#31

RE: Lucifer, Satan, Jesus

in religiöser Satanismus 27.12.2012 17:14
von RAFA | 1.221 Beiträge

Zitat
Satan ist vielmehr (meiner Meinung nach) eine kurze und knappe Bezeichnung für das Böse


Keinesfalls!

Satan ist die Bezeichnung für den Gegner der Gottheit Jhwh. Das hat erst einmal mit "böse" absolut nichts zu tun, denn man müsste ja sonst davon ausgehen, die Gottheit Jhwh sei "gut". Das ist natürlich völliger Bullshit, man braucht bloß ein bisschen im alten Testament blättern.


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#32

RE: Lucifer, Satan, Jesus

in religiöser Satanismus 29.12.2012 19:43
von Shahar | 12 Beiträge

Wie gesagt. "Meine Meinung".
Ich glaube nicht an Gott oder die Bibel.
Im übrigen ist Satan als Gebrauchswort in vielen Sprachen vorhanden. Es wird zwar oft anders gesprochen, aber die Schreibweise ist gleich.
Und die Bedeutung ist teilweise völlig banal wie zB. "Maulfwurfshügel".
Von dem her kann ich nur das für mich vermuten, was das Wort Satan für die westliche Welt (ausser dem Wesen) beinhaltet oder bedeutet.

Man sagt ja auch Satansbraten anstelle von böses Kind.


Und siehe es war Feuer. Und die Huren aus Kalanodes verbrannten um wieder an Toriosaris Seite zu dienen.
-- Buch Belog --
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#33

RE: Lucifer, Satan, Jesus

in religiöser Satanismus 30.12.2012 00:26
von RAFA | 1.221 Beiträge

Naja, also "Satan" ist ein hebräisches Wort und alles, was sonst noch in irgendwelchen Sprachen als Satan rumfleucht, ist wohl dem Hebräischen entlehnt - es sei denn, es sind wirklich eigene Begriffe, wie "SATAN - (Security Administrator Tool for Analyzing Networks)" o.ä.

"Satansbraten" für böse Kinder ist doch eindeutig vom hebräisch-biblischen Satan abgeleitet, der ja das Böse darstellen soll.


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#34

RE: Lucifer, Satan, Jesus

in religiöser Satanismus 29.01.2013 17:22
von asleif | 113 Beiträge

Moin!

Äh, könnte es hier eine kleine Verwirrung geben? Ich denke, hier geht es um zwei verschiedene Fragen, beide nicht minder interessant:

- zum einen die Frage nach ethymologischen Ähnlichkeiten, die also nach Wanderungen, Entwicklungen und Transformationen von Gedanken, Ideen, Werten, Kultur und Traditionen fragt ("Woher stammt die "Satan" genannte Konzeption, wie hat sich sich chronologisch und geographisch entwickelt?")

- zum anderen die Frage nach Parallelitäten von philosophischen Konzepten.

Bei letzterer hat kein kultureller (oder sprachlicher) Austausch stattgefunden.

Von daher:
- ja, die Satan/Luzifer/Sheitan genannte Konzeption hat möglicherweise mehr oder weniger singuläre Wurzeln.
- nein, Sie ist nicht global-universell.
- ja, vermutlich ist fast jedes philosophisches/religiöses System in der einen oder anderen Form dualistisch - daher gibt es fast überall die Konzeption des Widersachers qua eigenen Willens.

Gruß,
asleif

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#35

RE: Lucifer, Satan, Jesus

in religiöser Satanismus 31.01.2014 21:35
von Gelöschtes Mitglied
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Hallo Leute! Entschuldigt bitte für die Foren-Archäologie. Aber das hier ist grad echt genau mein Thema!

Zitat von Daelach im Beitrag #10

Unsinn, und zwar gerade deswegen, weil das darauf hinausliefe, nur das Team zu wechseln, aber nicht das Spielfeld.


Aber genau das ist doch der Punkt! Das eine Team ist mir zu zaghaft, wo ich nicht zaghaft bin. Und aggressiv, wo ich lieber besonnen bin. Die ganze Spielphilosophie von denen gefällt mir nicht. Aber das Spiel, das will ich weiter spielen, denn die Schlacht ist - zumindest bei mir - noch nicht ausgetragen. Und wenn sie das irgendwann sein sollte, und ich mich in dem Team immer noch wohl fühle, dann weiß ich nicht, warum ich ihm nicht weiter treu bleiben sollte. Neben dem Spielen macht man mit seinen Vereinskollegen ja auch noch andere Dinge in seiner Freizeit, geht schön einen heben, oder versucht sich an anderen Sportarten, oder sonst was.

Zitat von Daelach im Beitrag #10
In diesem Falle bliebe man nach wie vor Christ, und zwar deswegen, weil man die grundsätzlichen Aufteilungen ja immer noch akzeptieren würde.


Ich bin die letzten 13 Jahre Atheist gewesen, bis ich nun einen Wiedereinstieg in den Stanismus gewagt habe. Der Grund, warum es so lange gedauert hat, war (unter anderem) genau der, den du da anführst: Die ganze Idee war ja, mich von lähmender, christlich geprägter Moral zu befreien. Nun wurde mir zunehmend klarer, dass der Satanismus sich über das Christentum definiert. "Das fängt ja schon beim Namen an", dachte ich mir, und kehrte dem ganzen Summs den Rücken.

Gebracht hat es mir nichts. Nachwievor treibte ich mich in Religionsforen herum, um (wieder unter anderem) meinen Christenknacks zu bekämpfen, indem ich, ja.. Christen bekämpfte. Natürlich hatte das auch andere Gründe, weshalb ich dies auch weiter tun werde. :D

Trotzdem: Der wesentliche Punkt ist, dass meine Spiritualität, durch meine frühkindliche Prägung, über das Christentum definiert IST, obwohl ich diese Religion als solche, schon relativ früh abgestreift habe. Und ich werde die Probleme, die das für mich mit sich bringt, nur dann zufriedenstellend in Schach halten, oder gar lösen, wenn ich, zumindest vorerst, in diesem Konzept verbleibe.
Das ist mir inzwischen wirklich klar geworden: Um den Jesus in mir zu töten, braucht es seinen Widersacher.

Zitat von Daelach im Beitrag #10
Wer einen Satanismus pflegt, der ohne Christentum nicht auskäme, der IST ein Christ.


Dann soll man aber auch konsequent sein, und es gar nicht erst Satanismus nennen.


zuletzt bearbeitet 01.02.2014 12:04 | nach oben springen

#36

RE: Lucifer, Satan, Jesus

in religiöser Satanismus 01.02.2014 16:47
von Daelach | 1.214 Beiträge

Zitat von Instant Karma
Entschuldigt bitte für die Foren-Archäologie.



Naja, Necromancie will schließlich auch geübt werden. (;

Ansonsten.. ja, ich kann nachvollziehen, wieso Du Atheismus nicht befriedigend fandest und etwas Spirituelles suchst. Wobei sich beides ja nicht einmal ausschließen muß. Andererseits ist das Angebot des Christentums ja nicht "die" Spiritualität, sondern nur ein sehr kleiner Ausschnitt - und wieso sollte man sich damit zufriedengeben? Weil das Christentum es so definiert? Eben das IST ja Christentum, die Spielfeldbegrenzungen zu akzeptieren, die das Christentum gesetzt hat.

Zitat
die Schlacht ist - zumindest bei mir - noch nicht ausgetragen



Es stellt sich die Frage, ob Du die Schlacht perpetuieren willst wirklich austragen? Das "noch" deutet ja eher auf dieses als auf jenes hin.

Zitat
Der wesentliche Punkt ist, dass meine Spiritualität, durch meine frühkindliche Prägung, über das Christentum definiert IST



Das wird sie im sog. "christlichen Abendland" wohl bei den meisten mehr oder minder sein. Aber möchtest Du denn weiter Buch bleiben oder nicht auch Autor werden?

Zitat
Um den Jesus in mir zu töten, braucht es seinen Widersacher.



Finde ich ne schöne Aussage. (: Insbesondere mit der Konnotation, wenn Du Christen bekämpfst, daß es dabei zumindest nicht nur um die Christen geht, sondern um Dich selber. Ich kann das nachvollziehen, diese Phase hatte ich nämlich auch. Es gab eine Zeit, da konnte ich Christen mit der Bibel diskussionsmäßig versenken, weil ich die Bibel besser kannte als sie.

Wie ist das bei Dir, wenn Du mit denen diskutierst und deren Antworten Dich erwartungsgemäß nicht überzeugen, weil Du Dir das eigentlich schon selbst gedacht hast: ist es für Dich glaubwürdiger, daß das alles Unsinn ist, wenn Du nicht nur aus Dir, sondern auch von vielen anderen die Rückmeldung kriegst, daß da eben nichts ist, was Dich überzeugt hätte? Nach dem Motto, Deine eigenen Gedanken werden Dir dann glaubwürdiger, weil Du Dich nicht fragst, ob Du was übersehen hast?

Ohne dem nun widersprechen zu wollen, nur ergänzen: Du könntest die beiden auch vereinen. Das wäre im Grunde dasselbe, nur mit einer etwas anderen Betrachtungsweise. Erinnert mich ein wenig an Hesse, Stichwort Abraxas.

Zitat
Dann soll man aber auch konsequent sein, und es gar nicht erst Satanismus nennen.



Tja, Satanismus, der sich tatsächlich des Christentums entledigt hat, ist keiner mehr. Deswegen bin ich ja zum Sethianismus gekommen.


~ a star is nothingness disguised as light ~
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#37

RE: Lucifer, Satan, Jesus

in religiöser Satanismus 01.02.2014 18:58
von Gelöschtes Mitglied
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Zitat von Daelach

Ansonsten.. ja, ich kann nachvollziehen, wieso Du Atheismus nicht befriedigend fandest und etwas Spirituelles suchst. Wobei sich beides ja nicht einmal ausschließen muß.



Richtig! Und das tut es auch nicht. Was diese übernatürlichen Zauberviecher angeht, bin ich nachwievor Atheist, und werde es auch so lange bleiben, bis mir jemand überzeugende Gegenbeweise raus haut.

Zitat von Daelach
Andererseits ist das Angebot des Christentums ja nicht "die" Spiritualität, sondern nur ein sehr kleiner Ausschnitt - und wieso sollte man sich damit zufriedengeben? Weil das Christentum es so definiert? Eben das IST ja Christentum, die Spielfeldbegrenzungen zu akzeptieren, die das Christentum gesetzt hat.



Findest du? Ich halte das für den ersten Schritt des Erwachens. Damit ich aus einem Gefängnis ausbrechen kann, muss ich mir doch im Mindesten darüber klar sein, dass es eines ist.

Zitat von Daelach

Es stellt sich die Frage, ob Du die Schlacht perpetuieren willst wirklich austragen? Das "noch" deutet ja eher auf dieses als auf jenes hin.



Ich tue das sicher nicht zum Selbstzweck, sondern, weil ich einfach nicht mehr weiter weiß. Die Alternative wäre, weiterhin meine Spiritualität ruhen zu lassen. Aber das hat mich auf Dauer ordentlich verkümmern lassen, denn leider gehöre ich zu den Menschen mit diesem verfickten Götter-Gen. Obwohl ich vom Verstand her nicht an Magie, Übernatürliches und diesen ganzen Märchenkrabammel glaube, bin ich ein durch und durch spiritueller Mensch. Als Atheist musste ich mich da ganz schön verrenken, wie du dir sicher vorstellen kannst. Darauf habe ich keinen Bock mehr.

Zitat von Daelach

Das wird sie im sog. "christlichen Abendland" wohl bei den meisten mehr oder minder sein. Aber möchtest Du denn weiter Buch bleiben oder nicht auch Autor werden?



Das ist ja der Sinn des Ganzen: Ich will meine christlichen Anteile überschreiben! Dafür muss ich aber genau analysieren, wo sie sind. Ich komme auch nicht umhin, sie zwischen den Zeilen zu suchen. Das erfordert alles sehr viel Kenntnis und Bewusstwerdung über das, was das Christliche ausmacht. Das ist ein weiteres Argument für Satan: Er hat den ganzen Käse nämlich schon hinter sich und weiß ganz genau wo der Frosch die Locken hat! Dabei ist Satan natürlich NICHT so, wie ihn die Bibel darzustellen versucht. Andererseits wird das durch die Bibel aber auch erst deutlich. Man kann den Machern dieser Legendensammlung nur dankbar sein, dass sie so einen Notausgang mit eingebaut haben.

Zitat von Dalach

Finde ich ne schöne Aussage. (: Insbesondere mit der Konnotation, wenn Du Christen bekämpfst, daß es dabei zumindest nicht nur um die Christen geht, sondern um Dich selber.



Es geht NUR um mich selbst! :D Um was denn sonst? Was interessieren mich denn diese Gutmenschen-Luschis?

Zitat von Dalach
Ich kann das nachvollziehen, diese Phase hatte ich nämlich auch. Es gab eine Zeit, da konnte ich Christen mit der Bibel diskussionsmäßig versenken, weil ich die Bibel besser kannte als sie.



Das erlebe ich auch oft. Und es gibt mir so ein echt cheapes Gefühl der grenzenlosen Überlegenheit, wenn ich sehe, wie sie sich dabei einen abkrampfen. Und wie sie so herrlich evil und Jesus-unlike werden, wenn die Argumente knapp werden. Das kann richtig süchtig machen.


Zitat von Dalach
Wie ist das bei Dir, wenn Du mit denen diskutierst und deren Antworten Dich erwartungsgemäß nicht überzeugen, weil Du Dir das eigentlich schon selbst gedacht hast: ist es für Dich glaubwürdiger, daß das alles Unsinn ist, wenn Du nicht nur aus Dir, sondern auch von vielen anderen die Rückmeldung kriegst, daß da eben nichts ist, was Dich überzeugt hätte?
Nach dem Motto, Deine eigenen Gedanken werden Dir dann glaubwürdiger, weil Du Dich nicht fragst, ob Du was übersehen hast?



Ah, achsooo! Nein, nein: Da hast du mich falsch verstanden!
Oh je, das ist mir ja jetzt echt peinlich.
Ich stelle an dieser Stelle klar, dass ich NICHTS, aber auch ÜBERHAUPT NICHTS, auch NICHT ansatzweise auch nur annähernd glaubhaft finde, was den Inhalt der christlichen Religion betrifft. Mir war schon vor der Pubertät klar, dass das alles ausgedachter Blödschwall ist.
Als ich erfahren habe, wie sich das mit dem Weihnachtsmann verhält, war mir auch gleich klar, wie das mit dem Osterhasen und mit Gott ist.

Das war NIE wirklich ein Problem, seitdem ich das Denken für mich entdeckt habe.

Das Problem ist, wie sich die ganzen christlichen Moralkonzepte in mein Über-Ich geschlichen haben. Da kann man sich noch so sehr rational darüber bewusst sein, dass das alles kacke ist. Aber das reicht eben einfach nicht aus.

Drum sind diese Christengespräche für mich wie eine Therapie. Ich projiziere meine christlichen Anteile auf sie, und erhoffe mir, dass ich sie zusammen mit dem armen Christenopfer vernichte. Das funktioniert auch ganz gut, ist aber keine dauerhafte Lösung, weil diese "Vernichtung" - aus welchem Grund auch immer - nur zeitweise anhält. Vermutlich ist es nur ein Verdrängungsprozess. Bei der Projektion handelt es sich ja schließlich um einen Abwehrmechanismus. -Drum habe ich mit den Christen da auch wenig Mitleid: SIE haben nämlich das gleiche Motiv, wenn sie mit mir diskutieren.

Zitat von Daelach

Tja, Satanismus, der sich tatsächlich des Christentums entledigt hat, ist keiner mehr. Deswegen bin ich ja zum Sethianismus gekommen.



Darf ich fragen, warum die Wahl ausgerechnet auf Seth gefallen ist? Hast du ägyptische Wurzeln?


zuletzt bearbeitet 01.02.2014 19:36 | nach oben springen

#38

RE: Lucifer, Satan, Jesus

in religiöser Satanismus 01.02.2014 22:41
von Daelach | 1.214 Beiträge

Zitat
Richtig! Und das tut es auch nicht. Was diese übernatürlichen Zauberviecher angeht, bin ich nachwievor Atheist, und werde es auch so lange bleiben, bis mir jemand überzeugende Gegenbeweise raus haut.



Selbst da gibt's ja auch durchaus Herangehensweisen, die keinen "Glauben" in dem Sinne erfordern, ich denke da namentlich an C.G. Jung mit seinen Archetypen. Letztlich schrieb aber auch Laveysowas in der Art, wenn ich das recht entsinne, das mit dem "temporary diesbelief" und so. Ein so-tun-als-ob, nicht weil-ist-so, sondern weil-funktioniert-halt.

Zitat
Damit ich aus einem Gefängnis ausbrechen kann, muss ich mir doch im Mindesten darüber klar sein, dass es eines ist.



So besehen hast Du natürlich Recht.

Zitat
Obwohl ich vom Verstand her nicht an Magie, Übernatürliches und diesen ganzen Märchenkrabammel glaube, bin ich ein durch und durch spiritueller Mensch. Als Atheist musste ich mich da ganz schön verrenken, wie du dir sicher vorstellen kannst.



Kann ich gut aus eigener Erfahrung nachvollziehen, ja. Ich fand da den radikalen Konstruktivismus sehr hilfreich (Rafa: nein.....). Watzlawick und so. Erkenntnistheorie. Und darüber die Einsicht, daß das, was wir Wissen nennen, in sich selbst, strukturell, ein ziemlich sumpfiger Grund ist, auf dem man nicht zu hoch bauen sollte. Nur, der Punkt ist: das läßt sich rational begründen, und deswegen ist das äußerst hilfreich, wenn man an einem Punkt ist, wo man rationalen Begründungen sehr viel Wert zumißt und deswegen alles andere einfach nicht überzeugend wäre.

Auf der anderen Seite stehen wir in der Spätphase unserer Zivilisation gewordenen Kultur; die zweite Religiosität steht an, ist aber noch nicht da. Selbst WENN sie da wäre, dann wären wir gar nicht mehr imstande, in dem Sinne zu "glauben", wie es die Leute vor 800 Jahren taten.

Die alten Griechen hatten das schon, in ihrer Kultur. Also die alten Epen und so, dann deren rationale Dekonstruktion (was wir als "Aufklärung" kennen), und dann auch die Erkenntnis, daß einen das eigentlich nicht weiterbringt. Ein später Grieche hätte es so formuliert: "Die alten Sagen haben sich nie ereignet, sind aber zeitlos wahr".

Zitat
Dabei ist Satan natürlich NICHT so, wie ihn die Bibel darzustellen versucht.



Selbstverständlich nicht. Menschenopfer und Massenmord sind Jahves Ding.

Zitat
Und wie sie so herrlich evil und Jesus-unlike werden, wenn die Argumente knapp werden. Das kann richtig süchtig machen.



Dann koste es bis zum Exzess aus. Bis Du dessen überdrüssig wirst - dann bist Du davon frei. Vermutlich wird es Dir mit der Zeit immer weniger Befriedigung verschaffen, der anfängliche Kick fehlt dann einfach. Das ist genau der Beginn dieses Prozesses.

Zitat
Das Problem ist, wie sich die ganzen christlichen Moralkonzepte in mein Über-Ich geschlichen haben.



Das war mir schon klar, deswegen ja die Diskussionen. Auf der anderen Seite muß man natürlich auch aufpassen, das Kind nicht mit dem Bad auszuschütten. Wenn man den totalen Soziopathen mimt, ist das auch wieder nur invers-christlich. Zumal dann auf Dauer auch nur noch entsprechende Leute mit einem umgehen werden. Hilfreich kann es hier sein, sich mal andere Gesellschaften anzuschauen, um rauszubekommen, was eigentlich christlich ist und was nur der unvermeidliche Kitt ist, ohne den keine Gesellschaft funktionieren würde.

Ich meine, es ist ja bei manchen Satanisten ganz en vogue, all diesen Kitt abzulehnen, aber die Konsequenzen daraus ziehen sie dann doch nicht. Nämlich wirklich auf die Gesellschaft zu verzichten und auf Subsistenz zu leben, bei einem Lebensstandard wie in der Steinzeit. Tja, ohne arbeitsteilige Gesellschaft ist das eben so, deswegen hat sie sich ja herausgebildet. Weil es allen dient. Man dient, damit einem gedient wird.

Ibsen hat damals übrigens was sehr Ähnliches gemeint, als er Norwegen verlassen hat, um das wirklich Norwegische zu suchen. Das ergibt einen ziemlich tiefen Sinn.

Das kann natürlich eine ziemlich lange Reise werden, aber das gehört halt dazu.

Zitat
Darf ich fragen, warum die Wahl ausgerechnet auf Seth gefallen ist? Hast du ägyptische Wurzeln?



Das alte Ägypten fand ich schon in der Kindheit total faszinierend und habe mich damit beschäftigt. Plus daß ich auch Ideen des Temple of Set aufgegriffen hatte (Ehre, wem Ehre gebührt - also an der Stelle Michael Aquino). Vom Satanismus aus kommend bietet sich Seth einfach ziemlich direkt an, wenn man das Christentum zurücklassen will.

In Ägypten selber war ich erst Jahre später, dann eben wegen Seth.

Wobei ich Seth nicht als sonderlich "böse" wahrnehme, ist er für mein Empfinden ja gar nicht. Er ist bloß nicht so der Abräumer in den spirituellen Charts.


~ a star is nothingness disguised as light ~

zuletzt bearbeitet 01.02.2014 22:41 | nach oben springen

#39

RE: Lucifer, Satan, Jesus

in religiöser Satanismus 02.02.2014 00:19
von RAFA | 1.221 Beiträge

Zitat von IK
Aber genau das ist doch der Punkt! Das eine Team ist mir zu zaghaft, wo ich nicht zaghaft bin. U


geht mir auch so.

Zitat von IK
Und ich werde die Probleme, die das für mich mit sich bringt, nur dann zufriedenstellend in Schach halten, oder gar lösen, wenn ich, zumindest vorerst, in diesem Konzept verbleibe.


Was mich an dem ganzen Konzept stört, ist die Einseitigkeit: man kann doch auch zwei- oder mehrgleisig fahren! Das mach ich schon seit längerer Zeit.

Naja, wie will ich sagen, wo fang ich an?

Es ist ja grad beim Satanismus das Wunderschöne, dass man kein Dogma hat und keinerlei verbindliche Richtlinien - auch den LHP nicht. Im Prinzip kann dir keiner vorschreiben, was du unter Satanismus zu verstehen hast.

Ich bin ja als Mensch in meiner Person auch nicht nur 1 Aspekt. Meine Güte, manchmal will ich die totale Freiheit, manchmal hätt ich gern, dass mir einer sagt, was Sache ist, manchmal hätt ich sogar gern einen Herrn und dann wieder krieg ich genau bei dem Punkt die Vollkrise. Also warum soll ich mir das antun, immer nur nach 1 Konzept zu laufen? Ich schalt mir die Konzepte, wie es gerade meiner Situation und Laune entspricht und sage noch dazu: genau das IST Satanismus! ...weil da gehts nach MIR!

Satan ist im Hinblick auf den judeochristlichen Gott ganz klar das Anti-Konzept, das sich im LHP verdeutlicht und in der Ablehnung der Obrigkeit. Aber der Hinblick auf den judeochristlichen Gott ist ja nicht alles - weder das Alles von MIR, noch das Alles von Satan.

Welches Gesicht hat Satan nun außerhalb des judeochristlichen Kontexts?

Dass der Titel "Satan" alle möglichen heidnischen Götter enthält, ist ja nicht nur eine religionswissenschaftliche Tatsache, sondern auch eine metaphysische. Also gibt es innerhalb des Konzepts "Satan" ja durchaus auch Götter.

Wenn er sich umdreht, der Satan, dann wird Jhwhs Teufel zum Gott. Und wenn man Satanist ist, dann steht man ja schon eh mit dem Rücken zu Jhwh.

Zitat von Ik
Um den Jesus in mir zu töten


Hast du speziell mit Jesus ein Problem?
Das verstehe ich nicht, denn Jesus war doch nur ein Mensch (wenn überhaupt)...? ...wie du selber auch?

Zitat von Daelach
ist es für Dich glaubwürdiger, daß das alles Unsinn ist


Unsinn... meine Güte, wieviele Dinge kann ich mir rational 100% widerlegen und trotzdem berühren sie mich. Etwas als Unsinn zu erkennen, ist bloß die halbe Miete.

Wichtig ist, die Gefühle dazu in die Reihe zu kriegen und gerade dafür ist funktional, über eine Projektion zu arbeiten. Sich mit Christen zu konfrontieren und in ihnen die Personen zu sehen, die einen als Kind mit dem Christentum traumatisiert haben, halte ich für eine gute Lösung zur emotionalen Verarbeitung.

Eine Weile hab ich ja auch gedacht, ich "dürfte" mich nicht mehr mit ihnen zoffen, weil sonst würde ich beweisen, dass ich immer noch nicht aus der antichristlichen Trotz-Rolle hinaus bin. Aber seien wir doch ehrlich: Wenn heute Nazis aufliefen, dann stünd ich da genauso vorn und tät mich mit denen zoffen. Ja, ich finde deren Konzept einfach Scheiße und so lange es das gibt, stört es mich auch und reizt mich natürlich auch, mich mit ihnen zu zoffen.

Was mich reizt, ist ja auch nicht nur das christliche Weltbild, sondern auch die ganze Doofheit, Borniertheit, Naivität, Betrug, das Geheuchel und das Getue... ja und DARÜBER bin ich längst nicht weg. Arroganz - grad auch noch von solchen Deppen - provoziert mich wohl noch im Altersheim.

Zitat von IK
Das ist ja der Sinn des Ganzen: Ich will meine christlichen Anteile überschreiben!


"überschreiben" gefällt mir nicht. Na, ich mein, das musst du wissen, aber ich persönlich fahre besser, wenn ich meine Anteile einfach akzeptiere und MIT ihnen AUS ihnen etwas mache, also sie fortführe und den Fortführungen dann lieber eine neue Richtung gebe.

Zitat von IK
unlike werden, wenn die Argumente knapp werden. Das kann richtig süchtig machen.


au weia, wisst ihr, wie es mir seit geraumer Zeit geht? Sie tun mir teilweise ehrlich Leid (sofern sie halbwegs nett sind) und ich versuche, ihnen - gerade mit ihrem Glauben und IN ihrem Glauben - zu HELFEN . Ich kann sie ja verstehen, weil sie leiden unter Ängsten und Sorgen wie alle anderen Leute auch und haben dann so ein Scheiß-Konzept als "Lösungsweg"! Als wenn das Leben nicht schon schwer genug wär... da gehste ja ein, die Ärmsten!

Naja, vielleicht ist das auch so ne Alterserscheinung von mir, ich komm halt jetzt auf den Mama- bzw. Oma-Trip

Zitat von IK
Drum sind diese Christengespräche für mich wie eine Therapie


Therapie mit Pferden, Therapie mit Delfinen, Therapie mit Christen...

Ja, find ich gut!

Zitat von IK
ng, weil diese "Vernichtung" - aus welchem Grund auch immer - nur zeitweise anhält.


Naja, man kann das therapeutisch ja wirklich mit so "Therapie auf dem Bauernhof" vergleichen. Das sind verhaltenstherapeutische Ansätze, die sind freilich sinnvoll. Aber es muss natürlich auch immer begleitend in einer Gesprächstherapie reflektiert werden, damit das alles auch greift.

Zitat von Daelach
b, nicht weil-ist-so, sondern weil-funktioniert-halt.


jo.
weil-ganz-wichtig,-das!

Zitat von Daelach
ruktivismus sehr hilfreich (Rafa: nein.....).



ok


www.RAFA.at - guckstu auch in meinen Blog: www.RAFAmania.de

zuletzt bearbeitet 02.02.2014 00:59 | nach oben springen

#40

RE: Lucifer, Satan, Jesus

in religiöser Satanismus 02.02.2014 10:02
von Gelöschtes Mitglied
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Zitat von Daelach im Beitrag #38

Selbst da gibt's ja auch durchaus Herangehensweisen, die keinen "Glauben" in dem Sinne erfordern, ich denke da namentlich an C.G. Jung mit seinen Archetypen. Letztlich schrieb aber auch Laveysowas in der Art, wenn ich das recht entsinne, das mit dem "temporary diesbelief" und so. Ein so-tun-als-ob, nicht weil-ist-so, sondern weil-funktioniert-halt.


So wie ich Geistwesen definiere, gehe ich stark davon aus, dass es sie auch gibt. Ich habe echt lange an diesem Gedanken herum getüftelt, eben weil ich nicht so-tun-als-ob will. Das mag bei anderen funktionieren, aber mich reißen dann immer die Zweifel wieder raus.

Zitat von Daelach

Kann ich gut aus eigener Erfahrung nachvollziehen, ja. Ich fand da den radikalen Konstruktivismus sehr hilfreich (Rafa: nein.....). Watzlawick und so. Erkenntnistheorie. Und darüber die Einsicht, daß das, was wir Wissen nennen, in sich selbst, strukturell, ein ziemlich sumpfiger Grund ist, auf dem man nicht zu hoch bauen sollte. Nur, der Punkt ist: das läßt sich rational begründen, und deswegen ist das äußerst hilfreich, wenn man an einem Punkt ist, wo man rationalen Begründungen sehr viel Wert zumißt und deswegen alles andere einfach nicht überzeugend wäre.



Ich kann das leider so gar nicht nachvollziehen. Ich mein', es wäre ja schön, wenn die Realität sich nach mir richten würde.
So ist es aber ja nicht. Sonst gäbe es ja keine besoffenen Verkehrstoten mehr. In ihrer Wahrnehmung fühlen die Besoffskis sich nämlich wie die tollsten Hechte, wenn sie sich ans Steuer setzen. Die Realität kennt da aber kein Erbarmen. Wenn eine Mauer im Weg ist, dann IST sie nun mal im Weg. Egal ob wir sie sehen, oder nicht, oder uns für Superman halten. Drum geht für mich nichts über die wissenschaftliche Methode: Sie zielt nämlich darauf ab, uns von unserer trügerischen Wahrnehmung zu lösen, damit wir uns dem annähern können was IST.


Zitat von Daelach
Die alten Griechen hatten das schon, in ihrer Kultur. Also die alten Epen und so, dann deren rationale Dekonstruktion (was wir als "Aufklärung" kennen), und dann auch die Erkenntnis, daß einen das eigentlich nicht weiterbringt. Ein später Grieche hätte es so formuliert: "Die alten Sagen haben sich nie ereignet, sind aber zeitlos wahr".



Ich denke, mit dieser Dekonstruktion wird ja erst ein mündiger Umgang mit der eigenen Spiritualität möglich. Sonst wäre ich wahrscheinlich immer noch Christ, nur weil ich es nicht anders kannte.

Zitat von Daelach

Dann koste es bis zum Exzess aus. Bis Du dessen überdrüssig wirst - dann bist Du davon frei. Vermutlich wird es Dir mit der Zeit immer weniger Befriedigung verschaffen, der anfängliche Kick fehlt dann einfach. Das ist genau der Beginn dieses Prozesses.



Der "anfängliche Kick" liegt jetzt schon 16 Jahre zurück. ;-)
Aber das ist okay so. Andere sammeln Briefmarken. Ich mache eben das.

Zitat von Daelach
Auf der anderen Seite muß man natürlich auch aufpassen, das Kind nicht mit dem Bad auszuschütten. Wenn man den totalen Soziopathen mimt, ist das auch wieder nur invers-christlich.



Da hast du Recht! Ich halte mich da aber für relativ immun, weil ich grundsätzlich nicht moralisch denke.
Deswegen kann ich auch keine Anti-Moral entwickeln. Rein zufällig befolge ich viele christliche Gebote rein aus Vernunftgründen schon automatisch. Und das wird auch so bleiben, weil, nur weil mal ein Christ gesagt hat "im Keller brennt noch Licht", werde ich den Satz nicht aus meinem Wortschatz streichen.

Wie jeder Mensch habe ich aber ein unterbewusstes Moralprogramm, das ständig dazwischen grätscht. Ich denke nicht, dass es mich in meiner Entscheidung besonders stark beeinflusst. Aber es stört eben einfach.

Zitat von RAFA im Beitrag #39

Was mich an dem ganzen Konzept stört, ist die Einseitigkeit: man kann doch auch zwei- oder mehrgleisig fahren! Das mach ich schon seit längerer Zeit.


Du hast aber auch einen gewaltigen Vorsprung! In deiner spirituellen Entwicklung bist du mir mehr Jahre voraus, als uns Lebensjahre trennen.
Darum sei bitte fair: Ich wäre schon froh, wenn ich dieses Konzept erstmal halbwegs unter Kontrolle bekomme. Ich will - und kann - nicht einen Schritt vor dem Ersten tun.

Zitat von RAFA
Es ist ja grad beim Satanismus das Wunderschöne, dass man kein Dogma hat und keinerlei verbindliche Richtlinien - auch den LHP nicht. Im Prinzip kann dir keiner vorschreiben, was du unter Satanismus zu verstehen hast.



Das weiß ich schon alles. Ich habe deine Seiten schon gefressen, als ich vor ca. 16 Jahren das erste Mal bei dir aufgeschlagen bin, und habe mich auch anderweitig informiert, und meine eigenen Gedanken zum Thema entwickelt. Der spirituelle Weg, den ich vorerst einschlage, hat nichts damit zu tun, wo ich einst hin will. Aber erstmal muss ich diese Schere im Kopf los werden.

Zitat von RAFA
Dass der Titel "Satan" alle möglichen heidnischen Götter enthält, ist ja nicht nur eine religionswissenschaftliche Tatsache, sondern auch eine metaphysische. Also gibt es innerhalb des Konzepts "Satan" ja durchaus auch Götter.



Auch das ist mir klar. Momentan würde mich diese Komplexität aber noch überfordern.

Zitat von RAFA

Hast du speziell mit Jesus ein Problem?



Aber hallo!

Zitat von RAFA
Das verstehe ich nicht, denn Jesus war doch nur ein Mensch (wenn überhaupt)...? ...wie du selber auch?



Naja, wie soll ich sagen...

Zunächst mal: Mir hat man in der Kindheit beigebracht, dass Gott überall gleichzeitig sei und alles durchdringe. So wie die "Macht" in Star Wars. ;)
Das war, und ist, für mich aber gedanklich nicht so recht fassbar. Immer wenn ich mir Gott greifen wollte, glitt er mir durch die Finger. Er ist einfach nicht personal genug. Unter einem Gegenüber verstehe ich jemanden, der von mir und der Umwelt abgegrenzt ist. Ich kann nicht einfach was in die Weltgeschichte tönen. Ich habe dabei nicht das Gefühl, mit jemandem zu sprechen.

Da war Jesus mir ein willkommener Aushilfsgötze. Und daher ist er es auch, der mir ständig ein schlechtes Gewissen macht, wenn ich einen Kerl süß finde. Dabei ist Homophobie nicht grad was, was ich mit ihm als Person verbinde. Aber als Sprachrohr Gottes bekämpft er artig meine Lust.

Zitat von RAFA

Was mich reizt, ist ja auch nicht nur das christliche Weltbild, sondern auch die ganze Doofheit, Borniertheit, Naivität, Betrug, das Geheuchel und das Getue... ja und DARÜBER bin ich längst nicht weg. Arroganz - grad auch noch von solchen Deppen - provoziert mich wohl noch im Altersheim.



Dann wäre ein christliches Altersheim ja genau das Richtige für dich! :D

Zitat von RAFA

"überschreiben" gefällt mir nicht. Na, ich mein, das musst du wissen, aber ich persönlich fahre besser, wenn ich meine Anteile einfach akzeptiere und MIT ihnen AUS ihnen etwas mache, also sie fortführe und den Fortführungen dann lieber eine neue Richtung gebe.



Es sind ja nicht "meine" Anteile im strengen Sinne. Meine Sexualität ist MEIN Anteil. Das schlechte Gewissen ist ein unnatürlicher Fremdkörper, ein Virus. Ich bin nicht bereit, diesen Scheiß als einen Anteil von mir zu akzeptieren. Eher verleugne ich meine eigene Person und bringe mich um! Das ist mein voller Ernst!

Zitat von RAFA

Naja, vielleicht ist das auch so ne Alterserscheinung von mir, ich komm halt jetzt auf den Mama- bzw. Oma-Trip



Erst regste dich über die Jugendlichen in der S-Bahn auf, jetzt kriegste schon Mitleid mit Christen. Du nimmst einem echt jede Lust aufs älter werden...

Zitat von RAFA

Therapie mit Delfinen, Therapie mit Christen...
Ja, find ich gut!



Ahahahah! Ja! Und es passt auch so schön: Man schwimmt mit ihnen ja ständig im Kreis.


zuletzt bearbeitet 02.02.2014 13:05 | nach oben springen

#41

RE: Lucifer, Satan, Jesus

in religiöser Satanismus 02.02.2014 12:48
von RAFA | 1.221 Beiträge

Zitat von IK
So ist es aber ja nicht. ... Wenn eine Mauer im Weg ist, dann IST sie nun mal im Weg


MEIN Argument!

Der Konstruktivismus funktioniert nur bedingt und auch grundsätzlich nur mit nicht-materiellen Angelegenheiten.

Zitat von IK
pirituellen Entwicklung bist du mir mehr Jahre voraus, als uns Lebensjahre trennen.
Darum sei bitte fair:


Naja, es fällt mir oft schwer, meine Statments "down zu graden", weil ich automatisch immer davon ausgeh, dass andere auch so denken wie ich und das auch wissen, was ich weiß... aber ich werd mich bemühen.

Zitat von IK
...ch stets worauf ich Lust habe. Mir wird nur der Spaß daran etwas versaut, wegen besagter Schere


Du ... ich hab das auch! Es passiert oft genug - besonders wenn ich schlecht drauf oder gestresst bin - dass ich mir denkt: "Mei, das kannste doch jetzt nicht bringen! Das macht man doch nicht..." oder irgendwas, obwohl ich gern Lust dazu hätte. Je schlechter ich drauf bin, desto mehr solcher (Selbst-)Zweifel hab ich.

Wie ich schon sagte: Der Grund ist, dass ich schlecht drauf bin!
Wenn es mir nämlich gut geht, hab ich das nicht, im Gegenteil! Da denk ich mir: "Boah, ICH brings ja heut wieder ganz krass, was BIN ich toll!"

Insofern sind solche moralischen Bedenken oder Scheren nur das Symptom! Sie zeigen, dass man grad angeschlagen und geschwächt ist. Deswegen folge ich ihnen! Ich hab in dem Moment nämlich einfach keine Kraft, toll zu sein oder mich toll zu finden und es ist vernünftiger in der Defensive oder dort, wohin mich meine aktuelle Zaghaftigkeit grad leitet. Es kommen auch wieder andere Phasen und dann kann ich ja wieder Bäume ausreißen, wenn ich meine ;-)

Im körperlichen Bereich ist das ja ebenso: Wenn ich keine großen Sprünge machen kann und ich über einen Abgrund nicht drüber komm, weil mir der Fuß weh tut, dann MACH ich auch keine, weil der Fuß ist angeknackst und wenn ich den jetzt auch noch belaste, dann krachts GANZ durch. Dann bleib ich halt mal, wo ich bin, oder ich such eine Brücke, oder ich schnall mit einen Sicherheitsgurt um, oder ich jammer jemanden voll, dass er mich rüber trägt.

Zitat von IK
Da war Jesus mir ein willkommener Aushilfsgötze. Und daher ist er es auch, der mir ständig ein schlechtes Gewissen macht, wenn ich einen Kerl süß finde.


Na, also dann pflück ihn dir doch mal und red Tacheles! Hängen doch in jeder Kirche dämliche Püppchen von ihm aus. Such dir eins aus, das dir entspricht und führe mit ihm einen (inneren) Dialog.

Obs ihn gibt oder nicht, ist ganz egal. In der Therapie gibt es die Methode des "leeren Stuhls". Der Patient setzt sich auf einen Stuhl, gegenüber ein leerer Stuhl. Auf dem leeren Stuhl soll er sich nun seinen Vater, Mutter, Lehrer, Vergewaltiger oder wer auch immer ihn traumatisiert hat, vorstellen und mit diesem einen Dialog beginnen. Wenn die Vorstellung des Stuhls allein nicht reicht, setzt man ein Püppchen oder einen Teddybären drauf oder irgendeine passende Figur.

Die Situation ist in der Kirche also optimal, weil du hast eine Menge leerer Stühle und eine Menge Figuren. Man könnt fast meinen, das in der Kirche hat Plan!

Ja, also ich tät mich einfach mal vor so eine Jesus-Figur stellen und los quatschen: Dass ich einfach Lust HABE, was das den überhaupt angeht, warum er was dagegen hat, ob er wohl selber irgendein Problem hat... oder was du ihm dazu eben sagen wolltest.

Mach mal! Weil genau dafür ist der nämlich da.

Zitat von IK
Dann wäre ein christliches Altersheim ja genau das Richtige für dich! :D


Ja

Und mein Albtraum ist zu sterben, im Sterbebett zu liegen, grad so meinen persönlichen Abschluss zu machen... und dann kommt so ein Pfaff daher und meint, er müsst mir da reinquatschen und ich kann mich nicht mehr wehren, weil ich grad sterbe!

Zitat von IK
Meine Sexualität ist MEIN Anteil. Das schlechte Gewissen ist ein unnatürlicher Fremdkörper, ein Virus.


Das schlechte Gewissen ist zwar etwas künstlich und mit Gewalt in dich Indoktriniertes, aber jetzt ist es nun mal in dir drin. Freud nennt es das "Über-ICH", also hat es auch was mit dem Ich zu tun. Tja, in MIR ist es ja auch nicht, es ist doch DEINS! DICH macht es aus, nicht mich oder jemanden anders.

Also nimms und akzeptiers doch mal als Teil von dir, weil es ist es ja auch.

Wenn du es mit einem Virus vergleichst oder mit einer Krankheit, dann ist das ja wie bei einem Behinderten im Rollstuhl. Ja gut, so ist der nicht auf die Welt gekommen, es ist nicht seins, er hatte einen Unfall, ein Autofahrer hat ihn dazu gemacht, so ist er eigentlich gar nicht gewesen, das ist etwas Fremdes, gehört nicht zu ihm... hilft aber doch nichts! Er IST jetzt behindert! Erst wenn er seine Behinderung akzeptiert, kann ER damit auch wieder was anstellen und kommt mit sich selbst weiter.

Zitat von IK
diesen Scheiß als einen Anteil von mir zu akzeptieren


Ah! :

Warum nicht?

Zitat von IK
Man schwimmt mit ihnen ja ständig im Kreis.


Das SCHEINT nur ein unendliches Ding zu sein, aber eines Tages hat man es satt wie ein Kinderkarussel.


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#42

RE: Lucifer, Satan, Jesus

in religiöser Satanismus 03.02.2014 16:32
von Trichocereus magnus | 265 Beiträge

RAFA schrieb:

Es ist ja grad beim Satanismus das Wunderschöne, dass man kein Dogma hat und keinerlei verbindliche Richtlinien - auch den LHP nicht. Im Prinzip kann dir keiner vorschreiben, was du unter Satanismus zu verstehen hast.
(...)
Dass der Titel "Satan" alle möglichen heidnischen Götter enthält, ist ja nicht nur eine religionswissenschaftliche Tatsache, sondern auch eine metaphysische. Also gibt es innerhalb des Konzepts "Satan" ja durchaus auch Götter.

Wenn Satanismus ohnehin soeine völlig synkretistische Zusammenschusterei der verschiedensten religiösen Einflüsse und Schnipsel und Restchen ist, was macht ihn denn dann überhaupt noch aus? Kann ich dann nicht sogar Elemente aus dem Christentum in meinen synkretistischen Satanismus reinmischen, wenn es mir gefällt? Gerade das neue Testament hat ja auch oft so einen gewissen autoritären, antitraditionalistischen Touch, da kann ich auch vieles rauslesen was man dann auch wunderbar in ne subversive Weltanschauung reinbasteln könnte, mit der man so manchen konservativen christlichen Mainstreamtypen ordentlich vor den Kopf Stoßen könnte.

Ich sehe Jesus eigentlich weniger als Sohn Gottes der da ne Stelle in der Firma seines Vaters gekriegt hat da halt jetzt seinen Job macht. Wenn man mal die Fakten aus dem neuen Testament zusammenfasst, war der Kerl eigentlich eher so ne Art Hippiesektenführer, der da barfuß durch die Lande gezogen ist um den Leuten was von Frieden und Liebe zu erzählen, während der Rest der Gesellschaft aus stockkonservativen geifernden alten Pharisäern bestanden hat, denen nur dran gelegen war, ihren gewertschätzten Status Quo mitsamt aller moralischen und normativen Ansprüche heil durch die Besatzungszeit zu bringen. Also gegen diesen Jesus kann man doch eigentlich echt nix sagen, der war doch ziemlich in Ordnung. Die darauffolgenden zwei Jahrtausende Kirschengeschichte sind ja wieder ne andere Sache, aber da konnte der Typ damals ja nix dafür.

Und Satan hat sich ja angeblich gegen Gott aufgelehnt, weil er so einiges an der Schöpfung nicht so ideal fand. Und da hat er sein eigenen Laden aufgemacht. Das ist ja durchaus legitim, und kann eigentlich nur aus Sicht des himmlischen Establishments als "böse" angesehen werden. Gut oder böse sind ja lediglich eine Frage der Perspektive. Es hat ja schließlich jeder seine Gründe dafür, das zu tun was er eben tut.

Insofern fallen Satan und Jesus für mich eigentlich beide in die selbe Kategorie von Freaks die dem Establishment den Rücken gekehrt haben um ihr eigenes Ding zu machen. Ich find sie beide toll.

Oder haltet ihr Satanisten derlei Gedanken für Blasphemie?


PS: Ich habe schon gemerkt dass ich das Wort "Kirchengeschichte" falsch geschrieben hab, habs aber absichtlich nicht ausgebessert weil ichs cool find.

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#43

RE: Lucifer, Satan, Jesus

in religiöser Satanismus 03.02.2014 18:14
von RAFA | 1.221 Beiträge

Zitat von TM
Wenn Satanismus ohnehin soeine völlig synkretistische Zusammenschusterei der verschiedensten religiösen Einflüsse und Schnipsel und Restchen ist, was macht ihn denn dann überhaupt noch aus?


ebendas!

Nein *g*... es ist ja Tatsache, dass sich die judeochristliche Religion in allen möglichen anderen Religionen und Kulten bedient hat und dort alle möglichen Schnipsel für ihren Jhwh ..."entlehnt" hat. In der Bibel wurden seitenweise die ganzen Namen der Götter zu "der Herr" vereinheitlicht, aus denen der judeochristliche Gott zusammengeflickt ist.

Entsprechendes Flickwerk ist auch sein Satan: In ihm wurden sämtliche Dämonen, finstere Gottheiten, Krankheiten, wilde Tiere und alles, was man sonst noch so für "Nicht-Jhwh-isch" hielt, verwurstet. Also bildet Satan von daher schon mal einen ziemlich großen Pott an "Göttern zum Raussuchen" - falls man ihn denn als einen "Gott" nutzen möchte.

Falls man ihn schematisch verwenden möchte, bietet Satan das Konzept der "Selbstvergöttlichung" ("...werden eure Augen aufgetan und ihr werdet sein wie Gott selbst"): der Mensch (also IIICH! ) ist Gott. Das "Augen auftun" sollte man dabei nicht vergessen. Es schränkt die totale Beliebigkeit etwas ein...

...und für die Profi-Satanisten : Die schaffen es, BEIDE Realitätstunnel parallel zu realisieren, je nach Bedarf.

Zitat von TM
Kann ich dann nicht sogar Elemente aus dem Christentum in meinen synkretistischen Satanismus reinmischen, wenn es mir gefällt?


Wenn du das Kunststück fertig bringst, sogar christliche Dogmen zu realisieren, OHNE dich in deiner Selbstvergöttlichung zu beschneiden, dann bist du ja der pure Meister-Satanist!

Ich dachte bisher immer: Es ist noch kein Meister-Satanist vom Himmel gefallen (oder... äh ...wie war das?)

Zitat von TM
...mit der man so manchen konservativen christlichen Mainstreamtypen ordentlich vor den Kopf Stoßen könnte.


Ja, was meinst denn du, was ich im Christenforum drüben such? Das liebe Jesuslein, oder was?

Nee *schmunzel*, mal ohne Flax: Wenn in der Bibel steht "der Himmel ist blau", dann sag ich bestimmt nicht "nein, er ist grün!", bloß weil das der Jesus gesagt hat. Wenn der Jesus gesagt hat: "Rettet auch am Sabbat eure Schafe, die in den Brunnen gefallen sind", dann tu ich das freilich auch.
Ich tue das aber nicht, weil das der Jesus gesagt hat, sondern weil ICH das für vernünftig und sinnvoll erachte. Ich urteile selbst, weil ich bin mein eigener Gott - und DAS hat der Jesus NICHT gesagt.

Zitat von TM
Also gegen diesen Jesus kann man doch eigentlich echt nix sagen, der war doch ziemlich in Ordnung.


Er hat auch viel Unsinn erzählt, z.B. "liebet euren Nächsten", "haltet die andere Backe auch noch hin" oder "verleugne dich selbst und nimm dein Kreuz auf dich". Ausgerechnet ist gerade dieser Unsinn mit das Wesentlichste seines Auftritts.

Zitat von TM
n Satan und Jesus für mich eigentlich beide in die selbe Kategorie von Freaks die dem Establishment den Rücken gekehrt haben


Jo. Sie sind quasi nahezu identisch, weil sie beide den Himmel für blau halten


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#44

RE: Lucifer, Satan, Jesus

in religiöser Satanismus 03.02.2014 19:13
von Daelach | 1.214 Beiträge

Zitat von Instant Karma
So wie ich Geistwesen definiere, gehe ich stark davon aus, dass es sie auch gibt.



Das ist nicht notwendig dazu, um mit ihnen arbeiten zu können. So wie auch der Placebo-Effekt zweifelsfrei bewiesen worden ist. Und nein, Placebo heißt nicht, daß keine Wirkung da ist oder man sie sich nur einbildet.

Zitat
Ich mein', es wäre ja schön, wenn die Realität sich nach mir richten würde.



Daß man Realität auf verschiedene Weisen konstruieren kann und sie funktionieren, heißt ja nicht, daß man sie auf jede Weise konstruieren kann und es dann noch funktionieren würde. Rafa versteht den Unterschied zwischen Solipsismus und Konstruktivismus aber auch nicht.

Zitat
Drum geht für mich nichts über die wissenschaftliche Methode: Sie zielt nämlich darauf ab, uns von unserer trügerischen Wahrnehmung zu lösen, damit wir uns dem annähern können was IST.



Das wiederum ist vollkommener Humbug, ich empfehle grundlegende Beschäftigung mit Wissenschaftstheorie.

Zitat
Ich denke, mit dieser Dekonstruktion wird ja erst ein mündiger Umgang mit der eigenen Spiritualität möglich.



Ja und nein. Auf gewisse Weise verunmöglicht sie die Beschäftigung mit Spiritualität überhaupt und führt direkt in den Nihilismus. Der allerdings widerlegt sich ja geradezu selber. Nietzsche hat dazu einiges geschrieben.

Zitat
Rein zufällig befolge ich viele christliche Gebote rein aus Vernunftgründen schon automatisch.



Die meisten Religionen kennen irgendwelche Moralgebote, die der Gesellschaft als Kitt dienen sollen. Der Übergang von Magie zu Religion wird notwendig, wenn die Gruppe zu groß wird, als daß die Blutsbande das noch regeln könnte. Von daher haben sämtliche relevanten Religionen irgendwelche Vorschriften, wie die Leute nun zu leben haben. Im Wesentlichen geht es darum, den Zustand von "Krieg aller gegen alle" zu verhindern. Gesellschaften, die dies nicht täten, würden nämlich auf Dauer von Gesellschaften plattgemacht, die das tun.


Zitat von Trichocereus magnus
Wenn Satanismus ohnehin soeine völlig synkretistische Zusammenschusterei der verschiedensten religiösen Einflüsse und Schnipsel und Restchen ist, was macht ihn denn dann überhaupt noch aus?



Ähm.. Erst war das Judentum da, dann das Christentum, dann der Satanismus. Nicht umgedreht. Satan wurde also gerade von den Juden und hier im Abendland wesentlich mehr noch von den Christen definiert. Letztere haben selber eine ziemlich synkretistische Religion, wenn man mal nachbohrt, und alles, was sie nicht einbauen konnten, haben sie auf die Müllhalde "Satan" verfrachtet.

Selbstverständlich ist Satanismus dann synkretistisch. Ebenso selbstverständlich kann man dann da auch selber was reinbauen - es sei denn, man akzeptiert die Definitionshoheit der Christen, und dann kann man auch gleich Christ sein.


~ a star is nothingness disguised as light ~
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#45

RE: Lucifer, Satan, Jesus

in religiöser Satanismus 03.02.2014 19:18
von Trichocereus magnus | 265 Beiträge

Dieser ganze altertümliche christliche Dogmatismus ist selbstverständlich abzulehnen, man muss sich ja nun wirklich nicht den kompletten Kanon reinziehen. Viel zu anstrengend. Drei Viertel von dem ganzen Zeug was in soeiner durchschnittlichen heiligen Schrift geschrieben steht besteht ohnehin weitgehend nur aus sinnfreien repetitiven Aufzählungen irgendwelcher historischen Ereignisse oder architektonischer Daten von irgendwelchen übelst protzigen Tempeln und Palästen, oder aus irgendwelchen wirren psychedelischen Geschichten voller irrationalem Hass und blutigem Gemetzel. Man muss schon sehr selektiv vorgehen wenn man sich die feinen Stückchen rauspicken will. Ich konnte zum Beispiel auch nix mit der Episode anfangen als Jesus einfach mal so einen Feigenbaum zum verdorren gebracht hat, weil der keine gescheiten Früchte geliefert hat. Keine Ahnung was das sollte, dann les ich halt weiter bis ich wieder ne Stelle finde die mir was sagt. Wie zum Beispiel die Sache mit dem Backe hinhalten. Und Nächstenliebe find ich auch ziemlich geil.

Der Jesus, der hat schon gepasst, auf den lass ich nix kommen. Ich mein, jeder redet auch mal n bisschen Quark, man muss ja nicht immer gleich alles auf die Waagschale werfen, der Kerl war doch schließlich auch nur ein Mensch. Und der fairness halber muss man auch sagen, dass die Dogmen ja erst in den nachfolgenden Jahrhunderten entstanden sind, als die frühen christlichen Sekten langsam immer mehr institutionalisiert worden sind, und die alten Säcke die damals am Drücker saßen gemeint haben, man müsste jetzt aus den Worten des Messias soeine Art gesetzliches Regelwerk machen. Das ist ja überhaupt das eigentliche Problem, diese verdammt Institutionalisierung. Nix gegen geistig flexible Christen, solche gibts ja auch; bloß wenns daran geht immer nur noch das nachzuplappern was schon immer nachgeplappert worden ist, und die Spiritualität zu einer bloßen Tradition verkommt, dann wirds natürlich öde.

Ich muss übrigens sagen, diese notorische Jesus-Feindlichkeit unter Satanisten kommt mir schon auch manchmal ein bisschen dogmatisch vor.

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