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Zitat von IchBinAnders im Beitrag #72
Homosexualität finde ich nicht normal ... Ich toleriere es,
Das ist ja großzügig von dir. Für mich hat Normalität überhaupt keinen Wert. Was soll denn für sich genommen toll daran sein, es der doofen Masse gleichzutun? Ist es normal, sich auf einem Satanisten-Board rumzutreiben?
Zitat von IchBinAnders im Beitrag #72
Also der Rationale Aspekt von Sex ist doch Kinder zu bekommen. Und das geht nur bei Heteros.
Für mich wäre das total irrational, weil ich mit so doofen Bälgern überhaupt nix anfangen kann. Mit geilem Sex aber schon. Der erfüllt übrigens auch seine Funktionen, besänftigt das Gemüt und gibt Kraft für den Alltag.
Zitat von IchBinAnders im Beitrag #72
Aber es stimmt schon: In diesem Land werden so wenig Kinder geboren, dass wir - wenn es so weiter geht - aussterben. Also das finde ich nicht so toll.
Wieso? Reiche kommen und gehen. Die Erde dreht sich ohne die Babylonier weiter und sie wird sich auch ohne die Deutschen weiter drehen.
Zitat von IchBinAnders im Beitrag #72
Unsere Vorfahren haben nicht die ganzen Mühen auf sich genommen, damit wir jetzt so leichtfertig mit dem Leben umgehen.
Unsere Vorfahren haben aus ganz egoistischen Motiven gehandelt, so wie wir heute auch. Die Gören dienten als Lebensversicherung und der Aufarbeitung der eigenen Versäumnisse. Drum sollten die Blagen es mal "besser haben". Das ist auch völlig in Ordnung, aber niemand denkt drei, vier Generationen in die Zukunft. Wer kümmert sich denn allen Ernstes darum, wie die Welt in 1000 Jahren auszusehen hat?
ICH kümmere mich nicht mal drum, was mit der Welt direkt nach meinem Tod passiert.
Zitat von Eckbert
Ich bin da total intolerant. Die Schwanzlutscher dürfen auch intolerant mir gegenüber sein, habe ich kein Problem mit.
Ich gebe mich mit Leuten ab, die ich intelligent, humorvoll, belesen oder sonst wie interessant finde.
Aber WIE unfassbar doof muss man eigentlich sein, wenn man die Sympathie zu anderen Menschen von ihrem Geficke abhängig macht? Was für ein oberflächlicher, strunzblöder Geist steckt denn bitte DAhinter?
Zitat von Instant Karma im Beitrag #76
Unsere Vorfahren haben aus ganz egoistischen Motiven gehandelt, so wie wir heute auch.
Schließe nicht von dir selbst auf andere.
Eigentlich mache ich es sogar umgekehrt: Ich beobachte die Leute und entdecke dabei, dass sich ihr gesamtes Handeln auf ganze elementare, egoistische Motive herunterbrechen lässt. Das lässt mich erst den eigenen Egoismus erkennen, der durch gutmenschliche Illusionen verborgen liegt.
Selbst wer jemandem noch so toll hilft, ohne dabei vermeintlich eine Gegenleistung zu bekommen, tut dies, um sich in seiner moralischen Überlegenheit zu sonnen, vor anderen angeben zu können, oder auch nur wegen einem guten Gefühl, das das eigene Gewissen streichelt. Wozu denn auch sonst, hm?
IK: Die Theorie bestimmt die Daten, nicht umgekehrt - wie Einstein so schön sagte. Wenn Du also daraufhin die Daten betrachtest, ob es sich auf egoistische Motive runterbrechen läßt, wirst Du auch genug finden, was das bestätigt. Das besagt aber lediglich, daß Du es so beschreiben kannst, und nicht, daß es so war/ist - da verwechselst Du dann Modell und Realität.
~ a star is nothingness disguised as light ~
Wir können uns bestenfalls der Realität eh nur annähern, durch Modelle. Es gibt keine Alternative. Oder kennst du eine?
Entscheidend ist also, wie gut das Modell ist und ob es einer kritischen Überprüfung standhält. Ich biete dir eine Falsifikationsmöglichkeit an: Nenne mir nur ein Beispiel menschlichen Handelns, das sich nicht auf egoistische Motive zurückführen lässt!
Irrelevante Fragestellung - Verwechslung von Modell und Realität, wie gesagt. Nur weil eine Beschreibung von außen her paßt, besagt das nichts über die inneren Motive. Der Egoist sieht eben in allen nur Egoismus und gewissermaßen sein Spiegelbild. So funktioniert Realitätskonstruktion halt.
Daß man etwas auf egoistische Motive zurückführen KANN, besagt gar nichts darüber, ob es auch aus egoistischen Motiven GESCHAH. Das projiziert der Egoist eben nur hinein.
~ a star is nothingness disguised as light ~
Zitat von Daelach im Beitrag #81
Irrelevante Fragestellung - Verwechslung von Modell und Realität, wie gesagt.
Nochmal: Die Modellbildung ist unsere EINZIGE Möglichkeit, uns rational der Realität anzunähern. Mehr ist NICHT drin. Drum interessiert mich die Realität an dieser Stelle nicht. Wir können sie eh nie erfahren. Alles was wir können, ist zu schauen, welche Erklärungen sie möglichst plausibel abbilden. Das scheint aber ganz gut auszureichen, weil mit dieser Methode haben wir von Flugzeugen über Computer bis zur Laser- und Gentechnik eine ganze Menge auf die Beine stellen können und werden es noch weiter tun.
Wenn du eine ebenso erfolgreiche Alternative kennst, dann lass' sie mich wissen!
Zitat von Daelach im Beitrag #81
Nur weil eine Beschreibung von außen her paßt, besagt das nichts über die inneren Motive.
Es ist zumindest schon die Erfüllung eines notwendigen Kriteriums. Nun gibt es noch hinreichende Bedingungen: Ist das Modell gemäß Ockhams Rasiermesser möglichst einfach? Ja, denn egoistische Entscheidungen lassen sich ganz elementar auf Gewinnung von Lust und Vermeidung von Unlust zurückführen. Lässt sich das naturwissenschaftlich bekräftigen? Ja, vom Bakterium über die Ratte bis hin zu Primaten gibt es zahlreiche Untersuchungen, die das bestätigen. Lassen sich vermeintlich "altruistische" Entscheidungen auf Egoismus reduzieren? Ja, Untersuchungen zeigen, dass Leute Belohnungsgefühle empfinden, wenn sie helfen. Dieses "Warm-glow-giving" korrespondiert mit messbarer Aktivität in Hirnregionen, die zum Belohnungssystem gezählt werden.
Mit dem Kosten-Belohnungs-Modell der Psychologie lassen sich sogar richtig gute Vorhersagen machen, wie Leute sich in bestimmten Notsituationen anderen Menschen gegenüber verhalten.
Der reine Altruismus ist hingegen das, was man in der Wissenschaft eine unelegante Hypothese nennt. Er postuliert völlig unnötig etwas hinzu, was die Erklärung nur verkompliziert, ohne treffendere Vorhersagen zu leisten.
Ich glaube ja, viele Altruismus-Gläubige möchten gern ein guter, moralisch überlegener Mensch sein und da passt es nicht ins Konzept, dass sie von genau dem Egoismus angetrieben werden, über den sie sich erhaben sehen. Sie empfinden das geradezu als Zumutung.
Dann gibt es noch eine andere Sorte, die es ganz unheimlich und gruselig findet, in einer Welt voller Egoisten zu leben.
Nach anderen Gründen suche ich noch. Logik schließe ich inzwischen aus, denn da wäre mir sicher mal was entgegnet worden, im Laufe der Jahre.
Zitat von Daelach im Beitrag #81
Der Egoist sieht eben in allen nur Egoismus und gewissermaßen sein Spiegelbild
Das ist nicht plausibel. Ich habe schon bekennende Egoisten getroffen, die sich über den "Altruismus" anderer Leute lustig machen und ihn damit anerkennen, und auch ICH gehörte lange Zeit dazu, bis ich mich mal vernünftig mit dem Thema beschäftigt habe. Ich halte "meine" Theorie für richtig, weil sie lückenlos logisch und wahrscheinlich ist, sich mit wissenschaftlichen Erkenntnissen deckt, und es bisher niemandem gelungen ist, mir eine plausible Alternative anzubieten.
Natürlich kann man jedwedes Verhalten als Egoismus definieren. Und wenn es nicht paßt, wird es einfach passend gemacht, indem man die Wortbedeutung solange verändert, bis das gewünschte Ergebnis rauskommt, Stichwort indirekter Egoismus. Mit dem Ergebnis, daß es gar keinen Altruismus mehr gibt und Egoismus dann auch nichts mehr bedeutet. Der Grund ist genau der, den ich nannte - daß die Theorie die Daten bestimmt. Wenn man überall Egoismus sehen will, sieht man auch überall welchen, und wenn man kurzerhand an der Wortbedeutung schraubt.
Nur: ernstzunehmen ist so ein Ansatz nicht. Mit der Methode kann man alles beweisen und dessen Gegenteil, indem man nur die Bedeutung geeignet zurechtbiegt.
Noch lächerlicher ist es dann, Systemen einen Egoismus zu unterstellen, die nichtmal ein Ego haben, sondern von Instinktregungen oder von noch primitiveren Mustern getrieben sind, d.h. die gar keine Handlungsmotive in dem Sinne haben. Das ist ein sauberer Kategorialirrtum, bei dem nicht etwas rausgelesen, sondern reininterpretiert wird. Dann kommt man so bei der Liga an, die auch gerne mal der Evolution eine Zielgerichtetheit unterstellt, weil es ja von außen so aussieht, als wenn sich die Dinge auf den status quo zuentwickelt hätten. Sieht so aus als ob, muß also so sein.
Naturwissenschaftliche Beschreibungen sind für geistige Dinge schlichtweg das falsche Werkzeug, und raus kommen eben solche Abstrusitäten.
~ a star is nothingness disguised as light ~
Ach, ob Kinder machen egoistisch is, oder altruistisch, das is doch wohl echt am Thema vorbeigefragt.
Mal ein anderer Ansatz: Wie wärs mit keinem von beidem? Vielleicht haben unsere Vorfahren einfach nur ein normales Leben leben wollen, und haben geheiratet und ne Familie gegründet um den Erwartungen der Gesellschaft entsprechen? Oder sie hatten den Gedanken, einem Kind das Leben zu schenken, weil sie das aus weltanschaulichen Gründen für gut und richtig hielten? Und/oder weil sie verliebt waren? Oder vielleicht waren sie einfach nur geil und haben andauernd gefickt, and dann wurde das Mädel schwanger?
Ich seh jedenfalls nicht, dass irgendeine der hier von mir aufgezählten Motivationen klar altruistisch oder klar eguistisch wär. Da gehts doch auch garnicht dum, um diesen Dichotomie-Kack. Es is doch wohl auch echt mehr am Leben dran, als man aus logisch wasserdichten Argumenten ableiten kann. mensch, Karma, du hast doch deine Altvorderen garnicht gekannt, und unterstellst denen einfach so dass sie aus diesem und jenem Motiv gehandelt hatten, weil das global betrachtet jeder schon immer so gemacht hat? Du hälst deine Denkweise für wasserdicht weil sie keine inneren Widersprüche hat? Vielleicht ist deine Philosphie da einfach ein Stück zu minimalistisch gehalten. Schnippel mal lieber nicht so viel mit dem Ockham seinem Rasiermesser rum.
Zitat von Daelach im Beitrag #83
Mit dem Ergebnis, daß es gar keinen Altruismus mehr gibt und Egoismus dann auch nichts mehr bedeutet.
Altruismus bedeutet, dass völlig losgelöst von selbstdienlichen Motiven gehandelt wird. Das ist Blödsinn, so etwas gibt es nicht.
Was es aber gibt, sind verschiedene Ebenen des Egoismus.
Im Alltagsdeutsch meint man mit Egoismus ja meist den Dummkopf-Egoismus. Das sind so Arschlöcher, die sich selbst ganz plump übervorteilen, so dass sie anderen damit total auf die Nerven gehen. Sie essen immer das letzte Stück Kuchen, zahlen ihre Schulden nicht zurück, bieten nie einen Gefallen an, aber fordern stets welche ein. Ich nenne sie Dummkopf-Egoisten, weil sie sich selbst mittel- bis langfristig damit schaden, ohne es zu wissen.
Also im Alltag unterscheide ich jederzeit zwischen hilfsbereiten Menschen und egoistischen Arschlöchern. Aber wenn es wissenschaftlich wird, bin ich da streng, denn da habe ich den Anspruch, die Dinge genau zu untersuchen.
Zitat von Daelach im Beitrag #83
Nur: ernstzunehmen ist so ein Ansatz nicht. Mit der Methode kann man alles beweisen und dessen Gegenteil, indem man nur die Bedeutung geeignet zurechtbiegt.
Offenbar hast du die Methode nicht verstanden. Es geht um die elegantere Erklärung. Natürlich kann man auch alles auf Altruismus, Gott oder was auch immer zurückführen. Es ist nur wesentlich umständlicher und Ockham-unlike. Drum ist es grad das was ich NICHT mache. Ich suche nach der einfachsten Erklärung, die am mühelosesten in die bestehenden Modelle eingefügt werden kann. SOLLTE sich dann irgendwann herausstellen, dass das nicht ausreicht, wird die nächst-einfachere Erklärung genommen, die die neuen Beobachtungen berücksichtigt usw.. Das nennt man wissenschaftliches Arbeiten und es hat sich hervorragend bewährt.
Zitat von Daelach im Beitrag #83
Noch lächerlicher ist es dann, Systemen einen Egoismus zu unterstellen, die nichtmal ein Ego haben, sondern von Instinktregungen oder von noch primitiveren Mustern getrieben sind,
Es geht dabei um das abstrakte Prinzip. Natürlich hat ein Gen im psychologischen Sinne kein "Ego", aber es ist so beschaffen, dass es seinen eigenen Fortbestand sichert. Sonst wäre es ausdarwiniert worden, denn bis ein konkurrierendes Gen herbei kommt, das etwas mehr auf sich Acht gibt, ist es nur eine Frage der Zeit. -Und davon hat die Evolution viel.
Zitat von Daelach im Beitrag #83
Dann kommt man so bei der Liga an, die auch gerne mal der Evolution eine Zielgerichtetheit unterstellt
Die egoistischen Gene haben sich deswegen durchgesetzt, weil sie die Luschen-Gene verdrängt haben. Das ist ein völlig logischer, zwangsläufiger Automatismus. Das hat nichts mit Zielgerichtetheit, sondern mit Folgerichtigkeit zu tun.
Zitat von Trichocereus magnus im Beitrag #84
ielleicht haben unsere Vorfahren einfach nur ein normales Leben leben wollen, und haben geheiratet und ne Familie gegründet um den Erwartungen der Gesellschaft entsprechen?
Warum will man denn den Erwartungen der Gesellschaft entsprechen?
Zitat von Trichocereus magnus im Beitrag #84
Oder sie hatten den Gedanken, einem Kind das Leben zu schenken, weil sie das aus weltanschaulichen Gründen für gut und richtig hielten? Und/oder weil sie verliebt waren? Oder vielleicht waren sie einfach nur geil und haben andauernd gefickt, and dann wurde das Mädel schwanger?
Altruismus bedeutet Selbstlosigket. Wer Schmetterlinge im Bauch hat und geil fickt, dem geht 's gut. Was ist daran selbstlos?
Zitat von Trichocereus magnus im Beitrag #84
ensch, Karma, du hast doch deine Altvorderen garnicht gekannt, und unterstellst denen einfach so dass sie aus diesem und jenem Motiv gehandelt hatten, weil das global betrachtet jeder schon immer so gemacht hat?
Das nennt sich Induktion und hat sich wissenschaftlich bewährt. Die Physiker machen es auch, indem sie behaupten, überall im Universum gelten die gleichen Naturgesetze wie hier auf der Erde. Natürlich könnten sie falsch liegen. Das halte ich aber für unwahrscheinlich.
Zitat von Trichocereus magnus im Beitrag #84
Du hälst deine Denkweise für wasserdicht weil sie keine inneren Widersprüche hat?
Und weil sie kostengünstig ist. Man muss nicht viel erfinden, sondern bloß logisch schließen.
Zitat von Instant Karma im Beitrag #86Zitat von Trichocereus magnus im Beitrag #84
ielleicht haben unsere Vorfahren einfach nur ein normales Leben leben wollen, und haben geheiratet und ne Familie gegründet um den Erwartungen der Gesellschaft entsprechen?
Warum will man denn den Erwartungen der Gesellschaft entsprechen?
Vielleicht weil man dazu erzogen worden ist, und/oder aus Überzeugung, weils einem in der Gesellschaft in der man lebt so schön gut gefällt, und/oder weil man sich mit all seinen Mitmenschen gut halten will und darauf bedacht ist, in deren Augen ein anständiger Mensch zu sein und ein anerkennenswertes Leben zu führen... Mensch, da gibts doch wohl tausend gründe fdafür, sonst würde doch wohl kaum der allergrößte Teil der Bevölkerung so leben? Und ob dus glauben willst oder nicht, die sind auch noch glücklich dabei! Ihr Satanis immer mit eurem dogmatischen Anti-Gesellschafts-Induividualismus-Gehabe, ihr habt da natürlich keinen Sinn für ein bisschen Harmonie unter Mitmenschen...
Zitat von Instant Karma im Beitrag #86Zitat von Trichocereus magnus im Beitrag #84
Oder sie hatten den Gedanken, einem Kind das Leben zu schenken, weil sie das aus weltanschaulichen Gründen für gut und richtig hielten? Und/oder weil sie verliebt waren? Oder vielleicht waren sie einfach nur geil und haben andauernd gefickt, and dann wurde das Mädel schwanger?
Altruismus bedeutet Selbstlosigket. Wer Schmetterlinge im Bauch hat und geil fickt, dem geht 's gut. Was ist daran selbstlos?
Also ich weis ja nich wie du so drauf bist, aber ich bin eigentlich immer davon ausgegangen, dass es beim Liebemachen bei weitem nicht einfach nur um den eigenen Orgasmus geht, sondern auch darum, dass der Partner/die Partnerin eine Freude dabei hat und sich dabei gut fühlt, und man sich gegenseitig spüren lässt dass man sich mag, und das alles. Wenn du mit sowas nix anfangen kannst, dann sollltest du mal drüber nachdenken ob du irgendwas im Leben nicht ganz mitgekriegt hast. Den blanken Egoismus zum obersten Prinzip des menschlichen Verhaltens zu erheben, halt ich auf jeden Fall für ein bisschen arg eindimensional, da gibts auf jeden Fall noch so einige nette Sachen mehr.
Zitat von Instant Karma im Beitrag #86Zitat von Trichocereus magnus im Beitrag #84
ensch, Karma, du hast doch deine Altvorderen garnicht gekannt, und unterstellst denen einfach so dass sie aus diesem und jenem Motiv gehandelt hatten, weil das global betrachtet jeder schon immer so gemacht hat?
Das nennt sich Induktion und hat sich wissenschaftlich bewährt. Die Physiker machen es auch, indem sie behaupten, überall im Universum gelten die gleichen Naturgesetze wie hier auf der Erde. Natürlich könnten sie falsch liegen. Das halte ich aber für unwahrscheinlich.
Wie Daelach schon geschrieben hat: Das macht vielleicht in den Naturwissenschaften Sinn, aber die Geisteswissenschaften sind nochmal ne andere Nummer. Solche Prinzipien sind außerhalb von ihrem Kontext einfach nicht sinnvoll übertragbar.
Zitat von Instant Karma im Beitrag #86Zitat von Trichocereus magnus im Beitrag #84
Du hälst deine Denkweise für wasserdicht weil sie keine inneren Widersprüche hat?
Und weil sie kostengünstig ist. Man muss nicht viel erfinden, sondern bloß logisch schließen.
Was ich sagen wollte, ist, dass der Umstand, dass du eine widerspruchsfreie Weltanschauung hast, nicht wirklich darauf hindeutet, dass sie fehlerfrei ist; wir leben in einer komplexen Welt, und wenn du meinst, du hättest die universalerklärung für alles gefunden, dann tät ich mal suggerieren dass dein Kram einfach zu simpel ist. Deine Weltanschauung ist nur deshalb widerspruchsfrei, weil du alles auf Egoismus und Logik zurückführst, und alles was sich damit widerspechen könnte einfach weglässt, nicht anerkennst, oder zu irgendwas egoismuskompatiblen umdeklarierst. Sehr eindimensional.
Und auf kostengünstig is geschissen wenn nix gescheites dabei rauskommt. Organisier dir mal ne gescheite Weltanschauung, eine die was taugt; nicht son Billigteil.
Zitat von Trichocereus magnus im Beitrag #87
weils einem in der Gesellschaft in der man lebt so schön gut gefällt, und/oder weil man sich mit all seinen Mitmenschen gut halten will und darauf bedacht ist, in deren Augen ein anständiger Mensch zu sein und ein anerkennenswertes Leben zu führen...
Kurz: Weil es ganz persönliche Vorteile hat. Ganz genau.
Zitat von Trichocereus magnus im Beitrag #87
Ihr Satanis immer mit eurem dogmatischen Anti-Gesellschafts-Induividualismus-Gehabe, ihr habt da natürlich keinen Sinn für ein bisschen Harmonie unter Mitmenschen...
Blödsinn, ich bin total geil auf Harmonie, denn da fühle ich mich stressfrei und am wohlsten und hab' meine Ruhe. Ich achte zusätzlich aber auch darauf, dass mein Individuum sich nicht in der Masse auflöst, denn das ist nicht der Weg, den ich gehen will.
Zitat von Trichocereus magnus im Beitrag #87
Also ich weis ja nich wie du so drauf bist, aber ich bin eigentlich immer davon ausgegangen, dass es beim Liebemachen bei weitem nicht einfach nur um den eigenen Orgasmus geht, sondern auch darum, dass der Partner/die Partnerin eine Freude dabei hat und sich dabei gut fühlt, und man sich gegenseitig spüren lässt dass man sich mag
Richtig, dann ist es NOCH geiler. Und wenn es nicht geiler ist, dann sorgt es zumindest dafür, dass unsere Partnerin sich auch das nächste Mal gut bumsen lässt. Aber ja: Vielleicht freuen wir uns auch einfach nur für unsere Partnerin, wenn ihr einer abgeht, stimmt.
Aber dieses Gefreue ist ein positives Gefühl, das wir SELBST empfinden. Wir ziehen es dem Stress vor, den wir hätten, wenn die Partnerin sich darüber beschwert, dass wir es ihr nicht besorgen konnten.
Wie sähe denn der altruistische Ansatz aus? Man müsste dem Partner zu seiner Freude verhelfen wollen, auch ohne dass sich das auf einen Vorteil für den Helfer zurückführen ließe. Gibt es das? Schauen wir uns doch mal die Sorte Mensch an, die im Allgemeinen wenig Rücksicht nimmt und warum sie das tut:
Man weiß aus der Hirnforschung, dass bei Psychopathen genau die Teile im Gehirn verkümmert sind, die diese Warm-Glow-Giving-Gefühle auslösen. Würde es sich bei Hilfeleistungen und Gefallen um Altruismus handeln, dürfte das überhaupt keine Rolle spielen, denn um die Befriedigung der eigenen Gelüste darf es dabei ja nicht gehen. Nun verhalten sich Leute, die diese Belohnungsgefühle wenig bis gar nicht haben, aber total rücksichtslos.
Mag mir zur Abwechslung also mal jemand erklären, wie der Altruismus sich hier einordnen ließe?
WARUM sollte ein Mensch sich überhaupt altruistisch verhalten?
Übrigens: Wäre Liebe altruistisch, dann wären wir nicht darauf aus, den Partner an UNS zu binden, sondern würden das Beste für IHN wollen und andauernd forcieren, dass er jemanden findet, der besser zu ihm passt als wir selbst.
Doch was passiert? Wir werden eifersüchtig, versuche diesen Fall mit allen Mitteln zu verhindern und im Extremfall bringen wir den Partner noch um, bevor ihn jemand anderes bekommt.
Zitat von Trichocereus magnus im Beitrag #87
Wenn du mit sowas nix anfangen kannst, dann sollltest du mal drüber nachdenken ob du irgendwas im Leben nicht ganz mitgekriegt hast. Den blanken Egoismus zum obersten Prinzip des menschlichen Verhaltens zu erheben, halt ich auf jeden Fall für ein bisschen arg eindimensional, da gibts auf jeden Fall noch so einige nette Sachen mehr.
Du redest total an mir vorbei. Es gibt verschiedene Arten, wie man seinen Egoismus ausleben kann. Man kann ihn so gestalten, dass sehr viele andere Menschen davon profitieren, und da habe ich auch überhaupt nichts gegen. Was du meinst, ist der "Ich scheiß auf alle"-Egoismus, an dem man am Ende nur sich selbst schadet. Darüber rede ich überhaupt nicht und würde es auch niemandem empfehlen.
Ich sage nur, dass jedes Handeln auf Egoismus zurückzuführen ist. Natürlich widerspricht das der Selbstwahrnehmung so mancher Gutmenschen. Aber die ist eine Illusion, so wie der "freie Wille".
Das heißt aber nicht, dass nun eh alles egal sei und man ja die Ellbogen raus holen könnte wie es einem passt. Wer SO denkt, ist schön doof, und wird bald merken, dass er sich damit ins eigene Bein schießt, was ganz und gar nicht egoistisch gewollt sein kann.
Kannst du mir folgen?
Zitat von Trichocereus magnus im Beitrag #87
Das macht vielleicht in den Naturwissenschaften Sinn, aber die Geisteswissenschaften sind nochmal ne andere Nummer.
Ähm.... Die Induktionsmethode ist tatsächlich eine geisteswissenschaftliche Errungenschaft, die erstmals von Aristoteles, einem griechischen Philosophen, ausformuliert wurde.
Wenn man nicht von untersuchten Fällen auf die Allgemeinheit schließen dürfte, wäre jede Wissenschaft, auch jede Geisteswissenschaft, nutzlos.
Man dürfte keine Umfrage mehr durchführen und wäre praktisch handlungsunfähig, weil es nicht praktikabel und möglich ist, alle Menschen zu untersuchen, die jemals auf dem Planeten gelebt haben.
Die Erfahrung zeigt aber, dass das auch gar nicht nötig ist.
Außerdem ist die Hirnforschung zum größten Teil Naturwissenschaft. -Vor allem die grundlegenden Mechanismen, auf die ich mich beziehe. Alles was darauf aufbaut, ist überhaupt nicht von Interesse, denn mir geht es ja genau um diesen Grundkern.
Zudem sollte man nicht vergessen, dass der Geist eine Projektion des Gehirns ist. Ich sehe keinen Grund, warum die Psyche nicht genauso kausalen Gesetzen gehorchen sollte, wie alles andere in diesem Universum auch.
Zitat von Trichocereus magnus im Beitrag #87
Was ich sagen wollte, ist, dass der Umstand, dass du eine widerspruchsfreie Weltanschauung hast, nicht wirklich darauf hindeutet, dass sie fehlerfrei ist;
Was würde denn darauf hindeuten? Gibt es auch nur irgendeine Theorie, von der man mit 100%iger Sicherheit sagen kann, sie sei frei von Fehlern?
Nein. Aber es hat sich etabliert, dass man eine elegante Thoerie akzeptiert, wenn sich nach eingehender Prüfung keine Fehler finden lassen. Natürlich kann sich das sofort ändern, sobald ein Fehler gefunden wird.
Die Altruismus-These zum Beispiel schuppt ja nur so vor Fehlern und Ungereimtheiten und ist so elegant wie ein Nilpferd im Tütü.
Zitat von Trichocereus magnus im Beitrag #87
wir leben in einer komplexen Welt, und wenn du meinst, du hättest die universalerklärung für alles gefunden
Na zum Glück meine ich das ja nicht. Ich glaube, du überbewertest den Menschen etwas.
Zitat von Trichocereus magnus im Beitrag #87
Deine Weltanschauung ist nur deshalb widerspruchsfrei, weil du alles auf Egoismus und Logik zurückführst, und alles was sich damit widerspechen könnte einfach weglässt, nicht anerkennst,
Was genau widerspricht dem denn? Was genau lasse ich weg? Hast du ein Beispiel?
Es ist außerdem keine Weltanschauung, sondern eine Theorie über die Ursachen menschlichen Handelns. Für unseren Alltag hat die Frage, ob wir im Kern unseres Wesens Egoisten sind, überhaupt keine Bedeutung, so wie die Frage nach dem freien Willen. Ich verhalte mich trotzdem nicht wie ein Arsch gegenüber den Leuten, die mir was bedeuten. -Völlig egal, ob das egoistisch ist oder nicht.
Mir geht es hier nur darum, Zusammenhänge zu untersuchen und zu verstehen. Es mag romantischer sein, wenn unsere Hilfe und Liebe alrtruistisch wäre, aber das interessiert mich an dieser Stelle einen Scheiß. Dieser Ansatz behindert nur darin, das herauszufinden, was logisch wahrscheinlich ist. Genau DARAN bin ich aber interessiert.
Wenn du also darlegen kannst, was den Altruismus-Ansatz wahrscheinlich macht, bin ich ganz Ohr. Wenn du aber nur Wunschdenken zu bieten hast, dann wende ich mich ab, weil damit kann ich nix anfangen.
Zitat von Trichocereus magnus im Beitrag #87
Und auf kostengünstig is geschissen wenn nix gescheites dabei rauskommt.
Was ist denn nicht gescheit? Dass es dir nicht gefällt? Dass du lieber in deiner altruistischen Friede-Freude-Eierkuchen-Wutzi-Butzi-Welt leben möchtest?
Natürlich ist es gescheit, die kostengünstigste Erklärung zu bevorzugen. Beispiel Atommodell: Man kann widerspruchslos behaupten, dass sich zwischen Kern und Hülle unsichtbare, wechselwirkungsscheue Einhörner befinden. Kostengünstiger ist es aber, diese wegzulassen, denn man kann die Chemie auch gut ohne Einhörner erklären. Wenn ich ein zusätzliches Element nicht benötige, weil es keine Vorteile bringt und unnötig neue Fragen aufwirft, dann lass' ich es weg. Sonst habe ich eine unelegante Hypothese. Das ist keine Frage des Geschmacks, sondern der Vernunft.
Ich würde unsichtbare Einhörner nämlich echt cool finden, aber ein denkender Mensch sollte sich davon in seinem rationalen Urteil nicht beeinflussen lassen.
Aber: Vielleicht stößt man irgendwann auf ein Phänomen, das sich auf einfachste Weise mit Einhörnern erklären lässt. Dann würde ich schneller meine Meinung ändern, als du Einhorn schreiben kannst. Ich halte es nach bisheriger Sachkenntnis bloß nicht für sehr wahrscheinlich.
Naja, und so ist es auch mit dem Altruismus. Ich sehe nicht, wo er Platz finden könnte und was ihn nötig macht, außer so Wünsch-dir-was-Denken.
Zitat von Trichocereus magnus im Beitrag #87
Organisier dir mal ne gescheite Weltanschauung, eine die was taugt; nicht son Billigteil.
Dafür, dass wissenschaftliches Denken für dich nichts taugt, bedienst du dich aber sehr gern ihrer Erzeugnisse, um deinen Unsinn zu verbreiten.
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