#1

Männlein-Satanismus, Weiblein-Satanismus

in Giganten-Forum 23.01.2011 15:03
von RAFA | 1.221 Beiträge

Ich hab das Thema im alten Forum schon irgendwann mal aufgerissen, aber es ging dann irgendwie unter. Soeben kam es aber wieder mal zum Vorschein, nämlich in meinem Blog und also stelle ich es hier wieder zur Diskussion:

Der clevere Herr Tunix hat zu meinem Blogeintrag v. 23.1. einen Kommentar geschrieben (mei, woher weiß ich nur schon wieder, dass es ein HERR ist

Tunix hat gesagt...
Tja, Logorrhoe und Dauerhektik sind verbreitete Frauenleiden, wünsche gute Besserung. Aber schon komisch, daß ausgerechnet du an diesem mainstreamigen immer-aktiv-und-tätig-Sein-Syndrom leidest, igitt, das ist ja geradezu christlich *schüttel*

Dazu meine ICH:

...find ich es gerade satanisch als Frau eben auch die Frau zu leben, die ich nun mal BIN. Nein, das ist nicht christlich, das ist nur weiblich und ich sag ja: der Satanismus unterscheidet sich in der Hinsicht in keinster Weise von allen anderen Religionen, nämlich dass er von Männern hochgezogen worden ist und diese ihre Männlichkeit mit den philosophisch-religiösen Idealen verwechseln. Dazu kann ich nur sagen: Jungs, wacht doch mal auf, hey!

Jo, und nun könnt ihr mal aufzählen, welche "satanischen" Idealvorstellungen eigentlich nur männlich und gar nicht speziell satanisch sind und welche Gegenteile dieser Ideale einfach nur weiblich sind, statt "christlich". Das fängt an mit Weichei-sein, bissel heulen, gefühlsdusseln, Gutmütigkeit, Hilfsbereitschaft, Mutterverhalten und Gluckengetue, nett sein wollen und für Lieblichkeit geschätzt sein wollen ... ja und die ganze typisch-Frau-Palette rauf und runter. Dabei stellt sich da auch echt die Frage, ob nicht im Sinn der yin-yan-Conterparts über Mann-Frau-Conterpart ein Satan-Christ-Conterpart vorstellbar ist, nach welchem dann echt Satan das Männliche und Christ das Weibliche repräsentieren. Was mach ich denn nun als satanische Frau? Kann frau überhaupt SatanistIn sein oder ist das Satanist-sein eine reine Männerdomäne?


www.RAFA.at
guckstu auch in meinen Blog: www.RAFAmania.de

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#2

RE: Männlein-Satanismus, Weiblein-Satanismus

in Giganten-Forum 23.01.2011 15:19
von Xarvic | 533 Beiträge

Warum sollte man als Frau keine Satanistin sein können? Solange du einen Willen und Gefühle hast, hast du etwas, was man oder frau ausdrücken kann. Das ist wohl die einzige wirkliche Grundvoraussetzung. Wie erfolgreich das ganze dann verläuft etc., ist dann eine andere Frage.

Mir persönlich gefällt die Veranschaulichung von Yin & Yang, auch wenn es um Geschlechter geht, wobei es nur zur Veranschaulichung nützt, denn wirklich alles kann man da bei Leibe nicht dran festmachen. Wichtig anzumerken sei noch, dass beim Yin & Yang der Mensch in der Mitte steht, zwischen den Seiten. Ergo hat auch eine Frau eine "maskuline" Seite und ein Mann eine "feminine". Viele Frauen würden jemandem in einer Situation des verquerten Denkens gut zureden und ihn sanft auf die Lösung hinführen, während die meisten dazu fähigen Männer wohl sein Gedankenkonstrukt auf die eine oder andere Weise mehr oder minder grob zerlegen und ihm sagen würden: Neumachen! Das mag vielleicht daran liegen, dass es sich als effizient bewährt hat, auf diverse Probleme mit vernichtender Kritik zu antworten. Innerhalb der Gesellschaft mag das durchaus negative Begleiterscheinungen haben, wenn die Leute nicht die notwendige Kritikbereitschaft entwickelt haben. Hier zum Beispiel habe ich gelernt, mein Denken beweglich zu halten, denn sobald ich hier irgendwas postuliere, wird es von den so ziemlich kritischsten Geistern analysiert, die ich bisher kennen gelernt habe. Ich überlege mir daher schon beim Schreiben, ob das auch wirklich Sinn macht, was ich gerade denke und ob gewisse vorher angesprochene Einflüsse dort mit drin stecken und ich habe auch in sofern keine Erwartungshaltung in meinen Aussagen, da ich gelernt habe, dass es jeder Zeit so sein kann, dass mein ganzer post vollkommen auseinander genommen wird und ich wieder irgendwas überdenken muss. Die meisten Menschen, die ich so kennen, verabscheuen diese Tätigkeit, ich habe sie geradezu lieben gelernt. Es ist eine Art mentales Workout, das einen kopfmäßig fit hält, auch wenn man noch an keinem "Ende" angekommen ist, was aber aller Voraussicht nie endgültig passieren wird. Der Punkt Kritikbereitschaft stellt für mich daher ein wichtiges Element in diesem ganzen Kontext dar. Denn nur diese Offenheit und Selbstreflektion verhindert letztlich, dass die "Yin" Attitüde (das "männliche") einem irgendeinen Schaden antut, denn wenn man sich an die Vorstellungen klammert, die eingerissen werden, fällt man selbst mit in die Tiefe.

Oh, was ich gerade gefunden habe, passt thematisch sehr gut, wenn es auch inhaltlich der letzte Dreck ist, jedoch interessanter Weise interpretatorisch brauchbar ist:

http://www.kriyayoga.com/Deutsch/aufdenfluegeln/mw.htm

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#3

RE: Männlein-Satanismus, Weiblein-Satanismus

in Giganten-Forum 24.01.2011 21:19
von Lilith (gelöscht)
avatar

>Ich hab das Thema im alten Forum schon irgendwann mal aufgerissen, aber es ging dann irgendwie unter. Soeben kam es aber wieder mal zum Vorschein, nämlich in meinem Blog und also stelle ich es hier wieder zur Diskussion:

>Der clevere Herr Tunix hat zu meinem Blogeintrag v. 23.1. einen Kommentar geschrieben (mei, woher weiß ich nur schon wieder, dass es ein HERR ist

Der clevere Herr Tunix bin ich, und ich bin eine Frau. Physisch jedenfalls.

>Tunix hat gesagt...
Tja, Logorrhoe und Dauerhektik sind verbreitete Frauenleiden, wünsche gute Besserung. Aber schon komisch, daß ausgerechnet du an diesem mainstreamigen immer-aktiv-und-tätig-Sein-Syndrom leidest, igitt, das ist ja geradezu christlich *schüttel*

>Dazu meine ICH:

...find ich es gerade satanisch als Frau eben auch die Frau zu leben, die ich nun mal BIN. Nein, das ist nicht christlich, das ist nur weiblich und ich sag ja: der Satanismus unterscheidet sich in der Hinsicht in keinster Weise von allen anderen Religionen, nämlich dass er von Männern hochgezogen worden ist und diese ihre Männlichkeit mit den philosophisch-religiösen Idealen verwechseln. Dazu kann ich nur sagen: Jungs, wacht doch mal auf, hey!

>Jo, und nun könnt ihr mal aufzählen, welche "satanischen" Idealvorstellungen eigentlich nur männlich und gar nicht speziell satanisch sind und welche Gegenteile dieser Ideale einfach nur weiblich sind, statt "christlich". Das fängt an mit Weichei-sein, bissel heulen, gefühlsdusseln, Gutmütigkeit, Hilfsbereitschaft, Mutterverhalten und Gluckengetue, nett sein wollen und für Lieblichkeit geschätzt sein wollen ... ja und die ganze typisch-Frau-Palette rauf und runter.

Ich zitiere mal SeMaEl Nahash:

"Der hebräische Titel Satan suggeriert zunächst den Grundgedanken der Anklage, der Rebellion gegen höhere Instanzen sowie der Invertierung bzw. Negierung von anerkannten Glaubenssätzen, wird in diesem Kontext unter unterschiedlichen Vorzeichen genutzt und verstanden und kann u.U. dazu dienen, eine oppositionelle Haltung gegen jegliche Form der Fremdbestimmung auf verschiedenen Ebenen der Wahrnehmung zum Ausdruck zu bringen, so daß je nach individuellem Verständnis Insubordination unter jegliche Form der Machtausübung gemeint sein kann."

Und wie soll sich das vereinbaren lassen mit solchen typisch weiblichen und für Frauen als total normal und sozial anerkannt geltenden Verhaltensmustern? Das erscheint mir ziemlich widersprüchlich.

>Dabei stellt sich da auch echt die Frage, ob nicht im Sinn der yin-yan-Conterparts über Mann-Frau-Conterpart ein Satan-Christ-Conterpart vorstellbar ist, nach welchem dann echt Satan das Männliche und Christ das Weibliche repräsentieren. Was mach ich denn nun als satanische Frau? Kann frau überhaupt SatanistIn sein oder ist das Satanist-sein eine reine Männerdomäne?

Du hast selber geschrieben:

Als erreichenswerte Ziele sehen die meisten Satanisten zuerst die Selbstvergottung mittels sog. Schattenarbeit (Aufarbeitung von Konditionen und verinnerlichten Fremdbestimmungen, sowie Komplexen, Neurosen oder sonstigen seelischen Defiziten und Vordringen zum wirklichen Ich). Auch hedonistische Ziele und Intentionen spielen eine wichtige Rolle. Epikur hat auch so manch schöne Sätze aufgestellt, die vielen Satanisten aus der Seele sprechen.

Ist es nun besonders satanisch, sich als ach so weiche Frau dieser Schattenarbeit zu verweigern und Satan den Hinterfrager und Neinsager nur als Vorwand für mainstreamiges Mitschwimmen im allgemeinen hedonistischen Konsumrausch zu machen? Da klaffen für meinen Geschmack Theorie und Praxis ein bißchen zu sehr auseinander, um noch glaubwürdig zu sein. Vorausgesetzt natürlich, daß einem Glaubwürdigkeit wichtig ist.

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#4

RE: Männlein-Satanismus, Weiblein-Satanismus

in Giganten-Forum 24.01.2011 22:07
von System-Karzinom (gelöscht)
avatar

@LIlith:

Zitat
Und wie soll sich das vereinbaren lassen mit solchen typisch weiblichen und für Frauen als total normal und sozial anerkannt geltenden Verhaltensmustern? Das erscheint mir ziemlich widersprüchlich.



Na ja, dazu sollte noch gesagt werden, daß das von Dir verwendete Zitat eine allgemein gehaltene Zustandsbeschreibung dessen war, wie selbsternannte Satanisten es je nach individueller Auslegung interpretieren. Im Grunde trifft das auch primär auf verkappte Atheisten und Sozialdarwinisten zu, die ihrer Lebenseinstellung die Bezeichnung Satanismus verpassen, um eine Legitimation zu haben, ihre triebhafte "animalische" Seite auszuleben, weil sie dem Irrrtum erliegen, Christen täten genau das nicht. Christen leben es durchaus aus, nicht selten sogar konsequenter als Satanisten, sind teilweise egoistisch und hedonistisch, daß der Sozialdarwinist nur mit den Ohren schlackern kann. Das Problem ist hier eher eines der gesellschaftlichen Klassen, denn ihren Egoismus und Triebhaftigkeit konsequent auslebende Christen sind zumeist in der Position, sich ihre Schweinereien auch erlauben zu können (siehe die "Mißbrauchsskandale" der kathoilischen Kirche), während Satanisten mit betont dieser Ausrichtung nicht selten weit weniger gesellschaftlich privilegiert sind, es aber gerne WÄREN.

Dieses Satanismusverständnis, das in Teilen wiederum auch durch LaVey vertreten wurde, stellt zumindest für mich in der Tat eine impotente Form dessen dar, was Satanismus mit LHP-Orientierung sein könnte, nämlich ein Befreiungsschlag, Umwertung der Werte und daraus resultierend der individuelle Weg zu ETWAS, ohne das unmittelbar spezifizieren zu müssen oder können. Immerhin impliziert es Grenzenlosigkeit im Denken, während sich atheistische bzw. sozialdarwinistische Satanisten genau diese Grenzen innerhalb der durch sie beanspruchten Rahmenbedingungen im Vorfeld selbst gesetzt haben. Sie nehmen schlicht den Ist-Zustand hin, geben vor, von diesem nun adäquat profitieren zu können, da sie sich im Zuge des Satanismus ja immerhin von der Notwendigkeit einer gewissen Empathie frei gekämpft haben wollen. Das ist freilich Augenwischerei, denn es bliebe ihnen eh nichts anderes übrig, als den Ist-Zustand hinzunehmen, wobei diese Ohnmacht dann wieder als Legitimation genutzt wird.
Insofern - und das ist nun nur meine persönliche Sicht der Dinge - ist die Anerkennung irgendwelcher Grenzen de facto etwas anderes, als KEINE Grenzen anzuerkennen (zunächst unabhängig von der Frage, wie man diese in spezifischen Fällen brechen kann), denn es ist schlicht Opportunismus, der mit Hedonismus und Egoismus im sozialdarwinistischen Kontext als "elitär" bemäntelt wird (wobei der Sozialdarwinismus exakt das ist, was ein Satanist konsequent innerhalb der Gesellschaft nun einmal nicht leben kann, ohne mit Repressalien rechnen zu müssen.

Das alles basiert auf einem weiteren Irrtum, nämlich jenem, daß Satane im alttestamentarischen Kontext Widersacher der Elohim bzw. Jahwe wären, was sie nun einmal nicht sind (sind Ankläger GEGEN die Menschen IM AUFTRAG der Elohim). Zu all den Widersprüchen kommt also noch hinzu, daß Satanisten dieser Stoßrichtung den christlichen Volksglauben relativ unkritisch teilen, die durch die Kurie (und eben NICHT das AT!) implizierten Werte invertieren, um letztlich auch jedem einzelnen Christen noch zu GLAUBEN, daß er den Mist glaubt, der ihm durch die Pfaffen erzählt wird. Ich bin da aus eigener Erfahrung in Kindheit und Jugend anderer Meinung, denn in der Regel wird der Glaube lediglich instrumentalisiert, weil es selbst für relativ ohnmächtige Mitläufer ein Unterdrückungspotential im abrahamitischen Kontext gibt, das von jedem Deppen auch gegen Schwächere genutzt werden kann. Insofern sind die Axiome des abrahamitischen Volksglaubens (primär Christentum und Islam) in diesem Zusammenhang in ihrer infantilen Simplizität geradezu genial, denn jeder Seppel versteht, daß irgendwo ein Obermotz thronen soll, der seine Taten argwöhnisch beobachtet und gerne einmal strafend auftritt, wenn man dafür "Beweise" (Blitz und Donner etc.) unmittelbar anbieten kann. Ich bin nämlich der Meinung, daß dieser Gedanke der Personifizierung von Naturerscheinungen eine Begleiterscheinung der abrahamitischen Monotheisierung ist und eben NICHT - wie es gerne angenommen wird - Basis des theistischen Glaubens per se war.

Wenn man sich mit Satan über den abrahamitischen Kontext hinaus beschäftigt, wird deutlich, daß für den modernen Satanisten im Grunde nur der Aussagewert des Titels bleiben kann, während die Satane aus dem AT als Vorbilder weit weniger taugen. Darum beziehe ich mich ja explizit auf Semjasa, Semael, Lilitu und Co., denn die waren selbst im hebräischen bzw. gnostischen Kontext wenigstens RICHTIG üble Streithähne, die selbst bei den heutigen Juden alles andere als beliebt sind.

Aber tatsächlich halte auch ich es für widersprüchlich, einerseits elitär im Sinne des Satanismus sein zu wollen, andererseits aber die Akzeptanz der profanen Ohnmacht auszuformulieren, anstatt Defizite im Sinne des LHP zu überwinden.




Befreiungsschlag-Netzpräsenz

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#5

RE: Männlein-Satanismus, Weiblein-Satanismus

in Giganten-Forum 24.01.2011 22:08
von Daelach | 1.214 Beiträge

kurz gesagt halte ich gar nichts davon, bestimmte Eigenarten als männlich bzw. weiblich anzusehen, weil das lediglich sozial konditionierte Rollenmuster sind, und der Sinn von LHP besteht genau in der Überwindung dieser sozial programmierten Muster.


~ Die Vernunft ist Kopie, der Wahn Original! ~

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#6

RE: Männlein-Satanismus, Weiblein-Satanismus

in Giganten-Forum 24.01.2011 22:25
von Sicarius | 214 Beiträge

Zitat von Daelach
kurz gesagt halte ich gar nichts davon, bestimmte Eigenarten als männlich bzw. weiblich anzusehen, weil das lediglich sozial konditionierte Rollenmuster sind, und der Sinn von LHP besteht genau in der Überwindung dieser sozial programmierten Muster.



Du wirst wohl nicht ernsthaft die biologischen Unterschiede, die sich in physischen und psychischen Merkmalen äußern, leugnen?

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#7

RE: Männlein-Satanismus, Weiblein-Satanismus

in Giganten-Forum 24.01.2011 22:33
von Xarvic | 533 Beiträge

Wieso nicht, Sicarius? Grundanlagen bezüglich sozialen Verhaltens mögen andere Tendenzen aufweisen, aber wie diese sich entwickeln, ist dann eine ganz andere Frage. Man könnte (!) Verhaltenszüge als "eher männlich" oder "eher weiblich" einordnen, aber ich für meinen Teil habe gemerkt, dass ich am besten fahre, wenn ich ein Gleichgewicht von 50/50 halte.

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#8

RE: Männlein-Satanismus, Weiblein-Satanismus

in Giganten-Forum 24.01.2011 23:48
von Daelach | 1.214 Beiträge

Klar gibt es physische Unterschiede, wer hätte es gedacht. Die Zigarrenkiste aus "Life of Brian" ist wohl unvergessen. In früheren Zeiten hat das denn auch zu durchaus sinnvollen sozialen Konventionen geführt. Beispielsweise ist es nunmal so, daß bei der Reproduktion die Frau und nicht der Mann den Flaschenhals darstellt. Insofern kann ein relativ hoher Verlust an Männern innerhalb einer Generation ausgeglichen werden, aber die Frauen darf man nicht verlieren. Außerdem hat der Mann natürlich mehr Körperkraft.

Deswegen sind Jagd und Krieg immer Männersache gewesen. Für beides ist Körperkraft nämlich sehr hilfreich, und beides sind gefährliche Aktivitäten, bei denen man sinnvollerweise die leichter ersetzbaren Männer draufgehen läßt. Biologisch gesehen sind Frauen zu kostbar für die Reproduktion, um sie leichtfertig draufgehen zu lassen. Die läßt man lieber sicher in der gut zu verteidigenden Höhle, mitsamt dem Nachwuchs.

Gesellschaften, die dies nicht beherzigt hätten, wären auf Dauer aus rein demographischen Gründen von denen plattgemacht worden, die es beherzigt haben.

Allerdings hat sich unsere Gesellschaft grundlegend gewandelt, so daß die Grundlagen für diese Rollenteilung entfallen sind. Zur Arbeit zu gehen ist heute nicht mehr sonderlich gefährlich, und dank der Maschinisierung braucht man nur für wenige Aufgaben hohe Körperkraft (Möbelpacker etwa). Kriege werden heute ganz anders geführt als früher: Viel mehr Technik, die nur noch Spezialisten beherrschen, weswegen die Armeen auch relativ klein sind. Die Zeit der Massenheere ist vorbei. Damit sind insgesamt recht wenige Leute mit der eigentlichen Kriegsführung beschäftigt, so daß ohnehin nicht viele Verluste auftreten können.

Im wesentlichen sind diese "psychischen" Unterschiede schlicht sozial konditioniert, das wird von Generation zu Generation weitergereicht, obwohl die Grundlagen sich längst erledigt haben. Das verwundert nicht, wenn man bedenkt, daß eine Menge Leute (seßhaft, mit Kühlschrank und Fleischbeschauer in der Handelskette) irgendwelchen religiösen Ernährungsregeln folgen, die für nomadische Wüstenvölker ohne Kühlschrank und Veterinäre ganz sinnvoll waren.

So, und genau die Überwindung sozialer Programmierung, die aus irgendwelchen Dogmen herrühren, ist der Grundgedanke des LHP. Statt also hier Deine soziale Konditionierung wiederzukäuen, solltest Du sie hinterfragen. Der Glaubenssatz, daß bestimmte Verhaltensweisen "weiblich" seien und andere "männlich", wobei diese Eigenarten ganz zufällig so beschaffen sein sollen, daß sie den sozialen Programmierungen entsprechen, ist doch Teil der Programmierung! JEDER Glaube versucht sich als "Tatsache" auszugeben, genau das ist sein Wesen!


~ Die Vernunft ist Kopie, der Wahn Original! ~

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#9

RE: Männlein-Satanismus, Weiblein-Satanismus

in Giganten-Forum 24.01.2011 23:49
von Sicarius | 214 Beiträge

Zitat von Xarvic
Wieso nicht, Sicarius? Grundanlagen bezüglich sozialen Verhaltens mögen andere Tendenzen aufweisen, aber wie diese sich entwickeln, ist dann eine ganz andere Frage. Man könnte (!) Verhaltenszüge als "eher männlich" oder "eher weiblich" einordnen, aber ich für meinen Teil habe gemerkt, dass ich am besten fahre, wenn ich ein Gleichgewicht von 50/50 halte.



Die "Verhaltenszüge" sind das Resultat aus einer unterschiedlichen evolutionären Entwicklung, die das männliche und weibliche Hirn mitgemacht haben. Diese Entwicklung ist aus evolutionärer Sicht auch logisch und um genau diese Unterschiede geht es mir. Durch bestimmte Verfahren wie MRI Scans lassen sich diese sogar visualisieren, nicht nur welche Gehirnregionen besonders ausgeprägt sind, sondern auch welche Areale bei bestimmten Aufgaben aktiviert werden - und jeder kann sich ein Bild davon machen, warum so wenige Frauen gute Mathematiker/Physiker/Autoren/Künstler sind. Ich will den kulturellen Einfluss damit nicht ausschließen, natürlich spielt der eine große Rolle, aber die biologischen Faktoren lassen sich nach dem heutigen Stand der Wissenschaft nicht leugnen.

@Daelach:

Zitat von Daelach

Statt also hier Deine soziale Konditionierung wiederzukäuen, solltest Du sie hinterfragen. Der Glaubenssatz, daß bestimmte Verhaltensweisen "weiblich" seien und andere "männlich", wobei diese Eigenarten ganz zufällig so beschaffen sein sollen, daß sie den sozialen Programmierungen entsprechen, ist doch Teil der Programmierung!



Hold your horses ;)
Das habe ich auch nie behauptet, würde ja auch keinen Sinn machen, schließlich spricht für diese Programmierung, dass es in anderen Kulturen auch andere Sitten gibt und es eben drum auch anders geht. Was als weiblich gilt und was als männlich unterscheidet sich von Kultur zu Kultur, wobei das Passive, Empfangende wohl aus naheliegenden Gründen als universell weiblich gilt (oder kennst du eine Ausnahme?).
Das Frauen aber zum Beispiel aus biologischen Gründen empathiefähiger sind, halte ich für evident, ob sich daraus typisch "weibliche" Verhaltensweisen ableiten lassen ist wiederum eine andere Geschichte.


zuletzt bearbeitet 25.01.2011 00:05 | nach oben springen

#10

RE: Männlein-Satanismus, Weiblein-Satanismus

in Giganten-Forum 25.01.2011 00:09
von Sicarius | 214 Beiträge

Übrigens: Geschlechtsspezifische Unterschiede im Verhalten lassen sich bei Neugeborenen schon lange bevor die soziokulturellen Umstände irgendeine Chance hätten zu wirken, feststellen.


zuletzt bearbeitet 25.01.2011 00:13 | nach oben springen

#11

RE: Männlein-Satanismus, Weiblein-Satanismus

in Giganten-Forum 25.01.2011 00:48
von Lili | 98 Beiträge

Zitat von Sicarius

Die "Verhaltenszüge" sind das Resultat aus einer unterschiedlichen evolutionären Entwicklung, die das männliche und weibliche Hirn mitgemacht haben. Diese Entwicklung ist aus evolutionärer Sicht auch logisch und um genau diese Unterschiede geht es mir. Durch bestimmte Verfahren wie MRI Scans lassen sich diese sogar visualisieren, nicht nur welche Gehirnregionen besonders ausgeprägt sind, sondern auch welche Areale bei bestimmten Aufgaben aktiviert werden - und jeder kann sich ein Bild davon machen, warum so wenige Frauen gute Mathematiker/Physiker/Autoren/Künstler sind. Ich will den kulturellen Einfluss damit nicht ausschließen, natürlich spielt der eine große Rolle, aber die biologischen Faktoren lassen sich nach dem heutigen Stand der Wissenschaft nicht leugnen.



Das ist aber auch nur insofern von belangen, wenn man sein Wesen, das wirkiche Selbst, auf die kognitiven Bereiche beschränkt. Seine Psyche also mit der physikalisch-chemisch arbeitenden Gesetzmäßigkeit des Gehirnes identifiziert. DU bist dein Gehirn sozusagen.
Gerade dann scheint die Neurowissenschaft wieder Grenzen zu setzen, indem kein Entkommen aus den soziologischen Verhaltensweisen von Mann und Frau postuliert wird. Der Geist, die Psyche, das Selbstbewusste, bedient sich nur des Gehirnes, um sich in der physikalischen Welt ausdrücken zu können. Es gibt also (für mich) keinen Grund diese Konditionierung aufrecht zu erhalten, die erst dazu geführt hat, dass bestimmte Hirnareale verschieden angesprochen werden, was die Psyche zwar nicht daran hindert selbstbewusst operieren zu können und sich selbst zu erkennen -wenn man es will-, wohl aber sich teilweise auch dementsprechend auszudrücken.


"Wer glaubt etwas zu sein, hat aufgehört etwas zu werden."
-- Sokrates

zuletzt bearbeitet 25.01.2011 01:05 | nach oben springen

#12

RE: Männlein-Satanismus, Weiblein-Satanismus

in Giganten-Forum 25.01.2011 01:05
von Sicarius | 214 Beiträge

Zitat von Lili

Das ist aber auch nur insofern von belangen, wenn man sein Wesen, das wirkiche Selbst, auf die kognitiven Bereiche beschränkt. Seine Psyche also mit der physikalisch-chemisch arbeitenden Gesetzmäßigkeit des Gehirnes identifiziert. DU bist dein Gehirn sozusagen.



Ich sage, das wirkliche Selbst ist eine Illusion. Es gibt nichts, woran man es festmachen könnte, alles was ich darüber weiß, ist, dass es sich beständig wandelt. Ich schließe daraus aber nicht, dass ich frei von dem bin, was in meinem Gehirn vorgeht - denn auch das ist eine vom Gehirn erzeugte Illusion.

Zitat von Lili

Gerade dann scheint die Neurowissenschaft wieder Grenzen zu setzen, indem kein Entkommen aus den sozilogischen Verhaltensweisen von Mann und Frau postuliert wird. Der Geist, die Psyche, das Selbstbewusste, bedient sich nur des Gehirnes, um sich in der physikalischen Welt ausdrücken zu können. Es gibt also (für mich) keinen Grund diese Konditionierung aufrecht zu erhalten, die erst dazu geführt hat, dass bestimmte Hirnareale verschieden angesprochen werden, was die Psyche zwar nicht daran hindert selbstbewusst operieren zu können und sich selbst zu erkennen -wenn man es will-, wohl aber sich auszudrücken.



Die Kultur und generell die soziologischen Umstände und die damit einhergehenden spezifischen Geschlechterrollen sind nicht festgeschrieben und können sich von einem Tag auf den nächsten theoretisch um 180° wenden.
Anders sieht es mit der Struktur bzw. dem Bauplan des Gehirns aus, der in der DNA der menschlichen Rasse festgeschrieben ist.

Bei Männern ist ein bestimmter Bereich im Parietallappen viel größer als bei Frauen - und eben dieser Bereich ist zum Beispiel bei Albert Einstein und anderen genialen Physikern und Mathematikern besonders groß ausgeprägt. Das ist kein Zufall, so funktionieren Menschen eben. Daraus folgt ja nicht, dass Frauen generell die schlechteren Mathematiker wären, es lässt sich aber sehr wohl eine generelle Tendenz feststellen, die unabhängig von sozialen Faktoren ist.

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#13

RE: Männlein-Satanismus, Weiblein-Satanismus

in Giganten-Forum 25.01.2011 01:31
von Lili | 98 Beiträge

Zitat von Sicarius

Ich sage, das wirkliche Selbst ist eine Illusion. Es gibt nichts, woran man es festmachen könnte, alles was ich darüber weiß, ist, dass es sich beständig wandelt. Ich schließe daraus aber nicht, dass ich frei von dem bin, was in meinem Gehirn vorgeht - denn auch das ist eine vom Gehirn erzeugte Illusion.



Du bist eine Illusion? Dir wird zwar seit deiner Geburt suggeriert, dich selbst nur in Abhängigkeit zu deiner Außenwelt identifizieren zu können, und dazu zähle ich auch das Gehirn, aber gerade mein Verständnis des LHP ist es, dies zu überwinden.
Und genau deswegen verlangst du, deine Psyche, dein Kern-Du, an deine physikalische Außenwelt festzumachen um dich selbst erkennen zu können. Und auch darum wird naturwissenschaftliche Empirie bei der Erkennung des eigenen Selbst versagen, weil sie auf physikalische Gesetzmäßigkeiten beruht und operiert. Mein Bewusstsein ist aber nicht an diese Gesetzmäßigkeit gebunden.
Und wenn du einen "Beweis" für die Existenz der Psyche haben möchtest, die jenseits der physikalischen Naturgesetze operiert, dann möchte ich hier Descartes erwähnen: "Ich denke, also bin ich."

Zitat von Sicarius
Die Kultur und generell die soziologischen Umstände und die damit einhergehenden spezifischen Geschlechterrollen sind nicht festgeschrieben und können sich von einem Tag auf den nächsten theoretisch um 180° wenden.
Anders sieht es mit der Struktur bzw. dem Bauplan des Gehirns aus, der in der DNA der menschlichen Rasse festgeschrieben ist.

Bei Männern ist ein bestimmter Bereich im Parietallappen viel größer als bei Frauen - und eben dieser Bereich ist zum Beispiel bei Albert Einstein und anderen genialen Physikern und Mathematikern besonders groß ausgeprägt. Das ist kein Zufall, so funktionieren Menschen eben. Daraus folgt ja nicht, dass Frauen generell die schlechteren Mathematiker wären, es lässt sich aber sehr wohl eine generelle Tendenz feststellen, die unabhängig von sozialen Faktoren ist.



Keine Widerlegung der Kritik an der soziologischen Konditionierung. Was glaubst du, warum dieser Bereich bei Männern stärker ausgeprägt ist?
Kleiner Tipp: Dieser Bereich ist auch für das räumliche Sehen zuständig.


"Wer glaubt etwas zu sein, hat aufgehört etwas zu werden."
-- Sokrates

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#14

RE: Männlein-Satanismus, Weiblein-Satanismus

in Giganten-Forum 25.01.2011 01:34
von RAFA | 1.221 Beiträge

Zu allererst halte ich es für satanisch, mich selbst zu realisieren, indem ich meine Natur auslebe. Ich wähle dabei das (große)"tier"hafte Werden.

Dagegen steht das "vernunftgesteuerte Selbst-Kreationieren".
Wenn ich es richtig verstanden habe, ist/war das eher Daelach's Weg. Daelach setzte sich Ziele bezüglich seines eigenen Seins-Zustands und sagte z.B. "ich möchte arroganter werden", woraufhin er gezielt Prozesse unternahm, um seinen Charakter und sich selbst seinem Ziel gemäß zu ändern. Ich dagegen wähle den Weg, den Charakter, den ich HABE und das, was ich BIN, auszuleben und zu realisieren.

Welcher Weg der satanischere ist, finde ich durchaus diskutabel.

Das christliche bzw. RHPige Gegenteil des Satanischen ist allerdings: Etwas zu werden, was man weder selbst ist (noch aus einem selbst heraus-wächst), noch was man selbst zu werden bestimmt hat, sondern was einem von extern durch eine höher geschätzte Meister-Instanz vorgegeben wird.

Ich male hier einen Kreis und behaupte: Dieser schließt sich darin, dass Ziele zur Änderung des eigenen Charakters ja eigentlich definitiv nur an externen, nicht-ich-igen Idealen festgemacht werden können. Wie sollte ein grundsätzlich netter, lieber Mensch sonst an die Idee kommen, arroganter werden zu wollen als durch die Orientierung an Werten, die eben als netter, lieber Mensch NICHT seiner eigenen Natur entsprechen? Vergöttert er da nicht irgendwelche fremden Meister-Konzepte, die als solche nicht aus ihm selbst stammen und setzt er diese nicht über sich selbst? In der Hinsicht ist Daelach Sklave fremder Ideale (Gott).

Der andere Schluss des Kreises ist jener, dass beim Ausleben des tierhaften Ichs die Richtung bereits durch die Natur und nicht durch mich selbst gewiesen ist. In der Hinsicht bin ich Sklave meiner Natur (Gott).

Oder liegt das Satanische just darin, die Sachlagen überhaupt nicht aus Sklaven-Perspektiven zu betrachten, sondern generell als aus eigenem Willen gewählter Akt des Selbsts zu sehen? Dann aber müsste man konsequenterweise zustimmen, dass auch Christen aus ihrem eigenen selbst-haften Willen den christlichen Weg für sich bestimmen und somit satanische Herren sind.

Ich denke, das Satanische liegt tatsächlich lediglich in der Betrachtung und realisiert sich höchstens als die Richtung, in die man sieht, nicht aber in der Tat, die man tut. Damit schließe ich den ersten Kreis wieder und sage: Hey, ja dann kannste ja wirklich alles tun, was du willst!

Amen.
;-)

> clevere Herr Tunix bin ich, und ich bin eine Frau. Physisch jedenfalls.

Das erstaunt mich nun wirklich. :-(
So sehr, dass ich es fast nicht glauben kann.
Aber ja gut.

Ich unterscheide trotzdem in weibliche und männliche Mentalität, halte mich da auch ein Stück an C.G. Jungs Anima und Animus. Ein sehr schönes Modell, wie ich finde.

Es ist klar, dass ein physikalischer Mann nicht unbedingt auch ein mentaler Mann sein muss und eine Menge weiblicher Aspekte in seiner Mentalität haben kann.

> ine oppositionelle Haltung gegen jegliche Form der Fremdbestimmung auf verschiedenen Ebenen d

ein Paradoxon, denn eine Opposition gegen jegliche Form der Fremdbestimmung ist pure Fremdbestimmung: Das Fremde bestimmt klar, gegen was sich der Kandidat stellen soll.

Freier und "selbst-iger" halte ich dagegen "tue, was du willst", was sich weder an Vorgaben noch an Opposition orientiert, sondern am eigenen Willen. Ja gut, das ist natürlich nicht mehr Luzifer-Widersacher-mäßig bezüglich des pubertären Archetyps eines sich gegen den Vater auflehnenden Sohnes. Kann dieser Luzifer jemals wirklich erwachsen werden?

> s vereinbaren lassen mit solchen typisch weiblichen und für Frauen als total normal und sozia

Die Anima geht nicht in klare, direkte Opposition. Sie schleimt sich diplomatisch zu ihrem Ziel, während sich ihr der Gegner fügt und dabei noch meint, er hätte den Ton angegeben (heutzutage eine beliebte Firmenphilosophie und auch in der Politik überaus effektiv). Das mag aus Animus-Sicht eine widerliche Art der Willensdurchsetzung sein, wie gesagt ist sie aber höchst funktional und führt meist wohl behalten ans Ziel des eigenen Kopfes.

> atanisch, sich als ach so weiche Frau dieser Schattenarbeit zu verweigern

Eine weiche Frau kann - mit Schattenarbeit oder sonst einer Methode - nur Weichheit finden, wenn sie sich selbst sucht. Findet sie Härte, ist sie an ihrem Selbst vorbeigeschossen, denn das IST weich. In ihrem Fall hier definitiv. Also: Was sollte sie tun können?

Sind weiche Frauen grundsätzlich nicht satanisch?
Was sind denn weiche Frauen, die auf hart machen: sind DIE satanisch(er)?

SK> Christen täten genau das nicht. Christen leben es durchaus aus, nicht selten sogar konsequenter als Satanisten,

ganz richtig! Nur Christen sind sich dessen nicht bewusst. Wollen wir nun "das Satanische(TM)" am Sich-bewusst-sein festmachen?

> Schweinereien auch erlauben zu können (siehe die "Mißbrauchsskandale" der kathoilischen Kirche),

Sexueller Missbrauch ist aber nicht im Sinn des Christus bzw. der christlichen Lehre und daher IMO auch nicht christlich. Diese Leute sind halt dann schlechte Christen, die dem christlichen Ideal weniger entsprechen als andere Christen.

Andernfalls müssten wir konsequenterweise proklamieren, dass Ritualmorde satanisch seien.

> Sie nehmen schlicht den Ist-Zustand hin,

Ja, diesen Aspekt nannte ich auch oben schon.

> der Sozialdarwinismus exakt das ist, was ein Satanist konsequent innerhalb der Gesellschaft nun einmal nicht leben kann, ohne mit Repressalien rechnen zu müssen.

Ich finde, gerade auch "der Sozialdarwinismus" ist eine PERSPEKTIVE: Es heißt ja nicht, mit der Keule den anderen zu erschlagen und den Pott leer zu fressen, damit die Hinterbliebenene einen dann aus Rache auch erschlagen - so etwas ist eine Missdeutung von Egoismus oder Sozialdarwinismus und ist eher einfach nur als "Dummheit" festzustellen. Darüberhinaus gibt es freilich auch einen KLUGEN Egoismus und Sozialdarwinismus, der auf geschickte Umwege ans Ziel (den Pott) kommt. Wesentlich ist: Es geht darum, zu Potte zu kommen und DAS geschieht IMMER mittels Sozialdarwinismus. Wenn der Nettere und Umsichtigere zu Potte kommt, ist es sozialdarwinistisch, den Netteren und Umsichtigeren zu realisieren.

> Satane im alttestamentarischen Kontext Widersacher der Elohim bzw. Jahwe wären, was sie nun einmal nicht sind (s

ein ganz wesentlicher Einwand!

Die Schwierigkeit besteht allerdings wieder in der Perspektive: Die Satane stehen von sich selbst aus NICHT in der Opposition, die Elohim SEHEN sie allerdings in ihrer Opposition stehen. Aus Sicht der Elohim sind die Satane die Opposition, aus Sicht der Satane sind sie nur sie selbst.

Ich nehme mir diese Aspekte heraus, ganz wie ich sie momentan für mich verwenden kann. Manchmal sehe ich meinen Satanismus in einer Opposition realisiert, manchmal in meiner Nichtopposition und Eigenständigkeit, manchmal im Hedonismus und Tierhaften, Triebhaften, manchmal in höchst intelligenter, hinterhältiger Taktik mit kalter, berechnender Vernunft... Das alles sind Aspekte des Satanischen, auch wenn sie sich in sich selbst untereinander oft widersprechen, und als Satanist nehme ich mir die Freiheit, die Tools zu nutzen, wie ich sie gerade brauche.

Ja *schmunzel* ... würde ich mich gar anders verhalten und "das Satanische(TM)" über mich selbst setzen, um mich vorbildlich daran zu orientieren, wäre ich dann noch Satanist, denn wo bliebe dann mein Selbst?

> er sind, und der Sinn von LHP besteht genau in der Überwindung dieser sozial programmierten Muster.

Das Sozialleben ist aber doch der Raum, in dem ich überhaupt ein Selbst herausarbeiten kann und durch Interaktion mit anderen (=Sozialleben) zu mir selbst finden kann und mich selbst erkennen kann. Nur dann kann ich doch auch festsetzen, was ich denn bin und was ich dann eigentlich noch werden möchte.

Macht Satanismus/LHP jenseits eines Soziallebens überhaupt einen Sinn? In welchem Raum bewegt er sich und wie realisiert er sich dort?

> u wirst wohl nicht ernsthaft die biologischen Unterschiede, die sich in physischen und psychischen Merkmalen äußern, leugnen?

Damit möchte ich nun zum Thema zurückkommen mit einem sehr weiblichen Aspekt, nämlich dem Gluckenverhalten. Dieses finde ich abgrundtief weiblich, auch wenn gelegentlich auch mal ein Mann danach handelt und auch, wenn manche Weiber (wie ich selbst) damit gar nichts am Hut haben. wie auch immer: Die Glucke ist definitiv kein Hahn.

Das Gluckenverhalten ist in der Natur des weiblichen Charakters manifestiert. Im satanischen Kontext ist es allerdings äußerst widrig, irgendwelche Loser auch noch zu behüten. Darin sehen wir ja wohl alle eine christliche Handlungsweise. Oder?

Was macht nun eine Frau, die das ganz natürliche Gluckenverhalten in sich empfindet?
Kann sie Satanistin sein oder nicht?

Ist es satanisch, wenn sie sich sagt: "Ich muss den Sozialdarwinisten rauskehren und unterdrücke bzw. verändere meine Charakterzüge"? Lässt sie sich so nicht nur von externen Idealen leiten, die gar nicht ihre eigenen sind und ist sie somit nicht wieder nur eine Sklavin irgendwelcher Moral- oder Antimoralvorstellungen?

Ist es satanisch(er), wenn sie sagt: "Ich bin eine Glucke und befriedige den ganzen Tag meine Triebe mit großer Freude und beglucke irgendwelche Loser"?

Oder kann eine Glucke grundsätzlich KEINE Satanistin sein?


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#15

RE: Männlein-Satanismus, Weiblein-Satanismus

in Giganten-Forum 25.01.2011 02:05
von RAFA | 1.221 Beiträge

> ängst erledigt haben. Das verwundert nicht, wenn man bedenkt, daß eine Menge Leute (seßhaft, mit Kühlschrank und Fleischbeschauer in der Handelskette) irgendwelchen religiösen Ernährungsregeln folgen, die für nomadische Wüstenvölker ohne Kühlschrank und Veterinäre ganz sinnvoll waren.
> So, und genau die Überwindung sozialer Programmierung, die aus irgendwelchen Dogmen herrühren, ist der Grundgedanke des LHP. Statt also hier Deine soziale Konditionierung wiederzukäuen, solltest Du sie hinterfragen. Der Glaubenssatz, daß bestimmte Verhaltensweisen "weiblich" seien

Nur gibt es da einen wesentlichen Unterschied: Die kühlschranklosen Nomaden-Gesetze sind Kopfgeburten und ihre Befolgung ist tatsächlich nur Konditionierung. Das Kriegerverhalten hat sich im Lauf der Evolution in unsere Gene geschrieben und ist ur-natürlich. Das sind keine Konditionen, sondern angeborene, ur-natürliche Triebe und Verhaltensmuster. Es ist in so langer Zeit natürlich gewachsen, dass sich auch der Rest des psychischen Organimsus komplett darauf eingestellt hat. Es gehört damit zur Harmonie des gesamten Menschen und des Selbst.

Beide Verhaltensweisen (die konditionierte sowie die evolutionierte) haben den Nachteil, dass sie in unserer Epoche nicht mehr notwendig sind und insofern gerade überflüssig sind. Um so eine evolutionierte Verhaltensweise aus meinem Programm zu tilgen, müsste ich allerdings meinen kompletten Organismus umstellen, der sich ja in Lauf der Menschheitsentwicklung vorzüglich daran angepasst hat.

Ich finde, als Realist muss ich auch wissen, wo meine Grenzen sind: Für ein solches Vorhaben reicht ein Leben nicht aus und ich habe keinen Bock, meins daran zu verschwenden.

...zumal es ja nur Unbehagen und Frust bedeutet, denn es wär dasselbe, mir alle Zähne reißen zu lassen, weil wir ja heutzutage Weltraumnahrung haben und die Zähne dann eigentlich überflüssig sind. Danach muss ich noch irgendwie zusehen, wie ich das nun aufgetretene Defizit an Kauvergnügen aus meiner Psyche entprogrammiere und dann hat das alles ja auch noch weitere Konsequenzen in meinem Verdauungstrakt, die ich dann noch klar kriegen muss... also nö, hey! Da sag ich lieber: Ich habe LUST daran, ganz natürlich zu fressen, drum fress ich!

Lili> hirnes identifiziert. DU bist dein Gehirn sozusagen

Ja gut, nur: Wenn man das nicht tut, wird der Begriff "Geschlecht" ja sinnfrei und wir können uns nur noch als geschlechtslose "Seelen" verstehen, die mit dem Tool des Gehirns und auch dem Tool von Weib- oder Männlichkeit agieren. Dann macht diese Diskussion wenig Sinn.

> Du bist eine Illusion?

Nicht nur das, sondern "ich" bin überhaupt nur ein Datum! Das Ich ist ein Punkt (und bekanntlich hat dieser keine Fläche, also keine Substanz), nämlich der, in dem alle Eindrücke zusammen treffen, so dass anhand dieses Datums "ich" ein Entscheidungskriterium gestellt ist. Um einen solchen Entscheidungs-Prozess zu realisieren gibt es natürlich ein Gehirn und Modelle und Sinneseindrücke und und und... das sind alles nur die beteiligten Tools und Procedures, in denen das Datum des Ichs als Variable notwendig ist. Darum gibt es das Ich.


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