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"Es ist nicht mehr das Schicksal, das mir ständig ein Bein stellt, sondern ich bestimme es."
Das ist Illusion. Im Prinzip sind die Weichen gestellt. Man hat jedoch die Freiheit, sich den individuellen, in groben Zügen vorgezeichneten Lebensablauf mehr oder weniger angenehm zu gestalten. Insofern liegt es an mir ("bestimme ich"), ob ich eine Begebenheit als ein mir gestelltes Bein betrachte (und darunter leide) oder sogar als Entwicklungsmöglichkeit sehe und mich mit meinem Schicksal in der Weise auseinanderzusetzen beginne, dass sich das "Scheißleben" zum Guten wendet. Auch wenn dies alles nur in in meiner Vorstellung geschieht, kann ich dadurch Einfluss auf mein Schicksal nehmen, das streng genommen ja nichts weiter als das Ergebnis meiner Vorstellungen, meiner andauernden Bewertungen ist. Vielfach ist es so, dass man erst im Nachhinein (mitunter Jahre später), den wahren (Un)wert eines Geschehnisses oder einer Sache erkennt. Ist und Soll besitzen keine (von mir unabhängige) Existenz und lassen sich entsprechend meinem Paradigma ineinander überführen. Wenn es das ist, was mit "Selbstbestimmung des Schicksals" gemeint war, stimme ich zu.
Viele sind mit ihrem Schicksal, das sie mehr oder weniger unbewusst einer höheren Instanz anlasten, unzufrieden und wenden sich deshalb einem fiktiven Gegenpol bzw. Gegenspieler zu, der plötzlich alles besser machen soll: "Suche einen Weg zum Teufelspakt, suche Schwarzmagier" und ähnliche lächerlich wirkende Hilferufe sind die Früchte eines solchen Denkens. Viel sinnvoller ist es, die Ursachen des Leidens zu ergründen, Gelassenheit und Stärke zu entwickeln.
Magie (Mittel und Wege zur Wunscherfüllung) kommt (in ihrer höchsten Form) gänzlich ohne opulente Rituale oder zweifelhafte Sprüche und Sigillen aus, deren Bedeutung man überhaupt nicht kennt. Dieser Firlefanz ist nur für jene nötig, die sich nie ernsthaft mit "Gedanken- und Vorstellungsschulung" (Konzentration und Imagination) auseinandergesetzt haben. Die Wirkung ist auch mehr als fraglich. Einen machtvollen Zauberspruch herunter zu leiern, um damit Großartiges zu bewirken, gibt's bei Lovecraft und ähnlichen Schriftstellern, die so gut wie keine Ahnung (von solchen Dingen) hatten, im wirklichen Leben aber - was auch immer das sein soll - ist das reines Wunschdenken, viel zu schwach gebündelt, um auch nur ansatzweise eine Wirkung zu zeigen. Auch wenn es gewisse Techniken gibt, um das Unterbewusstsein mit bewussten Wünschen in Einklang zu bringen, die durchaus sinnvoll erscheinen - ich denke da an A. O. Spare's Sigillenmagie -, ist regelmäßige Gedankenschulung und vor allem Gedankenhinterfragung das probate Mittel, um jene Transformierungen einzuleiten, die einem wünschenswert erscheinen. Im Idealflfall langt man an dem Punkt an, an dem die Befriedigung von Wünschen überhaupt keine Rolle mehr spielt, weil man den Zustand des wunschlosen Glücklichseins erreicht hat. Natürlich lässt sich so etwas nicht von heute auf morgen erreichen, aber wenn man nie damit beginnt...
Was für die Religionen gilt ("Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott!"), gilt klarerweise auch für Satanismus; gerade für diesen, werden doch die Schwachen, die Bettelnden und Hilfesuchenden als verachtenswert empfunden. Auch wenn sich das nicht mit meiner Sichtweise deckt, in der Mitgefühl und Hilfestellung (gänzlich ohne Erwartung irgendeiner Gegenleistung im Diesseits oder Jenseits) eine zentrale Stelle einnehmen, will ich Nietzsche und andere satanisch angehauchte Philosophen nicht verurteilen. Mit ihrer pseudoelitären Einstellung verurteil(t)en sie sich selbst (zum Unglücklichsein).
Im Großen und Ganzen habe ich nun alles gesagt, was es aus meiner Sicht zu sagen gibt.
Ich wünsche hier allen die Erkenntnis, die nötig ist, um ein einigermaßen glückliches Leben führen zu können. Das Zauberwort heißt "Akzeptanz (des Schicksals)". Jeder Hund ist mit seinem Los zufrieden, aber der Mensch will immer mehr und mehr.
Es gibt keine Geheimnisse, die irgendwelche exquisiten Orden hüten würden - alles ist offen dargelegt: Ohne Ausdauer und Geduld wird nichts gelingen, ganz egal, welchen Weg man beschreitet.
RE: Satanismus als Magnet für Loser?
in Giganten-Forum 15.05.2016 12:08von kein Name angegeben • ( Gast )
Zitat von Gast im Beitrag #17
kann ich dadurch Einfluss auf mein Schicksal nehmen, das streng genommen ja nichts weiter als das Ergebnis meiner Vorstellungen, meiner andauernden Bewertungen ist.
Wenn jemand mit Behinderung oder im Kriegsgebiet geboren wird, ist das sicher nicht das Ergebnis seiner eigenen Vorstellungen.
Zitat von Gast im Beitrag #17
Magie (Mittel und Wege zur Wunscherfüllung) kommt (in ihrer höchsten Form) gänzlich ohne opulente Rituale oder zweifelhafte Sprüche und Sigillen aus, deren Bedeutung man überhaupt nicht kennt. Dieser Firlefanz ist nur für jene nötig, die sich nie ernsthaft mit "Gedanken- und Vorstellungsschulung" (Konzentration und Imagination) auseinandergesetzt haben.
Das ist nicht ganz richtig. Ein magisches Gesetz besagt: Wenn man einen geistigen Wunsch in die materielle Ebene inkarnieren lassen will, dann muss er in ein materielles Symbol oder Ritual gegossen werden um diese Ebene zu inkarnieren. Klar kann man es auch nur mit bloßer Visualisierung versuchen, wie es viele moderne Esos und Erfolgstrainer es empfehlen, doch führt das meist nur zu einem Motivationseffekt. Magie der leeren Hand beherrschen indes sicher nur die wenigsten Menschen. Aber jeder beginnt mal ganz klein.
Zitat von Gast im Beitrag #17
Jeder Hund ist mit seinem Los zufrieden, aber der Mensch will immer mehr und mehr.
Was macht dich da so sicher? Ist es der Glaube? Wer will denn wirklich behaupten, ob ein Hund im Versuchslabor nicht unsäglich leidet und sich seine Freiheit zurückersehnt?
Diese "alles ist gut" Esoformeln halte ich für ziemlicher undurchdachten Käse.
RE: Satanismus als Magnet für Loser?
in Giganten-Forum 15.05.2016 12:15von kein Name angegeben • ( Gast )
[quote="maia"|p12703Es gibt keine Geheimnisse, die irgendwelche exquisiten Orden hüten würden][/quote]
Es gibt durchaus Orden mit exquisiten Erkenntnissen und Wissen, die durch jahrelange praktische Erfahrung erworben wurden und die für Außenstehende nicht einsehbar sind.
Zitat von Gast im Beitrag #17
Diese "alles ist gut" Esoformeln halte ich für ziemlicher undurchdachten Käse.
Solche Lehren stammen oft von Scharlatanen oder von Leuten, die auf der ewigen Sonnenseite des Lebens stehen. Die saßen noch nie wirklich tief in der Scheiße und mussten deshalb auch noch nicht viel über die Zusammenhänge des Lebens nachdenken oder sich daraus emporarbeiten.
Zitat
Das ist nicht ganz richtig. Ein magisches Gesetz besagt: Wenn man einen geistigen Wunsch in die materielle Ebene inkarnieren lassen will, dann muss er in ein materielles Symbol oder Ritual gegossen werden um diese Ebene zu inkarnieren. Klar kann man es auch nur mit bloßer Visualisierung versuchen, wie es viele moderne Esos und Erfolgstrainer es empfehlen, doch führt das meist nur zu einem Motivationseffekt. Magie der leeren Hand beherrschen indes sicher nur die wenigsten Menschen. Aber jeder beginnt mal ganz klein.
Die Umsetzung geistiger Wünsche in die materielle Ebene mittel Ritualen und Symbolen favorisiere ich auch. Bevor ich die Anrufung bzw. die 13 Schritte von LaVey übernommen habe, waren meine Rituale individueller Natur und sehr intuitiv/kreativ. Ich konnte mich nicht damit anfreunden, irgendeinen der unzähligen überlieferten "Zaubersprüche" nachzubrabbeln. Mit den LaVeyschen Vorgaben komme ich gut zurecht, da sie mir nach dem Einstieg in das Ritual individuellen Freiraum lassen, aber trotzdem einen Rahmen bieten, der mich emotinal bewegt. Ist es deiner Meinung nach notwendig, ein bewährtes Ritual zu übernehmen oder ist es egal, welche Symbolik und welchen Ablauf man wählt? Ich spreche jetzt nicht von Magie der leeren Hand.
Zitat
Was macht dich da so sicher? Ist es der Glaube? Wer will denn wirklich behaupten, ob ein Hund im Versuchslabor nicht unsäglich leidet und sich seine Freiheit zurückersehnt?
Meine Hunde nörgeln oft herum und ich halte sie nicht einmal im Labor ;)
Hail Satan!
Ich fühle das Tier in mir - das Faultier!
RE: Satanismus als Magnet für Loser?
in Giganten-Forum 15.05.2016 13:06von kein Name angegeben • ( Gast )
Zitat von Elysia im Beitrag #21
Ist es deiner Meinung nach notwendig, ein bewährtes Ritual zu übernehmen oder ist es egal, welche Symbolik und welchen Ablauf man wählt? Ich spreche jetzt nicht von Magie der leeren Hand.
Ein bewährtes Ritual hat den Vorteil, dass es durch viele Praktiker bereits angewendet wurde und dadurch gewissermaßen ein bereits geladenes "Energiefeld" besitzt. Wenn man selbst eines kreiert, dann ist das wiederum persönlicher. Doch muss man dann selbst mehr Konzentrationskraft und Energie für aufwenden. Allerdings hat es auch den Vorteil, dass es mit dem individuellen Wunsch direkter in Verbindung steht.
Zitat von Gast im Beitrag #19
Es gibt durchaus Orden mit exquisiten Erkenntnissen und Wissen, die durch jahrelange praktische Erfahrung erworben wurden und die für Außenstehende nicht einsehbar sind.
Es gibt wirklich derartige Orden, allerdings sind mehr okkult angehaucht. Eine Mitgliedschaft in solchen Orden ist allerdings nicht zu empfehlen, da die Ziele solcher Orden nicht ganz koscher sind. In Großbrittanien soll ein "satanischer" Orden existieren, der sein Ordensmaterial unter Todeseid hütet. Das bedeutet, wer gewisse Rituale oder Ordensmaterial als Mitglied nach außen trägt, der wird mit dem Tode bestraft. Denn wenn ein Fremder Zugang zum Gruppengeist oder Logenegregor bekommt, dann ist die ganze Gruppe geliefert.
Ja, vielleicht ist es das, vielleicht ging es mir nie schlecht genug, um das zu begreifen. Aber wenn es so wäre, wer weiß, ob ich meine Meinung ändern würde?
Das mit "Von Geburt aus in der Scheiße sitzen", ist natürlich nur mit der Karma-Theorie zu erklären, genaugenommen mit der buddhistischen Sichtweise von Reinkarnation: Gefühle und Gedanken hinterlassen ein energetisches Muster, das über den Tod des Verursachers hinaus wirkt und eine seinem früheren Denken und dem daraus entspringenden Handeln entsprechende Wiedergeburt nach sich zieht. Natürlich ist das Glaubenssache.
Ich meinte, ein Hund ist ganz allgemein mit seinem Hundedasein zufrieden; er will kein Löwe sein,
aber der Mensch wäre am liebsten (ein) Gott. Ich gebe aber zu, dass sich das mit dem Hund nicht beweisen lässt.
:) Meine Hunde sind Satanisten! Die wollen den ganzen Tag nur tun, was Ihren Körper, Geist und ihre Instinkte befriedigt. Dabei sind sie äussert wehrhaft und Schwächere werden sogleich unterworfen. Wenn ihr Horizont nicht so eingeschränkt wäre, dann würden sie vielleicht Gott sein wollen ;)
Ich fühle das Tier in mir - das Faultier!
"Ein bewährtes Ritual hat den Vorteil, dass es durch viele Praktiker bereits angewendet wurde und dadurch gewissermaßen ein bereits geladenes "Energiefeld" besitzt. Wenn man selbst eines kreiert, dann ist das wiederum persönlicher. Doch muss man dann selbst mehr Konzentrationskraft und Energie für aufwenden. Allerdings hat es auch den Vorteil, dass es mit dem individuellen Wunsch direkter in Verbindung steht."
Das hätte ich nicht besser sagen können.
RE: Satanismus als Magnet für Loser?
in Giganten-Forum 15.05.2016 13:34von Sleepwalker • | 499 Beiträge
Zitat
...Es gibt ja hier scheinbar gaaaaar nix - keine Grotten, keine Internetpattform ausser der Webseite oder bin ich da falsch informiert?
Es gibt bei der CoS neben der passiven Mitgliedschaft, noch eine "Active Membership". In Deutschland war das bis vor wenigen Jahren mit einer Mitgliedschaft in einem Forum mit dem Namen "BaphoEd" verbunden. Diese Website ist inzwischen aber auch inaktiv.
Um den Aufbau einer Grotto oder Ähnliches müsste sich, kraft seines Amtes, der CoS-Deutschland-Repräsentant Chris Redstar kümmern. Der hat aber mehr Interesse an einer Karriere als professioneller Pokerspieler.
Deshalb gibt es seit der Auflösung der Totenkopf-Grotto in Dortmund (seinerzeit mit Frater Eremor) keinerlei organisatorischen Bestrebungen mehr (das Grotten-System wurde allerdings auch von High Priest Peter Gilmore in New York für aufgelöst erklärt).
P.S.: Ich bin kein CoS-Mitglied, Infos teilweise über die Religionswissenschaftlerin Dagmar Fügmann, die für ihre Studie "Zeitgenössischer Satanismus in Deutschland - Weltbilder und Wertvorstellungen im Satanismus" (als Buch im Tectum-Verlag) mit einigen CoS-Mitgliedern zusammengearbeitet hat
Brighter than the sun the darkness shines
RE: Satanismus als Magnet für Loser?
in Giganten-Forum 15.05.2016 13:49von Sleepwalker • | 499 Beiträge
RE: Satanismus als Magnet für Loser?
in Giganten-Forum 15.05.2016 14:01von Sleepwalker • | 499 Beiträge
Zitat von Elysia im Beitrag #30Wer trottelige Fragen stellt, bekommt trottelige Antworten...
@ SLEEPY
hahahaha...das ist ja eine ganz neue Erkenntnis. Ich dachte, du schreibst mal was Sinnvolles ;)
P.S.: Mach doch mit der "Mara Satanas" einen feministischen Satanstanten-Zirkel. Die braucht auch ganz dringend ihre Therapie-Gruppe...
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