#16

RE: Der Verstand und die Ewigkeit

in philosophischer Satanismus 17.02.2016 21:14
von Xyphor | 139 Beiträge

Wie so körperliche Befriedigung? Die steht jedem Satanisten grundsätzlich zu. Dazu gibt es genug Sünden im Katalog.
Ich befriedige alles. Meinen Verstand hab Ich 10Jahre denken lassen. Es wurde aber erst besser als ich damit aufgehört habe. Soll ich Dir mal was über Anti-logik erzählen?
Heute fress ich mich mit guten Gefühlen voll.
Und die mach ich mir selbst mit positivem Denken.


Mitgefühl nicht Mitleid ist meine Antwort
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#17

RE: Der Verstand und die Ewigkeit

in philosophischer Satanismus 20.02.2016 18:17
von RAFA | 1.221 Beiträge

Zitat von Xyphor
Den des ewigen jetzt. Und da ist wo Du lebst. Es gibt keine Vergangenheit oder Zukunft. DAS gibts nur im Verstand. Dein Bewusstsein befindet sich im jetzt und nirgendwann sonst.


Ja, ich hatte schon einige Male das GEFÜHL dieses "ewigen Jetzts" bzw. des "ewigen Augenblicks" (das hatte ich in den letzten paar Jahren manchmal, wenn ich im Zug sitze und reise). Während dieses Gefühls empfand ich auch eine große, innere Ruhe und das völlige Nichtvorhandensein jeglicher Angst. Es war alles so klar und ich begriff, dass ich mir um nichts Sorgen machen musste und dass alles wunderbar in tiefster, universaler Ordnung ist und dass kommen mag, was will, aber es ist einfach gut, auch wenn es schlecht ist, und absolut sinnvoll und richtig .

Das fühlte sich sehr schön an, nur trat dann 1 ganz dummes Phänomen auf: Es kam der nächste Augenblick ... und da war das auf einmal wieder alles weg . Es wirkte zwar noch eine kleine Weile nach, aber dann war das Gefühl verflogen und das normale Alltagsdenken hatte mich wieder. Ich konnte das Gefühl nur noch mit dem Verstand erinnern und ungefähr beschreiben, wie es war, aber ich hatte keinen Zugang mehr dazu und empfand es nicht mehr. Einerseits schade, aber andererseits wusste ich auch, dass es gut so ist, weil das zu der "tiefen, universalen Ordnung" einfach auch dazu gehört, dass man dieses Gefühl genau NICHT hat.

Ich kann nur meinen Text aus dem anderen Thread fortführen: ja, das vollumfängliche Begreifen dieses "ewigen Augeblicks" mag das Wesentliche und Wichtigste des menschlichen Daseins sein.

Aber im Normalfall ist das so, dass man das leider NICHT hat. Vielleicht haben es Neugeborene oder Tiere? Aber sobald die Wesen lernen und intelligenter werden, verliert es sich anscheinend. Daher kommt es, dass die Menschen von diesem Bewusstsein eines "ewigen Augenblicks" und vom universalen Frieden und der absoluten Nichtangst und tiefen Ruhe getrennt sind.
Es ist wohl genau DAS, was in allen Zeiten und in allen Kulturen und Denkweisen gesucht wird oder wiedererlangt werden will. Darum haben Menschen Religionen erfunden, sie üben sich in Spiritualität, sie meditieren, sie beten, sie kasteien sich und fasten, sie nehmen Drogen, sie setzen ihr Leben aufs Spiel und suchen das Gefühl in Extremsituationen, sie versetzen sich in Trance, sie forschen danach und stellen psychologische Lehren auf oder philosophische Modelle als Höchstleistungen ihres Verstands, ach, es gibt eine ganze Reihe von "Disziplinen", mit denen Menschen der Tendenz aus ihrem tiefen Inneren folgen, einen ganz bestimmten, komischen Bewusstseins-Zustand zu erreichen, den sie selber nicht einmal benennen oder genauer beschreiben können.

Dummerweise wollte ICH das nie. Ich wollte eigentlich genau das Gegenteil. Ich fand das alles doof und war überhaupt nicht interessiert an solchen Zuständen. Ich wollte einfach nur schön mein Ego polieren, ich wollte die große Party, ich wollte mich selbst vergöttlichen und habe mich derweil vergöttert, ich war für mich die Schönste, die Größte, die Beste und wollte, dass das immer so bleibt, damit ich alle anderen verachten konnte und mit ihnen und der Welt schön spielen konnte, meine große Gaudi hatte und jeden Tag ins Bett ging in der subjektiven Gewissheit: "Ich bin wieder mal die Größte!" (auch wenn ich stets wusste, dass das natürlich objektiv nicht stimmt, aber das hat mich nie wirklich gestört. ) Und wie die Frau vom Fischer aus dem Märchen mit dem Wunderfisch, der alle Wünsche erfüllt, wollte ich immer noch mehr. Darum wandte ich mich damals an den Teufel, weil so einen Wunderfisch hab ich leider nie geangelt. Vom Teufel wollte ich als Erstes mal das "ewige Leben" - natürlich in dieser körperlichen Version und zwar auch im Hier und Jetzt - damit ich für alle Zeiten weiter lustig Party machen konnte und mein Ego auf Hochglanz polieren konnte. Tja, und eines Tages kam es wirklich zu einem spirituellen Kontakt zu Satan... und seitdem lief alles genau andersrum als ich es wollte.
Ich verstehe bis heute nicht, warum ich bei ihm blieb. Schließlich merkte ich sehr schnell, dass dieser Geist mich GAR nicht dort hin führte, wo ich hin wollte - eher genau davon weg. Aber ich hielt trotzdem an ihm fest, weil ich hoffte, das seien alles "Aufgaben" und wenn ich sie erfüllte, würde ich vielleicht irgendwie endlich die große Gaudi dafür kriegen, so vielleicht als "Belohnung" oder einfach nur als Abschlussarbeit bzw. als Erfolg des ganzen Bemühens. So ging ich den ganzen Weg rückwärts, allerdings mit dem Arsch voran, so dass die Richtung wieder stimmte (ohne dass ich das jedoch beabsichtigte oder überhaupt nur wollte).

Allemal ist es seltsamerweise also auch eine Methode, diesen Bewusstseinszustand des tiefen, universalen Friedens absolut NICHT zu wollen, um ihn zu erreichen. Das finde ich heute noch obskur und ebenso obskur finde ich, dass ich mich diesem Zustand ganz offensichtlich nähere.

Momentan bin ich in einer Phase des echten, generellen Aufgebens und des allgemeinen Wurscht-werdens und dadurch des Erlebens solcher seltsamen Zustände und geistiger Phänomene. Andere Menschen nennen das - je nachdem, welcher Kultur und Weltanschauung sie entsprechen:

das Nirvana
die Seligkeit
das Einswerden mit dem Universum
die göttliche Erkenntnis
die Erlösung
die Rückkehr ins Paradies
die Wiedergeburt
das Schauen der Götter
Kontakt bzw. Vereinigung mit dem Selbst (C.G. Jung)
den Residualzustand eines Psychophänomens

Vielleicht ist es ja echt der Residualzuständ meines Narzissmus und meiner Egozentrik, denn obwohl ich diesen Zustand des Begreifens eines "ewigen Augenblicks" sehr interessant finde, darin eine seltsame Art von "glücklich" bin, also so eine tiefe Ruhe fühle und erkenne, dass DAS ein Gefühl ist, das wirklich für die Ewigkeit geschaffen ist und das auch die Ewigkeit aushalten könnte, so sehr trauere ich auch doch mit dem Rest meines Egos um das schöne Ideal-Ich, das ich doch hatte spielen wollen .

Ja, wie dem auch immer sei ... (ich bin wieder ins Labern gekommen, tschuldige ) ... das kriegt man nicht von heute auf morgen. Auf welche Weise auch immer man diesen Zustand erreichen will, aber es ist stets ein langer, langer Weg und es braucht auch eine gewisse Reife, die man eben im Lauf des Lebens erreicht. Insbesondere ist das ein "vollumfänglicher Prozess", d.h. es reicht nicht, sich immer nur mit 1 Aspekt drauf zu konzentrieren und das mit 1 "Disziplin" erreichen zu wollen, sondern es ist ein Zusammenspiel des Reifens aller Persönlichkeitsanteile. Erst wenn der eine Persönlichkeitsanteil einen gewissen Reifegrad erreicht hat, kann ein anderer Persönlichkeitsanteil mitziehen, weil dafür nun die Bedingungen geschaffen sind und das bewirkt, dass man etwas kapiert, so dass der erste Persönlichkeitsanteil wieder ein Stückchen weiter reifen kann... und so wälzt sich die Persönlichkeit wie eine Schnecke Stück für Stück durchs Leben, bis alle Persönlichkeitsanteile mit- und nacheinanander einen Grad an Reife und Qualität aufweisen, bei dem es dann zu einem solchen Begreifen des "ewigen Augenblicks" oder des universalen Friedens oder der göttlichen Liebe oder wie verschiedene Leute das alles noch nennen, kommt. Ich halte es auch für denkbar, dass auch das erst stückweise auftritt und dann irgendwann immer mehr wird bzw. immer öfter oder intensiver wird ... bis es dann irgendwann am Ende des Lebens in der "totalen Seligkeit" endet. Das halte ich für denkbar und das halte ich für den Urgrund hinter der chrisltichen Idee einer "Glückseligkeit nach dem Tod": Vermutlich haben manche Menschen früherer Zeiten gegen Ende ihres Lebens solche Zustände erreicht und das dann in solche Bilder gefasst wie dem judeochristlichen oder auch dem buddhistisch-hinduistischen und anderen.

Nur ICH wollte das eigentlich nie .
Naja, wenns nix anderes gibt, dann nehm ich halt DAS, damit ich überhaupt was hab. Aber ich hätte doch lieber für alle Ewigkeit Party gemacht und mein Ego poliert.

Naja, und um mein Monster-Posting damit zu beenden: Nein, das Bewusstsein eines "ewigen Augenblicks" kann man nicht mit dem Verstand erreichen, aber eben auch nicht allein mit Gefühl (Herz), sondern ich denke, das ist ein Zusammenspiel ALLER Persönlichkeitsanteile, so dass es nicht gut ist, wenn man dabei den Verstand ausklammern will, ebensowenig wie wenn man das NUR mit dem Verstand erreichen will und die Gefühlswelt ausklammert.


www.RAFA.at

zuletzt bearbeitet 20.02.2016 18:20 | nach oben springen

#18

RE: Der Verstand und die Ewigkeit

in philosophischer Satanismus 22.02.2016 13:48
von Xyphor | 139 Beiträge

Danke Rafa, für Deine ehrliche Antwort.
Mir ging es so mit Gott. Ich wollte ihn nicht, hasste ihn, ich wäre bereit gewesen ihn zu töten. Doch dann kam Er so wie soll ich sagen in mein Leben und überraschte mich immer wieder mit dem was ich mir ersehnte.
Ich wollte immer alles selber machen, bloss nicht auf irgendjemand angewiesen sein.
Du findest Deinen Weg da unten, ich habe dort gesucht.
Ich bin ein Wohlstandskind und habe so viele Wünsche und vorstellungen von einem Sorgenfreien, gemütlichen leben, für das ich auch was getan hätte. Aber meine Seele ist darüber kaputtgegangen. Unter dem Leistungsdruck, den Anforderungen.
Diese Momente des Jetzt erlebe ich ständig in einem laufenden Fluss. Das hat mich die Esoterik gelehrt. Trotzdem sitze ich Jetzt hier und habe Angst, weil das Geld alle ist .
Die Schöpfung hat mich immer mit allem versorgt was ich brauche. Und meine Bedürfnisse werden immer weniger.
Ich übe mich jetzt zu vertrauen. Gerade bekam ich Tabak und Wein geschenkt.
Es ist so ein alter Trick der sagt : Ich bin besser als wie du. Aber wir laufen alle über die gleiche Erde.
Ich möcht an dieser Stelle das Wort Illusion hereinbringen. Laufen wir nicht alle unseren Illusionen hinterher. Was wir alles wollen, bekommen, geniessen und dann, satt davon, es durchschauen und wieder loslassen.


Mitgefühl nicht Mitleid ist meine Antwort
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#19

RE: Der Verstand und die Ewigkeit

in philosophischer Satanismus 22.02.2016 14:23
von Xyphor | 139 Beiträge

Liebe böse Rafa.

Die Kunst ist, aus dem Herz heraus zu leben.
Jetzt weiß ich nicht was in deinem Herzen ist.
Es ist möglich, den denken Verstand auszuschalten und ins Gefühl zu Gehen und dann von dort aus zu leben im jetzt . Nicht zu verwechseln mit Emotionen, die Dich zu handlungen treiben. Das (die emos ) sind nur Energien die herumschwirren.

Es gibt einen Trick, den Verstand anzuhalten. Versuch einmal ganz angestrengt zu denken.
Denk eine mal ganz angestrengt nach. Denke ich will jetzt denken.


Mitgefühl nicht Mitleid ist meine Antwort
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#20

RE: Der Verstand und die Ewigkeit

in philosophischer Satanismus 22.02.2016 14:34
von Xyphor | 139 Beiträge

Ich habe die Wahl, das was ich weiß und kann nur für mich selbst einzusetzen.....
Oder ich gebe von mir und helfe somit ausgewählten anderen, die mir nahestehen.
Es bringt nichts Prophet zu spielen und gross zu verkünden.
Aber ich kann doch andere auf meine Stufe erheben ...


Mitgefühl nicht Mitleid ist meine Antwort
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#21

RE: Der Verstand und die Ewigkeit

in philosophischer Satanismus 25.02.2016 20:48
von RAFA | 1.221 Beiträge

Spam gelöscht. Admine


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#22

RE: Der Verstand und die Ewigkeit

in philosophischer Satanismus 13.12.2016 05:04
von evilmadness | 71 Beiträge

Ich glaube was Xyphor sagen wollte, war dass er mit Gedanken nicht an die Ewigkeit herankam und so hat er versucht sie zu erfühlen um irgendwie in seinem Bewusstsein eine Vorstellung von der Ewigkeit zu erhalten.

Find ich Ok dass er sich über sowas Gedanken macht. Schließlich ist ewige Verdammnis ja schon ne recht lange Zeit.


Komm mir nicht blöd.
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#23

RE: Der Verstand und die Ewigkeit

in philosophischer Satanismus 02.04.2017 12:37
von Sokar | 11 Beiträge

Zitat von Xyphor im Beitrag #14
Klar ich hab viele Gefühle schmerzen gehabt und unerträgliches Leid. Aber erst in der Hinwendung dazu konnte es heilen. Ist völliger Quatsch, bei schlechten Gefühlen ne Lösung herbeizudenken. Das geht nicht.

Dass ist ja die typische Einstellung der sog. Weißlichter, dass man überhaupt von so etwas wie "schlechten" Gefühlen spricht. Einerseits lobt man die Gefühle, andererseits aber nur die guten Gefühle, diese darfst du haben, die schlechten darfst du nicht haben, weil sie angeblich sowieso keine Lösung herbeiführen. Das stimmt aber nicht, und das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Rache ist zum Beispiel unglaublich süß und befriedigend. Also kann sie gar nicht "schlecht" sein, weil ich mich dabei sehr gut fühle! Man hat zwar (leider) nicht immer die Möglichkeit dazu, weil die betreffende Person außer Reichweite ist, aber WENN man die Gelegenheit zur Rache hat, dann würde ich auf keinen Fall darauf verzichten. Rache macht genauso glücklich wie eine erfüllte Liebe. Wenn ich aber die Bitterkeit, die durch eine seelische Verletzung entstanden ist, herunterschlucke und meinen Hass und meine Wut unterdrücke, DANN, ja dann entwickle ich schlechte Gefühle, weil sie mich dann von innen zerfressen und zerstören. Alles schon selbst erlebt, ist keine graue Theorie. Der Hass und die Rachsucht wollen genauso bedient und befriedigt werden wie die Liebe und die Freude!
Ich bin auch ein Gefühlsmensch, Gefühle machen das Leben lebenswert, aber ich unterscheide nicht zwischen den guten und den schlechten Gefühlen, jedenfalls nicht nach den bekannten Moralkonzepten der Weißlichtreligionen. Es kommt einzig und allein darauf an, ob sie für mich persönlich gut oder schlecht sind. Denn letzten Endes zählt nur das ICH...


Sage deinem Herzen: ich bin mein eigener Erlöser!
(A. S. LaVey, Satanische Bibel)
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#24

RE: Der Verstand und die Ewigkeit

in philosophischer Satanismus 03.04.2017 20:14
von Tyger | 206 Beiträge

Um nochmal auf den Ausgangspunkt einzugehen: Ich finde es durchaus viel einfacher, über Ewgikeit nachzudenken (genau das tun wir ja in diesem Thread) als sie zu fühlen. Da komme ich bis zum Sense of Wonder - aber ich habe keine Ahnung, wie Ewigkeit sich anfühlen müsste. Was andere Menschen fühlen, kann ich natürlich nicht beurteilen, aber wenn jemand meint, er könnte Ewigkeit fühlen, dann habe ich zumindest meine Zweifel.


Internet ist scheiße, da geh ich nicht rein.
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