowas nicht und mit Satanismus hat das nur am Rande was zu tun.
> ie Führung der römisch-katholischen Kirch
Die katholische Kirche interessiert mich genausowenig wie die evangelische, die mormonische oder die adventistische oder sonst eine. Ich bin Satanist: mich interessiert SATAN.
www.RAFA.at - guckstu auch in meinen Blog: www.RAFAmania.de
Zitat von RafaZitat von Liu
> Eine kleine Korrektur noch: "devil"/"Teufel" bzw. "diabolos" haben sprachgeschichtlich nichts mit indisch "deva" zu tun.Bist du dir sicher?
Ich bin der Meinung, Daeva bzw. Deva ist ein indoarisches Wort und hat sowohl im indisch-asiatischen Raum seine Fortführungen als auch gerade im keltisch-englischen Raum.
Diabolos dagegen ist griechisch.
Deva und Diabolos haben IMO nichts Sprachliches miteinander zu tun. Hab ich auch nicht gesagt, oben.
Hab mich bei meinem ersten Satz etwas falsch ausgedrückt; ich wollte sagen "devil"/"Teufel" hat sprachgeschichtlich nichts mit "deva" zu tun, sondern mit "diabolos".
Ich bin mir ziemlich sicher. Ich kenn mich recht gut mit Sprachgeschichte aus, und ein Wort, das auf Indoiranisch mal "deva" oder "daeva" gelautet hat, kann gar nicht zu "devil" bzw. "Teufel" geworden sein, da sich zum einen die Frage stellt, woher das "l" am Ende kommt (aber die ließe sich noch irgendwie beantworten), und zum anderen gut belegt ist, dass so ziemlich jedes Wort, das im Sanskrit im Anlaut ein "d" hat, in der englischen Entsprechung an der Stelle ein "t" hat und im Deutschen ein "z". Ein Standardbeispiel wäre unser Wort "zehn", Englisch "ten", Sanskrit "daśan".
Die einzige Möglichkeit, wie es doch verwandt sein könnte, wäre, dass es irgendwann zwischen ungefähr 500 vor und 500 nach Christus aus einer indoiranischen Sprache ins Germanische entlehnt worden wäre, aber das halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Zitat von Lotman
> bim Begriff "Gott", aber jetzt im Englischen, also "GOD" um ein Acronym handelt?.
Da auch dieses Wort sich im Laufe der Zeit verändert hat und im Germanischen wohl eher "gudʰa" oder "guða" hieß, viel Spaß dabei, daraus ein Akronym herzuleiten.
also das Wort "Teufel" kommt IMO vom hebräischen Tophel (טפל = Lügen andichten, bestreichen, verschmutzen). Vorstellbar find ich das schon, dass das ursprüngliche Wort "daeva" mit dem "neuen", jüdischen Wort "tophel" gemixt wurde und daraus das englische "the devil" gemacht wurde. Belege hab ich natürlich keine und Linguist bin ich auch nicht.
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Neben der Sache woher die Begriffe, Götter u.s.w. stammen und was sie bedeuten, geht es so denke ich vordergründig um symbolhafte Vorstellungen und Assoziationen (siehe die Sache mit dem Bahnhof).
Dracula ist eine fiktive Romanfigur und Luzifer ein Gespinst, dass wahrscheinlich der Laune eines Geistlichen entsprungen ist, nachdem ihm jemand etwas in den Weihrauch getan hatte.
Historisch und spirituell gesehen ist es natürlich Nonsens darin herumzustochen, es sind Fantasiegebilde, aber das gilt ebenso für andere Figuren wie Jhwe, der in meinen Augen auch nur eine Romanfigur in einer fiktiven Geschichte ist, in der er vom historischen und ethnologischen Standpunkt her eine hinterher reingeschreibene und fehlplatzierte Figur ist.
Man kann sich auch ansehen was sich für Geschichten um die Schlange im Paradies drehen, bei den Judeochristen ist sie böse und ein Verführer zur Sünde und zum ultimativen Verbrechen, bei den Gnostikern war sie dagegen heilig und eine göttliche Erlösergestalt. Wahrscheinlich trifft ursprünglich keine der beiden Interpretationen zu, da die Geschichte akkadisch ist und die Schlange vermutlich ein Symbol der Wiedergeburt und des Todes war, man denke auch an die Schlange (oder Drache) Ladon am Baum der Hesperiden.
Ich finde es daher wichtig hinter diese Bilder zu sehen, was für Gedanken und Überlegungen verbergen sich dahinter und in den Vorstellungen derer, die daraus diese Bilder formten? Der Primitive sieht einen Gott als unsichtbare Person an, das ist das was ich negativ als Götendienst bezeichnen würde, wenn die Vorstellung und die Information dahinter verloren geht und man nur noch eine Tonfigur sieht, die man für ein gespenst hält.
Sehr gut kann man das an dem Zurvanismus sehen, die Anhänger Zurvans waren ja halbe Atheisten, sie betrachteten in als sehr abstrakte Personifikation des Prinzips der Zeit und der Vergänglichkeit, die über alles herrscht, ihre Überlegung war dass allein Zurvan ewig sei, aber neben der irdischen Zeit noch eine andere Zeit haben müsse, ob das so ist sei dahin gestellt, aber das sind ja sehr sinnvolle philosophische Überlegungen, die in die Sprache von Symbolen und Personifikationen gefasst wurden, so erhielten Götterfiguren Löwenköpfe und waren von Schlangen umwunden, die dummen Monotheisten haben das später bei der Darstellung von Dämonen als groteske Hässlinge weiter verwertet, der Zugang zu dem Dämonenwesen und früheren Geist oder Gott dahinter ging verloren, und genau dieser Zugang ist doch sehr interessant.
Nehmen wir also die fiktive Romanfigur Dracula, ich mochte ihn in dem Roman eigentlich nur bevor er in London ankam, ich würde auch nicht sagen dass der Roman generell gegen den tyrannischen Adel gerichtet war, denn in Dracula sind ja mehrere Mythen des Volksglaubens verwoben und eigentlich hatte Bram Stoker Dracula erst erfunden als er seine Geschichte und ihre fiktive Welt schon fertig hatte, ursprünglich sollte sie sich um einen weiblichen Vampir und ihr Grab drehen.
Das Bild des sexy Monsters ist sicher nicht neu, ein perfekte Projektionsfläche für die Archetypen, Schatten, Tod, Anima/Animus u.s.w. zum Beispiel ist Hel ja auch so eine Figur, auch sie wohnt in einem schauerlichen düsteren Reich auf einer Burg, so wie Dracula einmal als alter unheimlicher Knacker (schön gruselig ) und einmal als herzensbrechender Casanova erscheint, so ist auch Hel halb schwarz und halb weiß. Der Vampir nimmt Leben und bekommt dafür ewiges Leben, das erinnert an das alte Gottesbild, dem Gott wird ein Opfer dargebracht und dafür bekommt man etwas, dass dem Gegenwert der verschwundenen Lebensenergie (bei den Christen die Lebensenergie des gekreuzigten Halbgottes) des Opfers entspricht. Solche Dinge spielten natürlich auch im Volksglauben europaweit eine sehr große Rolle und sicher auch im Denken und der kulturellen Prägung von Bram Stoker.
Dracula ist eine außergewöhnlich gute Romanfigur (ebenso wie die böse Hexe bei Hänsel und Gretel), nicht nur dass viele andere Bösewichte und Monster daneben verblassen, auch ist die Figur selbst durch ihren Erfolg verblasst, so ziemlich alle Dracula- und Vampirdarstellungen im Film und in der Literatur danach sind misslungen und in meinen Augen völliger Mist. So erging es auch den persischen Engeln und Dämonen, die nicht erst heute in ihrer transformierten Version nur noch religiöser Nippes und leere Glaubensbilder sind, daraus entstand vielleicht auch einmal die Abneigung gegen Götzenbilder, auch die Perser vermieden es ihre Götter bildlich darzustellen, vermutlich weil das verfälschend wirkt.
@Rafa: Das hebräische Wort kann durchaus einen gewissen Einfluss im deutschsprachigen Raum gehabt haben, aber wahrscheinlich eben erst später, und wohl auch nicht im Englischen. Ich hab jetzt mal nachgesehen, und die ersten deutschen Belege für das Wort "Teufel" (ab 8. Jahrhundert) wurden u.a. "diubil" oder "diubilo" geschrieben, in manchen Dialekten, in denen zu der Zeit allgemein d zu t geworden ist, dann auch "tiuvel" etc., somit bleib ich bei meiner These.
Aber wo die Wörter herkommen, ist für den heutigen Sprachgebrauch eh weitgehend egal; begeben wir uns lieber zum Inhaltlichen.
Zitat von RAFA
Bekannt ist ja des Eliphas Levi zweigeschlechtliche Baphomet-Figur, die gleichsam einen Ständer und Möpse hat.
Und da wir Menschen ziemliche Schwierigkeiten zu haben scheinen, etwas Personifiziertes als gänzlich geschlechtslos/neutral zu denken, halte ich Baphomet für eine gute Alternative, da er/sie/es alles in sich vereint und somit einem immer vor Augen ist, dass es auf keins der Geschlechter festgelegt/beschränkt werden sollte. Auch, wenn ich mir Satan als konkrete Gestalt vorstelle, dann meist entweder als Drache oder eben als Baphomet.
Zitat von Thüringer Rostbrätel
so erhielten Götterfiguren Löwenköpfe und waren von Schlangen umwunden
Das ist aber nicht unbedingt eine zurvanistische Neuerung; zumindest Darstellungen von Menschen (teils mit Tierköpfen), umgeben von Schlangen und Löwen, gabs schon ein, zwei Jahrtausende früher in der Gegend.
Bei den Zurvanisten kann ich mir ja sehr gut vorstellen, dass das Ganze auch philosophisch untermauert war, aber bei sehr vielen Mythen anderer Völker halte ich die manchmal vertretene Annahme, dass diese alle auf irgendwelchen Archetypen basieren würden, für etwas kurzgegriffen; beispielsweise scheinen manche stattdessen konkrete historische Ereignisse symbolisch nachzuerzählen (bei denen Götter dann eben zum Beispiel für bestimmte Völker oder Städte stehen, von denen eins das andere besiegt hat). Und selbst wenn sich archetypenhaftes Denken in den Mythen findet, dann bezweifle ich dennoch, dass das den Menschen damals klargewesen ist; für die meisten wird es doch nur Tradition und leere Götzenbilder gewesen sein, ohne die Symbolik dahinter zu verstehen.
Zitat von RAFA im Beitrag #10
"Wie sieht es denn aus? Wurde die Bemutterung schon einmal wiedergeboren, vielleicht in Mutter Theresa?" oder "Könnte es sein, dass der Kampfgeist von Zeit zu Zeit in einer bestimmten Person eine Wiedergeburt erfährt?"
Also wenn ich mich demnächst hier "Bemutterung" nenne, dann wißt Ihr Bescheid: Dann ist Mutter Teresa in mich gefahren!
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