#1

Wozu ein Bekenntnis?

in Lobby 20.02.2011 05:54
von Coph Nia | 26 Beiträge

Obligatorisch wird das eigene "satanistische" Selbstverständnis abgefragt. Es gehört zu den absoluten Wichtigkeiten, dass die anderen die eigene Religion, Lebensphilopsophie und was auch immer erkennen können. Nur wozu das Ganze? Was interessiert es mich, ob der user xy sich als Satanist, Sethianer, Lokianer, Franziskaner, Luciferianer oder Lutheraner ansieht? Dient denn nicht die ganze Überbetonung der eigenen Aufassung dazu, dass man sich einen auf den noch so ach so gekünstelt klingenden Namen einen runterholen kann, dass man sich als Sethianer ganz bewusst von den Satanisten abgrenzen kann? Wozu das Ganze?

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#2

RE: Wozu ein Bekenntnis?

in Lobby 20.02.2011 06:49
von subzero | 121 Beiträge

Zum einen kann wohl tatsächlich eine echte Bindung an ein Prinzip bestehen, die dann auch nach außen ausgedrückt werden möchte, zum anderen mag es auch nur der Wunsch sein, sich selbst (endlich) aufgehoben zu wissen und dies gewissermaßen zur Selbstbestätigung als Bekenntnis zu proklamieren. Ja, und die Effekthascherei mag für viele, vor allem Pubertierende (*diskriminier* ^^), sicher auch eine Rolle spielen.
Ich selbst sehe das ähnlich wie du, wobei ich mich gar nicht zu irgendwas bekennen KÖNNTE - von der Philosophie her am ehesten vielleicht noch als Chaot. Ich habe aber keine Lust, mich irgendwie zu bekennen, denn vielleicht fällt mir heute schon wieder etwas ganz anderes ein.


Dead Again ...

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#3

RE: Wozu ein Bekenntnis?

in Lobby 20.02.2011 11:22
von Daelach | 1.214 Beiträge

Der Grund ist der, daß es dann leichter fällt, die Aussagen des anderen zu interpretieren. Schon klar, daß in sich jetzt genug Leute sagen "aber ich bin doch soooooooooo individuell, daß ich in keine Schublade passe".. nee, seid Ihr nicht.


~ a star is nothingness disguised as light ~

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#4

RE: Wozu ein Bekenntnis?

in Lobby 20.02.2011 12:00
von Coph Nia | 26 Beiträge

Das ist in der Tat ein gutes Argument. Dennoch wird dieses Bekenntnis so rhetorisch aufgepusht, so als ob die eine Überzeugung so wichtig wäre. Und gerade hier kommen doch insbesondere die Profilneurotiker zum Zuge, die sich und ihr Weltbild als besonders wichtig erachten. Und irgendwie nervt das dann auch.

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#5

RE: Wozu ein Bekenntnis?

in Lobby 20.02.2011 12:54
von subzero | 121 Beiträge

Zitat von Daelach
Der Grund ist der, daß es dann leichter fällt, die Aussagen des anderen zu interpretieren.

Womit auf der anderen Seite die Interpretationsfalle gelegt wäre. Wozu diese Einschränkung?

Zitat von Daelach
ich bin doch soooooooooo individuell, daß ich in keine Schublade passe".. nee, seid Ihr nicht.

Ne, bin ich nicht, aber ich bin ICH.


Dead Again ...

zuletzt bearbeitet 20.02.2011 12:56 | nach oben springen

#6

RE: Wozu ein Bekenntnis?

in Lobby 20.02.2011 14:19
von Daelach | 1.214 Beiträge

Zitat von Coph Nia
Dennoch wird dieses Bekenntnis so rhetorisch aufgepusht, so als ob die eine Überzeugung so wichtig wäre.



Finde ich hier im Forum nicht. Der hiesige Narzissmus äußert sich eher umgedreht: Ich bin sooooooo unglaublich einzigartig, daß ich was ganz Besonderes bin, was es noch nirgends zuvor gab. Ich bin sooooo einzigartig, daß ich meine Weltanschauung nicht benennen kann, weil kein anderer sie hat. Die völlige Überschätzung der eigenen Relevanz halt. Alles ist schonmal dagewesen.

Zitat von subzero
Womit auf der anderen Seite die Interpretationsfalle gelegt wäre. Wozu diese Einschränkung?



Weil Aussagen immer nur im Kontext verständlich sind. Wein ein Laveyaner was in Richtung "might is right" raushaut, dann muß er mir nicht groß erklären, wie er das meint, das ist mir dann schon klar. Ebenso weiß ich, welche Diskussionen dann überhaupt möglich sind und welche überflüssig.

Wollte man das mit jedem einzeln erstmal rausarbeiten, wäre das wesentlich zeitintensiver. Ich habe aber keinen Bock darauf, den Narzissmus anderer mit meiner Zeit zu bedienen.


~ a star is nothingness disguised as light ~

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#7

RE: Wozu ein Bekenntnis?

in Lobby 20.02.2011 16:05
von RAFA | 1.221 Beiträge

Zitat von CN
Was interessiert es mich, ob der user xy sich als Satanist, Sethianer, Lokianer, Franziskaner, Luciferianer oder Lutheraner ansieht?


Also mich interessiert das sehr stark, weil ich dann gleich von vorne herein weiß, was in etwa ich von dem zu erwarten habe.

Zitat von Daelach
Der Grund ist der, daß es dann leichter fällt, die Aussagen des anderen zu interpretieren.


genau.

Zitat von Daelach
in doch soooooooooo individuell, daß ich in keine Schublade passe".. nee, seid Ihr nicht.


genau so ist es. Es gibt für jeden Schubladen, in die man ihn - wenigstens ganz grob - stopfen kann und das wiederum erleichtert enorm den Dialog, weil man halt gleich von vorn herein weiß, was in etwa man von demjenigen erwarten kann. Wer dagegen so viel Liebe für sich als Neuling erwartet, dass man sich erst mal seitenweise mit ihm unterhält, nur um seine Einstellung herauszufinden, die man auch mit der einfachen Nennung des richtigen Namens schon erkannt hätte, der ist einfach schief gewickelt und kann ja als Bekenntnis "Mimose" eintragen.

Wenn einer als Bekenntnis "Christ" schreibt, dann unterhalt ich mich gar nicht erst mit ihm, weil es ist mir wurscht, ob er an JC von hinten oder von vorne glaubt. Für ihn mag das ja ein riesig individueller Unterschied zu allen anderen Christen sein, weswegen er meint, er passe nicht in die "Christ"-Schublade. Ich seh das anders.

Zitat von CN
o als ob die eine Überzeugung so wichtig wäre.


ich finde sie wichtig.

Zitat von CN
eurotiker zum Zuge, die sich und ihr Weltbild als besonders wichtig erachten. Und irgendwie nervt das dann auch.


seh ich anders: Dieses hier ist ein Forum, in dem über Weltbilder gesprochen wird. Man stellt sich hier nicht nur mit dem Namen vor, sondern eben auch mit dem Weltbild, denn um dieses geht es hier.

Zitat von subzero
deren Seite die Interpretationsfalle gelegt wäre.


Dann kann derjenige das ja immer noch korrigieren. Zumindest sollte er nicht verlangen, nur wegen 1 Fehlinterpretation sein ganzes Weltbild in Einzelteilen vorstellen zu müssen.

Zitat von subzero
Ne, bin ich nicht, aber ich bin ICH.


Das erfordert aber jetzt, dass man sich mit dir nun ganz im Detail beschäftigt und alles einzeln erfragen muss, was du denn unter Ich verstehst und was dein ich ausmacht, blabla, und - kurzum - das bist du mir nicht wert.

Außerdem gehts hier nicht um das Ich der Einzelnen, sondern um deren Weltbilder.

Zitat von Daelach
Wollte man das mit jedem einzeln erstmal rausarbeiten, wäre das wesentlich zeitintensiver. Ich habe aber keinen Bock darauf, den Narzissmus anderer mit meiner Zeit zu bedienen


ganz meine Meinung.


www.RAFA.at - guckstu auch in meinen Blog: www.RAFAmania.de

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#8

RE: Wozu ein Bekenntnis?

in Lobby 20.02.2011 16:07
von Sicarius | 214 Beiträge

Zitat von Daelach


Finde ich hier im Forum nicht. Der hiesige Narzissmus äußert sich eher umgedreht: Ich bin sooooooo unglaublich einzigartig, daß ich was ganz Besonderes bin, was es noch nirgends zuvor gab. Ich bin sooooo einzigartig, daß ich meine Weltanschauung nicht benennen kann, weil kein anderer sie hat. Die völlige Überschätzung der eigenen Relevanz halt. Alles ist schonmal dagewesen.



quoted for truth

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#9

RE: Wozu ein Bekenntnis?

in Lobby 20.02.2011 18:03
von subzero | 121 Beiträge

Zitat von Daelach
Der hiesige Narzissmus äußert sich eher umgedreht: Ich bin sooooooo unglaublich einzigartig, ....

Sorry, aber ich kann das im großen und ganzen nicht feststellen, außer vielleicht bei dir ein bisschen, was ich aber ganz unterhaltsam finde.

Zitat von Daelach
Weil Aussagen immer nur im Kontext verständlich sind.

Ach Kontext, Kontext ... BLA!
Ich muss mich also betiteln, damit du meine Aussagen interpretieren kannst? Pruust ...

Zitat von RAFA
Das erfordert aber jetzt, dass man sich mit dir nun ganz im Detail beschäftigt und alles einzeln erfragen muss, was du denn unter Ich verstehst und was dein ich ausmacht, blabla, und - kurzum - das bist du mir nicht wert.
Außerdem gehts hier nicht um das Ich der Einzelnen, sondern um deren Weltbilder..

Tut mir echt leid, dass ich keinem "-ismus" huldige. Ich habe einfach keinen Bock darauf, mir eine Mütze aufzusetzen und mein Weltbild, ja, das wechselt halt nun mal öfters .
Wenn ich etwas erzähle, dann handelt das eben zumindest teilweise von mir, meinen Erfahrungen und Sichtweisen. Ich bin eben keiner von diesen Bücherwürmern, die permanent die Theorien anderen reflektieren.
Aber gut, unterhaltet euch über eure "Weltbilder". Und hoffentlich sind sie auch recht stabil, sonst könnte es nämlich passieren, das man sie auf einmal nicht mehr diskutieren kann.


Dead Again ...

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#10

RE: Wozu ein Bekenntnis?

in Lobby 20.02.2011 22:46
von Daelach | 1.214 Beiträge

Moderation: Hab hier einigen Scheiß von den Fakes rausgelöscht.

Zitat von Rafa
Das erfordert aber jetzt, dass man sich mit dir nun ganz im Detail beschäftigt und alles einzeln erfragen muss, was du denn unter Ich verstehst und was dein ich ausmacht, blabla, und - kurzum - das bist du mir nicht wert.



So sehe ich das auch. Scheint aber, daß man das manchen Leuten erstmal ansagen muß. Egozentrisch wie kleine Kinder, die sich auch für den Nabel der Welt halten. Ich meine, klar, ich BIN der Nabel der Welt, aber nur für MICH und nicht für den Rest der Leute (deren Welt sich um sie selber und nicht um mich dreht) - diese Erkenntnis sollte man eigentlich mal machen, wenn man erwachsen wird.


Zitat von subzero
Sorry, aber ich kann das im großen und ganzen nicht feststellen, außer vielleicht bei dir ein bisschen



Ich glaube, von uns beiden hält sich nur einer für ach so individuell, daß er seine Weltanschauung nicht in einem Wort verdichten kann. Klick mal bei mir ins Profil, da steht unter Bekenntnis was Sinnvolles.

Zitat von subzero
Ich muss mich also betiteln, damit du meine Aussagen interpretieren kannst? Pruust ...



Es macht die Sache einfacher. Für andere. Gut, das ist unserem narzisstischen Freund hier natürlich gleichgültig.

Zitat
Tut mir echt leid, dass ich keinem "-ismus" huldige.



Tust Du mit Sicherheit, weil alles schonmal da war. Aber wie ich schon sagte, der hier übliche "ich bin ja sooooooooo individuell"-Zirkus voll am Werk. Daß Du den übrigens mir unterstellst, grenzt schon an Merkbefreiung. Du magst mir sicherlich Narzissmus im Allgemeinen unterstellen können, aber nicht in diesem Kontext hier. Denn von uns beiden bin es nicht ich, der seine Individualität schon durch Angabe eines einzigen sie zusammenfassenden Wortes gefährdet sieht (woran man allein schon sehen kann, wie fragil so eine "identität" sein kann).


~ a star is nothingness disguised as light ~

zuletzt bearbeitet 20.02.2011 22:55 | nach oben springen

#11

RE: Wozu ein Bekenntnis?

in Lobby 21.02.2011 07:14
von Coph Nia | 26 Beiträge

Wollte man das mit jedem einzeln erstmal rausarbeiten, wäre das wesentlich zeitintensiver. Ich habe aber keinen Bock darauf, den Narzissmus anderer mit meiner Zeit zu bedienen.

Ich scheiße grundsätzlich erstmal auf die Egos anderer Leute, aber auch auf mein eigenes. Ich setze mich hingegen für den Willen des Menschen ein, weshalb ich 93 93/93 in mein Bekenntnis geschrieben habe. Allerdings finde ich auch eine Selbstbezeichnung, die (und da stimme ich Dir voll und ganz zu) das eigene Besondere überbetont, einfach nur lachhaft. Denn ist es nicht auch einenegend, wenn man sich als Horusaner oder was weiß ich fühlt?

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#12

RE: Wozu ein Bekenntnis?

in Lobby 21.02.2011 08:29
von DasÜbertier
avatar

Ich bekenne mich als chaosphilantophisch multikabbalistischer Drakonengnostiker !!

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#13

RE: Wozu ein Bekenntnis?

in Lobby 21.02.2011 08:33
von Vampiristin
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Vampiristin

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#14

RE: Wozu ein Bekenntnis?

in Lobby 21.02.2011 08:52
von subzero | 121 Beiträge

Zitat von Daelach
Ich glaube, von uns beiden hält sich nur einer für ach so individuell, daß er seine Weltanschauung nicht in einem Wort verdichten kann.

Was du so glaubst, ist eine Sache.

Ich dachte immer die Satanisten und Sethianer hätten diesen individualistisch-elitären Anspruch gebucht?
(Sorry, die Vampiristen natürlich auch ^^ - sind also voll auf Linie, da ist ein Kontext gegeben und alles ist klar.)

Aber gut, da du offensichtlich nicht ohne Aufhänger kannst, dann sehe mich als Chaot. Oder ist das zu weitgefasst? Hm, vielleicht ein dem chaotischen zugeneigter Agnostiker?
Nein, halt, ich bin NARZIST! Haha ...

Zitat von Daelach
Aber wie ich schon sagte, der hier übliche "ich bin ja sooooooooo individuell"-Zirkus voll am Werk..

Aha. Und du bist dabei derjenige, den das UNHEIMLICH stört? ^^

Zitat von Daelach
... woran man allein schon sehen kann, wie fragil so eine "identität" sein kann..

Was du fragil nennst, nenne ich dynamisch.

Pfff ...


Dead Again ...

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#15

RE: Wozu ein Bekenntnis?

in Lobby 21.02.2011 10:34
von subzero | 121 Beiträge

Zitat von Südländer
Wir sind alle individuell



ICH nicht!


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