Zitat von Werkatze666 im Beitrag #18Ich glaube ich hasse "Demokratie" es ist nur ein schickes Wort für Diktatur (nur daß es eine Gruppe giebt statt einem einzelnen Diktator)
Sogar vereinzelte Politiker hierzulande wie Oskar Lafontaine haben das politische System in Deutschland schon als "Oligarchie" (Herrschaft einer kleinen Gruppe im Staatswesen) bezeichnet. Also eine Diktatur, die von einer herrschenden Schicht von Machteliten ausgeübt wird.
Dieses Staatsverständnis wird ja auch geradezu offensichtlich, wenn ein Ministerpräsident von Baden-Württemberg (und ehemaliger KBW-Aktivist) sagt, dass "Demokratie bedeutet, dass man den Gesetzen gehorcht". Deutlicher kann man das Gesellschaftsideal von "Der Untertan" (Heinrich Mann) nicht beschreiben. Der KBW war übrigens seinerzeit eine politische Splittergruppe in der BRD, die den totalitären und gewalttätigen Agrarkommunismus der Roten Khmer in Kambodscha unterstützte...
Zitat Ab Oktober sollen die Tests kostenpflichtig werden.
Zitat da gab's so einen alten Spruch früher: der Brei wird nicht so heiß gegessen, wie er gekocht wird.
Jetzt sollen die Tests wieder gratis werden...
Was hier bisher zu den Corona-Impfstoffen nicht thematisiert worden ist: Nach einer aktuellen Studie verlieren ALLE hierzulande verwendeten Impfstoffe bereits nach 4 Monaten drastisch an Wirksamkeit. Also "boostern" bis die Kassen der Pharmakonzerne platzen? Jedenfalls bloss nicht die Kranken mit preisgünstigem Vitamin D (Colecalciferol) von der Intensivstation herunterholen. Hat zwar funktioniert, ist aber völliges "No go"...
Zitat von Xeper im Beitrag #11Ehrlich gesagt habe ich die Szenen tatsächlich in meiner Jugend hinter mir gelassen. Für mich ist Seth auch kein bloßes Symbol, sondern eine intelligente Entität und Wesenheit...
Na, so ganz "szenefremd" sind deine Ansichten nicht, sondern Originalwortlaute aus der philosophischen Kiste des "Temple of Set" / Michael Aquino...
Zitat von Sleepwalker im Beitrag #10Mir persönlich hat sich der alt-ägyptische Gott der Seefahrer ("Seth") nie als wegweisende Offenbarung gezeigt. Ich gehe sogar noch weiter und behaupte, seine Rolle als Beschützer der Sonnenbarke im Kampf gegen die Unterweltschlange in der ägyptischen Mythologie disqualifiziert ihn eigentlich als Symbolfigur des LHP und Satanismus (sprich: "Setianismus").
Dann wäre Lucifer als Lichtbringer wohl auch disqualifiziert.
Völlig sinnentleerte Rhetorik... Oder gibt es eine einzige mythologische Überlieferung, in der Luzifer gegen die "Unterwelt" kämpft?
Das Gegenteil ist der Fall, er wurde dorthin verbannt. Vergleichbar mit der germanischen Totengöttin "Hel" (siehe sprachliche Verwandtschaft zum anglizistischen "Hell"), die beim Göttervater "Odin" in Ungnade gefallen ist und für Setianer die religionsgeschichtlichen Beziehungen von "Unterwelt" und "Hölle" offenlegt.
Was den Aspekt des "Lichtes" bei Luzifer betrifft: Luzifer steht seit seiner spirituellen Einführung in der römischen Antike für das Licht der Venus, in europäisch-freimaurerischer Tradition dann abstrahiert zum Licht der Weisheit. Dies ist ein völlig anderer Kontext als das Sonnenlicht und die Sonnenbarke des altägyptischen Schöpfergottes Re und seines kleinen Helfers Seth im Kampf gegen die Unterwelt (auch hier wird zur Dämonisierung das Bild der Schlange verwendet).
Ja, ja...die alten Ägypter sind schon seit längerer Zeit sehr populär in der LHP-Szene... Mir persönlich hat sich der alt-ägyptische Gott der Seefahrer ("Seth") nie als wegweisende Offenbarung gezeigt. Ich gehe sogar noch weiter und behaupte, seine Rolle als Beschützer der Sonnenbarke im Kampf gegen die Unterweltschlange in der ägyptischen Mythologie disqualifiziert ihn eigentlich als Symbolfigur des LHP und Satanismus (sprich: "Setianismus").
Da hat auch Ralf Koneckis-Bienas in seinem kulturgeschichtlichem Werk "Der Teufel am Externstein" die wechselseitigen Beziehungen von Teufel, Mond und Selbst-Verwirklichung ("Lunation": Werden und Vergehen) herausgearbeitet. Aber hier geht es natürlich vielmehr um eine Emanzipation von politisch-korrektem Zeitgeist ("Political Correctness") bei einem Forschungsgegenstand fernab von den Ägyptern.
Sollte auch Deutschland eventuell eine Kulturgeschichte vor Hitler oder sogar vor dem Christentum besitzen? Das werden wir mit der "Nazi"-Keule (siehe auch "Populismus") schon dialektisch austreiben...
Soziale Konditionierung mit den jeweils typischen rhetorischen Mustern (und die entsprechende Gegenbewegung der individualistischen Dekonditionierung) spielt sich nicht in irgendwelchen abgehobenen LHP-Elfenbeintürmen ab, sondern ganz aktuell im Hier und Jetzt...
Sehr schöne Bezugnahme beim LHP auf die aktuelle Impfdiskussion hierzulande... Und jetzt nur nicht denken, dass der Nonkonformist des LHP ein "Querdenker" sein muss. Denn auch ein "Quer" zum szenetypischen "Querdenken" ist natürlich eine nonkonformistische Option, die individuell gesteuert sein kann.
Auf Haiti ist übrigens kaum jemand geimpft. Soziale Konditionierungen rücken die dortigen Impfkampagnen in die Nähe von Erfahrungen des Kolonialismus. Außerdem gibt es dann natürlich noch den "innovationsfeindlichen" Glauben an "böse Geister" aus der einheimischen Religion des Voodoo...
Ich will jetzt wirklich nicht arrogant klingen. Aber die Pattaya-Geschichten kommen mir etwas wirklichkeitsfremd vor...
Vor ein paar Jahren hatte ich sowohl eine Urlaubsfreundin in der thailändischen Stadt, als auch Erfahrungen mit einer typischen "Barlady" dort. Für 25,- Euro bekommst du standardmäßig in Pattaya keinen ganztägigen Begleitservice von einer Prostituierten aus dem Barmilieu: Allein die sogenannte "Bar fine", die Ablösesumme für die Bar für eine Nacht, liegt schon bei circa 50,- Euro. Und ohne diesen Betrag, den die Nachtbars vom "Farang" (Ausländer) kassieren, kannst du die weiblichen (und männlichen) Sexworker gar nicht erst mitnehmen...! Danach werden diese aber ihren Service mit dir noch einmal zusätzlich berechnen, da sie keinen Anteil an der "Bar fine" haben. Und ob die an schnellem Geld für ihre Familien interessierten Sexworkerinnen dir dann "Girlfriend-Sex" bieten, steht auch in den Sternen...
So etwas wie "sexuelle Aufklärung" oder "sexuelle Revolution" hat es in der asiatischen Kultur (ich habe da auch meine Erfahrungen aus Pnom Penh oder Angeles City) nicht gegeben. Das sind Phänomene aus der europäischen und US-amerikanischen Kulturgeschichte der vergangenen Jahrzehnte . Entsprechend einfacher gestrickt ist auch der sexuelle Horizont der in Südostasien arbeitenden Sexworker. Das thailändische Nachbarland Laos ist beispielsweise bekannt dafür, dass dort die Frauen immer noch jungfräulich in die Ehe gehen....
Zitat von Jendan83 im Beitrag #7Guten Abend, ich kann Deinen Wunsch verstehen. Mein Ex-Freund gehörte in den USA einer satanistischen Gemeinschaft an und dort war es üblich, das ich von anderen Anhängern benutzt wurde. Gruß Jenny
Wow, echt "satanistisch"... Diese sexistischen Macho-Fantasien um die Tempelprostitution sind ja ganz cool, wenn man verklemmte Christen-Tussis ärgern will, mit dem "Satanic Temple" (siehe User-Avatar oben) und ihrer politischen Agenda für die sexuelle Selbstbestimmung der Frau hat es allerdings wenig zu tun...
Zitat von Werkatze666 im Beitrag #30Ich glaube die wollen neuen Anhänger eher abschrecken...
Christen können sich tatsächlich über einen möglichst großen Haufen von Idioten als Anhänger freuen... Aber da unser heiliges demokratisches Regierungsprinzip auch diesem Fetisch der Wertschätzung für die pure Masse von Menschlein huldigt, will ich hier nicht weiter agitieren.
"Evolution"? Doch ja, persönliche Evolution, wenn sie mit Leben erfüllt wird: Ich für meinen Teil erinnere mich da an ein Frühstücksbuffet in einem Hotel in Pnom Penh vor einem Jahr. Mir gegenüber nimmt ein chinesischer Techniker im Auslandseinsatz für seine Firma Platz. Und dann geht es los: Er zerlegt unsere stolzen westlichen Demokratien und ihre entsprechend geschulten Bewohner derart genial, dass er mir einfach im Kopf hängenbleibt... In China gibt es übrigens momentan keine Beschränkung der Reisefreiheit oder irgendwelche Ausgangssperren...lol
Zitat von Night im Beitrag #21Grundsätzlich bin ich aber skeptisch, wenn eine bestimmte Form des Verbrechens von Fachleuten öffentlich negiert oder lächerlich gemacht wird, weil es ihnen persönlich vielleicht nicht in den Kram passt. Dass es kinderf*ckende Priester gibt, den Sachsensumpf, Lüdge oder Jeffrey Epstein, stößt wahrscheinlich auch einigen Zeitgenossen übel auf; dadurch werden diese Dinge aber nicht weniger wahr.
Ok, doch noch ein Posting meinerseits, da du den zugehörigen Videobeitrag zu meinem Link mit einer Recherche bei der deutschen Polizei anscheinend nicht beachtet hast.
Zitat von Night im Beitrag #15Der O.T.O. ist eine Loge, oder? Ich hab jetzt nicht danach gegoogelt, aber der Name ist mir irgendwo noch ein Begriff. Ich hatte mich mal sehr für die Fraternitas Saturni interessiert vor vielen Jahren, aber bevor es soweit kam, dass ich die Kontaktmail schreiben konnte, riet mein Bauchgefühl mir massiv davon ab. Da ich eigentlich Gruppen auch gar nicht ausstehen kann, war das die richtige Entscheidung. Andererseits schade, denn unter Gleichgesinnten lernt man unter Umständen schneller als allein, und den Austausch stelle ich mir auch bereichernd vor.
Das mit dem Lernen und dem Austausch wird meiner Meinung nach überschätzt. Warum? Wie hat es einmal der christliche "Sektenforscher" Rainer Fromm formuliert. Sämtliche Leute, die in Deutschland ernsthaft an satanistischer Esoterik interessiert sind, passen etwa in einen Reisebus hinein. Wie soll bei so einem kleinen Repertoire von Menschen ein großartiger Austausch organisiert werden...?
Wo Fromm Recht hat, hat er Recht, auch wenn seine Arbeit öfter ziemlich inquisitorisch ausgefallen ist. Aber das hat wieder einen anderen Hintergrund (den er selbst sogar zugibt): Die breite Masse will nichts Intellektuelles zum Thema "Satanismus" konsumieren. Ergo muss ein freischaffender Journalist wie er "Satansstorys mit Sex und Crime" liefern, sonst werden diese ihm nicht abgekauft (das gilt übrigens auch für die öffentlich-rechtlichen Anstalten ARD und ZDF). Das allein erklärt, warum es im dümmlichen Hartz-TV immer wieder "satanistische Kannibalen" und Ähnliches aus der Opferküche gibt, aber keinerlei Polizeiakten dazu. Der langjährige Deutschland-Vertreter der amerikanischen "Church of Satan" ist übrigens jemand mit einer Ausbildung als Polizeikommissar...
Zitat von Night im Beitrag #13Die Umdeutung bzgl. des zweckentfremdeten Spermas anstelle eines echten Opfers, klingt schwer nach Apologetik. Hab ich früher selbst gern betrieben, um Jehova-Jahwe im besten Licht dastehen zu lassen.
Na ja, ich bin eigentlich gar KEIN Crowleyaner/Thelemit. Ich hatte zwar mal ein paar Jahre Mitgliedschaft beim traditionsreichen O.T.O. ("Ordo Templi Orientis", crowleyanisch geprägt), wie einige andere ernsthaftere Satanisten in Deutschland, aber nur, um meine Erfahrungen in Ritualmagie zu machen. Irgendwelche Kindergarten-Pseudos mit Profilneurose (BoS, und wie sie alle heißen) können da ja keine brauchbaren Angebote machen... Ich möchte da jetzt auch nicht in unnötige Auseinandersetzungen verfallen. Nur so viel: Du hast schon richtig erkannt, dass diese "Opferritualistik" alttestamentarischer Logik entspricht...
Zitat von Night im Beitrag #13Naja, unterm Strich weiß ich aber zu wenig über Crowley und seine Werke, um hier eine wasserdichte Meinung gegen ihn vertreten zu können. Meine Abneigung speist sich aus den erwähnten Textstellen und seiner Vorliebe für Drogen. Jesus war immerhin abstinent.
Och, die Frage kann ja schon erlaubt sein, auf welchen Drogen Jesus mit seinen Anhängern den Tempelberg der Juden gestürmt hat, um dann von den Römern wegen Mord und Totschlag strafrechtlich belangt zu werden... Die besten (weil gesündesten) Drogen sind deshalb die körpereigenen, die bei sexuellen Orgasmen oder sportlichen Anspannungen ausgeschüttet werden...
Zitat von Night im Beitrag #11Bleibt auch noch die Frage, wie ein "wahrer Wille" zu definieren wäre. Simpel gesagt, ich will etwas, weil ICH es will.
Nein, bei Crowley ist dieser "Wahre Wille" eben schicksalhaft kosmisch vorherbestimmt, und der Mensch soll über Kommunikation mit dem eigenen "Heiligen Schutzengel" Kenntnis vom "Wahren Willen" erlangen. Das "Ich" wird dabei völlig abgelehnt (und hier raufen sich natürlich die meisten Satanisten wieder zu Recht die Haare...).
Zitat von Night im Beitrag #11Zu Crowley: Ich hatte einmal ein paar Abschnitte von ihm gelesen, u. a. ging es um ein blondes, männliches Menschenopfer. Bei der Erwähnung von Opfern, egal in welcher Form, fühle ich mich an den biblischen Opferkult erinnert und das Werk hat sich für mich erledigt, die Glaubwürdigkeit ist damit nicht mehr gegeben.
An dieser Stelle kann ich den "drug fiend" Crowley in Schutz nehmen. Das sogenannte "Kindsopfer" in seinen Texten hat mit Opferkult nichts zu tun, sondern bedeutet schlichtweg nur die Verwendung von männlichem Sperma ("ein Kind wird geopfert", weil das Sperma sozusagen "zweckentfremdet" wird...) in einem Ritus.
Abschließend aber vielleicht auch mal die Bemerkung, Aleister Crowley hat zwar viel mit Satanismus kokettiert ("the beast 666" etc.), aber er war niemals ein bekennender Satanist. Bis zuletzt hatte er in seinem Landhaus einen Raum für "Schwarze Magie" und ebenso einen Raum für "Weiße Magie". Es gibt da passenderweise ein Zitat von ihm, dass der Herrgott und der Teufel um seine Seele gekämpft hätten, aber er befürchtet, dass der Teufel gewonnen hat...
Zitat von Night im Beitrag #9Gibt´s sowas, einen geerdeten Crowley?
Ja, den habe ich "erfunden"...
Eigentlich ist Crowley in seiner Gesamtlehre absolut fatalistisch gestrickt, und damit völlig konträr zu den gängigen Grundideen des Satanismus. Er geht in seiner Thelema-Philosophie nämlich davon aus, dass es einen sogenannten "Wahren Willen" des Menschen gibt, der schicksalhaft vorherbestimmt sein soll. Demnach hätte der Mensch auf Erden dann keinen wirklich "Freien Willen" mehr, sondern nur noch die Möglichkeit, ein quasi-göttliches Schicksal zu erfüllen.
Eine Vorstellung, die manchen Christen sicher das Herz erwärmt, aber etliche Satanisten (einschließlich meiner Wenigkeit) völlig die Haare raufen lässt.
An dieser Stelle kann Aleister Crowley mit folgendem Kunstgriff "geerdet" werden: Das sehr komplexe und manchmal auch widersprüchliche Enfant terrible hat nämlich unter seinen Büchern ein einziges literarisches Werk, das er angeblich nicht selbst geschrieben hat, sondern ihm von einer außerirdischen Wesenheit namens "Aiwaz" durch "Channeling" mitgeteilt wurde, das "Liber Al vel Legis".
Dieses eine Buch ist interessanterweise auch in seiner Sprache etwas eigentümlich, nämlich poetischer und kraftvoller als die restlichen Crowley-Werke...UND hier gibt es keinen schicksalhaften "Wahren Willen"...UND dieser "Aiwaz" wurde von Crowley als Engel Luzifer oder Satan identifiziert... Letztendlich muss man diese Legende zu dem Buch natürlich nicht blindlings "glauben", aber es gibt dem "Liber AL" mit seiner Power-Ethik für das Individuum ein ganz nettes "Alleinstellungsmerkmal", quasi mit Crowley nur als passiver Schreiberling...
Zitat von Night im Beitrag #9Ich tue mich ohnehin schwer mit geistigem copy+paste, das hatte ich im Christentum zur Genüge. Prediger ABC sagt dies, also mach ich dies, Prediger XYZ hat ein neues Buch rausgebracht, also kauf ich das und folge dem, was er sagt und schreibt. Ich halte 99% der Christen sowieso für Marionetten. Die wenigsten machen ihr eigenes Ding, die meisten sind das Sprachrohr ihrer Lieblingsprediger.
Sorry, aber was denkst du, wieviel autonomer diese selbsternannten Crowleyaner oder "LaVeyans" sind??? Beim O.T.O. rennen sie zum Bücherregal, was denn Crowley hierzu oder dazu gesagt hat, um sich ihre "eigene"(?) Meinung zu bilden. Von den Leuten, deren "Wahrer Wille" es war, einer Reinkarnation Crowleys mit dem Namen Michael D. Eschner nachts noch eine Flasche Wein zu holen, ganz zu schweigen... Bei der "Church of Satan" bekommst du ebenfalls ernsthaft Probleme, wenn du nicht nur die Texte des verstorbenen Gurus Anton Szandor LaVey wiederkäuen willst (siehe Ausschluss von Magistra Tani Jantsang). Beim "Satanic Temple" in den USA wurde aktuell gerade die örtliche Leiterin von Detroit Jex Blackmore hinausgeworfen, weil sie zu eigenständig wurde.
Diese offizielle Ablehnung der Herdenmentalität wird in der satanistischen Szene nicht wirklich konsequent umgesetzt, was aber wohl bei den aufgezählten Negativ-Beispielen auch mit den hierarchischen Strukturen der betreffenden Gruppierungen zu tun hat. Immerhin gibt es auch dieses schöne crowleyanische Ritual, bei dem der Adept (jemand, der durch ein Initiationsritual in einen Bereich eingeführt wird) aufgefordert wird, niederzuknien: Tut er/sie es, wird symbolträchtig abgebrochen....Menschen-Götter dürfen nicht auf die Knie gehen, vor niemandem... In diesem Sinne: Willkommen im Reich des gefallenen Engels (unten das Liber OZ von Crowley, für ihn auch "The Book of the Goat", eine ethische Menschenrechtserklärung gemäß dem Liber AL)!
Zitat von Night im Beitrag #7Naja, zum Thema Frauenbild. Meine Idealvortellung der christlichen Frau (das ich nie erreichte) übertraf das der 08/15-Christen und ging über Gewaltfreiheit hinaus. Ich sag nur Debi Pearl und ihr Meisterwerk "Created To Be His Help Meet". Das Googeln erfolgt übrigens auf eigene Gefahr.
Zitat Ein Buch, dass jede Frau, die ihrem Mann gefallen will lesen sollte
Ein Satanist geht ja bekanntlich keiner Gefahr aus dem Wege, und so habe ich mal eine typische Amazon-Bewertung zu dem genannten Buchwerk hier aufgeführt. Meine eigene Meinung dazu lasse ich mal außen vor...
Das christliche Dogma der Vergebung ist natürlich ein gutes Beispiel, warum gerade diese "gewissen Subjekte", die du ansprichst, sich ganz leicht immer wieder einen christlichen Heiligenschein der Unschuld zulegen können. Satanismus mit seiner bedingungslosen Forderung der Selbstverantwortlichkeit zwingt dem Menschen da doch eine wesentlich härtere Schule des Lebens auf.
Und du hast natürlich recht, das Grundprinzip der Ethik, diese Frage nach Gut und Böse, existiert natürlich auch unabhängig von einem christlichem Kontext. Im Satanismus ist es die ganz persönliche Frage, was jemand, befreit von allen äußeren Zwängen, als richtig oder falsch einstuft. Eine etwas reifere satanistische Ethik sollte dabei sehr wohl auch über ein rein hedonistisches Lustprinzip ("ich mache nur das, was mir Spass macht") hinauskommen. Leitlinie kann dafür ein "geerdeter" Aleister Crowley sein mit seinem Ethos "Tu, was du willst, soll sein das Ganze vom Gesetz" (aber reflektiere zuvor erst mal deinen Willen...).
Zitat von Night im Beitrag #5 Die Hassgefühle kann ich nachvollziehen, die hatte ich auch, und sie hatten sich - in Ermangelung einer wirklichen Zielscheibe, an der ich diese Wut auslassen konnte - um ein Haar an den irdischen Vertretern dieses Gottes entladen. Damals hatte ich gelegentlich mit ein paar Nonnen zu tun, denen ich nicht aus dem Weg gehen konnte sowie katholische Bekannte, die ich wegen ihrer kollektiven Naivität am liebsten angespuckt und verprügelt hätte.
Das wäre ja immerhin eine doppelte Dekonditionierung (Ablegung anerzogener Verhaltensweisen) gewesen, sowohl in der gewaltfreien Frauenrolle als auch in der pseudo-gewaltfreien Christenrolle... Es gibt ja auch gar nicht so wenige Leute aus der dämonologisch geprägten evangelikalen Szene, die sich in einem Zwischenbereich von Christentum und (theistischen) Satanismus bewegen (zum Beispiel dieser ehemals freikatholische "Bischof Tolli", der zwischen christlichen Gebeten und okkulten Ritualen im Wald hin- und herschwankte). Ein kompletter Ausstieg aus der christlich-dualistischen Matrix von "Gut" und "Böse" ist meiner Meinung nach aber der konsequentere Weg bei satanistischen Interessen.
Eine gewisse Beliebtheit, nicht nur in heidnischen Kreisen, haben die Externsteine im Teutoburger Wald auch für Satanisten. Hier hat Kenneth Anger (Gründungsmitglied der Church of Satan mit Anton Szandor LaVey) einige Szenen seines Filmes "Lucifer Rising" mit Marianne Faithfull abgedreht. Außerdem existiert das Buch "Der Teufel am Externstein" von Ralf Koneckis-Bienas zu den dortigen Sagen und Legenden im volkstümlichen Bereich. Aber der defintive Geheimtipp ist natürlich die von Heinrich Himmler während des Dritten Reiches in der Wewelsburg bei Paderborn eingebaute Krypta. Wer jetzt in einem "Political Correctness"-Reflex abschaltet, der gehört natürlich nicht dorthin. Aber etliche "Current of Set"-Leute waren dort, genauso wie Michael Aquino dort seine "Wewelsburg Workings" für den "Temple of Set" erarbeitet hat. Es gibt sogar ein Foto mit Zeena Schreck aka Zeena LaVey (damals ToS-Mitglied) mit ausgebreiteten Armen in dieser Krypta mit ihrer einzigartigen Architektur der Bündelung des Lichteinfalls. Diese Foto ist natürlich auch ein Hinweis darauf, dass es den zahlreichen Satanisten NICHT um eine irgendwie geartete Verehrung nationalsozialisticher Herrschaft ging, sondern schlichtweg um "die Erfahrung schwarzmagischer Energien".