Thema von Paprika1998 im Forum philosophischer Satani...
Moin, ich hatte letztens ein Gespräch mit einer Bekannten die mir Löcher in den Bauch gefragt hat was Satanismus angeht. Ich habe immer wieder betont dass Satanismus etwas sehr Individuelles ist und ich nur meine eigene Definition auslebe. Trotzdem war ich mir bei einigen Punkten relativ sicher, dass die meisten Satanisten sie so unterstreichen würden. Daher die Frage: Wo ist denn der ,,gemeinsame Nenner" aller Satanisten? Ich hab hier einfach mal ein paar Sachen aufgezählt, würde mich interessieren wie ihr dazu steht:
- Der eigene Wille als oberstes Gebot - Nicht menschliche-Tiere sind die weitaus weniger grausamen, zerstörerischen und dummen Lebewesen als die Menschen - Es gibt keine Tabus, jedes Handeln wird anhand der persönlichen Vor- und Nachteile bewertet - Der Zweifel ist eines der wichtigsten Elemente des Satanismus (im Gegensatz zum Glauben) - Satanismus ist weder darauf ausgelegt zu ,,expandieren" noch in möglichst großen Gruppen ausgelebt zu werden - Im Großen und Ganzen gibt es theistische und atheistische Satanisten
Thema von Paprika1998 im Forum philosophischer Satani...
Servus, ich habe eine Frage für die richtige Bezeichnung dessen, was ich bin, und niemand kann mir bis jetzt eine Antwort liefern. Ein Atheist ist ja jemand, der nicht an Gott (und von mir aus auch an keine höheren Wesen) glaubt, aber sagt, dass er nicht weiß/beweisen kann, dass es Gott nicht gibt. Diese Beschreibung trifft allerdings auf mich nicht zu, denn ich glaube nicht nur nicht an höhere Wesen oder an Gott, sondern bin der Überzeugung, dass es sie nicht gibt. Ich gehe quasi noch ,,einen Schritt weiter". Die beste Bezeichnung die ich bis jetzt dafür gefunden habe ist ,,Ketzer", allerdings ist das ein dermaßen alter Begriff und für mein Empfinden einfach nicht zeitgemäß. Daher die Frage: Wie bezeichnet man einen Menschen, der die Existenz Gottes verneint? Lg
Thema von Paprika1998 im Forum religiöser Satanismus
Ich habe übers Wochenende meine Schwester besucht, die sehr spirituell veranlagt ist und täglich meditiert. Ich habe es zusammen mit ihr mal versucht und muss sagen, dass es Erstaunliches bewirkt. Dinge kommen ans Tageslicht, die man für gewöhnlich verdrängt und man bekommt dieses Gefühl dafür, was wirklich wichtig ist. Man kommt mit sich selbst ins Reine. Meine Frage: Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht? Welchen (religiös-spirituellen) Ritualen geht ihr nach, ist Meditieren denn mit dem Satanismus "vereinbar"? Ich bin ein atheistischer Satanist und glaube an keine höheren Wesen als an den Menschen bzw. als an mich selbst, die satanischen Rituale empfand ich allein schon beim Lesen als affig und sinnlos. Trotzdem wurde mir letztes Wochenende deutlich, dass auch atheistische Menschen durchaus tiefgreifende Rituale erleben können. Lg
Thema von Paprika1998 im Forum philosophischer Satani...
Wie der Titel schon andeutet, würde mich mal interessieren, was ihr mit den 3 Begriffen verbindet bzw. wo diese 3 Begriffe/Mächte/Wasauchimmer in eurem Satanismus stehen. Mal abgesehen von den mythologischen ,,Fakten".
Ich fang dann mal an: Satan - Wenn man so will eine ernstzunehmendere Gottesvorstellung. Nichs Urteilendes, Liebendes oder Allmächtiges. Sondern eine universelle Kraft der Natur und des Gleichgewichts, die Gesetze des Lebens, das, was die Dinge im Kern sind. Wenn man ,,Satan näher ist", versteht man sich selbst und seine Umwelt besser, hat einen klaren Durchblick und ist dadurch mächtiger. Luzifer - Der Lichtbringer. Wenn man sich vorstellt, man lebe nur so vor sich hin ohne das Leben wirklich zu hinterfragen ist Luzifer der Überbringer von Zweifel, Erkenntnis und Klarheit. Wer zulässt, dass Luzifer zu ihm findet, optimiert sein Leben. Teufel - Für mich einfach nur der Gegenspieler Gottes. ,,Das Böse", eine Macht die Chaos, Anarchie und Vernichtung verursacht. Aber von allen 3 Begriffen am unbedeutendsten, weil er zum fiktiven christlichen Weltbild gehört und somit irrelevant ist.
Thema von Paprika1998 im Forum philosophischer Satani...
Moin moin,
hier mal ein eher provokanter Gedanke: Ich weiß ja nicht ob es für euch auch so ist, aber was mich am Satanismus so fasziniert ist vor allem, dass ich ihn ethisch gesehen nachvollziehen kann, und dass er Ethik HINTERFRAGT. Zum Vergleich: Bei den Christen herrscht unumstößliche Nächstenliebe (zumindest theoretisch..), und generell werden viele Gebote und Vorschriften befolgt, ohne dass diese sachlich begründet werden. Außer natürlich, man erkennt ,,weil Gott es so will" als eine logische und rationale Erklärung an. Doch im Satanismus - hier werden mir vielleicht die meisten zustimmen - steht das Individuum selbst im Mittelpunkt, ist die höchste Macht (im Sinne der Autonomie). Der Satanist ist ein Egoist und achtet darauf, dass es IHM gut geht. Er steht an erster Stelle und achtet auf sein Wohlbefinden und seine Bedürfnisse. Die Bedürfnisse und das Wohlbefinden des Satanisten sind das höchste Gebot nach dem er handelt. [Wer diesbezüglich eine andere Meinung vertritt mag gerne seine Auffassung zu diesem Aspekt erklären]
Nun kommen wir aber an eine Grenze: Angenommen ich wollte jemanden töten, weil das (warum auch immer) mein Wunsch und mein Wille ist. Ich handle doch dann nach meinem eigenen Willen, ist diese Tat dann ,,satanisch legitimiert"? Und bin ich dann letztendlich Angehöriger einer Religion, die Mord befürwortet?
Eure Meinungen dazu würden mich sehr interessieren, weil ich finde, dass das ein recht kritischer Punkt in (meinem?) Satanismus ist. Lg Patrick
Also ich sehe die Befürwortung der sieben christlichen Sünden in der satanische Bibel als eine Idee einer Lebensweise, die dich einfach zufriedener macht. Das ,,Ausleben der Gelüste" eben.
Und ich finde auch, dass es am sinnvollsten ist, eine Mitte bzw ein Gleichgewicht der ,,Sünden" zu finden. In dem Fall mit dem Rauchen würde ich halt Abwegen, was mir jetzt wichtiger ist: Die Gesundheit meines Körpers oder das Erfüllen meines Bedürfnisses.
Anders Beispiel von mir: Ich weiß dass ich mich teilweise sehr ungesund ernähre, hier vernachlässige ich vielleicht ,,Eitelkeit", denn ,,Gier" ist mir wichtiger und bringt mir mehr Erfüllung.
Da ich Atheist bin, glaube ich einfach daran, dass der Tod der Tod ist, weiter nichts. Wenn ich tot bin werde ich ein Haufen toter Zellen und ein Festmahl für die Maden und Würmer sein ;) Ich habe allerdings auch nie verstanden, was diese ,,Seele" sein soll. Es gibt den Körper, das Physische, und die Psyche. Was jedoch als ,,Seele" definiert wird begreife ich nicht. Lg
Zitat von S_JSchade ist es allerdings, dass bei uns der Individualismus jetzt in den nächsten paar Jahren massiv den Bach runtergehen wird
welcome to the jungle, it gets worse here every day; you learn to live like an animal in the jungle where we play! (Guns'n'Roses, Welcome to the Jungle)
Wenn Du dann nicht in der Lage bist, Deine Rechte selber zu verteidigen, und zwar ohne die heute übliche Auslagerung der nötigen Gewalt auf andere, und auch keine Gemeinschaft hast, in der andere das täten, dann bist Du eben Fischfutter. Dunke Zeitalter heißen eben so, weil da das Licht ausgeht.
Erstmal schickes Zitat von Guns'n'Roses! Ja klar, einer Gruppe anzugehören bringt natürlich auch gewisse Vorteile mit sich, nach dem Motto ,,gemeinsam sind wir stark". Da ist es halt sinnvoll sich bewusst so machen in wie fern man einer Gruppe oder einer Gesellschaft angehören will oder sogar muss, um nicht ,,unterzugehen". Rein rechtlich gesehen gehörst du ja auch zur Gruppe ,,Deutschland" und darfst nicht jeden Tag 3 Leute abmurksen und das dann damit begründen dass das eben deine individuelle Persönlichkeit ist. Oder in 'ner Schule, da hilft dir eine gewisse Gemeinschaft ja auch oft, mit besseren Noten durchzukommen und nicht unterzugehen. Soll ja aber nicht heißen, dass du alles genau so machen musst wie die. Wenn du mit Person XY immer Physik lernst musst du nicht genau wie sie Taylor Swift oder Reiten geil finden. Man muss eben für sich selbst klarstellen, wo die Gruppe aufhört und wo sie endet. In so fern kann man die ,,Herde" von der Lavey spricht ja als politisch-wirtschaftlich nützliches Instrument betrachtet, aber warum ist es dann schlecht ihr anzugehören? Verstehe halt noch nicht ganz, was Lavey als Herde definiert... Meint er einfach sowas wie den Konflikt Individuum><Gesellschaft, also dass man die Zugehörigkeit zu anderen durch Gemeinsamkeiten nicht über die eigene, individuelle Ausrichtung setzen soll? Bzw. lieber alleine, als unglücklich gemeinsam? Mfg
Thema von Paprika1998 im Forum religiöser Satanismus
Hey, die 5. satanische Sünde ,,Zugehörigkeit zur Herde"... Was zählt als Herde? Was ist akzeptabel, wo sind Grenzen? Und wie wichtig ist es euch überhaupt, diese Sünde nicht zu begehen bzw. wie wirkt sich dieses ,,Gebot" auf euch konkret aus? Würde mich über Stellungnahme freuen, es interessiert mich wie ihr das seht und dazu steht. Mfg
Hola, 10.000 Internet Seiten, Meinungen von Freunden und der Geschichtslehrer sagen alle was anderes: Ja was ist den jetzt der Unterschied zwischen Satan, Luzifer und Teufel? Beschreiben alle drei den gleichen Typ? Oder welcher der Begriffe steht für den jenigen, der aus dem Himmel in die Hölle verbannt wurde? Und wer definiert das überhaupt? Ich will Aufklärung! Und wenn ich die selbst hier nicht bekomme, geb ich's endgültig auf... Mfg
Ok stimmt schon, man kann sich natürlich auch alles so zurechtbiegen wie man will und dann behaupten ich bin Satanist :D Wie die Leute mit ,,Ja, ich bin Vegetarier, aber zwei drei mal pro Woche ess ich schon gerne ei Kalbsteak" :D Nur stört mich, dass man, wenn man diesen Grunsatz wirklich voll ausleben würde, in Anarchie endet. Ich finde es z.B. nicht in Ordnung, aus reiner Lust und Laune Menschen anzugreifen oder Vanealismus zu begehen. Man erkläre mir bitte, wo genau hier der Unterschied zur Anarchie ist.
Und es gibt offensichtlich einen atheistitschen und einen theistischen Satanismus... Mich würde der atheistische eher ansprechen, aber natürlich ist das jermanns eigene Entscheidung. Jeder muss wissen, woran er glaubt.
@S_J: Und noch ne Frage, speziell an dich: Was genau sind deine Rituale? Wie oft finden sie statt?
Achja, noch etwas: Anscheinend ist Satanismus in manchen Ländern verboten, aber warum?? Wegen Schubladendenken von Menschen, die anderen Religionen angehören? Denn bis auf die paar Idioten, die ,,Blutopfer" und Selbstmorde mit dem Satanismus begründen (dies sind sozusagen die Terroristen des Satanismus, da sie das ganze falsch auslegen), suche ich die schlechte, ,,böse" Seite des Satanismus bis jetzt vergeblich.. Mfg
Alles klar, nur finde ich das man den Grundsatz erweitern sollte zu ,,Tue was du willst, solange du niemand anderem damit Schaden zufügst." Von der allgemeinen, falschen Ansicht über Satanismus habe ich mich (denke ich) inzwischen ziemlich gelöst. Ich finde es nur schade, dass es für den Satanisten anscheinend keine Gotteshäuser (wie z.B. bei Juden die Synagoge) oder eine echte Gemeinschaft gibt, oder irre ich mich? Und führst du auch Rituale aus, oder betest du (falls es das im Satanismus gibt)? Rituale finde ich ziemlich interessant und ich kann mir vorstellen dass sie Spaß machen, in meinem Fall wären dass dan auch eher symbolische Aktivitäten da ich der Meinung bin, Satan ist eine symbolische, fiktive Figur. Sehr viel mehr möchte ich dich damit jetzt aber auch nicht ,,nerven", sondern ich besorg mir mal das von dir genannte Buch und die satanistische Bibel von LaVey, aber ich denke ich bin schon auf dem Weg ein Anhänger zu werden :) Nochmals vielen Dank, Patrick
Vielen dank für die ausführliche Antwort! Also meine Hauptquelle, aus der ich mein Wissen habe ist die hier http://www.berserks.de/satanica/faq.htm Bis jetzt kann ich mich aber über den Satanismus auf jeden Fall eher identifizieren als über irgendwelche andere Religionen, wie z.b. das Christentum. Inzwischen gefallen mir besonders am Satanismus: -das Tier ist dem Mensch gleichgestellt (bin nebenbei erwähnt überzeugter Vegetarier) -man tue was man tun will, man lebe sein Leben wie man es leben will ---> Frage: Wo ist konkret der Unterschied zur Anarchie? Wo sind Grenzen? -jeder ist für sich selbst Verantwortlich -logisches Aufzeigen, warum Christentum totaler Schwachsinn ist -kein penetrantes Missionieren/Verbreitung der Religion
Den Satanismus kann man schon als eine Religion bezeichnen, oder? Auf jeden Fall frage ich mich, ab wann ich mich als Satanist bezeichnen kann, denn bis jetzt fühle ich mich im Satsnismus richtig aufgehoben. LG Patrick
Thema von Paprika1998 im Forum philosophischer Satani...
Hey, interessiere mich zurzeit sehr für die Religion (?) des Satanismus und bin mir nicht sicher, ob ich bereits (unwissender) Satanist bin oder es noch werde. Daher habe ich noch ein paar grundlegende Fragen, wie z.B. diese hier. Wie ich mitbekommen habe ist Satan prinzipiell keine böse Figur, doch was ist er dann?
Ich bin Atheist, doch die Hölle stelle ich mir als einen fiktiven Ort des Leidens und des Abgrunds der menschlichen Psyche vor, und dieser Ort gehört Satan. Vielleicht ist das ein sehr oberflächliches und von christlichen Werten herbeigeführtes Satansbild, aber so fühlte ich bis jetzt. Ich gebe aber offen zu, kaum etwas über Satan zu wissen, außer dass er nur durch die drei ,,großen" Religionen ein schlechtest image hat.