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wir streiten uns ja sowieso andauernd darüber, was Satanismus denn nun ist und was nicht und blablabla. Ich dachte, da könnten wir doch auch mal ins Detail gehen und drüber streiten, was Satanismus in Bezug auf das jeweilige Alter "ist"?
Was ist Satanismus für einen Teenie mit 15? Black Metal, cooles Styling, Aufbegehren gegen Traditionen und Normen ... oder ist das "nur" Pubertät? Was könnte man MEHR von dem satanischen Teenie erwarten?
Was ist Satanismus für einen Twen? Might is Right, der Wille zur Macht, Aufstieg, Karriere ... oder ist das wiederum nur typisch für den Karriereanfang in dieser Lebensphase oder ist das sogar nur männlich und wollen weibliche Satanisten dieses Alters was ganz anderes, z.B. Babys?
Was ist Satanismus für einen erwachsenen Menschen in der Lebensmitte? Survival of the fittest, gutes Business, eine ausgereifte Philosophie? Welche Ansprüche hat so ein Mensch und was kann ihm der Satanismus in dieser Hinsicht bieten?
Und last and least: Was bedeutet Satanismus für einen alten Menschen, der in diesem Leben nicht mehr viel anfangen braucht? "Darf" er sich mit Jenseitsvorstellungen beschäftigen, oder wäre das schon wieder zu sehr "RHP"? Passt eine zwangsläufig unmaterialistische oder "vom Leben gedemütigte" Weltanschauung in dieser Lebensphase überhaupt noch zum Satanismus? Körperlicher und geistiger Abbau, sowie der Abbau von Perspektiven... kriegt man das noch im Satanimus unter?
Werft mal eure Gedanken hierzu auf den Tisch!
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RE: altersgemäßer Satanismus
in Giganten-Forum 21.11.2014 20:57von Trichocereus magnus • | 265 Beiträge
Also ich denk für Jügendliche kann soein bisschen Satanismus schon ne gute Sache sein. So a weng antisoziales Gedankengut und ein paar ultrapervese okkulte Experiences halt ich als Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung für gehaltvoller, als wie wenn man als Normalo mit den Kumpels zum Sportverein geht oder sich damit begnügt, die paar typischen Erfahrungen mit Sexualität und Alkohol zu machen. Auch wenn eine ausgefreakte Jugend als krasser Satanist vielleicht viele Dinge nicht gerade einfacher macht, kann man sich dadurch zumindest frühzeitig vom eisernen Griff der sozialen Norm lösen. Natürlich wäre eine Jugendzeit als Punk, oder Hippie, oder Stoner, oder als gefährlicher Gangster aus der Hood im Problemviertel unter diesem Gesichtspunkt ebenso pädagogisch wertvoll wie eine Jugend als Satanist.
Aber ich frag mich wie lange man das dann durchziehen kann oder will. Ist dieses Satanistending nicht irgendwann einfach ausgeschöpft? Ich mein, man kann da zwar bestimmt für lange Zeit an den musikalischen, ästhetischen oder literarischen Aspekten diverer satanophiler Subkulturen seinen Gefallen finden, aber dass der Satanismus einen rein von der Kosmologie her bis ins hohe Alter noch flasht, kann ich mir eigentlich nich so vorstellen. Immerhin bewahrt einen die Beschäftigung mit lauter krassem Scheiß vielleicht ein bisschen davor, geistig zu altern und irgendwann konservativ zu werden.
Was meinst du denn mit einer "vom Leben gedemütigen Weltanschauung" Rafa?
Damit meine ich z.B. Greise im Altersheim. Meine Oma wartete am Schluss eigentlich nur noch auf den Tod, weil sie gar keine andere Perspektive mehr hatte. Was sollte sie heute schon groß anfangen, morgen konnte sie ja schon tot sein? Das können wir zwar alle theoretisch, aber im hohen Alter ist das naheliegender.
Entsprechend ändert sich auch die Lebenseinstellung - haha: zwangsläufig! Dass so ein Greis natürlich kein Interesse an "Survival of the fittest" hat und ihm natürlich auch völlig wurscht ist, ob seiner nun länger ist, ob seine Might auch right genug ist oder ob er der größte Macker ist, ist ja wohl logisch. Mit Sex und Lust hat er wohl nichts mehr am Hut und what he wilt, ist im Allgemeinen nur noch seine Ruhe: man wird im Alter bescheiden, was soll man denn auch schon groß wollen? Da hat man einfach ne andere Perspektive, weil man hat definitiv ziemlich Abstand vom Leben, denn das solche hat man ja so gut wie hinter sich.
Was macht nun einer, wenn er Satanist ist - oder KANN einer in dem Alter gar kein Satanist mehr sein?
Wisst ihr - ganz allgemein nervt es mich schon seit geraumer Zeit an, dass diverse Leute so typische Eigenschaften in den Satanismus hineininterpretieren, von denen sich schon beim 2. Blick herausstellt, dass sie weniger dem Satanismus zuzurechnen sind, sondern mehr dem bestimmten Wesen dieser Leute.
Momentan haben wir ja wieder so einen Splatter-Kandidaten herinn im Forum, der offenbar meint, je ekelhafter zugerichtete Leichen einer anzuschauen aushält, desto satanischer müsste das sein - dabei sind das doch nur Mutproben von Halbwüchsigen, die das Bedürfnis haben, sich etwas zu beweisen und "hart" sein wollen. Es ist durchaus satanisch, wenn so ein Youngster seine Bedürfnisse auslebt und sich einen Splatter nach dem anderen reinzieht, weil das sind in diesem Alter seine Herzensbedürfnisse, denen er frönt und das wiederum ist durchaus satanisch! Für einen Erwachsenen sieht das aber anders aus, weil er hat im Allgemeinen ganz andere Bedürfnisse. Diesen zu frönen ist ebenso satanisch, auch wenn diese Bedürfnisse vllt das Gegenteil von Splatter sind.
Ebenso für Frauen: Die meisten Frauen haben ganz von Natur aus schon andere Perspektiven, Bedürfnisse und Triebe als Männer, nämlich Gluckenverhalten und Kinderwunsch, Ästhetik, Kunst, Harmonie, Nestwärme, etc.. Bekanntlich wollen Frauen auch eher mal "nur kuscheln", statt rumficken. Da die Männer aber "lauter" in Erscheinung treten - auch im Satanismus - dominieren da lauter männliche Ideale und es sieht so aus, als könnte man kein Satanist sein, wenn man nicht mit Schwert und Keule in den Kampf ziehen möchte. Solche Vorstellungen sind aber nicht primär satanisch, sondern nur männlich. Für einen Mann ist es natürlich satanisch, das dann auch zu leben, nicht unbedingt aber für ne Frau.
Und letztendlich auch das Thema dieses Threads: Das Alter. Definitiv hat man in jeder Lebensphase bestimmte Perspektiven und Bedürfnisse. Aber offensichtlich rechnen manche ganz bestimmte Eigenschaften zum Satanismus, angefangen von "Indulgence" und Geilheit bis hin zum "Wille zur Macht", Stärke, Power, Karriere, weltlichen Erfolg und Geld, etc. etc. und vergessen ganz, dass diese Dinge in höherem Alter gar keinen Stellenwert mehr haben.
Kurzum: kann einer ab 70 überhaupt noch Satanist sein? Was meint ihr?
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Zum Satanismus gehört Eigenverantwortung, die Idee, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Und wie gesund und fit jemand ist, hängt zum größten Teil von ihm selbst ab; das macht sich vor allem im Alter bemerkbar. Man muss auch mit 70, 80 oder 90 Jahren nicht mit dem Leben aufhören und nur noch darauf warten, dass es vorbei geht (erschreckend viele Menschen tun das allerdings schon mit 30). Allerdings wird dann die Idee wichtiger, etwas zu hinterlassen, was mit plattem Egoismus nicht so ganz vereinbar ist. Es gibt viele Beispiele von Menschen, die bis zum Schluss nie mit dem Leben aufgehört haben - Luis Trenker hat mit 70 Jahren noch Berge bestiegen und Filme gedreht, Johannes Heesters ist mit über 100 noch auf der Bühne aufgetreten, und bei einer Science-Fiction-Con bin ich selbst dem über 80jährigen Josef Nesvadba begegnet, dem dienstältesten SF-Autor der Welt, der noch immer geistig topfit und kreativ war und noch immer Stories schrieb.
Internet ist scheiße, da geh ich nicht rein.
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RE: altersgemäßer Satanismus
in Giganten-Forum 22.11.2014 10:24von kein Name angegeben • ( Gast )
Zitat von Tyger
Zum Satanismus gehört Eigenverantwortung, die Idee, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen
Gehört sowas nicht zur mündigen Lebensweise eines jeden Menschen? Satanismus und Eigenverantwortung..so ein Quatsch..
RE: altersgemäßer Satanismus
in Giganten-Forum 22.11.2014 10:34von kein Name angegeben • ( Gast )
Selbstverwirklichung, nach Individualität streben, das Ausleben von Trieben usw. ist auch eine gängige Lebensweise, was soll daran satanistisch sein, frage ich mich immer wieder? Sind dann die Hälfte der Menschen Satanisten? :-D
RE: altersgemäßer Satanismus
in Giganten-Forum 22.11.2014 10:57von kein Name angegeben • ( Gast )
Der Urgermane war von Natur aus Individualist UND Gemeindewesen, das ergibt sich schon auf Grund der genetischen Perfektion. Der Germane hatte nicht umsonst die härtesten Krieger, was schon Tacitus bezeugte. Der Urgermane lässt sich auch als Ursatanist umdeuten, da er die eigenständigste Rasse bildete.
Zitat
Das kann ich so überhaupt nicht bestätigen. Vielleicht schließt du da auch nur von dir auf andere Frauen? Ich habe schon mit Frauen zu tun gehabt, die hatten einen stärkeren Sextrieb als so mancher Kerl. Es ist nur meist so, dass Frauen da nicht so viel drüber reden wie Männer, da die gesellschaftlichen Tabus es so vorsehen.
Du sagst es...
Und auch Frauen, gerade in der Rotlichtszene, können inzwischen darüber "reden".
Oder was könnte folgendes Zitat von einer privaten Homepage einer Pornodarstellerin bedeuten:
Zitat
I am a proud squirter...
Und um auf das Thema des Threads zurückzukommen:
Zitat
"Denke nicht, o König, an diese Lüge, daß du sterben mußt - wahrhaftig, du wirst nicht sterben, sondern leben. Jetzt soll es verstanden sein: wenn der Körper des Königs vergeht, wird er für immer in reiner Ekstase bleiben."
Liber Al, II.21
Das ist ein Text aus 220 Versen, der 1904 von Aleister Crowley in Kairo gechannelt wurde.
Das "Liber AL vel Legis" ist ein psychoaktiver Text mit Erleuchtungspotential.
(Michael D. Eschner)
Jetzt können wir sogar nicht nur Aleister Crowley UND Satanismus unterscheiden, sondern auch Aleister Crowley UND Aiwass...
Brighter than the sun the darkness shines
RE: altersgemäßer Satanismus
in Giganten-Forum 22.11.2014 15:35von Trichocereus magnus • | 265 Beiträge
Zitat von RAFA im Beitrag #3
Dass so ein Greis natürlich kein Interesse an "Survival of the fittest" hat und ihm natürlich auch völlig wurscht ist, ob seiner nun länger ist, ob seine Might auch right genug ist oder ob er der größte Macker ist, ist ja wohl logisch. Mit Sex und Lust hat er wohl nichts mehr am Hut und what he wilt, ist im Allgemeinen nur noch seine Ruhe: man wird im Alter bescheiden, was soll man denn auch schon groß wollen? Da hat man einfach ne andere Perspektive, weil man hat definitiv ziemlich Abstand vom Leben, denn das solche hat man ja so gut wie hinter sich.
Was macht nun einer, wenn er Satanist ist - oder KANN einer in dem Alter gar kein Satanist mehr sein?
Also wenn man irgendwann einfach ein bisschen seine Ruhe haben und im Schrebergarten Radieschen züchten will, ist das doch kein Widerspruch zur eigenen Weltanschauung. Oder gibts im Satanismus etwa ein Gebot, dass man jeden Tag perversen Sex haben, jedes Wochenende ein unschuldiges Tier opfern und mindestends einmal im Monat irgendein christliches Bauwerk schänden muss? Irgendwann wird halt jeder mal alt, und dann geht das einfach nicht mehr so leicht von der Hand. Is ja keine Schande, im Alter mal ein bisschen kürzer zu treten, so lange man im Kopf noch fit und flexibel ist, und nach wie vor genau weis warum man diese Weltanschauung für sich ewählt hat.
Die alten Satanisten könnten das doch genauso machen wie die alte Sozialisten. Sind ja schließlich beides sehr diesseitige Weltanschauungen. So ein alte Sozialist kommt ja irgendwann auch mal an den Punkt, wo er merkt dass er nicht mehr viel ausrichten kann in der Welt, und dass er von der kommenden Weltrevolution wahrscheinlich nix mehr mitkriegen wird. Aber was er noch machen kann, ist, das Wissen und den Erfahrungsschatz seines Lebens an die kommende Generation weiterzugeben, damit die es vielleicht endlich schaffen, eine bessere Welt zu schaffen. Da hat man ja natürlich als atheistischer Sozialist nix mehr davon, weils kein Leben nach dem Tod gibt, und man für die Taten seines Lebens sowieso keinerlei Belohnung oder Bestrafung oder so kriegen wird. Aber es is doch schön, wenn das eigene Gedankengut von anderen weitergetragen wird, und man in der Hoffnung auf eine bessere Welt ableben kann - okay, das war jetzt die alte- Sozialisten-Perspektive; Satanisten hingegen wollen vielleicht nich unbedingt ne bessere Welt. Aber ich denk, auch für einen alten Satanisten, der auf kein Leben nach dem Tod wartet, und mit dessen letztem Atemzug alles enden wird, kann doch die ruhigeren Zeiten im hohen Alter dazu nutzen, nochmal seine Erinnerungen und seine Weltanschauung zu rekapitulieren, und in großväterlicher/-mütterlicher Manier an jüngere Leute weiterzugeben, und sich an dem Gedanken zu laben, dass das satanistische Gedankengut und die satanische Freiheit und Lebenskunst weiterhin aufblüht. Wär das nicht schön?
Nur wenn man dann irgendwann ganz und gar senil und bettlägrig wird, isses nicht mehr cool. Da tät ich dann echt rechtzeitig schluss machen, weils ab nem gewissen Punkt einfach keinen Sinn und auch keinen Spaß mehr macht.
Zitat von RAFA im Beitrag #1
Was ist Satanismus für einen erwachsenen Menschen in der Lebensmitte?
Bei mir, 48, eine ästhetische Dimension. Ein Eindruck sakraler Kälte durch das Hören einer CD, auf der satanistische Gedichte bzw. Anrufungen gesprochen wurden. Sie vermittelte Individualismus, rationales Denken, Vernunft, Selbstbewusstsein. Sicher kein Machtstreben oder Aufarbeitung religiöser Erziehung oder Rebellion gegen Staat und Gesellschaft. Satan gilt als männlicher Archetyp eines Einzelgängers, der Bildung für erstrebenswert hält, Konformismus nutzt, aber insgeheim ablehnt, radikale Lösungswege geht, konsequent denkt und handelt, der ein winziger Teil eines Ganzen ist, das er nicht ansatzweise verstanden hat noch verstehen wird. Für mich ist Satanismus überzeugender Zweifel, kritische Intelligenz, aber niemals eine in sich geschlossene Weltdeutung, die für andere gilt. Jmd. dabei von was auch immer überzeugen zu wollen, halte ich für Idiotie. Es gibt so viele Staubsaugervertreter, die uns ihren einzig wahren Murks andrehen wollen ... Es gibt weder Wahrheit noch Irrtum. Satanismus ist Freestyle. Namen dafür sind austauschbar.
Wer nichts weiß, muss alles glauben.
RE: altersgemäßer Satanismus
in Giganten-Forum 23.11.2014 01:24von kein Name angegeben • ( Gast )
Zitat
Ein Eindruck sakraler Kälte durch das Hören einer CD, auf der satanistische Gedichte bzw. Anrufungen gesprochen wurden.
Da hab ich was für dich, worin du voll und ganz aufgehen kannst:
youtube.com/watch?v=ldX32ZOCmFo
Du musizierst auch so ein wenig, wenn ich mich recht erinnere, aber ohne Erfolg.
Zitat
Sicher kein Machtstreben oder Aufarbeitung religiöser Erziehung oder Rebellion gegen Staat und Gesellschaft.
Komplett falsch. Irgendwie machst du auf mich den Eindruck, als es ob es dich aufs falsche Ufer gezogen hat. War da nicht was mit Scientology bei dir?
Zitat von Baeretta
Satan gilt als männlicher Archetyp eines Einzelgängers, der Bildung für erstrebenswert hält, Konformismus nutzt, aber insgeheim ablehnt, radikale Lösungswege geht, konsequent denkt und handelt, der ein winziger Teil eines Ganzen ist, das er nicht ansatzweise verstanden hat noch verstehen wird.
Mich würde doch mal interessieren, woher man das ableitet?
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