Zitat von Gast im Beitrag #37 Affen sind Pfanzenfresser.
Das stimmt in dieser Allgemeinheit nicht. Einige Affen sind Pflanzenfresser, andere sind Allesfresser. Schimpansen machen zum Beispiel teilweise sogar Jagd auf Antilopen.
Eine vegane Ernährung beim Menschen ist also keineswegs "natürlich", sondern vollkommen unnatürlich, aber deswegen muß sie ja nicht schlecht sein. Satanisten leben so, wie sie wollen, nicht so, wie es die "Natur" (Jahwes moderner Deckname) will.
@RAFA: Ich sehe das ganz genauso wie Du, allerdings habe ich das im Gegensatz zu Dir auch schon vor ca. 30 Jahren so gesehen, als ich ebenfalls das Buch zum ersten Mal las. Als ich das damals einem Bekannten erklärte, der das Buch ebenfalls gelesen hatte und die "neue Welt" als "beängstigende Utopie" empfand, meinte er empört: "Du hast überhaupt keine Moral!"
Aber ich in Deinem Post das mit der "Metze" las, dachte ich: Wieso, RAFA schreibt doch, sie hat das Buch neu gekauft, das wird doch wohl nicht immer noch die furchtbare Herlitschka-Übersetzung sein? Als ich Deinem Link folgte, sträubten sich mir die Nackenhaare, da wird doch die bekloppte Übersetzung von Herlitschka immer noch verkauft! (Wobei der an dieser Stelle wohl irgendeine antiquierte Shakespeare-Übersetzung verwendet, da der "Wilde" das Wort "Metze" ja von Shakespeare kennt.)
Also, wenn jemand das Buch jetzt lesen will, dann besser im Original.
Zitat von Mara70 im Beitrag #51Rafa meinte hier auch schon, dass Lavey allenfalls für Anfänger was taugt und das das meiste in seiner satanic bible nicht von ihm stammt, sondern von anderen abgeschrieben ist.
Wörtlich übernommen wäre die richtige Formulierung, aus "Might is right" zum Beispiel, und zwar ohne Quellenverweis (als gekennzeichnete Zitate wär's ja in Ordnung). Ein paar kürzere Passagen, nebeneinandergestellt: http://www.dpjs.co.uk/criticism/smith.html
In seinem Vorwort zu "Might is Right" hat LaVey dann auch zugegeben, daß er eine ganze Seite aus dem Buch in seine "Satanic Bible" kopiert hat.
Zitat von Daelach im Beitrag #28 Aber soweit ich Erisianismus verstehe, hat er zwei wesentliche Seiten.. er ist die Parodie einer Religion, und diesen Part vertrittst Du ganz gut. Aber er ist auch die Religion einer Parodie,
So hat sich übrigens meiner Meinung nach auch LaVey ursprünglich den Satanismus gedacht. Aber das versteht ja heute keiner mehr, weder seine Anhänger, noch seine Gegner. Das heißt, außer mir natürlich.
Betrachtet man das aktuelle Weltgeschehen und gleichzeitig aber auch das vergangene Weltgeschehen, also die Geschichte, dann kann man nur zu dem Schluss kommen, daß in Europa jetzt langsam wieder Normalität einkehrt. Nämlich Kampf und (Bürger-) Krieg.
Der Grundzustand im Verhältnis zwischen Individuen, Organisationen und Staaten war, ist und wird immer sein: der Kalte Krieg. In Zukunft wird dieser Kalte Krieg aber wesentlich öfter heiß werden, als er es in der jüngsten Vergangenheit tat. Das ist der normale Lauf der Dinge, und das ist weder gut noch böse.
Angesichts dessen werden jetzt immer mehr Menschen zu bewussten Egoisten (unbewussten Satanisten?). Viele machen sich jetzt frei von der naiven Ideologie "Die Polizei wird uns schon beschützen." Einige machen sich sogar frei von der nur einen Tick weniger naiven Ideologie "Die Polizei schützt uns nicht - Skandal!" Die Polizei ist nicht dazu da, die Menschen zu beschützen, sondern dazu, den Staat (ihren Auftraggeber) vor den Menschen zu beschützen. Politische Wahlen, Demos und Parteien helfen dagegen null. Das einzige, das hilft, ist individuelle Aufrüstung, und wie die Verkaufszahlen von Pfefferspray zeigen, erkennen dies immer mehr Menschen.
Ob Pfefferspray gegen professionelle Angreifer viel hilft, ist natürlich eine andere Frage, aber wenigstens ist hier das grundsätzliche Bewusstsein vorhanden, dass Gewalt eine Realität ist und dass in dieser Realität jeder zunächst mal auf sich allein gestellt ist und für sich selber sorgen muß. Was nicht bedeutet, daß Kooperation mit anderen nicht wichtig ist - im Gegenteil: Sich mit anderen zusammenzutun, ist hilfreicher als Pfefferspray, von Rafas joggender Nachbarin bis zu Bürgerwehren (oder, da Rafa das Thema Bargeldverbot ansprach, alternativen Währungssystemen). Es bedeutet nur, sich bei jeder Kooperation wie auch bei jeder anderen Maßnahme zu fragen: "Was bringt es mir?" und sich nicht durch Propagandasprüche entwaffnen zu lassen. (Mein "Liebling" unter den Propagandasprüchen zur Entwaffnung potentieller Gegner: "Gewalt ist niemals eine Lösung." Niemand, der auch nur eine Millisekunde über diesen Spruch nachdenkt, hält den ernsthaft für zutreffend, nachgeplappert wird er dafür aber umso lieber.)
Natürlich kann man angesichts der derzeitigen Entwicklungen Angst bekommen. Sollte man aber nicht. Und man sollte diese Entwicklungen auch nicht bewerten oder rumpalavern, wer dran schuld ist und wie sie aufzuhalten sind (sind sie nämlich nicht). Sondern sich mit der Frage beschäftigen, wie man selber da am besten durchkommt.
Zitat von RAFA im Beitrag #10 "Wie sieht es denn aus? Wurde die Bemutterung schon einmal wiedergeboren, vielleicht in Mutter Theresa?" oder "Könnte es sein, dass der Kampfgeist von Zeit zu Zeit in einer bestimmten Person eine Wiedergeburt erfährt?"
Also wenn ich mich demnächst hier "Bemutterung" nenne, dann wißt Ihr Bescheid: Dann ist Mutter Teresa in mich gefahren!
Ich erkenne den Sinn dieser Petition nicht. Ich will Dir, Rafa, Dein Engagement ja nicht madig machen, wenn das für Dich sinnvoll ist. Nur, ich verstehe es halt nicht. Klar ist diese Rundfunkabzocke scheiße, aber der Staat zockt uns doch sowieso ständig ab durch Steuern und Inflation. Jetzt soll auch noch das Bargeld abgeschafft werden, damit wir vollständig kontrolliert werden können und "Negativzinsen" durchgesetzt werden können. Ja, das ist kein Witz: "Negativzinsen"! Die Rundfunkgebühr fällt dabei kaum noch ins Gewicht.
Außerdem mag ich sowieso keine Petitionen, jedenfalls keine, die sich an den Staat richten. Wer eine Petition, von lateinisch "petitio", die Bitte, an den Räuberstaat richtet, sagt damit: "Bitte, bitte, tu mir nichts!" Das Recht des Staates, ihm eben doch etwas zu tun, erkennt er damit an. Nicht mein Ding.
@Instant Karma: Dass ohne den Staat das Machtvakuum gefüllt wurde, da hast Du Recht. Anarchie ist eine Illusion. Mir wäre es aber lieber, es gäbe so drei oder vier etwa gleichstarke Mafias, die sich gegenseitig weitgehend in Schach halten, als eine, die so stark ist, dass sie alles nach Belieben kontrollieren kann. Das ist nämlich genau das, was wir jetzt haben - und nicht ein "Rechtsstaat". So etwas wie einen "Rechtsstaat" gibt es nicht, das ist genauso eine Illusion wie Anarchie. Sich selbst als "Rechtsstaat" zu bezeichnen, ist Propaganda der Monopol-Mafia, damit ihre Opfer gar nicht erst aufmucken.
Ich denke, mit der Herde meinte LaVey die Gemeinschaft der Dumpfen, die nicht selber denken, sondern stur dem Hirten oder dem Leithammel folgen. Er hat sicher nicht die Bildung von Gruppen zwecks Erreichens individueller Ziele (wie Stirners "Vereinen") geringgeschätzt. Wobei man schon fragen kann, ob eine Mitgliedschaft in der Church of Satan nicht zumindest heute den Tatbestand der "fünften Sünde" erfüllt.
Zitat von Instant Karma im Beitrag #33Dass es auf der Erde eine Stadt namens Metropolis gibt, habe ich noch nie gehört.
Ha ha, jetzt habe ich gerade "Metropolis" bei Google Maps eingegeben, um zu gucken, ob es eine Stadt dieses Namens vielleicht doch gibt. Das hätte ich Dir dann triumphierend unter die Nase gerieben. Es wurden aber nur Kinos angezeigt. Und jetzt frage ich mich, ob Skeptizismus ebenso wie Gläubigkeit nicht oft einfach Rechthaberei ist.
Wirklich ein interessanter Gedanke mit dem "Über-Es". Allerdings wäre ein solches "Über-Es" auch nur ein Gewissen, das eine Moral durchzudrücken versucht - nur eine andere. "Folge deinen Trieben" ist ja auch eine Moral, und da fallen einem dann so Witze ein wie: "Sei spontan!" Ein wirklich freier Mensch hat weder ein Über-Ich noch ein Über-Es. Er wendet sich nicht nach oben und fragt: "Was soll ich tun?" Wenn zum Beispiel LaVey sagt: "Wenn dich einer auf die rechte Wange haut, dann knall ihm eine" (oder so ähnlich), dann ist das eigentlich ein überflüssiger Ratschlag, da jeder Mensch (wie jedes Tier) sich ganz natürlich wehren wird, wenn ihn jemand angreift - es sei denn, der natürliche Verteidigungsinstinkt ist ihm abtrainiert worden. (Das ist in unserem Kulturkreis oft bei Frauen der Fall, denen man beigebracht hat: Ein Mädchen prügelt sich nicht, ein Mädchen erhebt nicht die Stimme usw., und die dann völlig unfähig sind, sich gegen einen Angreifer zu verteidigen.)
Allerdings: Für die nur "halbfreien" Menschen (zu denen ich mich auch zähle) mag ein solches "Über-Es" sinnvoll sein, quasi als "Ersatzdroge". Wenn man das "Über-Ich" schon nicht einfach ablegen kann, ist es schon besser, ihm das "Über-Es" entgegenzusetzen. So verstehe ich auch den Satanismus: Als vorübergehendes Methadonprogramm, um vom Heroin Religion clean zu werden. Allerdings bleiben viele Satanisten beim Methadon hängen.
Zitat von RAFA im Beitrag #1Man hätte dann praktisch Komplexe oder Neurosen nicht aus dem Grund, weil man sein Es nicht auslebt und dem Über-Ich Folge leistet, also die Triebe unterdrückt, sondern man hätte die Neurosen, weil man seine Moral nicht auslebt. Schließlich ist auch die Moral eine psychische Tendenz, die zur Realisation drängt.
Wenn man das Über-Ich und die Moral - als Satanist - nicht auch auslebt, was passiert dann?
Entweder, das Über-Ich bricht sich irgendwann umso mächtiger Bahn und man wird impotent und christlicher Fundamentalist, so wie der katholische Priester, bei dem das Es sich Bahn bricht, sich an kleinen Jungs vergreift oder der Junkie rückfällig wird. Oder das "Über-Es" übernimmt das Kommando und unterdrückt das Über-Ich, das aber immer noch da ist und nur durch das Über-Es in Schach gehalten wird - so wie der Priester ständig beten und sich geißeln muß, andernfalls das Es zurückkehren und er der Sünde verfallen würde, oder der Junkie ständig auf Methadon sein muß, damit er nicht rückfällig wird. Im besten Falle aber siegt das Über-Es dauerhaft und macht sich dadurch selber überflüssig - der Priester kommt in den Himmel, der Junkie wird clean.
Wenn das alles ist, kratzt mich das wenig. In der "Landesverfassung" (die ich natürlich nicht gelesen habe) steht mit Sicherheit viel Unsinn drin, an den ich nicht glaube. Wenn da nun noch Gott dazukommt, wird das Ganze nur noch einen Tick lächerlicher. "Schwören" würde ich natürlich trotzdem drauf, wenn's mir Vorteile bringt. Kreuz' ich halt die Finger hinter dem Rücken, was soll's?
Hätte das denn überhaupt irgendwelche konkreten Auswirkungen, wenn die so einen Satz in ihre Verfassung schreiben würden? Ich sehe irgendwie das Problem nicht so ganz. (Jetzt mal ernsthaft als Frage, ich kenne mich mit sowas nämlich nicht aus.)
Zitat von Sleepwalker im Beitrag #22Zum unseligen "Kinderschänder"-Thema möchte ich auch ich mal folgende satanisch-ethischen Positionen darlegen: Satanismus möchte auch eine "Naturreligion" sein. Ein Kind ohne Geschlechtsreife ist jedoch von der Natur noch nicht für sexuelle Aktivitäten vorgesehen.
Wer ist denn diese Frau Natur, daß sie ein Kind für etwas vorsehen oder nicht vorsehen kann? Nicht zufällig eine Cousine dritten Grades vom Herrn der Himmlischen Heerscharen?
Zitat von Gast im Beitrag #21Pointierter: Man kann einen Dieb genauso wenig bestehlen, wie man einen Mörder ermorden kann. Denn ein Dieb muss, logisch gesehen, zustimmen, dass ihm das geraubte Gut bzw. ein Äquivalent davon abgenommen wird. Denn entweder erkennt er das Eigentum an (dann muss er zugeben, ein Unrecht begangen zu haben) oder er leugnet das Recht auf Eigentum: dann aber kann er nichts dagegen einwenden, dass man ihm etwas wegnimmt.
Das leuchtet mir nicht ein. Vielleicht ist der Dieb ja Rassist, der die Meinung vertritt, die überlegene Rasse der Rundköppe, der er natürlich selber angehört, habe ein Recht auf Eigentum, nicht aber die minderwertige Rasse der Spitzköppe. Wenn dieser rundköppische Rassist dann einen Spitzkopp bestiehlt, zwingt ihn die Logik nicht, seiner eigenen "Bestehlung" zuzustimmen. Man kann ihm keinen Widerspruch nachweisen, sondern nur seine Rassentheorie für Kappes erklären.
Ein Unterschied zwischen Menschen und Wölfen ist, daß menschliche "Leitwölfe" eine zusätzliche Waffe haben, nämlich die Propaganda. "Ihr müßt euch unterordnen und tun, was ich sage, sonst funktioniert unser Rudel nicht!"
Mit diesen Sprüchen kann man sich Doofies auch ohne direkte Gewaltanwendung gefügig machen.