#31

RE: Männlein-Satanismus, Weiblein-Satanismus

in Giganten-Forum 25.01.2011 10:28
von subzero | 121 Beiträge

Zitat
Wenn ich sage, ich glaube gar nichts, dann bedeutet das, daß ich eine Theorie unter dem Gesichtspunkt einer Wahrscheinlichkeit betrachten kann. Ich würde dann die Theorie eher überdenken, deren Viabilität einer Falsifikation überzeugender standhalten könnte, aber darum ist sie für mich noch immer nicht wahr, sondern weiterhin Theorie, die auf einer gedachten Skala von 1-sowieso HEUTE einen gewissen Stellenwert einnehmen KANN, morgen aber vielleicht wieder einige Stufen sinkt oder steigt, weil dann neue Aspekte diese Einschätzung begünstigen. Aber ich bin mir der Tatsache bewußt, daß eine Theorie NIE mehr als diese Viabilität wird erbringen KÖNNEN, denn wir können nicht ernsthaft vom Zehnten ins Tausendste stapeln, wenn selbst die Empirie per se bereits abhängig von Abbildungen resultierend aus Veränderungsbeobachtungen ist, deren Realität wir erst setzen müssen, um sie zu postulieren. Mit keiner Methodik der Welt wirst Du eine absolute Wahrheit jemals UNMITTELBAR (ohne auch nur den minimalsten Zeit- und Distanzverlust) tatsächlich abbilden können. Es ist, als wolle man von den Urlaubsbildern des letzten Sommers auf die Realität des Universums schließen, wenn man NUR diese Informationen zur Verfügung hätte.


Es dreht sich hierbei um einen philosophischen Inhalt, den z.B. Jiddu Krishnamurti in sehr nüchterner und ernsthafter Form ebenso zu vermitteln versuchte, wie Robert Anton Wilson dies in humorvoller, lässiger Weise tat.
Von beiden lassen sich Aufzeichnungen ihrer äußerst erfrischenden und erhellenden Reden im Netz finden. Vielleicht können ja deren sehr einfache und direkte Worte das Missverständnis in dieser offensichtlich immer wiederkehrenden Diskussion überflüssig machen?

Willhem Busch extrahierte den an sich einfachen Sachverhalt in folgenden Worten:
"Vielleicht" ist ein schlauer Krebs, der vor- und rückwärts gehen kann.


zuletzt bearbeitet 25.01.2011 10:50 | nach oben springen

#32

RE: Männlein-Satanismus, Weiblein-Satanismus

in Giganten-Forum 25.01.2011 17:30
von Lilith (gelöscht)
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Zitat
Dieses Satanismusverständnis, das in Teilen wiederum auch durch LaVey vertreten wurde, stellt zumindest für mich in der Tat eine impotente Form dessen dar, was Satanismus mit LHP-Orientierung sein könnte, nämlich ein Befreiungsschlag, Umwertung der Werte und daraus resultierend der individuelle Weg zu ETWAS, ohne das unmittelbar spezifizieren zu müssen oder können. Immerhin impliziert es Grenzenlosigkeit im Denken, während sich atheistische bzw. sozialdarwinistische Satanisten genau diese Grenzen innerhalb der durch sie beanspruchten Rahmenbedingungen im Vorfeld selbst gesetzt haben. Sie nehmen schlicht den Ist-Zustand hin, geben vor, von diesem nun adäquat profitieren zu können, da sie sich im Zuge des Satanismus ja immerhin von der Notwendigkeit einer gewissen Empathie frei gekämpft haben wollen. Das ist freilich Augenwischerei, denn es bliebe ihnen eh nichts anderes übrig, als den Ist-Zustand hinzunehmen, wobei diese Ohnmacht dann wieder als Legitimation genutzt wird.



Das ist dann aber eine ziemliche Begriffsverwirrung, denn bisher dachte ich immer, ein Satanist richtet sich nicht im Status Quo häuslich ein, jedenfalls nicht willentlich. Eigentilch müßte man für diese Kompromißmacher und Jasager einen ganz anderen Begriff erfinden.

Zitat
Aber tatsächlich halte auch ich es für widersprüchlich, einerseits elitär im Sinne des Satanismus sein zu wollen, andererseits aber die Akzeptanz der profanen Ohnmacht auszuformulieren, anstatt Defizite im Sinne des LHP zu überwinden.



Diejenigen, die mit so einem Widerspruch gut leben, werden natürlich leugnen, daß es ihn gibt. Ist bei Christen ja nicht anders.

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#33

RE: Männlein-Satanismus, Weiblein-Satanismus

in Giganten-Forum 25.01.2011 18:01
von guy_inkognito | 102 Beiträge

Gut das die Leute hier über Mann-Frau so sachlich reden.
Ich finde diese Debatte "typisch Mann, typisch Frau" nämlich sehr sehr bescheuert.
Für die biologischen Unterschiede kann niemand was, das ist klar.

Nun kommt aber die gesellschaftliche Seite.
Männer MÜSSEN Fussball, Autos und Bier geil finden

Frauen MÜSSEN lästern, kochen lernen und sich immer schön schminken.

Ist doch alles Blödsinn hoch zehn, wieso soll ich unmännlicher sein weil ich (ja ich) gerne koche und Autos totlangweilig finde?
Wieso müssen sich Mädels mehr Schminke ins Gesicht hauen als sie Haut haben?

Von diesen ganzen dummen Gedanken sollten sich die Menschen endlich mal lösen können.
Ja, wirklich alle Menschen, denn das sind Mann und Frau nunmal, Menschen.
Ich hoffe das ich irgendwann eine Freundin/Frau habe, die es ähnlich sieht.

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#34

RE: Männlein-Satanismus, Weiblein-Satanismus

in Giganten-Forum 25.01.2011 23:39
von Sicarius | 214 Beiträge

Zitat von System-Karzinom

Wenn ich sage, ich glaube gar nichts, dann bedeutet das, daß ich eine Theorie unter dem Gesichtspunkt einer Wahrscheinlichkeit betrachten kann. Ich würde dann die Theorie eher überdenken, deren Viabilität einer Falsifikation überzeugender standhalten könnte, aber darum ist sie für mich noch immer nicht wahr, sondern weiterhin Theorie, die auf einer gedachten Skala von 1-sowieso HEUTE einen gewissen Stellenwert einnehmen KANN, morgen aber vielleicht wieder einige Stufen sinkt oder steigt, weil dann neue Aspekte diese Einschätzung begünstigen. Aber ich bin mir der Tatsache bewußt, daß eine Theorie NIE mehr als diese Viabilität wird erbringen KÖNNEN, denn wir können nicht ernsthaft vom Zehnten ins Tausendste stapeln, wenn selbst die Empirie per se bereits abhängig von Abbildungen resultierend aus Veränderungsbeobachtungen ist, deren Realität wir erst setzen müssen, um sie zu postulieren. Mit keiner Methodik der Welt wirst Du eine absolute Wahrheit jemals UNMITTELBAR (ohne auch nur den minimalsten Zeit- und Distanzverlust) tatsächlich abbilden können. Es ist, als wolle man von den Urlaubsbildern des letzten Sommers auf die Realität des Universums schließen, wenn man NUR diese Informationen zur Verfügung hätte.
Mit anderen Worten: Keine der bisherigen Theorien bzw. Weltbilder besitzt auch nur annähernd evidenten Charakter, weil eine ABSOLUTE Evidenz aufgrund der Beschaffenheit unseres Bewußtseins gar nicht funktionieren kann. Theorien funktionieren für mich von daher auch nur innerhalb eines Modells oder einer Versuchsanordnung, aber ich halte es grundsätzlich für fehlerhaft, von einem geschlossenen System auf unbekannte Größenordnungen schließen zu wollen.
Insofern ist für mich "alles offen". Ich sehe keine Notwendigkeit, mich für irgendeine Theorie entscheiden zu müssen, denn wenn ich an die Unfehlbarkeit der Wissenschaft trotz der genannten Fehleranfälligkeit GLAUBE, ist das für mich im Grunde kein nennenswerter Unterschied zur Götzenanfleherei. Ich weiß also GAR NICHTS, versuche aber auch nicht, mich durch den Glauben vom Gegenteil zu überzeugen. Diese Einstellung, alles denken und erfahren, aber nichts sicher wissen zu können, ist freilich keine leichte Kost, aber eine sehr befreiende.



So ziemlich das gleiche hab ich ja auch in komprimierter Form in meinem letzten Beitrag geschrieben. Sind wir uns also in diesem wichtigen Punkt schonmal einig.

Zitat von System-Karzinom

Warum aber verteidigst Du dann derart vehement altbackene Theorien bzw. Setzungen (Atheismus), wenn Du es im Grunde doch wie ich siehst?



"Ich verteidige den Atheismus als die notwendige und selbstverständliche Form menschlicher Intelligenz."
-Max Bense

Der Atheismus ist nach meiner Auffassung unabhängig von seiner Entstehungsgeschichte, dem Theismus und sämtlichen religiösen Kontexten und macht vor allem keine Aussage über die Beschaffenheit der Realität. In diesem Sinne bist du genauso (agnostischer) Atheist wie ich. Würde ich den Atheismus wie du als eine Art Gegenmodell innerhalb der theistischen Axiome sehen, würde ich mich auch nicht als Atheist bezeichnen.

Zitat von System-Karzinom

Eben. Aber Du gehst hier mit Kritikern wie mit Ketzern um. Man kann das alles doch diskutieren, aber eben theoretisch. Warum muß man da derart dogmatisch vorgehen?



Mache ich ja nicht, aber wenn man das Prinzip Evolution verteidigt wird man ja gleich als Szientist beschimpft. Eine dogmatische Haltung kann ich bei mir nicht erkennen, vor allem weil ich ja bereits geschrieben habe, dass die Evolutionstheorie, wie wir sie heute kennen, falsch ist.


zuletzt bearbeitet 25.01.2011 23:40 | nach oben springen

#35

RE: Männlein-Satanismus, Weiblein-Satanismus

in Giganten-Forum 25.01.2011 23:43
von System-Karzinom (gelöscht)
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@Lilith:

Zitat
Das ist dann aber eine ziemliche Begriffsverwirrung, denn bisher dachte ich immer, ein Satanist richtet sich nicht im Status Quo häuslich ein, jedenfalls nicht willentlich. Eigentilch müßte man für diese Kompromißmacher und Jasager einen ganz anderen Begriff erfinden.



Theoretisch schon, aber das werden die selbst natürlich anders sehen, denn wem der Begriff Atheismus einfach nicht provokativ genug klingt, der greift halt zum Satanismus, was darüber hinaus das Spiel mit gewissen Inhalten impliziert, von denen sich solche Menschen tatsächlich aber eindeutig distanzieren. Bis ich ins Netz gegangen bin, war ich auch noch der Meinung, das Gros der Satanisten orientiere sich mehr oder weniger am LHP und die CoS und ihre Ableger hielt ich gar für eine Randerscheinung auf dem schmalen Grat zwischen Christentum und atheistischem Satanismus, aber in den Foren wurde ich dann eines Besseren belehrt. Sagen wir es so: Der Satanismus ist salonfähig, aber ich würde nicht einmal sagen, daß er es geworden wäre, sondern vielmehr, daß schlicht die Anzahl derer überproportional gestiegen ist, die ihn primär mit Triebhaftigkeit, Hedonismus und Atheismus konnotiert sehen. Wenn der Atheismus der große Bruder des Monotheismus ist (ohne die Verwandschaftsverhältnisse überhaupt zu kennen), dann ist Satanismus die kleine Schwester, die im Generationenkonflikt mal etwas rebellieren will und sich wechselweise an den großen Brüdern orientiert. Sinn der Sache ist das sicherlich nicht, aber der Zeitgeist assimiliert nun einmal jede Begrifflichkeit für seine Subkulturen.




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#36

RE: Männlein-Satanismus, Weiblein-Satanismus

in Giganten-Forum 26.01.2011 02:21
von System-Karzinom (gelöscht)
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Zitat von subzero
Es dreht sich hierbei um einen philosophischen Inhalt, den z.B. Jiddu Krishnamurti in sehr nüchterner und ernsthafter Form ebenso zu vermitteln versuchte, wie Robert Anton Wilson dies in humorvoller, lässiger Weise tat.
Von beiden lassen sich Aufzeichnungen ihrer äußerst erfrischenden und erhellenden Reden im Netz finden. Vielleicht können ja deren sehr einfache und direkte Worte das Missverständnis in dieser offensichtlich immer wiederkehrenden Diskussion überflüssig machen?



Schöne Ergänzung! Das könnte in der Tat einige Unklarheiten erhellen. Ich möchte aber noch kurz darauf hinweisen, daß es keine "rein" philosophische Betrachtung ist, sondern sich auch naturwissenschaftlich durchaus stützen läßt und auch bereits wurde.




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#37

RE: Männlein-Satanismus, Weiblein-Satanismus

in Giganten-Forum 26.01.2011 07:09
von Daelach | 1.214 Beiträge

Zitat
Es dreht sich hierbei um einen philosophischen Inhalt, den z.B. Jiddu Krishnamurti in sehr nüchterner und ernsthafter Form ebenso zu vermitteln versuchte, wie Robert Anton Wilson dies in humorvoller, lässiger Weise tat.



Von Wilson kann ich "die neue Inquisition" empfehlen.

Ich finde es übrigens in dem Zusammenhang belustigend bis erschreckend, wieviele sog. "Satanisten" den Buddhismus als Weißlichtkrams abtun, ohne auch nur im Ansatz begriffen zu haben, worum es überhaupt geht. So ein Satanismus ist genauso flach wie das Christentum, dem er entstammt.


~ Die Vernunft ist Kopie, der Wahn Original! ~

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#38

RE: Männlein-Satanismus, Weiblein-Satanismus

in Giganten-Forum 26.01.2011 09:03
von System-Karzinom (gelöscht)
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Zitat von Sicarius
Würde ich den Atheismus wie du als eine Art Gegenmodell innerhalb der theistischen Axiome sehen, würde ich mich auch nicht als Atheist bezeichnen.



Nein, das war nicht meine Aussage (siehe das Atheismus-Thema). Ich steige jetzt nicht detailliert ein, weil ich in einigen Stunden verreise, aber ich finde es schon erschreckend, daß meine Aussagen zum Thema trotz dezidierter Ausformulierung von einigen Leuten hier noch immer nicht verstanden werden, anstatt sich mal die Mühe zu machen, es zu verarbeiten. Es ist im Zusammenhang mit meiner Analyse dort nämlich auch ein Zeichen völliger Ignoranz, mich dennoch als "agnostischen Atheisten" zu bezeichen, denn damit wird das gesamte Ergebnis vollständig sabotiert.




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#39

RE: Männlein-Satanismus, Weiblein-Satanismus

in Giganten-Forum 28.01.2011 13:24
von Luciferis | 58 Beiträge

Nun ich denke das auch eine Frau eine Satanisten sein kann, auch wen es viele Männer als Satanisten gibt, dennoch gibt es auch Frauen. Es ist keine reine Männerdomene.
Es geht um das freie denken Zitat: ,,Descartes erwähnen: "Ich denke, also bin ich.",,
Nun Christliche denkweisen oder auch denkweisen seines eigenen Ich´s die in diese richtung führt, ist vieleicht keine eigene Denkweise, sonder die eines christlichen vorgespielten moment. Das Ich ist das Ich und geht keiner fremden bestimmung nach, animalisch sind wir alle, aber christlich nicht.
Ja man kann eigentlich alles tun, was du willst! dennoch muss man genaustens darauf achten, was will ICH ? nicht das man einen weg geht den es vieleicht schon gibt, wen es einen Weg gibt, geht man dann nicht den Weg, weil es einfacher ist, man muss seinen Weg gehen und achten das man es auch tut, den nur so kann das Ich auch Ich sein und nicht der pfad eines andern, jeder Weg hinterläst spuren so auch wie meiner, doch wen jemandn den selben Weg geht wie Ich, lebt er dann sein eigenes Ich oder verfolgt er nur meinen Weg, sieht er also zu mir hoch und schreitet die selbe spur, ist das ein handeln seines Ich´s.

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#40

RE: Männlein-Satanismus, Weiblein-Satanismus

in Giganten-Forum 29.01.2011 02:07
von RAFA | 1.221 Beiträge

Zitat von SK
Der eigene Wille kann aber nur dann konsequent ausgelebt werden, wenn die Opposition nicht mehr besteht.


Ich denke, es sind eh alles nur Annäherungswerte, d.h.: "Ein sich dem eigenen Willen annähernder Wille kann..." Ich halte es für wichtig, ob es sich beim nächsten Schritt eher um eine Willensannäherung handelt oder eher um eine vom Willen fortführende Aktion.

Zitat von SK
man sich suggerieren müssen, aus freiem Willen unfrei zu sein.


Das ist im SM-Bereich ein interessanter Aspekt.

Zitat von SK
Aspekte zutreffen, ist Kinderfickerei sogar völlig legitim?


Ja gut: Es wäre zu diskutieren, ob die Kinderfickerei tatsächlich Teil der christlichen Lehre ist oder nicht (darauf hab ich nur keinen Bock). Ich wollte nur darstellen, dass ich mich in meiner Kritik am Christlichen nicht daran orientiere, was irgendwelche schwarzen Schafe unter denen draus machen, sondern daran, was es sein SOLL, also an der Lehre.

Zitat von SK
chen Monotheismus jemals tatsächlich philanthropische Werte vertreten wurde


gut, das stimmt freilich *einseh*

Zitat von SK
e, daß es ein Modell ist, mit dem LHP schon einmal wenig gemein haben kann (es sei denn, ein LHP´ler entscheidet sich dafür willentlich),


Ja gut: genau genommen ist es un-LHP-isch, sich an überhaupt etwas zu orientieren und sei es auch die Realität, weil schließlich bedeutet das schon wieder ein Dogma und ein Beschnitt der eigenen Freiheit. An der Stelle steig ich dann aber aus dem Konzept des LHP aus und halte mich lieber an das Konzept der Realität. Das tue ich aus dem Grund, weil es mir ab einem gewissen Grad wichtiger ist, zu Potte zu kommen, statt irgendwelche Modelle und Ideale zu realisieren. Man kann natürlich auch LHP bis zur Selbstzerstörung leben, aber macht das denn Sinn?

Zitat von SK
weil sie faktisch GEGEN die Menschen IM AUFTRAG der Elohim Gericht halten.


ach so. Ja gut.

Zitat von Lili
viduellen Existenz auf die körperliche und soziologische Ebene überwunden haben.


Ja gut. Das geht (mir) aber jetzt zu weit, weil ich wollte eigentlich schon im Rahmen des Geschlechtlichen bleiben (das ist ja das Thema dieses Threads). Es gibt nicht nur körperliche, sondern auch psychische Geschlechtsmerkmale und ich finde, dass diese im Satanismus ganz schön ausgeklammert werden bzw. sogar als "christlich" verschrieen sind, z.B. Gluckenverhalten und Bemutterungstrieb.

Zitat von Lili
Erkennt man den Kern-des-Selbst


ah stop stop! : Zwischen Ich und Selbst unterscheide ich!

Zitat von Sicarius
war und sich nurnoch wie ein SK benommen hat.


*LOOOL*

Zitat von gi
Nun kommt aber die gesellschaftliche Seite.
Männer MÜSSEN Fussball, Autos und Bier geil finden
Frauen MÜSSEN lästern, kochen le


Das ist natürlich trivialer, ankonditionierter Unsinn. Es gibt aber auch fundierte typisch weibliche und typisch männliche Neigungen, die aus der körperlichen Funktion zum Thema Nachwuchs resultieren.

So ist es im Allgemeinen weiblich (was nicht heißt, dass JEDE Frau diese Verhaltensweise haben muss bzw. dass ein Mann sie NICHT haben darf), kleine, schwache Dinger "süß" und behütenswert zu finden und sie aufpeppeln zu wollen, was sich dann in einer generellen Hilfsbereitschaft für alles Schwache auswachsen kann und da sind wir ja ganz schnell jenseits der üblichen satanischen Ideale.

Da die Weibchen im Normalfall zierlicher gebaut sind als die Männchen, kommen sie in der Natur eher durch, wenn sie sich einem starken Männchen anschließen, woraus so eine gewisse Neigung zur Bewunderung und Anbetung eines Führers im weiteren Sinn resultiert.

Wie kommt das jetzt zusammen, wenn so ein zierlicher Weibchengeist mit ausgeprägtem Hang zur Verehrung und Anklammerung an einen starken Großen SatanistIn sein wollte: Soll sie diesen natürlichen, ihr angeborenen Hang ausleben oder ist das eher "christliche" Anbetung? Soll sie diesen natürlichen Hang überwinden, damit sie dem Ideal des Satanisten entsprechen kann, das sie ja damit höher hält als sie selbst? Oder kann sie definitiv gar kein Satanist sein? ...denn wie sie es macht, macht sie es ja verkehrt! ;-)


www.RAFA.at
guckstu auch in meinen Blog: www.RAFAmania.de

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#41

RE: Männlein-Satanismus, Weiblein-Satanismus

in Giganten-Forum 29.01.2011 06:11
von System-Karzinom (gelöscht)
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@RAFA:

Zitat
Ich denke, es sind eh alles nur Annäherungswerte, d.h.: "Ein sich dem eigenen Willen annähernder Wille kann..." Ich halte es für wichtig, ob es sich beim nächsten Schritt eher um eine Willensannäherung handelt oder eher um eine vom Willen fortführende Aktion.



Ich hatte kürzlich in einem anderen Zusammenhang geschrieben, daß man sich des eigenen Willens im Falle zu erwartender Konsequenzen durchaus bewußt sein sollte, allerdings ändert es auch im Falle einer "vernünftigen" Gratwanderung nicht zwingend etwas am Willen selbst, wenn dieser sich im Einzelfall diametral zur gesellschaftlichen Norm ausdrückt, sofern man das für sich individuell realisiert hat. Ab diesem Punkt wird die "Willensannäherung" nämlich zur Selbstkasteiung, wenn der Wille einerseits stark, die faktische Umsetzbarkeit aber gelinde gesagt schwierig ist. Dann wird man sich überlegen müssen, ob man bereit wäre, das Kind mit dem Bade auszuschütten, oder doch eher Wasser auffüllen zu wollen. Ich neige da in der Regel zur ersten Option, denn frisches Wasser enthält den alten Schmutz nun einmal nicht mehr.

Zitat
Das ist im SM-Bereich ein interessanter Aspekt.



Es ist auch in anderen Bereichen durchaus denkbar, daß bereitwillige Subordination oder gar eine devote Haltung Ausdruck des individuellen Willens sein können. Aus diesem Grund bin ich auch kein Verfechter für eine leicht modifizierte Gesellschaftsstruktur, sondern entweder eine Anarchie der Eigenverantwortlichen (die mit dem heutigen durch den abrahamitischen Kontext verseuchten Gesindel freilich nicht umsetzbar wäre), oder eine globale Organisation, wie ich sie im alten Forum bereits vorgeschlagen habe. Wer zur unabhängigen Entscheidung prädestiniert wird, würde darin in seiner "Freiheit" unterstützt, wer hingegen Sklavenmentalität an den Tag legt, erfüllt eben diese Rolle. Jedem das Seine.

Zitat
Ja gut: Es wäre zu diskutieren, ob die Kinderfickerei tatsächlich Teil der christlichen Lehre ist oder nicht (darauf hab ich nur keinen Bock).



Nicht unmittelbar der christlichen Lehren, aber auf jeden Fall des abrahamitischen Monotheismus, so daß der Katholizismus dieser Blaupause deutlich näher steht als der Protestantismus. Darum ist der Machtmißbrauch im Katholizismus auch noch immer omnipräsent, während er bei den Protestanten subtiler in den Reihen der eigenen Familie stattfindet, wenn der Nachwuchs die gewünschte Systemkonformität vermissen läßt. Denn die evangelische Kirche ist eine eher weltliche, die sich für moderne und vordergründig liberale Staatsformen geradezu ideal eignet, da sie weder Fisch noch Fleisch ist. Fast Food-Religion für die zufriedene Mittelschicht halt.

Zitat
Ich wollte nur darstellen, dass ich mich in meiner Kritik am Christlichen nicht daran orientiere, was irgendwelche schwarzen Schafe unter denen draus machen, sondern daran, was es sein SOLL, also an der Lehre.



Ja, aber genau das ist der Fehler, denn Du gestehst ihnen zu, etwas anderes als verlogene, egoistische Opportunisten bzw. je nach Konfession machtgierige, perverse Dreckschweine zu sein (um mal im bewertenden Kontext zu bleiben). Ich hingegen habe die Erfahrung gemacht, daß nur ein winziger Prozentsatz der Christen tatsächlich die eigenen moralischen Werte auslebt, und wenn sie diese ignorieren, dann eiskalt kalkulierend und absolut bewußt, um sich Vorteile zu verschaffen. Ich weiß nicht, wie viele Christen Du in "freier Wildbahn" erleben durftest (also nicht in ihrer Selbstdarstellung bsplw. in einem Forum), aber ich bin unter denen aufgewachsen, habe dann in der Jugend sogar temporär den Islam als angenehmer empfunden, bis ich auch den durchschaut habe, und ich kenne NICHT EINEN (!!!) Monotheisten im abrahamitischen Kontext, der die von seiner Religion propagierten Werte tatsächlich auch nur annähernd gelebt hätte, sofern es nicht Teil der Selbstinszenierung war.
Und die Lehre im neutestamentarischen Kontext ist ideen- bzw. religionsgeschichtlich im Grunde ein kleiner Pickel am Arsch des abrahamitischen Gesamtkomplexes, eine Modeerscheinung, die metaphysische mit humanistischen Aspekten zu einem bekömmlichen Brei verkocht hat. Diese Propaganda der Nächstenliebe und Gutmenschlichkeit wäre im Falle eines neuen Mongolensturms bestenfalls eine Fußnote in der Geschichtsschreibung, die nur aus dem Grunde in unseren Breitengraden derart überbewertet wird, weil es uns von Kindesbeinen an in die Schädel gebrannt wird. Das ist Fassade. Was sich dahinter abspielt, finde ich viel interessanter.

Zitat
Ja gut: genau genommen ist es un-LHP-isch, sich an überhaupt etwas zu orientieren und sei es auch die Realität, weil schließlich bedeutet das schon wieder ein Dogma und ein Beschnitt der eigenen Freiheit.



Eben, das ist es ja. Ich bin schlicht nicht bereit und/oder fähig (zumindest nicht mehr), mich einem wie auch immer gearteten Konzept anzuschließen, es gegen Zweifler zu verteidigen, oder eine objektive Realität zu preferieren, denn dann bin ich kontextual im Denken gebunden. Ich kann aber zunächst nur mit einiger Berechtigung von mir selbst UND meiner Umgebung sagen, daß Bewußtsein vorhanden ist, das etwas wahrnimmt. Alles andere ist bereits die Beschreibung einer Außenwelt aus diesem Bewußtseinszustand heraus, kann also de facto niemals absolute Wahrheit im Sinne einer empirischen Beweisführung sein. Warum also sollte man sich auf eine Konzept bzw. einen Kontext fixieren?

Zitat
An der Stelle steig ich dann aber aus dem Konzept des LHP aus und halte mich lieber an das Konzept der Realität. Das tue ich aus dem Grund, weil es mir ab einem gewissen Grad wichtiger ist, zu Potte zu kommen, statt irgendwelche Modelle und Ideale zu realisieren.



Dieses "zu Potte kommen" findet aber eben nur im temporären Kontext auf einer gedachten Wegstrecke von A nach B in der materiellen Raumzeit statt, und auch darin lediglich in einem weiteren Kontext (dem gesellschaftlichen, häuslichen usw.) Ich muß mir gar keine Ideale setzen (denn das wäre dann wieder die Befangenheit in einem Kontext), wenn ich stattdessen an den "Randgebieten" der Wahrnehmung genau an den Grenzen weiter schreite (bzw. den Geist einfach "fließen" lasse, ihn also nicht an seiner Expansionsfreudigkeit hindere), an denen Realisten, Materialisten und kontextual fixierte Menschen in der Regel aufgrund ihrer Konditionierung sich selbst zu kontrollieren denken müssen, weil sie eventuell Angst vor der "philosophischen Leere" (Sicarius) haben. Wenn Du praktische Ergebnisse ausschließlich auf die Frage reduzierst, ob Du mit Deiner Physis einen Gegenstand von Punkt A nach Punkt B befördern kannst, ist mir natürlich ersichtlich, warum Du praktische LHP-Arbeit als das theoretische Statuieren von Idealen sehen willst, aber es geht eben nicht um eine Flucht aus DIESER Welt in eine andere, sonderm um eine Aufhebung konditionierter Grenzen, um den Gesamtkomplex DIESER Welt transparenter zu gestalten.

Zitat
Man kann natürlich auch LHP bis zur Selbstzerstörung leben, aber macht das denn Sinn?



Wenn der LHP´ler das wirklich WILL, macht es für ihn Sinn, ja. Insofern hat auch Niemand wirklich verstanden, warum Jon Nödtveidt Suizid beging.

Zitat
*LOOOL*



Dann lies mal die Predigten des Vater Sicarius im Atheismus-Thema; das dürfte noch amüsanter sein. Aufgrund der Tatsache, daß er dort mit Pauken und Trompeten unterging, war er sich nicht einmal zu dumm, in einem Satanisten-Forum (!!!) mit dem niederschmetternden Vorwurf meiner "antisozialen" Gesinnung zu kommen. Das Kind greint halt, wenn es den Arsch voll bekommt.




Befreiungsschlag-Netzpräsenz

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#42

RE: Männlein-Satanismus, Weiblein-Satanismus

in Giganten-Forum 31.01.2011 00:36
von Sicarius | 214 Beiträge

Zitat von Daelach

Ich finde es übrigens in dem Zusammenhang belustigend bis erschreckend, wieviele sog. "Satanisten" den Buddhismus als Weißlichtkrams abtun, ohne auch nur im Ansatz begriffen zu haben, worum es überhaupt geht. So ein Satanismus ist genauso flach wie das Christentum, dem er entstammt.



Den Buddhismus muss mir erst noch jemand zeigen. Der Buddhismus ist in seiner ursprünglichen, atheistischen und deterministischen Urversion kongruent zu meiner auf Klarsicht basierenden Gedankenwelt, was nach dem Theravada Buddhismus allerdings im Lauf der Geschichte für Strömungen entstanden sind, muss leider wirklich teilweise als Weißlichtkram abgetan werden.
In dieser Urform ist der Buddhismus eine Religion, die einzig die Erkenntnis preist. Eine Lehre, die besagt, dass wir lediglich eine Zusammensetzung verschiedener Elemente sind, dass diese sich auflösen, dass nichts davon Realität besitzt. Es ist, wenn man so will, eine Lehre der Nichtrealität. Und daraus die richtigen Konsequenzen zu ziehen ist nichts, was die Masse jemals erreichen würde, weswegen der Weg des Buddhismus für den Einzelnen ist.

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#43

RE: Männlein-Satanismus, Weiblein-Satanismus

in Giganten-Forum 31.01.2011 01:13
von RAFA | 1.221 Beiträge

Zitat von SK
ner "vernünftigen" Gratwanderung nicht zwingend etwas am Willen selbst


Durch bloßes Nachdenken und Intelligenz sicherlich nicht. Durch echte Erfahrung und Verarbeitung deren durchaus schon.

Zitat von SK
Du gestehst ihnen zu, etwas anderes als verlogene, egoistische Opportunisten bzw. je nach Konfession machtgierige, perverse Dreckschweine zu sein (um mal im bewertenden Kontext zu bleiben


Nö. Durchaus finde ich, dass dieser pädophile Priester eine verlogene, verfickte Sau ist, aber ich bringe sein Handeln nicht direkt mit dem Christentum in Verbindung. Sicherlich, Zölibat und Pädophilie treffen sich auf perverse Weise, aber nicht einmal das rechne ich dem Christentum an, denn Christentum ist für mich die Lehre des JC und ich kann nicht erkennen, dass JC den Zölibat angewiesen oder für gut geheißen hätte. Wer ihn in seine Lehre hinein interpretiert, mag ein Christ sein, aber in diesem Punkt IMO halt ein irrender Christ. Seine Irrmeinung ist nicht die Schuld des Christentums.

Zitat von SK
der die von seiner Religion propagierten Werte tatsächlich auch nur annähernd gelebt hätte,


Das mag sicherlich stimmen. Ich beurteile ein Modell aber nicht daran, wie es von irgendwelchen Leuten umgesetzt wird, sondern was es beschreibt.

Zitat von SK
Ich bin schlicht nicht bereit und/oder fähig (zumindest nicht mehr), mich einem wie auch immer gearteten Konzept anzuschließen


Ich schon. Zumindest dem der Realität. Ich erkenne an, dass die Realität eine Macht hat, gegen die meine Fantasie nicht stand halten kann (plusminus ein Apfel und ein Ei, aber nicht mehr).

Anders ist das bei geistigen Hürden wie Tabus, Moden, Dogmen, Gesetzen, Modellen, Konzepten und Vorgaben: Diese erlangen erst dadurch Realität, dass man ihnen entspricht und das braucht man keinesfalls tun! Hier liegt die Macht bei MIR und daher habe ich darin eine Freiheit, die ich mir einfach nehmen kann. Viele Leute ordnen sich dem aber dennoch unter und lassen sich davon beherrschen, obwohl sie es nicht müssten und nur ab diesem Punkt scheitert IMO die Entscheidungs- und Geistesfreiheit.

Zitat von SK
Warum also sollte man sich auf eine Konzept bzw. einen Kontext fixieren?


Wenn es in der Summe Lust bereitet bzw. Unlust vermeidet, dann werte ich es als funktional. "In der Summe" hat "mein eigener Kopf" eine gewaltige Anzahl von Punkten, aber es gibt doch vereinzelt auch Dinge, die tatsächlich NOCH mehr Punkte zusammen kriegen als dieser Kopf und ihn aufwiegen, z.B. weil sie erheblich dysfunktional sind oder sogar zur Selbstzerstörung führen.

Zitat von SK
m temporären Kontext auf einer gedachten Wegstrecke von A nach B in der materiellen Raumzeit s


Das ist richtig. Aber auch das basiert auf einer relativ simplen Rechnung, schlichtweg: Ich zahle hier auf Erden keinen einzigen müden, harten Cent für das Himmelreich! :lach:

Zitat von SK
(bzw. den Geist einfach "fließen" lasse, ihn also nicht an seiner Expansionsfreudigkeit hindere), an denen Realisten, Materialisten und kontextual fixierte Menschen in der Regel aufgrund ihrer Konditionierung sich selbst zu kontrollieren denken müssen


Aber nein, SK! Ich bin wirklich die Letzte, die nicht ausgedehnte Fantasiereisen durchführen würde. Drum brauch ich mind. 2 Stunden zum Einschlafen, weil ich im Bett oft noch ganze Romane erträume und im weißen Kleid über die Giebel der Nachbarhäuser tanze. Aber Realität ist was anderes und in der solchen tue ich das nicht und darum ziehe ich eine klare Grenze der Wertigkeit zwischen dem Reich des Geistes und dem Reich des Materiellen.

Zitat von SK
Wenn der LHP´ler das wirklich WILL, macht es für ihn Sinn, ja.


ja gut, sicherlich. Aber wie schon gesagt: ICH bin mir wichtiger als ein Konzept, als der LHP oder als Satan.


www.RAFA.at - guckstu auch in meinen Blog: www.RAFAmania.de

zuletzt bearbeitet 31.01.2011 01:19 | nach oben springen

#44

RE: Männlein-Satanismus, Weiblein-Satanismus

in Giganten-Forum 31.01.2011 02:07
von System-Karzinom (gelöscht)
avatar

@RAFA:

Zitat
Durch bloßes Nachdenken und Intelligenz sicherlich nicht. Durch echte Erfahrung und Verarbeitung deren durchaus schon.



Nein, dann wäre es Unterdrückung des Willens im Sinne der Vernunft.

Zitat
Nö. Durchaus finde ich, dass dieser pädophile Priester eine verlogene, verfickte Sau ist, aber ich bringe sein Handeln nicht direkt mit dem Christentum in Verbindung. Sicherlich, Zölibat und Pädophilie treffen sich auf perverse Weise, aber nicht einmal das rechne ich dem Christentum an, denn Christentum ist für mich die Lehre des JC und ich kann nicht erkennen, dass JC den Zölibat angewiesen oder für gut geheißen hätte. Wer ihn in seine Lehre hinein interpretiert, mag ein Christ sein, aber in diesem Punkt IMO halt ein irrender Christ. Seine Irrmeinung ist nicht die Schuld des Christentums.



Es geht hier nicht um eine Schuldfrage, sondern das ideengeschichtliche Erbe des Christentums, das nun einmal auf dem abrahamitischen Monotheismus basiert, in dem Humanismus keinerlei Rolle spielte. Eine Lehre von Jesus gibt es nicht, lediglich eine ihm posthum zugeschriebene, die aber erst konstruiert wurde. Beruft sich ein Christ dagegen hypothetisch auf das AT, wäre er mit Mord und Totschlag zumindest beim Götzen auf jeden Fall wieder aus dem Schneider, auch wenn er mit den heutigen Gesetzgebungen kollidieren würde, aber de facto ist die christliche Moral im Fahrwasser humanistischer Strömungen letztlich Makulatur. Insofern ist jeder Christ ein "irrender Christ", denn ER war mit dem Bund zwischen dem Götzen und den Semiten nie gemeint, im Zweifelsfall zählt er gar zu den Völkern auf der Abschußliste. Der Irrtum besteht nicht darin, daß ein Christ sich wie die Sau aufführt, sondern darin, daß er denkt, genau das nicht tun zu dürfen bzw. einen Bund mit dem Götzen geschlossen zu haben.

Zitat
Das mag sicherlich stimmen. Ich beurteile ein Modell aber nicht daran, wie es von irgendwelchen Leuten umgesetzt wird, sondern was es beschreibt.



Welches Modell beschreibt denn tatsächlich den abrahamitischen Monotheismus mit holistisch humanistischen Ansätzen? Selbst wenn man geneigt ist, die relativ junge konstruierte Christenlehre im neutestamentarischen Kontext als originär zu interpretieren, scheitert man an der Entwicklungsgeschichte des AM, der niemals eine Heilslehre für alle Menschen für sich in Anspruch nahm.

Zitat
Ich schon. Zumindest dem der Realität. Ich erkenne an, dass die Realität eine Macht hat, gegen die meine Fantasie nicht stand halten kann (plusminus ein Apfel und ein Ei, aber nicht mehr).



So lange für Dich das Gegenteil der Realität zwingend Phantasie ist bzw. sich lediglich diese Alternativen anbieten, dreht sich die Argumentation ohnehin im Kreis, denn das Konstrukt der objektiven Realität ist selbst interpretiertes Ergebnis menschlicher Wahrnehmung, je nach Perspektive also Produkt der Phantasie, denn beweisen läßt es sich nicht.

Zitat
Viele Leute ordnen sich dem aber dennoch unter und lassen sich davon beherrschen, obwohl sie es nicht müssten und nur ab diesem Punkt scheitert IMO die Entscheidungs- und Geistesfreiheit.



Man MUSS sich auch dem Materialismus nicht unterordnen, kann seine Axiome aber dennoch bei Bedarf für seine Zwecke nutzen.

Zitat
Wenn es in der Summe Lust bereitet bzw. Unlust vermeidet, dann werte ich es als funktional. "In der Summe" hat "mein eigener Kopf" eine gewaltige Anzahl von Punkten, aber es gibt doch vereinzelt auch Dinge, die tatsächlich NOCH mehr Punkte zusammen kriegen als dieser Kopf und ihn aufwiegen, z.B. weil sie erheblich dysfunktional sind oder sogar zur Selbstzerstörung führen.



Wer sich selbst zerstören WILL, wird die Dysfunktionalität in Deinem Sinne eventuell anders beurteilen. Aber irgendwie drehen sich Deine Beispiele immer um einen dualistischen Kerngedanken mit Extrembeispielen herum. Entweder ... oder ... (Realität ODER Phantasie, Subordination ODER Selbstzerstörung usw.).

Zitat
Das ist richtig. Aber auch das basiert auf einer relativ simplen Rechnung, schlichtweg: Ich zahle hier auf Erden keinen einzigen müden, harten Cent für das Himmelreich! :lach:



Ich habe ja mehrfach betont, daß ich nicht von einem Himmelsreich, einer "anderen" bzw. jenseitigen Welt spreche, sondern einer erweiterten Wahrnehmung des Gesamtkomplexes Existenz.

Zitat
Aber nein, SK! Ich bin wirklich die Letzte, die nicht ausgedehnte Fantasiereisen durchführen würde.



Es geht nicht um Phantasiereisen.

Zitat
Aber Realität ist was anderes und in der solchen tue ich das nicht und darum ziehe ich eine klare Grenze der Wertigkeit zwischen dem Reich des Geistes und dem Reich des Materiellen.



Genau das tut aber bsplw. die Quantenmechanik offenbar nicht. Die Frage ist auch, wo Du etwas als Phantasterei fixieren, andererseits aber setzen willst, wo die materielle Realität "beginnt". Etwa wenn Du nach dem Erwachen die Teilchenphysik bemühst, daß sie Dir Deinen Körper und die Umgebung generiert?

Zitat
ICH bin mir wichtiger als ein Konzept, als der LHP oder als Satan.



Es geht nicht um ein Konzept, wenn wir vom WILLEN sprechen. Denn dann ist im Zweifelsfall der dem LHP´ler ebenso wichtig, wie Du Dir selbst.




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#45

RE: Männlein-Satanismus, Weiblein-Satanismus

in Giganten-Forum 31.01.2011 10:54
von RAFA | 1.221 Beiträge

Zitat von SK
> urch bloßes Nachdenken und Intelligenz sicherlich nicht. Durch echte Erfahrung und Verarbeitung deren durchaus schon.

Nein, dann wäre es Unterdrückung des Willens im Sinne der Vernunft.


Wie machst denn dann DU es, wenn du etwas willst und feststellst, dass es wirklich nicht drin ist und du es nie kriegen wirst?

Da denk ich grad z.B. an Liebesgeschichten: Hattest du das nicht - zumindest als Teenie - dass du dich in jemand unsterblich verliebt hast, die nichts von dir wollte und du dann eines Tages tatsächlich eingesehen hast, dass es nichts wird und die dann auch irgendwann wirklich nicht mehr wolltest?

Zitat von SK
ine Lehre von Jesus gibt es nicht, lediglich eine ihm posthum zugeschriebene, die aber erst konstruiert wurde.


Ja freilich. Das Resultat der Konstruktion ist das Neue Testament und das meine ich. Sämtliche Christenheit ist sich einig, dass das NT der Maßstab ist, und DAS Christentum an sich ist die Lehre aus dem NT. Im NT kann ich NICHT erkennen, dass einer zölibatär leben soll und dafür Kinder ficken soll. Deswegen rechne ich das dem Christentum auch nicht an.

Zitat von SK
nsofern ist jeder Christ ein "irrender Christ", denn ER war mit dem Bund zwischen dem Götzen und den Semiten nie gemeint,


Also ich will mich ja hier eigentlich nicht über das Christentum unterhalten und es schon gar nicht verteidigen, aber das NT distanziert sich doch deutlich vom AT und proklamiert einen neuen Bund und die ganze christoide Palette, blabla, das kennen wir doch alle. So begründet sich im NT das Christentum als eine Lehre ganz bestimmter Weise und wenn ich das Christentum angreife, dann um DIESE Weise also um seiner selbst willen, aber nicht um das, was irgendwelche Leute daraus machen.

Zitat von SK
daß ein Christ sich wie die Sau aufführt, sondern darin, daß er denkt, genau das nicht tun zu dürfen bzw. einen Bund mit dem Götzen geschlossen zu haben


Das ist ein Irrtum, dem man durchaus dem Christentum selbst anrechnen kann, weil er im Christentum selbst verankert ist.

Aber dass Kinder gefickt werden, ist kein Irrtum des Christentums, sondern eine Untat irgendwelcher Perverser, die sich außerdem blöderweise zum Christentum bekennen, was nicht zusammen passt und den Irrtum dieser Leute darstellt.

Zitat von SK
Welches Modell beschreibt denn tatsächlich den abrahamitischen Monotheismus mit holistisch humanistischen Ansätzen?


Mann, SK, langsam nervst du mich echt mit deinem Unverständnis! Ich rede nicht vom "abrahamitischen Monotheismus", ich rede vom Christentum als solches (erst mal egal, wie richtig oder falsch es in Bezug auf das AT ist) und dass ich dem Christentum die Kinderfickerei nicht anrechne, weil das nicht Bestandteil der christlichen Lehre ist. Ob das im Sinn des AT richtig ist und wie man das mit dem AT in Einklang bringt, das ist Aufgabe des Christentums, aber nicht MEIN Problem. ICH sehe hier ein Christentum, guckstu NT, und da steht "bla bla und blubb" und DAS ist für mich das Christentum, fertig. Wie irrig diese Lehre in Bezug auf das AT ist, ist nicht mein Thema (zumindest nicht hier und jetzt), es geht mir hier jetzt NUR darum, dass in dem Blablablubb aus dem NT nirgendwo drin steht, dass man Kinder ficken soll und ich das deswegen auch dem Christentum an sich nicht anrechne, weil es nicht sein Bestandteil ist, auch wenn in der katholischen Kirche reihenweise Kinder missbraucht werden. Mann, echt, diese Unterscheidung zwischen der Lehre an sich (dem Modell) und seiner Umsetzung muss man doch noch auf die Reihe kriegen, sag mal! ...zumindest begreifen :hammer: :roll:

Zitat von SK
objektiven Realität ist selbst interpretiertes Ergebnis menschlicher Wahrnehmung,


das weiß ich. Ich weiß auch den ganzen darauf folgenden Rattenschwanz von wegen, dass man nie wissen kann, was tatsächlich ist und dass wir uns alle Erlebnisse nur auf unserer inneren Leinwand malen, usw. Wir brauchen nicht diskutieren, wie sich das zusammen setzt und warum das so ist, weil das alles hat soooo einen Bart und ich kenn's *genervt sei*.

ABER...: Wenn ich heute Zahnweh habe, dann wird dieser Schmerz in kürzester Zeit derartig stark, dass er sämtliche Malereien auf meiner inneren Leinwand überdeckt und mein ganzes Bewusstsein ausfüllt. Vielleicht schaffst es ja DU, aber ICH bringe es auf Dauer nicht fertig, diesen Schmerz konstruktivistisch einfach wegzudenken bzw. nicht zu denken. Er beherrscht mich. Ich finde es auch nicht sinnvoll, mir diesen Schmerz konstruktivistischerweise einfach nicht-zu-denken, weil nach einer Weile muss ich mir dann noch konstruktivistischerweise einen Zahn in den Mund denken, weil dieser dann IRL herausgefault ist. Das ist mir alles viel zu dysfunktional!

Darum versuche ich auf andere Weise als die des Konstruktivismus', diesen Schmerz aus der Welt zu schaffen und wähle dafür die ganz einfache, realistische (bitte im ganz umgangssprachlichen Sinn verstehen, danke *gähn*), billige und banale Methode, einfach zum Zahnarzt zu gehen. Dann ist der Schmerz weg, äh... dann konstruktiviere ich auch keinen Schmerz mehr auf meiner inneren Leinwand und zwar ganz automatisch nicht. Deswegen ziehe ich in "realistischen" Angelegenheiten die "realistischen" Copingstrategien vor, so sehr es die "Realität" an sich objektiv gesehen gar nicht bis zu mir durch schafft, aber das bisschen subjektive Realität ist es mir wert. Kurzum: Das ganze Konstruktivismus-G'schmarri nervt mich einfach nur und zwar von Anfang an schon, seit ich es zum 1. Mal hörte.

Zitat von SK
an MUSS sich auch dem Materialismus nicht unterordnen, k


ja, bis zu einem gewissen Grad und ab da wird es doch sehr sinnvoll, sich der materiellen Realität unterzuordnen, ab einem weiteren Grad halte ich es für dringend notwendig und ab einem noch weiteren Grad überhaupt nicht mehr anders möglich. Diese Grade der Möglichkeiten liegen aber IMO in keinem interessanten Bereich, so dass es mir im Verhältnis zum Nutzen viel zu aufwändig ist, mich mit dem praktischen Konstruktivismus zu beschäftigen, weil ich geh halt einfach zum Zahnarzt, dann passt doch die Brill'n auch, fertig.

Zitat von SK
Wer sich selbst zerstören WILL, wird die Dysfunktionalität


Ja klar! Aber ICH will mich NICHT selber zerstören.

Hey, mich nervt es derartig, mich über solche Selbstverständlichkeiten zu unterhalten, also langsam geht mir hier echt wieder die Hutschnur hoch, hey!

Zitat von SK
spielen herum. Entweder ... oder ... (Realität ODER Phantasie,


So meine ich das aber nicht. Ich erkenne durchaus an, dass besonders auf die Materie des eigenen Körpers bezogen der Geist eine enorme Wirkung hat: Wenn ich mir einbilde, ich werde gesund, ist das auf jeden Fall positiv für die Heilungskräfte. Ich kann auch durch einen festen Willen meinen Körper zu einer Höchstleistung bringen, die ich unter normalen Umständen gar nicht schaffen dürfte.

Aber wenn mein Konto im Minus steht, kann ich mir einbilden was ich will, dadurch kommts auch nicht ins Plus. Da in 90% der Fälle meine Probleme von einer Art sind, die durch solche einfachen, "realistischen" Aktionen aus der Welt zu schaffen sind, interessiere ich mich einfach nicht weiters für die geistigen Kräfte: Ihre Wirkungskraft ist mir zu gering und zu banal.

Können wir damit diese nervige, doofe Diskussion um den Konstruktivismus eeendlich abhaken? Es nervt mich wirklich sehr, weil ich es so unwichtig finde, und außerdem ist das Thema dieses Threads, ob der Satanismus typisch männlich ist und ob man auch als Frau eine SatanistIn abgeben kann, wenn man voll das Weib lebt, das man ist, das aber leider ganz "unsatanische" Wesenszüge aufweist wie Gluckenverhalten, Behütung von Schwachem, Geschnuckel und Gedönse...


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