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Zitat von Thüringer Rostbrätel im Beitrag #30
Du gehst also vollkommen falsch an die Sache heran, wenn du meinst Satanisten müssten sich auf eine ganz bestimmte Weise verhalten und wenn sie kein Niveau haben, wäre gleich der ganze Satanismus genau so schrottig wie sie.
Eeeh, das hab ich nicht behauptet, aber die Bezeichnung "Poser" kam ja von dir, und wenn du die Satanisten schon unterteilen möchtest in das, was du magst, und das, was du als Poser bezeichnest, wirst du mir wohl zugestehen, dass ich nachhake, wo die Grenze für dich denn dann bitte verläuft, und wieso ich sie unbedingt genauso ziehen sollte, um zum selben Ergebnis zu kommen ;-)
Zitat
Jeder stumpf-dumme Kuhmistfahrer kann sofort zum Satanisten werden, wenn er ein Flyer in die Hand gedrückt bekommt, dass irgendwo in seiner Gegend ein Gruftiladen aufgemacht hat und auch was Satanisches verkauft, oft dient das auch dazu Minderwertigkeitskomplexe oder ein farblos-langweiliges Äußeres zu kompensieren, die solltest du aber nicht als Repräsentanten des Satanismus betrachten. Damit ich Jemanden respektiere, muss er vor allem intelligent sein und ehrlich mit dem Thema umgehen, viel mehr verlange ich zunächst einmal garnicht.
Ouh ... ach, weißt du ... ich geb mich nach außen nicht groß als Satanist, es sei denn man fragt mich nach meiner Weltanschauung, und ich bin mir ziemlich sicher, dass die "Vorzeige-Antichristen", die sich in meiner Schulzeit in Posing dieser Art geübt haben, großenteils inzwischen nichts mehr damit zu tun haben (wollen). Ich hab einfach irgendwann akzeptiert, dass Antinomismus wohl die passende Bezeichnung für das ist, was bei mir abläuft und was ich manifestiere, wenn ich es mit Anhängern dogmatischer Religionen oder allzu regelbasiertem Zeugs zu tun bekomme.
Ich geh bestimmt nicht hin und ... naja, gut, ich mach mich über Christen vielleicht teilweise lustig, aber an sich provoziere ich sie nicht, beleidige sie nicht, und ich versuche vor allem auch nicht, sie von ihrer komischen Religion wegzubekommen. Ich finde sie naiv, aber viele Anhänger anderer religiöser Strömungen nicht weniger.
Zitat
Wäre vielleicht für diejenigen gut, die 15jährige Bildchenabwixxer auf Facebook für das Aushängeschild des Satanismus halten. ;-) Wir können ja mal eine Hot or Not Liste zusammenstellen. Fans von "Satanic Warmaster" und Leute welche die Black Metal Szene mit politisch korrekter Toleranz infizieren wollen, werden dann schon gleich mal mit dem Dreizack die Klippen des Tartarus hinunter gestoßen.
Naja, ich bin Transgender und schwul und hab von daher ein persönliches Interesse an guten Teilen von Toleranz, und als Mensch mit weiblichem Körper hab ich ebenso persönliche Interessen an großen Teilen anderweitiger politischer Korrektheit.
Möglicherweise würde ich von daher aus meinen persönlichen Interessen andere Leute die Klipper herunterwerfen als du. Aber weißt, ich brauch ja nicht die Grünen wählen, wenn ich meine persönlichen Interessen vertrete. Ich find's zwar schade, dass der Individualismus auch Satanisten da nicht mehr passt, wo die Gesellschaft anfängt, ihn zu akzeptieren, aber ich bin durchaus nicht gegen Dinge, die mir Vorteile bringen. Bloß, weil's einen Anteil an Personen gibt, die einen darin bestärken, aus gerade dieser Toleranz heraus, den eigenen Weg zu gehen, ist es durchaus nicht so, dass einem der rote Teppich ausgelegt würde oder man im Alltag nicht ohnehin und trotzdem ständig Grenzüberschreitungen und sonstigen sozialen Stress erlebt.
Oute dich mal als trans*, und jeder Wildfremde hält dich 1. grundsätzlich für eine TransFRAU, weil's was Anderes ja gar nicht gibt, und 2. fängt an, dich über die Intimsphären deines Körpers auszufragen. Geben wir's zu, man ist ein Alien. Und die Perspektive, dass Satanisten vermutlich Leute sind, die zumindest auch weltanschaulich ehrlich dazu stehen, sich nunmal nur für ihren eigenen Sch*** zu interessieren, und auf die Bedürfnisse anderer Leute teils auch aktiv draufzutreten, wenn sich das anbietet, hilft mir persönlich schon irgendwie weiter als die Erwartung, dass irgendwer es da respektiert, wenn man tatsächlich anfängt, gesellschaftliche Normen auf den Kopf zu stellen.
Insofern hat der Begriff "Poser" für mich wohl noch ganz andere Aspekte als für dich, und ich für meinen Teil habe möglicherweise auch von wirklichem Antinomismus andere Vorstellungen als das so "üblich" sein könnte. Für mich heißt das halt nicht nur, das Christentum mit seiner Nächstenliebe kacke zu finden, und zwar auch praktisch. Gesellschaftliche Werte kann man auch ganz anders auf den Kopf stellen. Wenn man das tut, bekommt man allerdings nicht bloß von "Gutmenschen" Gegenwind.
Zitat
Du darfst schon sagen was du davon hältst. :-)
Ach, darf ich?
Tja, sagen wir mal so, meine Lebenspraxis hat es drauf, mir Seiten von Menschen zu zeigen, die Andere teilweise wohl nie im Leben zu Gesicht bekommen werden. Mit dieser Differenz zwischen Theorie und praktischer Erfahrung umzugehen, zeigt einem die Grenzen solcher Ideen auf.
Zitat
Jetzt bist du mir gleich 10 mal sympathischer als eben noch. :-) Ich dachte schon du bist von der Grünen Jugend.
Kann ich nix für, sowas wie mich wollen die Christen zwar für gewöhnlich verbrennen, sich selbst so nennenden Antinomisten geht das aber meist nicht so sehr anders. War schon in der Schulzeit so, mit den Leuten, die heute mit ziemlicher Sicherheit angepasste Mitglieder einer christlich geprägten Gesellschaft sind. Ist aber nicht mein Problem, wie vernagelt die Leute gerade sind.
Zitat
Stimmt wir sind OT abgerutscht, aber zumindest kennt man sich jetzt etwas besser und ich weiss jetzt, dass du nicht von der Grünen Jugend bist. ;-) Um wieder zum Thema zurück zu kommen: Das meinte ich mit krankhafter Zuneigung, eine überkultivierte Affenliebe zu allem, was ein Gesicht hat. Zuneigung sollte man grundsätzlich nur denen gewähren, die sie auch verdienen oder denen man sie wiklich schenken möchte, das gilt auch für ein verletztes Tier am Straßenrand, man sollte seine Zuneigung aber nicht wie in einem Bordell Jedem anbieten, denn dann hat sie keinen Wert mehr.
Sehen wir's mal so: Lieber hin und wieder mal soziales Verhalten statt Abneigung von Wildfremden als überhaupt keins.
In dem Sinne allerdings ziehe ich Satanisten und sonstwie eher individualistisch Denkende den Christen oder RHPlern vor. Immerhin müssen die nicht gleich ihren Pfarrer oder Priester oder Guru von nebenan fragen gehen, was sie denn jetzt bitte von sowas wie mir halten sollen, und ob das in ihrem Weltbild jetzt okay ist oder nicht.
Wenn Zuneigung echt ist und was dahinter ist, ist mir ziemlich egal, ob es ein Wildfremder ist, der/die dazu in der Lage ist. Für mich ist die entscheidende Frage viel eher, ob man sein Leben selbst in die Hand nimmt oder sich mit Dingen abfindet. Aber das ist dann ... schon wieder ein anderes Thema.
War nett, sich mit dir zu unterhalten :)
RE: Fragen und Unklahrheiten
in Giganten-Forum 17.01.2016 10:55von Muab ibn Abu Fahmt • | 209 Beiträge
1. Ist Satan ein Gott? --- Nein
2. Verehrt ihr ihn als Gott? --- Nein
3. Ist Satan böse?--- Nein
4. Will er von mir, dass ich böses tue, Menschen schade? --- Nein
Hochachtungsvoll,
Lord Mus'ab ibn Abu Fahmt Großinquisitor der deutschen, eristischen Bewegung und Vielvater der Tulbenbalken (ja die Rosenkreuzer haben unseren Namen geklaut) der Bruderschaft Westfalen
RE: Fragen und Unklahrheiten
in Giganten-Forum 17.01.2016 11:15von Thüringer Rostbrätel • | 64 Beiträge
Zitat von S_J im Beitrag #31
Eeeh, das hab ich nicht behauptet, aber die Bezeichnung "Poser" kam ja von dir, und wenn du die Satanisten schon unterteilen möchtest in das, was du magst, und das, was du als Poser bezeichnest, wirst du mir wohl zugestehen, dass ich nachhake, wo die Grenze für dich denn dann bitte verläuft, und wieso ich sie unbedingt genauso ziehen sollte, um zum selben Ergebnis zu kommen ;-)
Qualitative Unterscheidungen sind notwenig, es gibt ja auch Typen die einfach nur doof sind und weil sie sich selbst vor Anderen in Szene setzen wollen, kommen sie dann auf die Idee, sich Gothic-Kitsch im EMP zu bestellen und einem dann zu erzählen, dass sie mit sooo einer Einstellung überall Beziehungen zu supermächtigen Geheimbünden hätten (habe so einen Spinner selbst erlebt), die erwarten dann allenerstes Anerkennung und geschockte Reaktionen dafür und verlangen Respekt vor ihrem Obersatanismus. Verweigert man ihnen das, reagieren sie gekränkt und zornig wie jemand, der eben erfahren hat, dass dessen Freund oder Freundin gerade fremdgegangen ist. Wenn man hier keine Unterschiede macht und stattdessen sagt alle Menschen sind gleich, dann schwimmt man in der selben geistigen Gosse wie diese Leute, man suhlt sich dann nicht nur im Schlamm, man ist dann selbst Schlamm, und dafür bin ich mir zu schade. Kennst du noch die Rudas aus Witten? Auch so ein Beispiel, bei dem eine Abgrenzung und Unterscheidung sinnvoll ist.
Zitat
Ouh ... ach, weißt du ... ich geb mich nach außen nicht groß als Satanist, es sei denn man fragt mich nach meiner Weltanschauung, und ich bin mir ziemlich sicher, dass die "Vorzeige-Antichristen", die sich in meiner Schulzeit in Posing dieser Art geübt haben, großenteils inzwischen nichts mehr damit zu tun haben (wollen). Ich hab einfach irgendwann akzeptiert, dass Antinomismus wohl die passende Bezeichnung für das ist, was bei mir abläuft und was ich manifestiere, wenn ich es mit Anhängern dogmatischer Religionen oder allzu regelbasiertem Zeugs zu tun bekomme.
Ich geh bestimmt nicht hin und ... naja, gut, ich mach mich über Christen vielleicht teilweise lustig, aber an sich provoziere ich sie nicht, beleidige sie nicht, und ich versuche vor allem auch nicht, sie von ihrer komischen Religion wegzubekommen. Ich finde sie naiv, aber viele Anhänger anderer religiöser Strömungen nicht weniger.
Als Satanist herumzulaufen bietet auch keine besondern persönlichen Vorteile, die allermeisten Menschen verstehen ja eh nicht was das ist und mit dem ganzen EMP Klimbim unterscheidet man sich optisch nicht von dem oben beschriebenen Obersatanisten, dann wird man von Anderen mit ihm gleichgesetzt und man badet damit die Konsequenzen der Dummheit Anderer aus, so etwas sollte man wenn möglich vermeiden.
Christen sind heute einfach zu unwichtig, um sich mit ihren Ansichten all zu intensiv zu befassen, es sei denn sie selbst und Atheisten mit christlichen Ansichten wollen mit ihrer Moral Politik machen, das kann dann schon zum Problem werden, das dann nicht nur sie, sondern auch uns selbst betrifft, wie man heutzutage herrschenden Politik sehen kann.
Zitat
Naja, ich bin Transgender und schwul und hab von daher ein persönliches Interesse an guten Teilen von Toleranz, und als Mensch mit weiblichem Körper hab ich ebenso persönliche Interessen an großen Teilen anderweitiger politischer Korrektheit.
Bist du dir sicher, dass diese politische Moral dir persönlich überhaupt nützt? Damit wird ja richtig aggressiv schmutzige Politik betrieben, in vollem Bewusstsein dass diese Politik repressiv in die persönlichen Freiheiten sehr vieler Menschen eingreift, das erzeut automatisch Hass und Wutreaktionen, man will dann denen ans Leder, die einem arrogant von oben herab wirre Vorschriften machen wollen und mit Denkverboten belegen. Das ist ein richtiger Lustgewinn, wenn man es irgendwie schafft, dass es denen so richtig mies geht. Diese Hassreaktion bekommen dann aber nicht die Profiteure und Initiatoren dieser gesellschaftlich polarisierenden Aggressionspolitik ab, sondern diejenigen Minderheiten, hinter denen sie sich verstecken und die sie benutzen, die sind dann die Looser, bezahlen die Rechnung und glauben auch noch, dass ihre politischen Freude, von denen sie benutzt werden, ihnen damit etwas Gutes tun würden. Das ist wie mit der syrischen Opposition, glaubst du die Politiker in den USA interessiert es, wie ihre ihre Schachfiguren aussehen, ob neben ihnen ganz finstere Schachfiguren stehen und wie hoch der Preis ist, den sie bezahlen müssen? Man sollte sich niemals zur Marionette machen oder als Knautschzone für irgendwelche Falschspieler missbrauchen lassen.
Zitat
Oute dich mal als trans*, und jeder Wildfremde hält dich 1. grundsätzlich für eine TransFRAU, weil's was Anderes ja gar nicht gibt, und 2. fängt an, dich über die Intimsphären deines Körpers auszufragen. Geben wir's zu, man ist ein Alien. Und die Perspektive, dass Satanisten vermutlich Leute sind, die zumindest auch weltanschaulich ehrlich dazu stehen, sich nunmal nur für ihren eigenen Sch*** zu interessieren, und auf die Bedürfnisse anderer Leute teils auch aktiv draufzutreten, wenn sich das anbietet, hilft mir persönlich schon irgendwie weiter als die Erwartung, dass irgendwer es da respektiert, wenn man tatsächlich anfängt, gesellschaftliche Normen auf den Kopf zu stellen.
Es kommt wie gesagt immer darauf an was dabei am Ende heraus kommt, wenn es dir nichts Positives bringt dich zu outen, dann tu es einfach nicht, genau so wie ich mich nicht als Satanist oute, wenn ich genau weiss, dass niemand damit etwas anfangen kann und es allemöglichen Leute missverstehen würden oder aus Dummheit negativ reagieren. Warum sollte es unsere Aufgabe sein etwas zu ändern, was wir nicht ändern können? Deine Aufgabe ist es aus satanistischer Perspektive nicht, die gesellschaftlichen Normen aufopferungsvoll auf den Kopf zu stellen (wobei auch noch die Frage ist wie realistisch so etwas wäre), sondern erst einmal nur dafür zu sorgen, dass du selbst nicht wegen anonymen Anderen wie Dreck behandelt wirst und dich nicht wegen den Problemen anonymer Anderer selbst fertig machst. Dieser Selbstopferungs-Trip ist das Handwerk von Mönchen, Dschihadisten und Missionaren, die auch nur eine bestimmte neue Norm etablieren wollen (die nicht einmal ihre Eigene ist) und dafür sinnloserweise ihr eigenes Leben wegwerfen.
Zitat
Insofern hat der Begriff "Poser" für mich wohl noch ganz andere Aspekte als für dich, und ich für meinen Teil habe möglicherweise auch von wirklichem Antinomismus andere Vorstellungen als das so "üblich" sein könnte. Für mich heißt das halt nicht nur, das Christentum mit seiner Nächstenliebe kacke zu finden, und zwar auch praktisch. Gesellschaftliche Werte kann man auch ganz anders auf den Kopf stellen. Wenn man das tut, bekommt man allerdings nicht bloß von "Gutmenschen" Gegenwind.
Dafür wird man aber immer persönlich einen Preis bezahlen müssen, du musst dir also vorher überlegen: Ist es das überhaupt wert? Was bringt es mir konkret? Wie realistisch ist das Ziel? Bekomme ich so denn das was ich mir wünsche oder wäre ein anderer Weg nicht viel effektiver und mit weniger Anstrengung und persönlichen Aufopferungen verbunden? Ich bin nicht für politische Inaktivität, aber man muss immer den kosten-nutzen Faktor abwägen, um mit dem Teufel ein gutes Geschäft zu machen.
Zitat
Wenn Zuneigung echt ist und was dahinter ist, ist mir ziemlich egal, ob es ein Wildfremder ist, der/die dazu in der Lage ist. Für mich ist die entscheidende Frage viel eher, ob man sein Leben selbst in die Hand nimmt oder sich mit Dingen abfindet. Aber das ist dann ... schon wieder ein anderes Thema.
Ob die Zuneigung überhaupt echt ist, in dem Sinne dass sie wirklich von einem selbst kommt und nicht von einer religiösen oder damit verwandten politischen Ideologie unnatürlich verändert wurde, ist entscheidend. Die christliche Menschenliebe ist unehrlich, verlogen, vollkommen abstrakt, zweckentfremdet und aufgrund der Verschiebung des natürlichen Zuneigungs- Abneigungs Mechanismus krankhaft und unnatürlich. Es kommt in unseren Medien natürlich nicht vor, aber beispielsweise ISIS vertritt eine ganz ähnlich verschobene Menschenliebe, wie sie unsere herrschende Politik vertritt. Wenn ich gegen gesellschaftliche Normen bin, dann wäre ich dafür den Meißel dort anzusetzen um den Fels zu spalten.
Zitat
War nett, sich mit dir zu unterhalten :)
Danke, ebenso. :-)
Zitat von Thüringer Rostbrätel im Beitrag #33
Bist du dir sicher, dass diese politische Moral dir persönlich überhaupt nützt? Damit wird ja richtig aggressiv schmutzige Politik betrieben, in vollem Bewusstsein dass diese Politik repressiv in die persönlichen Freiheiten sehr vieler Menschen eingreift, das erzeut automatisch Hass und Wutreaktionen, man will dann denen ans Leder, die einem arrogant von oben herab wirre Vorschriften machen wollen und mit Denkverboten belegen. Das ist ein richtiger Lustgewinn, wenn man es irgendwie schafft, dass es denen so richtig mies geht.
Du meinst, ich sollte mich lieber NICHT darüber freuen, wenn der Staat mit einem Gesetz ein deutliches Zeichen dafür setzt, dass homo- und transsexuelle Menschen das nicht nur dürfen, sondern obendrein sogar akzeptiert und seitens der Gesetzgebung unterstützt werden? Und das, weil ich so viel Angst haben könnte, dass die Leute, die sowas wie mich vorher schon gehasst haben, jetzt NOCH mehr Schadenfreude entwickeln, wenn sie bei mir den Schaden anrichten, den sie sowieso anrichten?
Äh, lass mich überlegen ... Vorauseilender Gehorsam aus Angst vor Unterdrückung durch feindlich Gesinnte + Unterdrückung durch feindlich Gesinnte versus Unterdrückung durch feindlich Gesinnte + die Chance, ebendiesen feindlich Gesinnten hin und wieder mal was reinwürgen zu können statt bloß IMMER selbst was reingewürgt zu bekommen ... tja, da fällt mir die Wahl nicht schwer.
Es ist inzwischen Mainstream geworden, gegen jede Art von Toleranz, Rücksichtnahme und Political Correctness zu sein, das ist mir schon klar. Liegt voll im Zeitgeist, passt zur Egoismus-Mentalität des Kapitalismus, ist nichts Besonderes, wird möglicherweise so einem Proll wie Trump die Spitze einer gar nicht kleinen Nation einbringen.
Was du in der Rechnung vergisst, ist allerdings, dass die Leute, die sich über jedweden Druck aufregen, sowas wie mich nicht nur am leben zu lassen, sondern sogar mit mir leben zu MÜSSEN, mich auch dann hassen und schikanieren würden, wenn es diesen Druck nicht gäbe. Der Hass ist ja da. Du hast recht, dass er besser sichtbar wird in dem Moment, in dem es irgendeinen Gegendruck gegen ihn gibt, was vollkommen normal ist. Aber die Leute, die sich darüber ärgern, auf einmal irgendwas leben lassen und nichtmal offen mobben zu dürfen, was eigentlich ein hübsches Ziel für psychische Angriffe gewesen wäre, sind ja genau die Leute, die sich in ihrem Recht eingeschränkt fühlen, Schaden zuzufügen; was sie genau deswegen ärgert, weil sie vorhatten, von diesem ihnen in der eigenen Vorstellung zustehenden Recht auch Gebrauch zu machen. Und ich drück es mal so aus: Hätten sie nicht Freude an dem (gefühlten oder tatsächlich vorhandenen) Recht, diesen Schaden anzurichten, und normalerweise auch die Neigung dazu, wäre ja ein Schadens-Zufügungs-Gebot für sie nun wirklich kein Anlass, sich irgendwie zu ärgern.
Daneben steht allerdings eine gar nicht so kleine Masse an Leuten, die am Tätersein gar keinen so großen Spaß haben; die ein öffentliches Statement zum Anlass nehmen, mal kurz zu reflektieren, ob sie vielleicht wen unnötigerweise verletzen, und beschließen, das zu lassen. Diese Leute würde man ohne einiges Herstellen an Öffentlichkeit wohl eher NICHT erreichen.
Ich kann also zusammenfassen: Einige potentielle Täter, die sowieso Täter geworden wären, weil sie das gern wollen, werden zwar ihre Argumentationsweise ein wenig ändern, aber Täter bleiben, und sich im Wesentlichen darüber aufregen, dass das auf einmal irgendjemanden stört. Einige potentielle Täter werden den gesellschaftlichen Druck zwar beklagen, ihn aber zum Anlass nehmen, sowas wie mich in Ruhe zu lassen, aus Angst vor gesellschaftlichen Konsequenzen. Personen, die versehentlich in die Tätergruppe geraten würden, weil sie einfach nicht weiter drüber nachdenken, werden den kurzen Bewusstseinsmoment zum Anlass nehmen, ihr schädigendes Verhalten künftig einzuschränken.
Über ein Verbot, Schwarze willkürlich zusammenzuschlagen, ärgert sich nunmal nur jemand, der das gern tun würde. Wenn ich da die Gefahr durch zusätzlichen Lustgewinn noch gegen die Chance hochrechne, sogar von potentiellen Tätern in Ruhe gelassen zu werden, weil der gesellschaftliche Druck gefürchtet wird, werde ich mit dem bisschen zusätzliche Schädenfreude durch sekundären Gewinn am "Gegner" Staat bei den verbleibenden Tätern wohl leben können.
Zitat
Es kommt wie gesagt immer darauf an was dabei am Ende heraus kommt, wenn es dir nichts Positives bringt dich zu outen, dann tu es einfach nicht, genau so wie ich mich nicht als Satanist oute, wenn ich genau weiss, dass niemand damit etwas anfangen kann und es allemöglichen Leute missverstehen würden oder aus Dummheit negativ reagieren. Warum sollte es unsere Aufgabe sein etwas zu ändern, was wir nicht ändern können?
Weißt du, wenn es keinen Leidensdruck dadurch gäbe, dass man für etwas gehalten wird, als das man sich nicht empfindet - in dem Fall als Frau - dann wär das ganze Thema überhaupt nicht existent.
Zitat
Deine Aufgabe ist es aus satanistischer Perspektive nicht, die gesellschaftlichen Normen aufopferungsvoll auf den Kopf zu stellen (wobei auch noch die Frage ist wie realistisch so etwas wäre), sondern erst einmal nur dafür zu sorgen, dass du selbst nicht wegen anonymen Anderen wie Dreck behandelt wirst und dich nicht wegen den Problemen anonymer Anderer selbst fertig machst. Dieser Selbstopferungs-Trip ist das Handwerk von Mönchen, Dschihadisten und Missionaren, die auch nur eine bestimmte neue Norm etablieren wollen (die nicht einmal ihre Eigene ist) und dafür sinnloserweise ihr eigenes Leben wegwerfen.
Selbstaufopferung bringt in so einem Fall wie meinem sowieso nix bzw. wäre utopisch und übertrieben sinnlos, weil die Lage bei mir halt schon relativ speziell ist und es einfach nicht soooo viele Leute gibt, bei denen sich das so gestaltet, dass ich mir einbilden bräuchte, da für irgendwen Anderen was zu leisten, wenn ich das täte.
Wenn ich aber so lese, was du meinst, was ich aus satanistischer Perspektive zu tun hätte, aka du gerade die Religion Satanismus dazu gebrauchst, mir vorzuschreiben zu versuchen, wie ich mich verhalten sollte, kann ich bloß dankbar sein, dass ich mich doch eher als so eine "Art" Satanist bezeichne denn als "Satanist". Ich bin Leuten irgendwie nie konform genug, um zu irgendeiner Religion dazuzugehören, weswegen ich mich mit einem formalen Bekenntnis ab von "Sethianer" einigermaßen schwertue. Daran, mit einer Wesenheit zu arbeiten, kann mich schließlich niemand hindern, es sei denn die Wesenheit selbst würde nicht wollen. Sobald man sich sonst irgendein Label verpasst, wird immer jemand auftauchen, der das als Rechtfertigung auffasst, Vorschriften zu verfassen.
Aber ich gestehe dir zu, dass du überzeugend bist.
Ich hab gar nichts gegen Vorschläge zu irgendwelchen Perspektiven, die auf eigenem Weltbild, Erfahrungen oder auch bloß noch nicht ausprobierten Überlegungen basieren, die man mal praktisch austesten könnte, weißt, ich lern ja gern was Neues. Aber wenn du irgendetwas soundso siehst, und sei es bloß eine alternative Perspektive, dann nenn es doch auch so - eigene Perspektive - und versteck dich nicht hinter dem Begriff "Satanismus".
Ich denke schon, dass es hin und wieder einzelne Personen gab, die Aspekte großer Teile der Welten anderer Menschen verändert haben. Wieso soll man sich von vornherein damit abfinden, dass man selbst so eine Person ohnehin nicht wird? Ist schon reichlich pessimistisch, oder?
Ich erwarte gar nicht, dass man glauben soll, die Folgen der eigenen Existenz noch zu erleben, falls es welche geben sollte. Aber hey, wieso soll man nicht versuchen, das eigene Universum so zu hinterlassen, wie man's gern vorgefunden hätte, um den Spruch aus diversen öffentlichen Toiletten mal zweckdienlich abzuwandeln? Irgendeine Art von Veränderung wird man irgendwo im Universum hinterlassen, wenn man schon existiert, da kann man sich doch zumindest überlegen, wie die so grob aussehen soll, um den Prozess mitzugestalten, statt ihn bloß ohne bewusstes Zutun passiv mitzuerleben.
Zitat
Ich bin nicht für politische Inaktivität, aber man muss immer den kosten-nutzen Faktor abwägen, um mit dem Teufel ein gutes Geschäft zu machen.
Naja, ich mach aber mit dem Teufel keine Geschäfte, ich betrachte mich eher als mit ihm befreundet. Wobei das natürlich nur funktioniert, wenn man nicht als "Teufel" immer genau die treibende Kraft bezeichnet, die gegen die Art Veränderung des Universums vorgeht, die man selbst gern erreichen würde. Ist halt ein Problem bei dem Wort "Teufel", das ziemlich viele Wesen meinen kann. Möglicherweise meinst du Maya, die Illusion, die Materie oder irgendetwas in der Art.
Natürlich muss man als materielles Wesen mit begrenzten Ressourcen abwägen, wofür man ebendiese Ressourcen einsetzt. Was übrigens dahin geht, worüber mich extremst viele "Lichties" mit ihren Entscheidungen enttäuscht haben.
Ich denke, ein wenig in der Richtung, wie du das mit "echter" Zuneigung ansprichst, dass ich irgendwo aus ziemlicher Ent-Täuschung zum westlichen LHP gelangt bin, ausgehend von Atheismus über Christentum, Esoterik, Okkultismus, (eher rechtshändigen) Buddhismus. Menschen entscheiden sich nunmal häufig für Feigheit, Gleichgültigkeit, Dummheit, selbst wenn die Alternative gar keines so großen Aufwands bedürfte. Wenn ich denn schon mal beim Satanismus angekommen bin, hab ich aber wenigstens Luzifer hinter mir, wenn ich die Dinge so benenne, wie sie mir begegnen, statt noch eine Schicht Schminke und Zucker draufpappen zu müssen, um irgendwem gegenüber so zu tun, als werde man da irgendwelche positiven Dinge finden, von denen ich aus persönlicher Erfahrung gar nicht sagen könnte, dass die da wären. Vielleicht find ich sie nicht, weil ich zu doof, zu verflucht oder sonstwas bin, oder, um es mit dem Buddhismus zu sagen, mein Karma zu schlecht oder meine Verdienste nicht ausreichend sind. An irgendeinem Punkt kann man aber vielleicht in Erwägung ziehen, dass man irgendetwas, das man nicht sieht, nicht deswegen nicht findet, weil man selbst zu blind ist, sondern weil da eventuell einfach überhaupt gar nichts ist.
Das Tal der Millionen Schmetterlinge von Kishon lässt grüßen :-)
Hey ich habe da einige Fragen zum Thema satanismus. Ich bin selber keiner aber eine freundin von mir bezeichnet sich selbst als eine. sie wurde oft von menschen sowohl physich als auch psyschich verletzt und hat sich deshalb eurem "glauben" zugewandt. sie hat sich komplett verändert seit der letzten sache und da wollte fragen in wie fern ich mir da sorgen machen sollte. Sie hat sämtliche gefühle abgeschaltet komplett. in wie fern sollte ich mir dies bezüglich sorgen machen und kann ich sie dazu bringen wieder normal zu werden wie sie vorher war? bitte helft mir sie ist mir wichtig und will sie nicht in der dunkelheit alleine lassen
Klar, als Schockeffekt und um zu provozieren. Wer sich als Satanist öffentlich outet, der will meist genau DAS damit erreichen. Nur heutzutage wird es immer schwieriger damit zu schocken, denn wem schreckt sowas im Internetzeitalter noch, außer vielleicht gelaterte Kirchgänger?
Ich bin in keinem Orden, noch nie gewesen - alles was ich über Satanismus weiß, hab ich aus dem Internet, sogar aus den frei zugänglichen Bereichen dessen. Wenn's nur Ordenssatanisten gäbe, wären wir weitaus weniger, so sehr wie Gruppenbildung bei uns abgelehnt wird.
Also, nein, da muss ich dich enttäuschen.
Zitat von Mara70 im Beitrag #38
kann es sein, dass keiner so richtig mit der sprache rausrückt, weil satanisches wissen geheimwissen ist? das nur in orden weitergegeben wird?
Das geheimste Wissen, was Du in Orden vorfindest, ist auch nur, daß es kein Geheimwissen gibt. Woher sollte es denn auch kommen? Der Kaiser ist nackt. Was Orden deswegen allerdings keineswegs wertlos macht. Genausowenig, wie es Schachvereine wertlos macht, daß es dort kein Geheimwissen gibt.
Der Grund ist eher, daß Du ziemlich langweilige Fragen stellst, die allein schon in diesem Forum oft genug durchgekaut worden sind.
~ a star is nothingness disguised as light ~
Zitat
Der Grund ist eher, daß Du ziemlich langweilige Fragen stellst, die allein schon in diesem Forum oft genug durchgekaut worden sind.
naja, ich finde das was hier geschrieben wird, zum großen Teil alles eher verwirrend als aufklärend. Z.B. das Wesen Satans. Für manche existiert er, für manche nicht, manche glauben an den christlichen Satan, andere lehnen wiederum ab, was mit christlicher Mythologie zu tun hat, manche wollen sogar einen Pakt mit ihm schließen, andere finden das wieder hirnrissig. Jedem Tierchen sein Pläsierchen, aber was nun die Wahrheit ist, sagt mir keiner.
Zitat von Mara70 im Beitrag #47
naja, ich finde das was hier geschrieben wird, zum großen Teil alles eher verwirrend als aufklärend. Z.B. das Wesen Satans. Für manche existiert er, für manche nicht, manche glauben an den christlichen Satan, andere lehnen wiederum ab, was mit christlicher Mythologie zu tun hat, manche wollen sogar einen Pakt mit ihm schließen, andere finden das wieder hirnrissig. Jedem Tierchen sein Pläsierchen, aber was nun die Wahrheit ist, sagt mir keiner.
Die Wahrheit zu erkennen und zu finden liegt allein bei dir, nicht bei den anderen die ihren Weg schon gefunden haben. Deswegen gibt es auch keine "Konstruktanleitung" für Satanisten. Suche nach Antworten in dir selbst und nicht bei anderen Leuten.
~Necro
Der immense Usus exterritorialer Vokabeln in der germanistischen Linguistik ist mit dezidiertem Fanatismus auf das maximale Minimum zu reduzieren!
Zitat von Mara70
Hallo Liu,
kannst Du mir da mal ein paar gute Seiten im web sagen?
Es gibt hier sicher auch ein paar Threads, die solche Internetseiten auflisten...
Außerdem meinte ich mit "Internet" nicht nur Webseiten, sondern auch Bücher, Videos etc.
Aber fang erstmal hier an:
http://theisticsatanism.com/ (inklusive aller Unterseiten und Verlinkungen, sofern noch verfügbar)
und
http://www.dpjs.co.uk/index.html (eine schon auf dogmatische Weise atheistische Darstellung, aber gut verständlich geschrieben)
Das dürfte für den Anfang genügen.
Man sollte vielleicht erwähnen, dass die dort erwähnten Dinge nicht zwangsläufig Allgemeingültigkeit haben, aber um einen grundlegenden Eindruck zu bekommen, ist es nicht schlecht.
Deutsche Seiten kenne ich leider fast gar keine, hab aber auch nie wirklich explizit danach gesucht.
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